@stefan33 stefan33 schrieb:Wenn ich mir vorstelle, ich stehe da, bei Sturm und -20 Grad, in Socken, ohne Jacke …
Da gehe ich doch wieder ins Zelt und grabbel alles durch, um meine Schuhe zu finden und weitere Kleidung.
Genau das ist der Punkt, an dem fast alle Theorien scheitern. Wieso läuft man "halbnackt" durch den Schnee, genau wissend, dass man die Nacht wahrscheinlich nicht überleben kann, anstatt sich zu bücken und Kleidung und Ausrüstung aufzusammeln?
Deshalb schließe ich ein Schneebrett als alleiniges Ereignis aus (für eine ausgewachsene Lawine war die Gegend ohnehin nicht steil genug). Möglicherweise hat ein Schneebrett einige (meinetwegen auch alle) Teilnehmer aus dem Zelt getrieben und sogar bei manchen Verletzungen hervorgerufen, aber das erklärt nicht, warum sie nicht umgekehrt sind und sich ausgestattet haben, zumal die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Schneebrettes gleich null ist - da ja alles nicht feste Material bereits heruntergeschwemmt wurde.
Deshalb gehe ich davon aus, dass - aus welchen Gründen auch immer - niemand wußte, wo genau das Zelt sich befand, nachdem man erst einmal Abstand gewonnen hatte. Erst als man im Morgengrauen auf einen Baum klettern konnte und es hell genug war, etwas zu erkennen, konnte es lokalisiert werden und wer noch dazu fähig war, machte sich mit letzter Kraft auf den Weg.
Es gibt wohl nur vier mögliche Gründe, warum man nicht einfach den eigenen Spuren zurück folgte.
1) Die Spuren waren verschüttet worden und nicht mehr erkennbar. (Mein Szenario oben)
2) Die Sehkraft der Studenten war beeinträchtigt. (Zum Beispiel eine Tränengaspatrone, die im Zelt losging und auch gut das Aufschneiden der Zeltwand erklären könnte)
3) Ein so schlimmer Schneesturm, dass niemand die Spuren erkennen konnte. (Doch der hätte vermutlich auch die Spuren verwischt)
4) Irgendetwas lauerte am oder im Zelt, das schrecklicher war als ein sehr wahrscheinlicher Kältetod. (Was könnte das sein?)