@kellerin der Tat haben Bauern in den Monaten Januar bis ca. Ostern viel im Wald gearbeitet, Bäume gefällt. Da ist es die richtige Zeit, diese Arbeit zu machen, weil die Bäume noch nicht im "Saft" waren, also noch nicht ausgetrieben hatten.
Die Bauern sind da manchmal den ganzen Tag im Wald. Nehmen Brotzeit mit und kommen erst in der Dämmerung heim.
Ich bin zwar kein Bauer, aber ich habe einen schönen Wald geerbt und da ist es in dieser Zeit auch so.
Ich hab nachgedacht und folgendes einmal zusammengestellt, wie es
h ä t t e s e i n k ö n n e n:
Unser LTV war in der Tatnacht und den folgenden Nächten nicht zu Hause. Im Stadel hätte er übernachtet, sagte er zu seiner Frau. Das könnte schon möglich sein, daß er nachts zu Hause im Stadel war. Er hatte bestimmt Gewissensbisse, zu seiner Frau in's Ehebett zu gehen, zumal ein paar Tage vorher das gemeinsame Kind gestorben war, und die Frau bestimmt traurig darüber war. Die Stimmung zu Hause warnicht sonderlich gut.
--> siehe Streit, ein paar Tage vor dem Mord, belegt durch Gütler Johann S., Landwirt aus Wangen, der aus dem Stalle des Schlittenbauer gehört hat, daß mehrere Personen laut gestritten haben, Leuschner, II, Seite 181...
Also ging er frühmorgens, triebhaft nach H.K..
Zu Hause erklärte er es damit, daß der in den Wald ginge, um Bäume zu fällen.
Statt dessen hielt er sich in H.K. auf. Ihm gefiel es jetzt, Herr im Haus zu sein. Der alte Gruber konnte ihn nicht mehr wegschicken, die Victoria auch nicht mehr, keiner hat plötzlich nichts mehr gegen ihm. Ihm gefiel es vielleicht sogar so.
Er mußte ja auch noch Spuren beseitigen, das Mordwerkzeug verstecken.
In den Wohnräumen konnte er sich bei Tage nicht aufhalten, es blieb ihm ja eh nur die Wohnküche.
In der Magdkammer lag die tote Magt und im Schlafzimmer der Victoria der kleine Josef. Da war doch überall der penieble süssliche Leichengeruch.
Außerdem war ja an keinemder Fenster Vorhänge angebracht, die doch ein bisschen abschirmten.
Der Postbote z.B. sah, wenn er kam, durch das Fenster in die Wohnküche, weil sich nichts rührte. Da war es zu gefährlich, sich tagsüber aufzuhalten.
Im Stadel jedoch war ebenfalls dieser süssliche Geruch verwesender Leichen.
Blieb also nur noch der Dachboden. Der war ziemlich sicher. Hier machte er Brotzeit, hier konnte ihn momentan keiner entdecken..
Da entschied er sich, die Leichen zu vergraben. Im Stadel, wo sonst. Blieb ja nichts anderes übrig. Draußen war es zu gefährlich.
Der Boden im Stadel war lehmig und hart, fast schon wie Beton. Er kam nicht weiter.
Erst da entschied er, die Leichen nun doch entdecken zu lassen - vielleicht durch den Monteur.
Aber daß er den Monteur auch umbringen wollte, das glaub ich jetzt nicht. Der hat mit dieser Geschichte nichts zu tun. Denn das war nur seine Geschichte, eine Heimzahlung für die vielen Verletzungen und Demütigungen, die ereinstecken mußte - weil er die Vicotoria unbedingt wollte.
Dafür war er auch zu schlau, den Monteur ebenfalls umzubringen, denn er wußte, daß der von seinem Auftraggeber geschickt wurde und genau wußte wo er zu suchen war.
Also entschied er sich dafür, daß nun der Monteuer die Leichen entdecken sollte. Aber als der dann einfach so davon radelte, machte auch LTV sich auf den Heimweg, denn er ahnte, daß der Monteur überall herumerzählt, auf HK rührt sich nichts meh...
FAZIT: der Mörder kehrt immer wieder an den Ort des Geschehens zurück. Eine solche Tat verändert den Menschen.
Gruß, elfeee