Ich lasse bei deinem Text mal etwas die "Luft" raus und fasse da die wenigen darin enthaltenen Aussagen mal zusammen:
Der Kreislauf kommt zwar bei körperlicher Anstrengung in Schwung, wird aber wegen der grossen Kälte nicht mehr warm, bzw. kühlt weiter aus. Klamme Finger werden dadurch aber nicht mehr warm.Was du aber vergessen oder unterschlagt hast, das ist der Umstand, dass die aufgesuchte Geländemulde einigermassen Schutz vor dem Wind bot. Der dort vorhandene Bewuchs (primär Sträucher und einige Bäume) bot weiteren Schutz. Nur aus diesem Grund dürfte man überhaupt dorthin gegangen sein.
Mal schrieb:Der Teil meines Posts um den es bei deiner Antwort geht, beschäftigt sich damit wie die Gruppe in der Situation welche eure Schneebretttheorie vorgibt vermutlich den Hang HINUNTER geht und die Spuren welche eine solche Fortbewegung hinterlässt. Dies war relevant für den Teil, dass es einer anderen Person möglich gewesen wäre diesen Spuren vom Zeltplatz aus zu folgen und die Gruppe so trotz von dir unterstellter schlechter Sicht wieder zu finden.
In einer solchen Ausnahmesituation trennt man sich prinzipiell eigentlich nicht, denn wenn man einmal getrennt ist, dann kann man sich gegenseitig nicht mehr helfen. Und nur um das mal erwähnt zu haben, wir wissen nicht mit Sicherheit, dass sich alle Gruppenmitglieder gleichzeitig auf den Weg gemacht haben. Anhand der später noch im Schnee gefundenen Spuren, nimmt man das aber an. Jemanden beim Zelt zurücklassen, um weiter nach Ausrüstungsgegenständen zu suchen, das hätte vermutlich kaum etwas gebracht. Wir sind uns sicher darin einig, dass die Bedingungen beim Zelt besonders schlecht waren. Wäre es anders gewesen, dann wäre die Ausrüstung sicher geborgen worden, denn dass die Gruppe durch die unzureichende Bekleidung in Gefahr war, dass war der Gruppe sicher klar.
Mal schrieb:Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass es einfacher ist sich in den Spuren des Vordermannes zu bewegen, als selbst gegen hüfthohen Schnee anzurennen. Selbst Kinder spüren das intuitiv und latschen in der Schneise die Erwachsene vor ihnen in den Schnee walzen.
Nichts anderes wurde ja -gemäss den aufgefundenen Spuren im Schnee- auch gemacht. Die Gruppe lief mehr oder weniger im Gänsemarsch vom Zelt in die Senke runter.
Mal schrieb:Trotzdem hältst du es für ausgeschlossen, weil:
...
Meine Aussage bezog sich nicht auf den Abstieg sondern auf den Aufstieg zum Zelt. Und hier muss ich gar nicht spekulieren, denn die drei Leute, welche zum Zelt zurürck wollten, fand man an verschiedenen Orten im Schnee, was dagegen spricht, dass es vom Abstieg noch eine "Gasse" im Schnee gab, welche ein Vorwärtskommen stark vereinfacht hätten.
Mal schrieb:Dafür dass die Sorge um die Verletzten so ziemlich jede Entscheidung und Handlung der Gruppe beeinflusst hat, schienen sie gleichzeitig aber irgendwie doch davon auszugehen, dass ihnen unterwegs keiner zusammenbricht.
wir wissen nicht, wie stark einzelne Gruppenmitglieder beim Abstieg auf Hilfe angewiesen waren. Gemäss Aussagen der Suchmannschaft gab es Spuren von 8 Leuten, was bedeuten könnte, dass ein Gruppenmitglied getragen wurde. Es könnte aber auch sein, dass es 9 verschiedene Fussspuren gab, man aber nur 8 unterscheiden konnte. Die Fussspuren waren ja teilweise zugeweht worden und nur partiell zu sehen.
Mal schrieb:Ich habe es schon mal gefragt, warum hat niemand wenigstens eine Decke mitgenommen?
Mal davon abgesehen, dass so ein Ding auch für so ziemlich alles andere nützlich wäre (zB Windschutz für Personen und Feuer bzw beim Feuer entzünden) lässt sich damit vor allem eine Tragbahre improvisieren. Man legt eine Person da rein und trägt sie zu zweit, man legt eine Person darauf und zieht sie hinter sich her.
Und weshalb hat man nicht wenigstens noch die Schuhe ausgegraben und angezogen? Vermutlich weil man das (wegen Dunkelheit, Wind und Kälte) ganz einfach nicht schaffte.
Mal schrieb:Der Plan von dem du da ausgehst, sieht also vor, den Zeltplatz aus Sorge um die Verletzten so schnell wie möglich zu verlassen, den Hang hinunter durch 1000 Meter Schnee und Wind zu laufen, sich unten an einem Feuer mehr oder weniger minimal aufzuwärmen, eine Schneehöhle zu bauen und sich dann von den Verletzten zu trennen um genau das zu tun was man anfangs aus Sorge um eben jene Verletzten welche man nun unbeaufsichtigt liegen lässt unterlassen hat nur, dass man dafür nun halt nochmal 1000 Meter den Hang hinauf und 1000 Meter wieder runter laufen muss?
Die Gruppe war mehr am reagieren als am agieren. Und ja, so wie ich das sehe, wurden die Verletzten wohl tatsächlich zuerst versorgt und dann in der "Schneehöhle" zurückgelassen. Und dass die Schutz bietende Mulde so weit vom Zelt entfernt lag, das war der Gruppe vor dem Abstieg wahrscheinlich gar nicht bewusst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da vor dem Abstieg auf der Karte nachgemessen hat. Man entfernte sich talwärts vom Zelt, um Schutz zu suchen und den fand man halt erst später als erhofft.
Und der Versuch, zum Zelt zurückzukehren, fand höchstwahrscheinlich erst statt, als es wieder heller wurde. Wäre es nur etwas wärmer (bzw. weniger kalt) gewesen, hätte dieser Plan auch funktionieren können.
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