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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 12:31
@PrivateEye
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Wenn sich die Frau die Zunge selbst abgebissen hätte, würde das die Blutmenge im Magen erklären können. Bei einem Sturz oder Einbruch in eine Schneehöhle dürfte so etwas durchaus drin sein.
Oder einem epileptischen Anfall.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Du hattest doch diese Windaufnahmen gepostet. Zwar nur eine These, aber hältst du so etwas wie einen Blizzard für möglich?
Ja, warum nicht? Andererseits wäre es erst recht kein Grund, das Zelt kaum bekleidet zu verlassen. Ich würde eher das Zelt mit Schnee verstärken und den Ofen anwerfen - zur Not mit brennbarer Ausrüstung. Wenn ein Blizzard eine Flucht ausgelöst hätte, dann erst zu einem Zeitpunkt, nachdem die Plane weggerissen und -geflogen wäre.

@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:fällt einem schwer zu glauben, nachdem man ewig eingetrichtert bekommen hat, es hätte auf gar keinen fall andere spuren gegeben. aber scheinbar ist es wohl doch nicht unmöglich.
Soldaten wären, denke ich, nicht sofort als Feinde einegstuft worden. Im Zweifelsfall hätte man sich eher verhaften lassen und die Sache auszudiskutieren versucht, als halbnackt in den Schnee zu wandern. Erst nach einem massiven Beweis, dass die Armee es wirklich "ernst" meint (einer von ihnen erschossen worden wäre etwa), hätten sie die Flucht angetreten. Doch in dem Fall hätten sie kein Feuer gemacht (wie bei jedem anderen menschlichen Verfolger ebenfalls nicht).

Die Mansi oder Gulag-Flüchtlinge hätten alles geplündert, was ihnen in die Hände gefallen wäre.
Zitat von bucchibucchi schrieb:das loch wurde mit decken und einer jacke gestopft. insofern muss es also zum zeitpunkt des ereignisses entstanden sein. und würde zudem darauf hindeuten, dass das zelt nicht sofort verlassen wurde.
Ein Loch im Zelt mit einer Jacke zu stopfen anstatt sie anzuziehen kann eigentlich nur bedeuten, dass man glaubte, innerhalb weniger Minuten zurück zu sein und das es gerade schneite. Die einzig andere Erklärung wäre, dass nur einer oder ein kleiner Teil der Gruppe (oder Fremde) zurückblieben, während die anderen schon aufgebrochen waren.

@all

Es gäbe wohl nur einen Grund, nach einem abgegangenen Schneebrett erst nach Stunden zum Zelt zurückzukehren, nämlich dass man es im Dunkeln nicht mehr wiederfindet. Danach hätten sie so lange warten müssen, um ihre Spuren wieder zu entdecken oder das Zelt vom Baum aus zu lokalisieren. Das größte Problem, selbst wenn es ein Schneebrett gegeben hätte, wäre die Frage, warum keine Ausrüstung (die ja buchstäblich griffbereit dalag) mitgenommen wurde. Der Bereich des Einganges war ja offenbar unbeschädigt und dort standen auch Rucksäcke und andere Dinge bereit. Beim Hinausgehen hätte man nur die Hand auszustrecken brauchen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 14:19
@Chairon
Zitat von ChaironChairon schrieb:Soldaten wären, denke ich, nicht sofort als Feinde einegstuft worden. Im Zweifelsfall hätte man sich eher verhaften lassen und die Sache auszudiskutieren versucht, als halbnackt in den Schnee zu wandern.
Sehe ich auch so. Selbst wenn Soldaten alles ohne Nachfragen nieder geschossen hätten, dann sehe der Tatort anders aus.

Selbst wenn die Gruppe evenuelle perfide Absichten zu spät erkannt und dadurch die Flucht zu spät ergriffen hätte, dann sehe der Tatort ebenfalls anders aus, auch hier wäre auf sie geschossen worden.

Und falls es notwendig gewesen wäre, die Wanderer zu töten, dann hätte man alle getötet, erschossen oder erschlagen. Man hätte nicht einfach nur ein paar erschlagen und dann gehofft, dass die anderen von alleine erfrieren.

Bleiben noch Angreifer, die zufällig vorbei kamen. Aber falls die kein persönliches Tötungsmotiv hatten, sehe ich hier keinen Grund (wie ich schon mal ausführte). Es genügt völlig, einfach vorbei zu gehen.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Doch in dem Fall hätten sie kein Feuer gemacht (wie bei jedem anderen menschlichen Verfolger ebenfalls nicht)
Der Gedanke kam mir auch schon.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 14:26
Ein Feuer macht man um sich zu wärmen oder Tiere zu vertreiben. Da gab es doch dieses angeblich letzte Foto, nicht das mit den kugelblitzen sondern das mit dieser Gestalt drauf. Was ist damit? Wurde schon thematisiert, ich weiß, aber ich hab's nicht mehr präsent und finde das auch gerade im Thread nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 14:36
Was ist mit den Baumkronen??: Da hat doch ein Geheimdienstmitarbeiter ( hochrangig von der Sowjetunion ) gesagt, das die Baumkronen von den Bäumen da am Dyatlov-Pass, das diese Baumkronen alle " verbrannt " wären. Ist das hier schon besprochen worden. Wenn ja wo?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 15:58
Zitat von TajnaTajna schrieb:und dabei auch noch mit umfangreichen Recherchen fast jeden einzelnen Halbsatz als falsch, halbwahr oder rein spekulativ zu belegen.
nachvollziehbar. das gilt allerdings für beide seiten.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Dem, was wirklich damals am Dyatlov-Pass vorgefallen ist, kommt man nur näher, wenn man ausschließlich Informationen aus gesicherten Quellen verwendet.
sehe ich absolut genauso. dementsprechend kann man sich grösstenteils nur an die kriminalakte als solches und die aussagen beteiligter halten. und nichts anderes tu ich. allerdings schliesst das nicht zwangsweise aus, dass man hin und wieder auch spekuliert, wenn puzzleteile fehlen. und auch informationen aus "gesicherten quellen" kann man ganz offensichtlich auf unterschiedliche weise interpretieren.
Zitat von TajnaTajna schrieb:In diesem Fall ließ sich keine einzige dieser Fragen beantworten und es gab nie dem entsprechende Aufzeichnungen, also war die Information falsch.
nicht die komplette information war falsch, lediglich die zeitangaben. das macht einen erheblichen unterschied.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Den Aussagen eines Forensikers von heute (nachdem die Kenntnisse in der Forensik 50 Jahre Zeit hatten, sich weiterzuentwickeln) kann man also vermutlich mehr vertrauen, als den Aussagen eines Dorfarzts von 1959.
und genau das halte ich für einen trugschluss, wie ich auch damals schon erklärt habe. natürlich sind die kenntnisstände heutzutage weiter als früher, aber heutige experten können den fall nur aus der ferne betrachten und bewerten. sie waren weder vor ort, um die umgebung analysieren zu können, noch waren sie bei der autopsie dabei, um die korrekten verletzungen zu begutachten. die akte ist diesbezüglich kurz gehalten und generell haben es einige dokumente entweder gar nicht erst in die akte geschafft oder sind nachträglich entfernt worden.
fehlen einem also puzzlestücke, bekommt man zwangsläufig kein vollständiges bild und kann dementsprechend spekulieren, aber seine meinung nicht als tatsache verkaufen. schon gar nicht, wenn informationen aus dem kontext gerissen und nur häppchenweise serviert werden. (btw dorfarzt? sehr objektiv.)
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wenn nicht genügend aussagekräftige Daten vorliegen, können auch die besten Spezialisten keine gesicherten Aussagen treffen.
auch das gilt absolut in beide richtungen. der unterschied ist aber, dass die einen 'spezialisten' im nachhinein rein theoretisch bewerten und die anderen zum tatsächlichen zeitpunkt vor ort waren. unabhängig davon, ob ein schneebrett rein theoretisch nun möglich war oder nicht, gab es nun mal schlichtweg keine anhaltspunkte dafür, dass es eins gegeben hat. und genau das ist der ausschlaggebende punkt, denn diese hinweise lassen sich weder im nachhinein mit neuen erkenntnissen dorthin zaubern, noch lassen sich informationen so zurechtbiegen, dass die angestrebte interpretation hineinpasst.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wenn also nicht bekannt ist, wieviel Schnee wirklich in der Unglücksnacht am Dyatlov-Pass und ganz speziell oberhalb des Zelts gelegen hat, kann man ein Schneebrett niemals komplett ausschließen.
warum sollte das nicht bekannt sein?
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das Foto vom Zeltaufbau zeigt zumindest reichlich Schnee und der Aufbau-Ort (an den Auffinde-Ort soll das Zelt samt seinem Schneeuntergrund erst später gerutscht sein) liegt nach Meinung der St. Petersburger an einem Hang mit etwa 25 Grad Steigung:
ich wollte nicht die meinung des bergsportvereins, aber okay. auf diesem bild sieht man so gut wie nichts. die winkel will man scheinbar anhand der abgelegten ausrüstung auf dem schnee bemessen. erstens mal bemisst man die steigung per boden, nicht per schnee. dieser ist nämlich unregelmässig und nachgiebig, was den winkel verfälscht. ebenso kann man davon ausgehen, dass der fotograf die kamera nicht exakt im rechten winkel gehalten hat. sämtliche angaben sind grobe schätzungen (wie auch gekennzeichnet). schon millimeter machen hier mehrere grad aus. und genau deshalb kann man fotos (schon gar nicht dieser art) nicht als aussagekräftige referenz benutzen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Auf jeden Fall waren sie nun in einer Gebirgszone, in der völlig andere klimatische Verhältnisse herrschten und in der sie nur wenig Erfahrungen hatten.
wie kommt es eigentlich, dass pauschal alle leute von 59 als ahnungslos und unerfahren abgewertet werden? aus sämtlichen berichten geht hervor, dass die gruppe sehr wohl erfahren war und unabhängig voneinander, aber auch als team (abgesehen von zolotarev) bereits mehrfach expeditionen unternommen hatte.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Du siehst die Risiken nicht?
ich sehe die risiken, aber schätze sie anhand der vorliegenden informationen als durchaus händelbar ein und glaube zudem, dass die gruppe wusste, was sie tat.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Sind sie nicht auf der Suche nach Windschutz und Brennholz erfroren?
und wieder ist der kontext ein völlig anderer. *seufz* wären sie erfroren, hätten sie das zelt nicht verlassen? nein.

@Chairon

ich finde es schwierig, darüber zu spekulieren oder sofort festzumachen, was passiert sein könnte oder auch nicht. das niemand erschossen wurde, heisst nicht, dass keine waffen vor ort hätten sein können. ob mit potenziellen angreifern diskutiert wurde oder nicht, kann man unmöglich beurteilen, wenn man die umstände des angriffs nicht kennt. und wenn du am erfrieren bist, wirst du trotzdem ein feuer machen und dich zu wärmen versuchen, egal ob 1km weiter vielleicht noch der angreifer lauert (der vermutlich ohnhin weiss, wo du bist).
Zitat von ChaironChairon schrieb:Ein Loch im Zelt mit einer Jacke zu stopfen anstatt sie anzuziehen kann eigentlich nur bedeuten, dass man glaubte, innerhalb weniger Minuten zurück zu sein und das es gerade schneite
eigentlich bedeutet es nur, dass das zelt, von wem auch immer, zu diesem zeitpunkt noch nicht aufgegeben wurde. hätte nicht mal schneien müssen. der wind reichte aus, um schnee ins zelt zu fegen.
Zitat von lightbridelightbride schrieb:Da gab es doch dieses angeblich letzte Foto, nicht das mit den kugelblitzen sondern das mit dieser Gestalt drauf.
das mit dem angeblichen yeti/schneemensch/menk? das war fake.
Zitat von HeurekaAHOIHeurekaAHOI schrieb:Was ist mit den Baumkronen??
ich hatte es schon mal angemerkt, aber darauf wurde nicht eingegangen. würde mich auch interessieren. es gibt ja z.b. auch die aussage eines militärs, der ebenfalls an der suche beteiligt war und mit seiner gruppe ein 'phenomen' beobachtet hat, dass sie erschreckt hat. daraufhin hatte die gruppe um abzug gebeten, bekam dann aber die aussage, dass "a new form of hydrogen fuel" getestet wurde, diese tests aber während der weiteren sucharbeiten eingestellt werden soll. daraufhin blieb die gruppe. ob es da einen zusammenhang geben könnte?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 18:08
@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:... generell haben es einige dokumente entweder gar nicht erst in die akte geschafft oder sind nachträglich entfernt worden.
Das ist Spekulation. Oder hast du dafür Belege?
Zitat von bucchibucchi schrieb: (btw dorfarzt? sehr objektiv.)
Es war ein in der Gegend praktizierender Arzt, der die Autopsien durchführte.
Zitat von bucchibucchi schrieb:der unterschied ist aber, dass die einen 'spezialisten' im nachhinein rein theoretisch bewerten und die anderen zum tatsächlichen zeitpunkt vor ort waren. unabhängig davon, ob ein schneebrett rein theoretisch nun möglich war oder nicht, gab es nun mal schlichtweg keine anhaltspunkte dafür, dass es eins gegeben hat.
Niemand war zum Zeitpunkt des Unglücks oder auch kurz danach vor Ort.

Es gab sehr wohl Anhaltspunkte für ein Schneebrett wie z.B. zerbrochene Ausrüstungsgegenstände, die zur Zeltstabilisierung verwendet worden waren und nicht zuletzt die sonst unerklärlichen Verletzungen einiger Gruppenmitglieder.
Zitat von bucchibucchi schrieb:warum sollte das nicht bekannt sein?
Es gibt keine Belege oder Zeugenaussagen über die genauen Schneeverhältnisse am Dyatlov-Pass während des Unglücks oder kurz danach.
Zitat von bucchibucchi schrieb: auf diesem bild sieht man so gut wie nichts. die winkel will man scheinbar anhand der abgelegten ausrüstung auf dem schnee bemessen. erstens mal bemisst man die steigung per boden, nicht per schnee. dieser ist nämlich unregelmässig und nachgiebig, was den winkel verfälscht. ebenso kann man davon ausgehen, dass der fotograf die kamera nicht exakt im rechten winkel gehalten hat. sämtliche angaben sind grobe schätzungen (wie auch gekennzeichnet). schon millimeter machen hier mehrere grad aus. und genau deshalb kann man fotos (schon gar nicht dieser art) nicht als aussagekräftige referenz benutzen.
Dennoch zeigt das Bild, dass sie an einem Platz mit deutlicher Steigung campiert haben und dass an der Stelle reichlich Schnee lag und dass es auch zu diesem Zeitpunkt schneite.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 18:10
Hallo!

Was eine hypothetische Angreifergruppe betrifft, ist eine Variante noch unerwähnt geblieben, eigentlich sogar 2.
Die eine Variante sind Gulag-Häftlinge auf selbsterteiltem "Ausflug". Laut den Behörden gab es keine Ausbrecher in jüngster Zeit vor dem Unglück, aber die Sicherheitsstandards waren nicht überall gleich. Es gab auch Häftlinge, die zwischendurch verschwanden, ein Verbrechen begingen und wieder ins Lager zurückkehrten, weil je nach Standort des Gulag das Überleben zuweilen draußen noch härter war.

Die zweite Gruppe sind entflohene Häftlinge die schon länger geflohen waren und daher nicht mehr entsprechend geführt wurden. Stalin war ein paranoides Monster, mit Millionen Menschen auf dem Gewissen und er ließ jeden, den Stalin als Problem sah (und dies waren sehr viele -Hallo Paranoia) in Lager sperren, ein Todesurteil für viele.
Als Stalin tot war, begandigte die neue Führung sehr viele Häftlinge, die meist nichts getan hatten außer ins Visier von Stalisn Verfolgungswahn zu geraten.
Es ist durchaus möglich, daß solche Gefangene vor Stalins Tod die Flucht wagten anstatt im Gulag umzukommen. Gerade im alten Sibirien war die Informationslage nicht immer die Allerbeste, besonders wenn man nicht auffallen wollte. Es wäre möglich, daß einige Untergetauchte 1959 noch nicht wußten, daß Stalin tot war.
Wenn sie nun am Dyatlowpass auf dem Weg zurück zu ihrem Unterschlupf auf die Wanderer stießen, könnte dies zur Panikreaktion der Flüchtlinge(!) geführt haben. "Wenn die uns Stalins Handlanger melden, sind wir bald wieder im Gulag oder gleich an der Wand!"
In Überreaktion greifen sie die Dyatlowgruppe an, womöglich können die Wanderer den Flüchtlingen gut zureden und es gibt eine Zeit lang Entspannung. die Dyatlowleute machen sich vielleicht schon Hoffnung endlich wieder zum Zelt gehen zu können, als irgendeinem der alten Gulag-Flüchtlinge klar wird, daß ihre eigene Überreaktion sie hat auffallen lassen. Und die durch das Gulagleben verrohten Flüchtlinge entschließen sich mit "Verspätung klar Schiff" zu machen.

@bucchi
Sehr richtig, daß Du die Dyatlowgruppe verteidigst, was ihr Können angeht. Laut Berichten galten Dyatlow und seine Freunde in ganz Jekaterinburg als sehr erfahren und als beste "Hikinggruppe" der Stadt. Sie alle hatten schon Expeditionen mit brenzligen Situationen gemeistert. Sei es noch deutlich harscheres Wetter, Schlangenbisse und Schußverletzungen. Und das alles, ohne wie aufgescheuchte Hühner umherzurennen. Die waren keine Weicheier, im Gegenteil. Und darum muß die "Gefahr" auch real gewesen sein, um eine solche Flucht hervorzurufen. Lauter Wind wird diesen Veteranenhikern nur ein müdes Lächelkn abgerungen haben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 18:24
@bucchi

2. Teil, wegen Störung der Zitierfunktion

Du hast geschrieben:
aus sämtlichen berichten geht hervor, dass die gruppe sehr wohl erfahren war und unabhängig voneinander, aber auch als team (abgesehen von zolotarev) bereits mehrfach expeditionen unternommen hatte. /ZITAT]
ich sehe die risiken, aber schätze sie anhand der vorliegenden informationen als durchaus händelbar ein und glaube zudem, dass die gruppe wusste, was sie tat.
Zitat von bucchibucchi schrieb:*seufz* wären sie erfroren, hätten sie das zelt nicht verlassen? nein.
Meine Antwort:

Das Risiko an einem Ort ohne Windschutz und Brennholznachschub zu übernachten, konnte die Gruppe eben gerade nicht händeln.

Genau das war der vermeidbare, tödliche Fehler, den die Gruppe gemacht hatte.
Bei einer Übernachtung an einem windgeschützten Platz im Wald hätte die Gruppe auch nach einem Verlust des Zelts eine (kleine) Überlebenschance gehabt.

Die Gruppe hatte nur wenig Erfahrung in höheren Gebirgslagen.

Mit dem zu geringen Brennholz-Vorrat und dem beschädigten Zelt wären sie auch am Hang oben erfroren.



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 19:25
hallo,
habe mich durch die ganzen beiträge gearbeitet.
Leider nicht durch alle links, kommt so nach und nach.
Könnte mir evt. einer sagen, wo ich eine liste finden kann, was alles mitgenommen wurde. Gerne auch auf russisch, kenne jemand der mir das übersetzen kann.besonders intressiert mich auch, ob karbidlampen mit dabei waren. Auch wie der trinkbedarf gedeckt wurde. Gehe von mind. 2 l/tag/person aus = ca. 20 liter am tag. wenn der ofen schon am tag vor dem unglück nicht an war, wie wurde trinkwasser bereitet. Wurde es in dem zelt so warm, daß schnee schmolz für trinkwasser?
Schon mal vorab danke für die auskünfte.
lg loisel


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 21:23
Hallo zusammen.
Wäre es denn denkbar, dass:
Die Gruppe hat gegessen und ihnen bekam es nicht. Sie haben daher den Tagebucheintrag auf den nächsten morgen verschoben, weil sie sich hinlegen wollten um sich auszukurieren. Dann ist durch ein Missgeschick ein Riss in das Zelt gekommen, welches sie versucht haben notdürftig abzudecken, da es ihnen nicht gut ging.
Vllt lagen ja zwei direkt neben dem Riss und nach einiger Zeit ist die Jacke etc vor dem Riss verrutscht. Wenn sie wirklich angeschlagen waren durch das Essen, dann kann es doch sein, dass die beiden die am Riss lagen die hier schon erwähnte "Kälteidiotie" bekamen. Wenn sie also dachten sie würden ersticken oder verbrennen, dann wäre es doch denkbar, dass sie in Panik das Zelt aufschneiden wollten/aufgeschnitten haben und raus gerannt sind. Die anderen wurden durch den Tumuld wach, haben sich etwas angezogen und sind ihnen hinterher. An der Stelle wo das Feuer gemacht wurde, haben sie die beiden eingeholt und das besagte Feuer gemacht, damit die zwei sich etwas aufwärmen konnten. Vllt wollten die einen dann wieder zurück um die Anziehsachen für ihre beiden Kollegen zu holen und sind unterwegs erfrohren, da sie ja wie gesagt, von dem Essen noch angeschlagen waren.
Was die Verletzten allerdings versucht haben, da fällt mir auch nichts ein.

Sicherlich wurde hier schon gesagt, dass man anhand der Fußspuren davon ausgeht, dass das Zelt nicht fluchtartig verlassen wurde, aber ich kenne Leute, die rennen mit sehr großen Schritten und wenn ich da an meine Oma denke, die macht Trippelschritte, aber so schnell, dass ich hinterher joggen muss (schon immer musste)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2015 um 23:57
@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:mangels (offensichtlicher) alternativen an einen eingebildeten schneerutsch zu glauben, macht daher mehr sinn? das ist als würde man sagen, es gibt keine hinweise auf gott, aber ich glaube trotzdem an ihn, weil mir keiner beweisen kann, dass er nicht existiert
Der Vergleich hinkt NICHT. In der Tat, wenn alle anderen Möglichkeiten für die Schöpfung der Welt 100% widerlegt wären, wäre das ein Gottesbeweis. Ähnlich ist es auch hier: Alle anderen Möglichkeiten erscheinen beinahe unsinnig. Die einzige Erklärung, die einigermaßen plausibel bleibt, ist die des Schneebretts. Das ist jedenfalls meine Erfahrung nach dem Durchackern der Quellen und dieses Threads.
Dass eine Lawine/ein Schneebrett unwahrscheinlich ist, bestreitet glaube ich niemand. Aber unwahrscheinlich ist immer noch besser als unmöglich/widersinnig. Außerdem muss ja etwas Unwahrscheinliches geschehen sein, wenn eine erfahrene Gruppe darauf nicht vorbereitet war, oder? Das ist also kein Widerspruch.

Und jetzt wird es leider etwas persönlich: In dem gesamten Thread zerpflückst du jegliche Hypothesen anderer Diskussionsteilnehmer. Du hast recht, in einem Diskussionsforum darf und soll man andere Meinungen äußern dürfen. Aber der Sinn eines Diskussionsforums ist AUCH, zu Ergebnissen zu kommen oder diese zumindest anzustreben. Und da sehe ich leider ein Problem: Im gesamten Thread habe ich noch keine konstruktive Hypothese von DIR gelesen. Es ist sicher legitim, Fehler in der Argumentation anderer aufzuzeigen, aber wenn man selbst nie Hypothesen formuliert, wirkt das trotz aller Scharfsinnigkeit doch ein wenig wohlfeil, zumindest nicht zielführend. Und das ist gerade in diesem Fall durchaus etwas Entscheidendes: Wir sind uns ja weitgehend einig, dass ein Schneeabgang etwas unwahrscheinlich ist, das musst du also gar nicht länger nachweisen, aber solange keine Gegenhypothese aufgestellt wird, die mindestens einigermaßen so plausibel ist, dann ist die St.Petersburger-These eben doch die wahrscheinlich richtige. Denn IRGENDETWAS muss ja passiert sein!

Deshalb frage ich jetzt mal ganz direkt: Wie erklärst du dir die Hintergründe des Unglücks??

Es ist übrigens nicht so, dass ich starr an meiner Lawine festhalten will, denn direkt bewiesen ist sie natürlich nicht. Aber mir will einfach keine annähernd einleuchtende andere Erklärung einfallen, warum Leute ihrer Zelt aufschneiden und leicht bekleidet den beinahe sicheren Tod entgegenwandern sollen. Wenn du eine kennst, immer her damit.

Der User @Jairo hat vor einiger Zeit (19.6.) etwas Bedenkenswertes geschrieben, das mir als Alternative noch am besten gefällt (auch wenn es SEHR unwahrscheinlich ist):
Ich glaube sie wurden von einem Jäger oder Psychopathen von dem Berg/Felsen oder von noch weiter weg beschossen, vielleicht traf keine Kugel direkt einen Menschen aber in Panik flüchteten sie aus dem Zelt sie rannten runter zu den Bäumen Schutz zu suchen es war stock Dunkel keiner konnte die Bäume sehen so dass diese Verletzten mit Oberkörper und Kopf mit voller Wucht in die Bäume geknallt sind.

Natürlich brechen bei so einem Aufprall wenn er quasi aus dem Nichts kommt Rippen und möglicherweise auch der Kopf auch die Zunge kann man sicht abbeißen.
Vielleicht wussten sie nicht woher die Kugeln kamen und trauten sich nicht mehr zurück ins Zelt.
Ob die Verletzungen durch Baumkollisionen zustande kamen, sei einmal dahingestellt. Aber was hältst du/ haltet ihr von dieser Variante: Die Mansen wollen mit Russen/Sowjets möglichst wenig zu tun haben und wollen sie aus ihrem Gebiet fernhalten und ein abschreckendes Exempel statuieren. Nun sehen sie noch am Tag die Tourengeher. Ein oder mehrere Mansen entschließen sich den Wanderern in der Nacht durch Schüsse in die Luft einen gehörigen Schrecken einzujagen, ohne sie unmittelbar zu töten (und sei es nur, weil sie vor der Strafverfolgung Angst haben). Die Studenten brechen in Panik aus und flüchten sich in die Dunkelheit...
Auch diese Theorie hat gewaltige Probleme, aber sie ist zumindest nicht ganz so unlogisch wie das meiste andere Zeugs.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 00:17
@loisel
- Nach der vollständigen Liste der Ausrüstungsgegenstände wurde neulich schon einmal gefragt, es gab - meiner Erinnerung nach - leider keine Antwort. Wäre wünschenswert, auf jeden Fall!
- Das mit dem Trinkwasser ist ebenfalls eine berechtigte Frage, die habe ich mir auch schon gestellt. Aber ich nehme an, sie hatten auch so eine Art Gas-Kocher dabei. Mit dem Ofen kann man ja nicht kochen (was sie in den Tagen zuvor getan haben).

@niniatia
Zitat von niniatianiniatia schrieb: Die Gruppe hat gegessen und ihnen bekam es nicht. Sie haben daher den Tagebucheintrag auf den nächsten morgen verschoben, weil sie sich hinlegen wollten um sich auszukurieren. Dann ist durch ein Missgeschick ein Riss in das Zelt gekommen, welches sie versucht haben notdürftig abzudecken, da es ihnen nicht gut ging.
Vllt lagen ja zwei direkt neben dem Riss und nach einiger Zeit ist die Jacke etc vor dem Riss verrutscht. Wenn sie wirklich angeschlagen waren durch das Essen, dann kann es doch sein, dass die beiden die am Riss lagen die hier schon erwähnte "Kälteidiotie" bekamen.
Das Problem bei dieser Überlegung ist, dass gleich drei (unbewiesene und unbeweisbare) Prämissen kombiniert werden müssen: Verdorbenes Essen + versehentliches Zerstören des Zelts + Kälteidiotie

@all

Dass der Tagebucheintrag noch nicht erfolgt ist, hat m.E. gar nichts zu bedeuten. Öfters werden Tagebucheinträge ja für zwei, drei Tage nachgeholt (bei mir war es immer so...). Außerdem ging es ihnen nicht besonders. Anstrengender Marsch, trotzdem nicht weit gekommen, kein warmes Essen, kein warmer Ofen ... ich denke, da hat man keine große Lust/Kraft, was ins Tagebuch zu schreiben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 01:36
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das ist Spekulation. Oder hast du dafür Belege?
u.a. aussagen beteiligter. nachzulesen in oss' buch oder auch http://hibinafiles.ourproject.org . ivanov gibt später auch zu, dass das untersuchungsergebnis nicht stimmt. ebenfalls u.a. dort nachzulesen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Es war ein in der Gegend praktizierender Arzt, der die Autopsien durchführte.
ein forensischer pathologe. noch immer versuchst du, sämtlichen leuten ihre fähigkeiten abzusprechen. es war 1959, nicht die steinzeit.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Niemand war zum Zeitpunkt des Unglücks oder auch kurz danach vor Ort.
das ist richtig, ich hatte mich falsch ausgedrückt. 2 wochen oder 50 jahre machen allerdings einen gewaltigen unterschied.
Zitat von TajnaTajna schrieb:z.B. zerbrochene Ausrüstungsgegenstände, die zur Zeltstabilisierung verwendet worden waren
die da wären? meines wissens nach gibt es lediglich einen angeritzten skistock.
und wie kommts, dass andere gegenstände im zelt nicht beschädigt wurden? leichtmetalle z.b. eimer, becher, ofen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Es gibt keine Belege oder Zeugenaussagen über die genauen Schneeverhältnisse am Dyatlov-Pass während des Unglücks oder kurz danach.
das kannst du behaupten, weil du sämtliche belege und zeugenaussagen kennst?
nur weil im offiziellen bericht vielleicht keine exakten werte angegeben sind, heisst das nicht, dass die verhältnisse unbekannt waren. zeugenaussagen gibt es genug, einige davon habe ich in den letzten wochen auch hier gepostet.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Dennoch zeigt das Bild, dass sie an einem Platz mit deutlicher Steigung campiert haben und dass an der Stelle reichlich Schnee lag und dass es auch zu diesem Zeitpunkt schneite.
die steigung ist erneut interpretationssache. wenn man sich ausrüstung, köpfe und schultern ansieht, sieht es für mich auch nicht aus als ob es schneit. wirkt eher als würde der wind den schnee durch die gegend schieben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es gab auch Häftlinge, die zwischendurch verschwanden, ein Verbrechen begingen und wieder ins Lager zurückkehrten, weil je nach Standort des Gulag das Überleben zuweilen draußen noch härter war.
in diesem fall glaube ich aber eher weniger, dass die häftlinge zugriff auf ski-/schneeausrüstung hatten, damit sie mal eben ausbrechen, ein verbrechen begehen und wieder zurückkehren konnten. ^^
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb: Laut Berichten galten Dyatlow und seine Freunde in ganz Jekaterinburg als sehr erfahren und als beste "Hikinggruppe" der Stadt.
yup, gerade erst gestern wieder gelesen.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das Risiko an einem Ort ohne Windschutz und Brennholznachschub zu übernachten, konnte die Gruppe eben gerade nicht händeln.
das zelt war windgeschützt. die nächte im zelt waren offensichtlich auch ohne ofen gut auszuhalten. daher verstehe ich nicht, wieso du noch immer darauf beharrst, dass es nicht so gewesen wäre. die gruppe hat das risiko absolut gehändelt bis zu dem zeitpunkt des unglücks. und hätte es auch hinterher getan, hätten sie ihre ausrüstung sichern können.
Die Gruppe hatte nur wenig Erfahrung in höheren Gebirgslagen.
welchen gesicherten quellen hast du dies entnommen? ^^
Zitat von loiselloisel schrieb:Könnte mir evt. einer sagen, wo ich eine liste finden kann, was alles mitgenommen wurde.
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/proekt-pohoda-gr-turistov-datlova
verpflegung wird dort kurioserweise nicht erwähnt, allerdings in der auflistung, was am vortag beim zwischenlager gelassen wurde.
https://sites.google.com/site/hibinaud/home/protokol-osmotra-labaza
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Und da sehe ich leider ein Problem: Im gesamten Thread habe ich noch keine konstruktive Hypothese von DIR gelesen.
das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ich keine habe (wie ich auch mehrfach erwähnte).
bin ich dazu verpflichtet, mich einer theorie anzuschliessen, die keinen sinn ergibt? ich denke nicht. und ich möchte mich auch keiner theorie anschliessen, weil sie evtl. ein bisschen wahrscheinlicher ist als eine andere. das macht sie immer noch nicht richtiger und erst recht nicht zur tatsache.
im übrigen bin ich nicht hier, um anderer leute theorien zu 'zerpflücken', sondern meine sichtweise aufzuzeigen und, ob du es glaubst oder nicht, meinen horizont zu erweitern. durch die diskussionen hier beschäftige ich mich nämlich auch mit theorien oder details, die ich sonst ignoriert/für unsinn/für unwichtig gehalten hätte. insofern bin ich im ständigen lernprozess (wenn durchaus auch holprig und mit durststrecken ^^) und erhoffe mir, irgendwann mal eine theorie für mich gefunden zu haben, die in meinen augen auch wirklich passt. und vorher gebe ich mich auch nicht mit etwas zufrieden, das eben nur halbwegs passt.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber mir will einfach keine annähernd einleuchtende andere Erklärung einfallen, warum Leute ihrer Zelt aufschneiden und leicht bekleidet den beinahe sicheren Tod entgegenwandern sollen.
in der vergangenheit wurden schon so einige möglichkeiten aufgezählt, die aber meistens wieder ganz schnell in der versenkung verschwinden, weil ein grossteil es schlichtweg nicht hören will oder weil man zu wenig informationen hat, um die theorie zu vertiefen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:aber was hältst du/ haltet ihr von dieser Variante: Die Mansen wollen mit Russen/Sowjets möglichst wenig zu tun haben und wollen sie aus ihrem Gebiet fernhalten und ein abschreckendes Exempel statuieren.
ich habe wenige posts zuvor ja bereits die mansen angesprochen. ich gebe zu, dass ich anfänglich nicht viel von der theorie gehalten habe, weil die mehrheit der web-berichte einem das suggerieren (da ist es manchmal schwierig, objektiv zu bleiben). je mehr ich darüber lese, desto mehr sinn ergibt das ganze allerdings. aber es fehlen noch einige brocken im kompletten ablauf, so dass ich erst noch mehr informationen brauche.
im übrigen habe ich gelesen, dass die mansen eigentlich ein nettes volk sind und auch mit den russen wunderbar zurechtkommen, nur dulden sie eben keine fremden (und vor allem keine frauen) an ihren heiligen plätzen. in der theorie heisst es, dass die gruppe bzw. dyatlov in den ersten tagen ihrer reise gewarnt wurde, er diese warnung aber ignoriert hat.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: ich denke, da hat man keine große Lust/Kraft, was ins Tagebuch zu schreiben.
mag sein. andererseits hatten sie genug lust/kraft, ihre "zeitung" genau an diesem abend zu schreiben. da wären 2-3 sätze fürs tagebuch sicher auch noch drin gewesen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 04:32
@bucchi

Es wäre nett, wenn du vielleicht Links zu ein oder zwei dieser Aussagen über in der Akte fehlende Dokumente angeben könntest, denn unter deinem angegebenen Link findet sich eine unübersehbare Menge von weiteren Verlinkungen, deren Inhalt vorerst unklar bleibt.

Wenn es Zeugenaussagen zu den Schneeverhältnissen am Dyatlov-Pass am Unfall-Tag oder in der darauffolgenden Woche gibt, wäre es ebenfalls nicht schlecht, wenn du entsprechende Links angeben könntest.

Nach der Werbung für das Buch schließe ich, dass es Oss mit der Wahrheit/bzw. der notwendigen Recherche-Arbeit nicht so genau nimmt, sie erscheint mir daher nicht als geeignete Info-Quelle.

Hier werden die Beschädigungen am Zelt genauer aufgeführt und außerdem die Entstehungsbedingungen für Lawinen und Schneebretter diskutiert:

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?anno=2&depth=1&hl=de&rurl=translate.google.de&sl=ru&tl=de&u=http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov_12.htm&usg=ALkJrhgDs9FdnBcAPqP6BHZRsJv1Lo_smQ

Wie auch @Menedemos schon ähnlich meinte, sollte inzwischen eigentlich jedem klar geworden sein, dass ein Schneebrett, egal ob nun mehr oder weniger wahrscheinlich, nicht auszuschließen ist.
Bereits 5 bis 7 Kubikmeter Schnee würden genügen um einen entsprechenden Schaden anzurichten.

Ein Schneebrett ist die bisher beste Erklärung für die am Zelt entstandenen Schäden, das Aufschlitzen des Zelts, die nachfolgende Flucht mit ungenügender Bekleidung und die Verletzungen der Gruppenmitglieder.

Das muss jedoch niemanden, der das machen möchte, davon abhalten zusätzlich nach anderen guten Erklärungen für den Vorfall zu suchen.

@bucchi ich glaube, du hast mich immer noch nicht verstanden:
Ein windgeschützter Übernachtungs-Platz im Wald stellte eine von erfahrenen Bergsteigern oft praktizierte Vorsichtsmaßnahme gegen einen Tod durch Erfrieren im Fall einer Zerstörung des Zelts dar.
Man darf nicht vergessen, dass ein Zelt z.B. auch vom Sturm zerrissen werden kann (umso leichter, wenn es schon Löcher hat) und dass sie damals keine Biwak-Säcke, Schlafsäcke etc. hatten.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 12:07
@Tajna
@Menedemos

Hallo!

Es ist extrem auffällig in dieser Diskussion, daß ihr zwei ständig allen Leuten, deren Meinung/Erkenntnisse euch nicht in den Kram passt, Unkenntnis oder Unfähigkeit vorwirft. Daß ist äußerst, nennen wir es höflicherweise, anstrengend. Und es wäre auch weniger schlimm, wenn ihr nicht ständig mit Äpfel- und Birnenvergleichen aufwarten würdet und diese dann als Fakten verkaufen wollt. Allein was das Zelten angeht, sind einige Fehlschüsse dabei, wo selbst Laien einen "Facepalm" kaum vermeiden können.
1) Das Zelt stand nicht im Zug, da die Wanderer Schnee darum aufschichteten, wodurch der Wind über(!) das Zelt hinwegweht. Das ist schon eine so alte Technik, die eigentlich jeder kennt, der auch nur einmal eine Zeltstange gehalten hat.
2) Ist im Wald Zelten zu Zeiten völlig falsch, wenn man Schnee- oder schlimmer noch Baumbruch erwartet.
3) Es ist schlicht falsch zu behaupten, daß es damals noch keine Schlafsäcke gab. Tatsächlich gab es schon damals Mehrlagenschlafsäcke. Die konnten sich die Wanderer zwar nicht leisten, da teuer und hatten einfachere Schlafsäcke (die es damals ebenfalls schon gab), aber bei 9 Leuten in einem Zelt wird es selbst mit einfachen Schlafsäcken gut warm.
Wie kommt ihr eigentlich auf die fixe Idee, daß 1959 Steinzeit gewesen ist?

Was die Schneeverhältnisse am Dyatlowpass zur Zeit des Unglücks angeht, kann man das in den Tagebüchern der Gruppe nachlesen, die explizit erwähnen, daß deutlich weniger Schnee wie sonst liegt und im Archiv des russischen Wetterdiensts.

Ständiges Wiederholen von falschen Ansichten macht sie nicht wahrer, auch wenn ihr das zu glauben scheint. Das Zelt wurde nicht von einen Schneebrett beschädigt. Das Zeltinnere war unverwüstet, die Auffinder fanden sogar einen Kakaobecher mit Inhalt aufrechtstehend vor, was in ihnen die falsche Hoffnung weckte, die Wanderer könnten noch leben, da das Zeltinnere eben unbeschädigt war.
Das (von euch zusammefantasierte) Schneebrett hat auch nicht die Dyatlowgruppe verwundet. Dagegen spricht nicht nur die Art der Verletzungen, sondern auch die Zeit. Mehrere der Wanderer wären bei der Schwere ihrer "Schneebrettverwundungen" spätestens eine halbe Stunde danach verstorben. Aber nachweislich sind alle Mitglieder der Gruppe 6-8 Stunden nach der Flucht aus dem Zelt verstorben.

Die Dyatlowgruppe selbst war als sehr erfahren bekannt und galt als beste Hikergruppe in Jekaterinburg. Und die Gruppe hat im Laufe der Jahre vieles gemeistert, Schlangenbisse, Schußverletzungen und selbst noch harscheres Wetter, ohne in Panik zu geraten. Die waren keine unfähigen Weicheier, wie ihr sie darstellt, sondern erfahrene Hikingveteranen, die nur eine echte Gefahr zur Flucht aus dem Zelt bewegen konnte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 12:35
@Höhenburg Danke!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 13:24
@Tajna

es wäre auch nett, wenn du nicht nur wiederholt selektiv auf themen/fragen eingehen und voreingenommen leute bzw. deren arbeiten haltlos herabwerten würdest.
ausserdem würde es dir scheinbar nicht schaden, ein paar mehr informationen ausserhalb des bergsportvereins zu lesen, insofern kann ich dir (u.a.) verlinkte seite nur ans herz legen. so gross ist sie nicht (wenn man von scans absieht). selbiges gilt für meine posts. sollte machbar sein, ein paar tage und wochen zurückzublättern oder meine einträge zu durchsuchen.

ich finde es ermüdend, immer wieder die gleichen dinge durchzukauen, weil sie offenbar nicht verstanden werden (wollen). es geht noch immer nicht um die wahrscheinlichkeit eines schneebrettes oder zu wieviel % es auszuschliessen oder nicht auszuschliessen war, sondern das es informationen zufolge ganz einfach keines gegeben hat.
darüber kann man gern unterschiedlicher meinung sein. allerdings stösst es mir sauer auf, wenn die einzige referenz der alpklub ist und deren (zum teil als falsch nachgewiesenen) interpretationen als unumstössliche fakten dargestellt werden, während sämtliche andere, sowohl involvierte, als auch unabhängige leute pauschal diskreditiert werden, teilweise (oder wie ich eher vermute zumeist) ohne ihre arbeit/ihre aussagen überhaupt zu kennen!

und obendrein anderen unterstellen, sie wären ignorant oder unsachlich. :troll:

wo der zusammenhang zwischen wahrheits-/recherchegehalt eines buches und dessen erwähnung hier liegt, müsstest du bei gelegenheit auch nochmal erklären, vor allem wenn du weder autor, noch buch kennst. aber ich schätze, bei deiner objektivität und deinem urteilsvermögen lege ich keinen gesteigerten wert auf eine antwort.

und da wir uns in dieser diskussion offensichtlich nur im kreis drehen, schlage ich vor, wir einigen uns an dieser stelle einfach darauf, dass wir uns uneinig sind. ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 13:30
@Höhenburg
... Gulag-Häftlinge [...] entflohene Häftlinge
Oder auch die Mansi. Allen Verdächtigen gemeinsam ist allerdings, dass sie alles mitgenommen hätten, was sich nur fortschleppen ließ. Besonders Gulag-Ausbrecher hätten jedes Stück Ausrüstung dringend benötigt, um ihr eigenes Leben zu retten.

@niniatia
Die anderen wurden [...] wach, haben sich etwas angezogen und sind ihnen hinterher.
Auch dann hätten sie sich sorgfältiger angekleidet und wären nicht so unzurerichend gekleidet losgezogen.

@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die einzige Erklärung, die einigermaßen plausibel bleibt, ist die des Schneebretts.
Es ist ja nicht nur beim Zustandekommen extrem zweifelhaft, sondern auch im weiteren Verlauf. Selbst wenn man einmal trotz aller Zweifel von einem Schneebrett ausgeht, passt das weitere Verhalten der Gruppe nicht dazu. Wären die Toten um das Zelt herum gefunden worden, könnte man sich noch erklären, dass sie bei dem Versuch, ihre Ausrüstung auszugraben, eben erfroren sind (wobei sie für dieses Szenario erst einmal aus dem so gut wie unberührten Zelt, das sich plötzlich einige Meter unter dem Schnee befunden haben muss, an die Oberfläche teleportiert worden sein müssen ohne die Chance, Ausrüstung beim Verlassen mitzunehmen). Aber offenbar machten sie lieber halbnackt eine Nachtwanderung, statt offenbar auch nur zu versuchen, sich einigermaßen Auszurüsten. Der Eingang war ja selbst zum Zeitpunkt des Auffindens noch unberührt, da hätte man nur hineinzugreifen brauchen.

@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Ein Schneebrett ist die bisher beste Erklärung für die am Zelt entstandenen Schäden, das Aufschlitzen des Zelts, die nachfolgende Flucht mit ungenügender Bekleidung und die Verletzungen der Gruppenmitglieder.
Für mich ergibt eine nachfolgende Flucht so überhaupt keinen Sinn. Warum sollte man vor etwas fliehen, was schon geschehen ist?

@all

Um mal wieder eine Alternative zu den Lawinen und Schneebrettern anzubieten: Die Studenten waren ja wohl führende/die einzigen(?) Mitglieder einer Art Theatergruppe (mit angeschlossener Zeitung oder umgekehrt) und liebten es, sich in Fantsywelten zu flüchten (in Fachkreisen Improvisationstheater und heute speziell LARP genannt), auch wenn es den Begriff noch nicht gab. Kurz vorher (1954/55) war "Der Herr der Ringe" erschienen und unabhängig davon, ob sie ihn kannten (denn dann könnten sie sich zusätzllich angesprochen gefühlt haben, denn hier wie dort waren neun Gefährten auf einem schneeumtobten Berg unterwegs, bei Tolkien hieß dieser Caradhras), war die Zeit reif dafür. Nachdem sie sich mit der Zeitung, dem Yeti und anderen unheimlichen Geschichten in die richtige Stimmung versetzt hatten, wollten sie entweder einfach nur ihr Spiel spielen, vielleicht auch Zolotarev überzeugen, der ja fremd in der Gruppe war. Auf jeden Fall könnten sie sich so in eine Yeti-Geschichte hineingesteigert (und auch Z. beeindruckt) haben, dass sie erst nachdem es zwei Tote gab, wieder in die Realität zurückfanden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 13:35
Ich finde de Angreifer These immer noch gewagt, was aber nicht heißt, dass ich darüber nicht nachdenke.

@Höhenburg
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:als irgendeinem der alten Gulag-Flüchtlinge klar wird, daß ihre eigene Überreaktion sie hat auffallen lassen
Und warum erschlagen sie dann nicht alle? Oder/und klauen Vorräte?
die Auffinder fanden sogar einen Kakaobecher mit Inhalt aufrechtstehend vo
Schon mal dran gedacht, dass eine eventuelle Flüchtlingstruppe die Insassen des Zeltes daraus vertreibe und sie ihrem Schicksal überließ?
Und sich selbst eine Weile dort aufhielt (Kakao)? Und es eventuell diese Truppe war, die die Schnitte (Sehschlitze) anbrachten? Eventuell den Eingang aufschnitten, um rein zu gelangen und die Wanderer raus zu schmeißen?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:die nur eine echte Gefahr zur Flucht aus dem Zelt bewegen konnte.
Die u.U. im Inneren des Zeltes war ...



@Menedemos
Der User @Jairo hat vor einiger Zeit (19.6.) etwas Bedenkenswertes geschrieben, das mir als Alternative noch am besten gefällt (auch wenn es SEHR unwahrscheinlich ist):
Ich glaube sie wurden von einem Jäger oder Psychopathen von dem Berg/Felsen oder von noch weiter weg beschossen,
Hätte man da nicht die eine oder andere Kugel finden müssen?

Psychopathen machen sich zwar im TV Krimi gut, aber in der Realität sind das echte Menschen, die erst mal in das Gelände gelangen müssten. Weit weg von einer Sicherheitszone, große Strapazen auf sich nehmen, hohes Risiko für sich selbst - das entspricht nicht dem bekannten Verhalten dieser Art Täter.
Abgesehen davon wäre er allein. Allein all die Sachen schleppen, um zu überleben, ist unmöglich. Aus gutem Grunde stellt man Expeditionen mit mehreren Teilnehmern zusammen.
Und das alles, um dann eventuell irgendwo irgendwann das Glück zu haben, auf Menschen zu stoßen, die man ermorden könnte?
Außerdem hätte er den einen oder die andere eigentlich treffen müssen.

Simme Dir zu, das wäre sehr sehr unwahrscheinlich.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Mit dem Ofen kann man ja nicht kochen (was sie in den Tagen zuvor getan haben).
Seit wann kann man auf einem Ofen nichts mehr kochen? Und wenn sie es Tage zuvor taten, warum jetzt nicht mehr?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2015 um 14:00
Zitat von ChaironChairon schrieb:Oder auch die Mansi. Allen Verdächtigen gemeinsam ist allerdings, dass sie alles mitgenommen hätten, was sich nur fortschleppen ließ.
in bezug auf die mansi ist das eine ansicht, die man damals offiziell vertreten hat. leute, die sich näher damit befasst haben, gehen eher davon aus, dass die mansi alles unberührt gelassen hätten, weil sie sich auf heiligem boden befanden. zeugenaussagen zufolge haben an der suche beteiligte mansi sich z.b. geweigert, den alkohol zu trinken, der im zelt gefunden wurde und den sich wohl einige der suchmannschaft genehmigt haben.
Zitat von ChaironChairon schrieb:Auf jeden Fall könnten sie sich so in eine Yeti-Geschichte hineingesteigert (und auch Z. beeindruckt) haben, dass sie erst nachdem es zwei Tote gab, wieder in die Realität zurückfanden.
in diesem fall müssten sie wohl unter drogeneinfluss gestanden oder durch die reihe weg mental angeknackst gewesen sein. auch super-nerds können im normalfall fantasie von realität unterscheiden. ^^
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und es eventuell diese Truppe war, die die Schnitte (Sehschlitze) anbrachten? Eventuell den Eingang aufschnitten, um rein zu gelangen und die Wanderer raus zu schmeißen?
ähnliche gedanken kamen mir auch. das mögliche angreifer die gruppe aus dem zelt vertrieben haben und es anschliessend selbst von innen zerschnitten, damit es untauglich war, wenn die gruppe es zurückschaffen würde.


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