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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

159 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geister, Schwarz, Weiß ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 07:45
@alibert

in dem fall ist das sehr passend. ;-)


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 11:14
Zitat von alibertalibert schrieb:Wenn ich mich recht entsinne, startete die Beerdigungsdiskussion ja mit dem Argument, eine Beerdigung wäre ein Zeichen dafür, dass die Leute, in irgend einer Form, an eine Existenz "danach" geglaubt haben (wobei mir leider immer noch nicht klar ist, wie man darauf schließt: Beerdigung= zwingend Vorbereitung für "danach"). Die Völker, die du im obrigen Zitat erwähnt hast, haben die auch Vorstellungen für ein Leben danach? Falls ja, erschließt sich mir noch weniger, warum jetzt eine Beerdigung an den Glauben an ein "danach" verbunden sein soll?
Zumindest die Fayu sollen nicht an ein Leben nach dem Tod glauben. Andererseits erzählen sie sich, daß ihre Stammeltern nach der Sintflut in einer Höhle Schutz fanden und dort ihre Kinder bekamen, die Fayu. Diese Ureltern sollen noch immer leben; sie sitzen in ihrer Wohnhöhle, Rücken an Rücken, zu Stein geworden. Und die Fayu können sich mit ihren Problemen an diese beiden Ahnen wenden. Es gibt aber sicher auch Völker / Kulturen, die keine Beerdigung praktizieren, aber dennoch an eine Art Jenseits glauben. Ein Jenseitsglaube kann zu nem bestimmten Umgang mit dem Körper von Toten führen, muß aber nicht. Das hängt von der jeweils speziell entwickelten Vorstellung ab.

Wenn Du nicht ausformulieren kannst, wo in meiner Darlegung ein Manko steckt, welches Dir das Nachvollziehen erschwert oder verhindert, dann kann ich darauf auch nicht eingehen. Einfach zu sagen "nö, seh ich nicht so" ist weder ne Entkräftung meiner Darlegung noch ein Argument pro Gegenauffassung, vielmehr das Ende jeder vernünftigen Diskussion.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 11:17
Zitat von alibertalibert schrieb:Argumente mit Filmszenen zu untermauern ist nicht wirklich hieb- und stichfest
Da stellt sich eben die Frage: Orientiert Filmhandlung sich an realen, schon vorher bestehenden Vorstellungen? Oder passen sich die Vorstellungen an realistisch wirkende "Geschehnisse", die in zum Thema passenden Filmen vorkommen, an?
Bei diesem Thema vermutlich beides.

Für "Film" kann man auch "Roman" oder "Geschichte" einsetzen; dann ist die Einflussmöglichkeit der Belletristik auf die Vorstellungen der Zeitgenossen vom übernatürlichen "Leben" noch weiter und kann vor allem noch sehr viel länger zurückgehen. Filme gibt es ja erst seit etwa 120 Jahren.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 12:27
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Für "Film" kann man auch "Roman" oder "Geschichte" einsetzen; dann ist die Einflussmöglichkeit der Belletristik auf die Vorstellungen der Zeitgenossen vom übernatürlichen "Leben" noch weiter und kann vor allem noch sehr viel länger zurückgehen.
Tscha, und ohne Bram Stoker würden Vampire wohl heute noch am eigenen Totenhemd oder an anderer Toten Knochen nagen, statt den Lebenden das Blut auszusaugen und im Sonnenlicht zu sterben. Und Engel wären noch immer Männer ohne Flügel, vor denen man besser wegrennt, wenn man sie sieht.

Noch jede Generation hält doch das für "klassisch", was man selbst in Kindheitstagen an Vorstellungen aus Büchern, Filmen, Erzählungen (neuer dann auch: aus Computerspielen) aufgenommen hat. Habs ehrlich mal erlebt, wie sich ein paar Vampire über jüngere Vampire ausgelassen haben, weil letztere ihr Vampirbild aus Twilight bezogen haben. Sie selbst hatten ihre Vorstellung eher aus Buffy und Angel. Da stehste dann da und fragst Dich "sagste was dazu?". Aber nö, es waren Freunde, die wollt ich nicht vergrätzen...


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 16:47
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:in dem fall ist das sehr passend. ;-)
Verstehe;)
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wenn Du nicht ausformulieren kannst, wo in meiner Darlegung ein Manko steckt, welches Dir das Nachvollziehen erschwert oder verhindert, dann kann ich darauf auch nicht eingehen. Einfach zu sagen "nö, seh ich nicht so" ist weder ne Entkräftung meiner Darlegung noch ein Argument pro Gegenauffassung, vielmehr das Ende jeder vernünftigen Diskussion.
Deine Darlegung ist schon in Ordnung. Mir fehlt halt noch der Schluss warum Beerdigung gleichzusetzen ist mit "man glaubt an ein danach". Evtl. habe ich es ja überlesen, aber zusammengefasst lese ich aus deinem Text nur: Der Frühmensch hat seine Toten begraben, d.h. er hat an ein Leben "danach" geglaubt. Aber genau da fehlt mir die Begündung (oder ich verstehe sie halt nicht)
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Für "Film" kann man auch "Roman" oder "Geschichte" einsetzen; dann ist die Einflussmöglichkeit der Belletristik auf die Vorstellungen der Zeitgenossen vom übernatürlichen "Leben" noch weiter und kann vor allem noch sehr viel länger zurückgehen. Filme gibt es ja erst seit etwa 120 Jahren.
Da hast du natürlich Recht;)
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Tscha, und ohne Bram Stoker würden Vampire wohl heute noch am eigenen Totenhemd oder an anderer Toten Knochen nagen, statt den Lebenden das Blut auszusaugen und im Sonnenlicht zu sterben. Und Engel wären noch immer Männer ohne Flügel, vor denen man besser wegrennt, wenn man sie sieht.
Und ohne CocaCola hätte der X-man keinen roten Mantel und einen weißen Bart;)


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

07.12.2018 um 21:49
Zitat von alibertalibert schrieb:Deine Darlegung ist schon in Ordnung. Mir fehlt halt noch der Schluss warum Beerdigung gleichzusetzen ist mit "man glaubt an ein danach". Evtl. habe ich es ja überlesen, aber zusammengefasst lese ich aus deinem Text nur: Der Frühmensch hat seine Toten begraben, d.h. er hat an ein Leben "danach" geglaubt. Aber genau da fehlt mir die Begündung (oder ich verstehe sie halt nicht)
Wie ich bereits geschrieben habe, im Tierreich behandelt man den Toten nur so lange, wie man noch denkt, daß er lebt / leben könnte. Mütter versuchen, ihr totes Kind zu wecken odgl. und verjagen Aasfresser usw. Ist aber die Erkenntnis da, daß der Artgenosse tot ist, passiert nichts mehr mit ihm. Er wird einfach liegengelassen. Bei Elefanten immerhin schaut man nach ihm, wenn man auf der Wanderung in der Nähe vorbeikommt und sich erinnert.Auch bei den Frühmenschen bleiben die Toten wies scheint zuallermeist liegen. Auch auf dem Siedlungsplatz von Bilzingsleben in Thüringen von vor knapp 400.000 Jahren fand man Menschenknochen auf dem Gelände. Man verbrachte keine Toten wegen des Gestanks oder wegen angelockter Aasfresser, da man auch seine Essensreste einfach so liegen ließ.

Dennoch gab es irgendwann den Fall, daß Frühmenschen tote Artgenossen vergruben. Sämtliche "Reinlichkeits"-Gründe fallen weg, da sich der Umgang mit Abfällen auch da nicht änderte. Pietätsgründe sind für uns heute zwar naheliegend, doch zeigen selbst heutige Fälle, daß diese erst kulturell entstanden sind und nicht "in uns stecken". Warum also "kümmerten" sich Frühmenschen um diese Toten, wendeten einigen Aufwand auf, um sie an bestimmte Orte zu bringen, Gruben auszuheben, die Toten dort zu betten und sie mit Erde zu bedecken? Welchen Nutzen hatte dieses Tun? Sie selbst, die Lebenden, hatten keinen Nutzen (siehe "Reinlichkeitsgründe" oder auch die Pietät). Was bleibt, ist der "Nutzen für den Toten". Wenn man eine Jenseitsvorstellung hat, nach der man z.B. für den "Übergang" in die "Unterwelt" oder "zurück in den Mutterschoß der Erde" gebracht werden muß, dann gibt es für Menschen dieser Vorstellung tatsächlich einen Nutzen dieses Tuns.

Wieso befanden sich die sieben Toten Neandertaler in La Ferrassie alle in Gruben der selben Ausrichtung, obwohl sie in der Höhle an recht verschiedenen Orten begraben wurden? Hat das irgendeinen praktischen Nutzen? Oder ist dafür nicht eine ideelle Erklärung vonnöten? Warum finden sich Neandertaler-Gräber stets in Höhlen oder unter Abris (Felsvorsprüngen)? Irgendeine Absicht scheint dem doch zugrunde zu liegen, aber ein praktischer Nutzen fehlt. Wieso fand man bei den ältesten bekannten Grabstellen des Homo sapiens in Qafzeh bei mehreren Toten Hirschgeweihe bei den Händen? Wieso finden sich Ockerspuren auf weiteren menschlichen Überresten dort (und übrigens auch bei anderen Gräbern, auch von Neandertalern? Also wenn das keinen Sinn "zum Nutzen für den Beerdigten" hatte - was denn dann?! Entweder lagen die Bestatteten seitlich mit leicht angewinkelten Beinen da, ggf. eine Hand unter dem Kopf, wie schlafend, oder sie lagen in hockender Position. Schon bei den ältesten Gräbern hatte die Grube rechteckige Form, zuweilen wurden due Grubenwände mit Steinen ausgelegt, oder man trieb Gruben sogar in den Kalkstein des Höhlenbodens wie für die beiden Neandertaler in Kiik Koba. Hier liegen eindeutig ritualisierte Aktionen vor, die keinen praktischen Nutzen hatten, nicht mit Reinlichkeit oder auch nur mit Pietät erklärbar sind (gleiche Grubenausrichtung in La Ferrassie). Hier liegen Aktionen vor, die Leben (Bestreuung mit Ocker als Farbe der Lebenden), Schlaf (Schlafposition), vielleicht Geburt (Hockerstellung als Embryonalhaltung) symbolisieren.

Selbst wenn man das eine oder andere mit Pietät, mit Gestankschutz oder sowas erklären wollte, so greift solche Erklärung beileibe nicht bei all diesen Merkmalen mittelpaläolithischer Bestattung bei Sapiens und Neandertalensis. Die einzige Erklärung: ein "Nutzen für den Toten". Das aber geht eben nur, wenn dieser Tote dann auch einen Nutzen davon hat (in der Vorstellung der Bestattenden). Womit wir bei einer wie auch immer gearteten Jenseitsvorstellung sind.


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08.12.2018 um 16:00
@perttivalkonen
Danke für die ausführliche Erklärung. So ist es nachvollziehbar.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 17:54
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb am 07.12.2018:Selbst wenn man das eine oder andere mit Pietät, mit Gestankschutz oder sowas erklären wollte, so greift solche Erklärung beileibe nicht bei all diesen Merkmalen mittelpaläolithischer Bestattung bei Sapiens und Neandertalensis. Die einzige Erklärung: ein "Nutzen für den Toten". Das aber geht eben nur, wenn dieser Tote dann auch einen Nutzen davon hat (in der Vorstellung der Bestattenden). Womit wir bei einer wie auch immer gearteten Jenseitsvorstellung sind.
Möglicherweise kommt die Bestattung aber auch ganz ordinär von Vorratshaltung. Unseren Vorfahren werden schon lange kannibalistische Tendenzen nachgesagt, und in Notzeiten, wenn die Jagd nix bringt, noch einen halbwegs unvergammelten Opa in einem Erdloch greifbar zu haben mag so mancher Urmenschenhorde das Überleben in harten Wintern gesichert haben.

Das "Begraben" von Fleisch lernten sie durch Tierbeobachtungen von Raubtieren - Wölfe verscharren, was sie nicht sofort fressen können, Raubkatzen wie Leoparden dagegen verstecken ihre überschüssige Beute gern in hochgelegenen Astgabeln, wo sie nicht selten mumifiziert, wenn die Katze nicht mehr zurückkommt.
Beides, Begraben in der Erde und das Deponieren in Baumkronen oder eigens angelegten hohen Holzplattformen, findet man als menschliche Begräbnisstätten.
Von den Wölfen schauten sich Indianer und andere Urzeitvölker das Verstecken von Fleisch in Erdgruben ab, wo sich wegen der Kälte und des Luftabschlusses in lehmiger Erde Fleisch für einige Zeit hält. Schwerer Stein drauf, damit kein Wolf oder Bär drankam, fertig war die Urzeitversion unserer heutigen Kühltruhe. Einsetzende Verrottungs- oder Fermentierungsprozesse sind in manchen Fällen sogar gewünscht wie beim isländischen "Hakarl" ("Gammelhai"), der erst durch Fermentation überhaupt genießbar wird.

Pietät und ein "Nutzen für den Toten" werden erst später gekommen sein, am Anfang stand der potentielle Nutzen für die lebendige Horde.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 18:02
Zitat von RaoRao schrieb:Möglicherweise kommt die Bestattung aber auch ganz ordinär von Vorratshaltung. Unseren Vorfahren werden schon lange kannibalistische Tendenzen nachgesagt, und in Notzeiten, wenn die Jagd nix bringt, noch einen halbwegs unvergammelten Opa in einem Erdloch greifbar zu haben mag so mancher Urmenschenhorde das Überleben in harten Wintern gesichert haben.
Und warum wandten sie diese Art der Vorratshaltung nur auf menschliches Widlbret an? Nee, das war wohl nix.


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Rao ehemaliges Mitglied

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11.12.2018 um 18:05
Weil man die toten Angehörigen dicht bei sich behalten wollte, so wie die Affenmutter ihr bereits totes Kind, während die überschüssige Beute da verscharrt wurde, wo man sie erlegt hatte - Pferde oder andere Transportmittel hatte man damals noch nicht, allenfalls Astschleppen für den Transport kleinerer Beutetiere. Außerdem war der Opa eben nur ein Not-Nahrungsmittel, solange man genug Reh oder Hirsch oder Wildpferd oder Mammut hatte, brauchte man diesen Notvorrat nicht angreifen.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 18:49
@perttivalkonen
Wie stehts eigentlich um die Begräbniskultur, hinsichtlich einer zeitlichen Achse ab beginn der ersten Begräbnisse?
Gibt es hier Ausreißer im sinne von, dass es auch eine Zeit gegeben hat, wo man sowas nicht gefunden hat oder ist archäologisch nicht zurückführbar, weil das wegbleiben von Gräbern schwer als Indiz für etwas hergenommen werden kann?`
Gibt es auch in diesem Zusammenhang einen gewissen Faden von den ersten sesshaften Menschen und der Begräbniskultur der alten Ägypter?


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 19:09
Zitat von RaoRao schrieb:Weil man die toten Angehörigen dicht bei sich behalten wollte, so wie die Affenmutter ihr bereits totes Kind
Wäre das ein Motiv, käme Aufessen aber nicht in Frage.

Echt, Du raffst das nicht. Wie immer. Leider.
Zitat von RaoRao schrieb:während die überschüssige Beute da verscharrt wurde, wo man sie erlegt hatte
Dumm nur, daß derlei Lager nicht gefunden wurden. Will sagen, während Neandertalerskelette auffallend häufig in anatomischer Anordnung gefunden werden, ist das bei Tierskeletten von Arten, die den Neandertalern als Beute dienen, nicht so der Fall.

Erstaunlich auch, daß es keine Fälle von bestatteten Neandertalern gibt, bei denen mal ein Bein fehlt oder beide Arme oder der halbe Rumpf. Offensichtlich waren das dann doch keine Lebensmittellager, aus denen man bei Gelegenheit mal das eine oder andere Stück Essen rausholte. Daß man immer gleich nen ganzen Neandertalerleichnam aufaß, kann ich denn doch nicht glauben. Nicht, wenns sich um "Notrationen" handelt.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 19:20
@IngwerteeImke

Beerdigungen finden sich zwar ab rund 100.000 BP immer wieder, geradezu regelmäßig, doch nicht gleich überall. Selbst in einzelnen Regionen können Gräber in jüngeren Zeiten wieder fehlen. Ob die Beerdigungspraxis wieder aufhörte, oder ob die beerdigungtreibenden Menschen nur woanders hin abgewandert sind, können wir nicht wirklich feststellen. Freilich kennen wir ja auch nur einen kleinen Bruchteil aller Siedlungs- bzw. Rastplätze der Mittel- und Jungpaläolithiker, und werden nicht mal zu denen auch wirklich sämtliche Beerdigungsstellen kennen, wenn es da welche gab. Wir sind also extrem fern davon, eine Art demographische Verteilung der Beerdigungspraxis beschreiben zu können.

Aus dem Jungpaläolithikum haben wir weit mehr archäologisches Material zur Verfügung, auch und gerade aus dem Raum Ägypten und aus den Jahrtausenden vor dam Alten Reich. Besonders aus Fayyum ist da einiges bekannt, aber auch aus anderen Regionen. Doch ist das nicht mehr so mein Interessensgebiet.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

11.12.2018 um 21:50
WAS Geister schwarz oder weiß? Ich glaub es hackt!
Bei mir gibts keinen Rassismus.
Meine Geister sind hell Grün oder dunkel Grün.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

12.12.2018 um 11:07
Zitat von Fatum777Fatum777 schrieb:Bei mir gibts keinen Rassismus.
Meine Geister sind hell Grün oder dunkel Grün.
Eine Farbe, die es beim Menschen überhaupt nicht gibt! Das nenne ich Gleichberechtigung! :D
Oder sind es vielleicht doch Außerirdische, also diese kleinen grünen Männchen vom Mars?



@perttivalkonen

Es gäbe noch eine weitere Möglichkeit für (scheinbare) steinzeitliche Erdbestattung:
Höhlen gibt es nicht überall. Die Menschen könnten sich zum Wohnen große Löcher in die Erde gegraben haben. Wohngruben in der Erde sind zumindest aus späteren (Stein-)Zeiten bekannt. Auch diese Methode könnten die Menschen von Tieren abgeschaut haben.

Damals konnte man nicht lange an einem Ort bleiben. Wenn die Sippe also weiter zog, mussten die, die nicht selber laufen konnten und zu schwer zum Tragen waren, eben in der Grube bleiben. Im besten Fall, um später nachzukommen, im schlechteren und wahrscheinlich häufigeren Fall, um wenigstens vor wilden Tieren sicher zu sein.
Zu diesen Menschen, die in der Erdgrube blieben, gehörten jüngst Verstorbene, aber möglicherweise auch manche Kranken, die oft dort starben und viele tausend Jahre später als bewusst Bestattete interpretiert werden.

Genauso gut möglich wie eine konkrete Bestattung aus religiösen Motiven.


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12.12.2018 um 11:28
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:während die überschüssige Beute da verscharrt wurde, wo man sie erlegt hatteDumm nur, daß derlei Lager nicht gefunden wurden. Will sagen, während Neandertalerskelette auffallend häufig in anatomischer Anordnung gefunden werden, ist das bei Tierskeletten von Arten, die den Neandertalern als Beute dienen, nicht so der Fall.
Bei den nordamerikanischen Indianern und auch bei den weißen Trappern in diesen Gebieten war das Anlegen von sogenannten "Caches", also Erdgruben in denen man Fleisch oder Felle zwischenlagerte, bis man sie zur weiteren Verwertung abtransportieren konnte, normal, und von diesen Gruben muß es im Lauf der letzten paar Jahrhunderte unzählige gegeben haben, über ganz Nordamerika verstreut. Wieviele findet man davon noch? Die Antwort ist klar, nämlich keine, weil das nur vorübergehende Lagerflächen waren, eben bis man den Inhalt abtransportierte. Das waren einfach nur Löcher im Boden, abgedeckt mit Erde und Steinen zum Schutz gegen Raubtiere. In der eigenen Wohnhöhle, Hütte, Tipi legte man normalerweise keine Caches an, weil man dort das Fleisch entweder sofort aß oder auf bessere Weise in haltbare Form überführte, meistens durch simples Dörren über dem Feuer. (Auch wieder ein Tipp Richtung Begräbnissitten, die billigste Form einen Menschen zu mumifizieren, bei den alten Ägyptern die sich die aufwendige Behandlung mit Natronsalz nicht leisten konnten, war das Dörren der Leiche über einem Feuer. Das gleiche machten auch diverse Südsee-Völker mit den Köpfen von Toten, Angehörigen oder besiegten Feinden, damit man sich die Köpfe anschließend als Trophäe in die Wohnung stellen konnte, ohne daß sie zu sehr "dufteten".)

Nur für die Leichen der eigenen Verwandtschaft machte man eine Ausnahme, die durften auch nach dem Tod in der Mitte der Familie bleiben, nur eben verlagert unter den Fußboden, in eine "Cache". Das Prinzip war von der Jagdbeute her bekannt, ergo war da für die originäre Erfindung kein großer "spiritueller" Gedankensprung nötig.
Die Pietät und der Glaube an das Grab als das Reich der Toten entwickelte sich erst später, zusammen mit typischen Begräbnissitten wie Schmuck und Blumen und andere Grabbeigaben für den Toten, eine spezielle Ausrichtung im Grab und was man sich kulturell bedingt sonst als "Notwendigkeit" vorstellte, was der Tote alles brauchen würde, weil es die Lebenden für notwendig hielten.


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

12.12.2018 um 11:48
@AlteTante
Och wirklich, echt. Eine Grube von 1,40m Länge, 85cm Breite und 30cm Tiefe ist keine Wohnhöhle und hält keine Tiere von Raubfraß ab. Nicht, solange das, was man da reintut, dann auch von ner ordentlichen Erdschicht bedeckt ist. Zudem befinden sich Neandertalerbestattungen stets in Höhlen oder unter Abris, also genau dort, wo Menschen bereits wohnen konnten, statt sich Wohngruben anlegen zu müssen. Is ja nicht so, als ob ich das nicht geschrieben hätte.
Zitat von RaoRao schrieb:Bei den nordamerikanischen Indianern und auch bei den weißen Trappern in diesen Gebieten war das Anlegen von sogenannten "Caches", also Erdgruben in denen man Fleisch oder Felle zwischenlagerte, bis man sie zur weiteren Verwertung abtransportieren konnte, normal
Ja, da befinden wir uns aber auch kulturell weit entfernt vom mittel- und junpaläolithischem Kulturstand. Vor allem aber lagerte man da keine ganzen Tiere ein, sondern das davon abgelöste und zumeist sofort präparierte Nutzmaterial wie Fleisch oder Häute. Großwildjagd war in Zeiten ohne Pfeil und Bogen stets eine Aufgabe für mehrere; daher war die Frage des Abtransportes der Beute auch kein Problem. Daher waren Cachen fern vom Lager ohnehin nicht nötig. Sieht man auch gut an "Massenschlachtplätzen" wie Schöningen.

Auch wieder nix wirlich Substantielles. Den Rest laß ich gleich ganz aus...


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Warum sind Geister immer nur schwarz oder weiß?

12.12.2018 um 12:13
Die Grundfrage war doch, was war zuerst da, Henne oder Ei, Begräbnis oder der spirituelle Gedanke, der sich in den (erhaltenen!) Begräbnissitten (Beigaben, Ausrichtung, "Wohnung der Toten" etc.) erkennen läßt? Da bin ich pragmatisch und sage, zuerst kam das reale Begräbnis, alles andere, die geistigen Vorstellungen, hat sich im Lauf der Zeit dann dazuentwickelt. Denn andersherum ergibt es wenig Sinn, und die sehr pragmatischen Vorläufer fürs erste "echte" Begräbnis - das Sichern von Beute, das Behalten geliebter aber toter Verwandter in unmittelbarer Nähe - waren vorhanden.
Ist wie bei anderen religiösen Dingen auch, am Anfang steht irgendein reales Ereignis - ein Vulkanausbruch beispielsweise - und danach webt die Phantasie der Menschen allerlei Mythologie und "Spirituelles" drum herum.


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12.12.2018 um 18:19
Zitat von RaoRao schrieb:Da bin ich pragmatisch und sage, zuerst kam das reale Begräbnis, alles andere, die geistigen Vorstellungen, hat sich im Lauf der Zeit dann dazuentwickelt.
Das ist nicht "pragmatisch", das ist ne Vorentscheidung ohne Argumente.
Zitat von RaoRao schrieb:Denn andersherum ergibt es wenig Sinn
Wieso auch immer es keinen Sinn ergeben soll, daß eine ritualisierte Handlung aus einer Vorstellung heraus entstanden ist.
Zitat von RaoRao schrieb:und die sehr pragmatischen Vorläufer fürs erste "echte" Begräbnis - das Sichern von Beute, das Behalten geliebter aber toter Verwandter in unmittelbarer Nähe - waren vorhanden.
Sind doch allesamt weggebrochen mit meinen Ausführungen dazu. Ne Entkräftung dazu kam von Dir ja nicht.

Nicht daß es mich überrascht, wie Du hier ne Pro-Contra-Diskussion führst und auf widerlegten / entkräfteten Standpunkten verharrst, so als ob nix passiert wäre. Aber unkommentiert will ich sowas dennoch nicht hier stehen lassen.
Zitat von RaoRao schrieb:Ist wie bei anderen religiösen Dingen auch, am Anfang steht irgendein reales Ereignis - ein Vulkanausbruch beispielsweise - und danach webt die Phantasie der Menschen allerlei Mythologie und "Spirituelles" drum herum.
Jepp, so siehtse aus, die atheistische Religionserklärung von und für geistig Arme.


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