H.W.Flieh schrieb:Oder frei nach Lagerfeld:Wer öffentlich mit Jogginghose rumspukt hat die Kontrolle über sein Ableben schon längst verloren.
LOL
:DAus Kriegszeiten gibt es jede Menge Geistergeschichten, die alle unter die Rubrik "letzter Gruß" fallen, aus dem 2. und 1. Weltkrieg gibt es sie genauso wie aus früheren Kriegen, und wenn man in andere Länder geht, dann sogar aus moderneren Zeiten (Vietnamkrieg etc.)
die gehen immer nach dem selben Schema: ein Mann, den man als Soldat irgendwo an der Front glaubte, steht plötzlich in der Tür oder im Wohnzimmer, die Familie freut sich schon, daß er Urlaub bekommen hat und vielleicht eine Weile bleiben kann, und dann ist er plötzlich spurlos verschwunden, genauso spontan wie er auftauchte, und erst Wochen oder Monate später erfährt die Familie, daß der Mann genau zu dem Zeitpunkt, als die Erscheinung war, irgendwo gefallen ist.
Und diese Geister sind nicht irgendwie spukhaft oder weiß oder durchsichtig, sondern absolut realistisch, wie der Mann halt zu Lebzeiten ausgesehen hat, die Täuschung ist immer perfekt. Manchmal macht die Erscheinung irgendeine Andeutung darauf, wie der Tod stattfand, wenn er sich beispielsweise den Kopf hält oder einen Verband am Kopf trägt, starb er durch eine Kopfverletzung. Und das wird dann meist später durch Überlebende, die dabei waren, bestätigt.
Da die Menschen früherer Zeiten mit derartigen Geistergeschichten vertrauter waren als die Menschen heute, wußten die Angehörigen beim "spurlosen Verschwinden" meistens schon was Sache war, die offizielle Bestätigung des Todesfalles viel später durch die Behörden war dann quasi nur noch eine Formalität.
Übrigens gibt es "realistische " Geistererscheinungen auch von lebenden Personen, das nennt sich "Bilokation", also wenn jemand gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten auftaucht, der berühmte Pater Pio soll dazu fähig gewesen sein. Und auch da ist der Geistkörper absolut realistisch und in keiner Weise "geisterhaft".
In die gleiche Rubrik fällt übrigens auch ein "Familiengeist", genannt Banshee, der niemals sichtbar ist, sondern nur hörbar, der aus dem Nichts kommende "Schrei der Banshee" (ein lautes, schrilles Geschrei oder eine Art Totenklage, wie sie von der Antike bis ins Mittelalter üblich war) soll absolut unverkennbar und durchdringend sein, weshalb man gerne Tiere, die unheimlich und laut schreien können, als Banshees bezeichnet (Film "Avatar").
Es heißt jeder der den Schrei der Banshee hört müsse sterben, das ist aber falsch, weil die Banshee den Todesfall nur ankündigt, sie verursacht ihn nicht.
Es ist ein "Familiengeist" der zu bestimmten Familien aus dem keltischen Raum (Irland, Schottland) gehört und bei deren Mitgliedern den bevorstehenden Tod (durch natürliche Ursachen, Unfälle, im Krieg) ankündigt, übrigens sogar über Kontinente hinweg, etwa bei irischen Auswandererfamilien, die in der Heimat in Irland von einem Todesfall schon längst Bescheid wußten, wenn das Schiff aus Amerika mit der Todesnachricht ankam, und auch wieder im Krieg, wenn etwa ein Ire in einem der Weltkriege fiel - die Familie zuhause wußte schon Bescheid, weil die Banshee geschrien hatte.
Aus heutiger Sicht mag das unheimlich klingen, vorab vom Tod (auch ggf. dem eigenen) in Kenntnis gesetzt zu werden, aber die Banshee ist uralt und stammt wahrscheinlich noch aus vorchristlicher Zeit, und in früheren Zeiten war es den Menschen wichtig, möglichst noch zu Lebzeiten ihre letzten Dinge zu ordnen, zu beichten, zu vergeben was zu vergeben war, so daß sie reines Gewissens abtreten konnten.
Aus dieser Sichtweise ist eine Banshee kein Fluch, der auf der Familie lastet, sondern ein Segen.