Bigfoot

@skagerak

skagerak schrieb:Da bleibt wohl kaum Zeit für eine nähere Betrachtung der Anatomie

Ich sehe das ähnlich wie Du. Hinzuzufügen wäre noch, dass die meisten Primaten, wie Gorillas und Schimpansen, anders als der Mensch einen Penisknochen haben.

Einer bestimmten, aber m. E. nicht ernstzunehmenden Theorie der vergleichenden Anatomie zufolge soll er beim Bigfoot dreigelenkig sein. Es sei ausgesprochen betont, dass ich nicht ein Verfechter dieser Theorie bin und ich deshalb auch dieses Anschauungsmaterial (bitte, wem es danach steht), das sich bei näherer Analyse als thermisch behandelter Lehm erwies, nicht erstnehmen kann.

http://www.claytonbailey.com/bigfootskeleton.htm (Archiv-Version vom 15.03.2016)

@ All
Habe schon mal in Erwägung gezogen, ob Bigfoot ein Fabel-Mischwesen sein könnte? Bei Wiki sind einige abgebildet. Die haben komischerweise alle keine sichtbaren Geschlechtsteile. Lol

AgathaChristo schrieb:wenn das jetzt wirklich nur ein großer seltener Affe wäre

Selbst das wäre eigentlich nicht zu erwarten. Hier mal die weltweite Verbreitung sämtlicher Primaten (nicht nur der (echten) Affen) - ohne den Menschen natürlich:



Primaten sind nahezu vollständig auf tropische bis subtropische Klimata beschränkt; nur einige aus der Familie der Meerkatzenartigen, speziell aus der Gruppe (Tribus) der Pavianartigen, sind auch etwas kältere Klimata gewöhnt. So leben Paviane im (leidlich) kühlen äthiopischen Bergland, Berberaffen auf Gibraltar und Japanmakaken auf drei der vier japanischen Hauptinseln - freilich schon nicht mehr auf der vierten, der nördlichsten. Einige Rhesusaffen, ebenfalls Pavianartige, leben schließlich noch (durch Menschen dahin verbracht) in Florida, aber das ist nun auch nicht grad ein kühles Habitat.

Selbst die frühesten Vertreter der Gattung Mensch, die Afrika vor ca. 2 Millionen Jahren verließen, hielten sich nur in für Primaten typischen Klimaregionen auf (ohne die Extremhabitate der Meerkatzenartigen); dem späteren Erectus gelang dann erst, in kühlere Regionen vorzudringen. Und erst der Neandertaler weitete diese Grenzen bis in die "gemäßigte Klimazone" aus (und das war ein Klima wie heute in den baltischen Ländern).

Neuweltaffen sind fast ausschließlich tropische Tiere. Auch für Altweltaffen sind die Rockies zu kalt, und selbst der Neandertaler wäre bei der Besiedlung Amerikas am Klima der Beringbrücke gescheitert. Daß Bigfoot ein Affe ist (oder gar der Yeti, oder der Alma), das halte ich für ausgeschlossen.

@perttivalkonen

Daß Bigfoot ein Affe ist (oder gar der Yeti, oder der Alma), das halte ich für ausgeschlossen.

]Text

Erstmal danke für den Beitrag. Habe nicht alles gelesen hier, pardon, aber was wäre Bigfood dann deiner Vermutung nach?

@perttivalkonen

Du hast aber nicht das ökologische Nischen-Modell bedacht. Siehe dazu die neueren Arbeiten von Jeff Lozier (Biologie; University of Illinois at Urbana-Champaign), publ. im Journal of Biogeography (2009) und Carsten Rahbek (Ökologie; Universität Kopenhagen).

Ein kurzer Bericht dazu hier:

http://www.nature.com/news/2009/090707/full/news.2009.641.html#B1

One problem is misidentification. It's hard to judge whether someone really saw what they thought they saw where they saw it, particularly in less well-studied groups such as insects — or American apemen. Mistake one species for another, for example, and your model will mislead.

Such errors can be hard to spot, because even if all the data are all highly dubious, a model based on them can still give a plausible-looking result, as Lozier and his colleagues found when they analysed sightings recorded by the Bigfoot Field Researchers Organization.

Also, es soll schon vorgekommen sein, dass eine Spezies misidentifiziert wurde, sogar bei Insekten ... was dann auch zu einem irreführenden Modell führen kann.

AgathaChristo schrieb:was wäre Bigfood dann deiner Vermutung nach?

Eine indianische Legende*, die unter den Weißen dann für massenhafte Sichtungen geführt hat.

(* eigentlich zahlreiche Legenden, die oft nicht zueinander passen und noch weniger zum "weißen" Bigfoot-Bild)

Dogmatix schrieb:Du hast aber nicht das ökologische Nischen-Modell bedacht. Siehe dazu die neueren Arbeiten von Jeff Lozier (Biologie; University of Illinois at Urbana-Champaign), publ. im Journal of Biogeography (2009) und Carsten Rahbek (Ökologie; Universität Kopenhagen).

Dann lies das nochmal. Die Arbeit von Lotier/Rahbeck bestätigt mich allenfalls.

Beim Ökologischen Nischenmodell geht es darum, die bewohnte Nische anhand der statistischen Auswertung der Sichtungen zu bestimmen. Hab ich übrigens selbst angewandt sowohl auf Bigfoot als auch auf die Primaten. Hier nun gehe ich weiter und sage, daß die ökologische Nische - die der ursprünglichen Sasquatch-Heimat vor 150 Jahren, auf die sich auch Lotier/Rahbeck beschränken - daß diese ökologische Nische nicht mal ansatzweise zur ökologischen Nische sämtlicher nichtmenschlicher Primaten paßt. Selbst das Extremhabitat der Pavianartigen ist davon zu weit entfernt. Die Nische des Neandertalers kommt dem noch am nächsten, doch führt der Weg vom Neandertal zu den Rockies nur durch Habitate hindurch, an denen auch der Neandertaler gescheitert wäre.

DiesesNischenmodell, spricht, wenn man es drauf anwenden will, also nur dazu, daß die Bigfoot-Nische zu keiner nichtmenschlichen Ökonische von Primaten paßt, und daß mangels dazwischenliegender akzeptabler Habitate kein Weg von der Neandertaler-Nische zur Bigfoot-Nische führt.

Dogmatix schrieb:Also, es soll schon vorgekommen sein, dass eine Spezies misidentifiziert wurde

Was bedeutet, daß das eigentliche Habitat nur noch "unwegsamer" sein dürfte. Quasi: Bigfoot lebt da, wo sich keine Sau hinwagt, weil es da zu ungemütlich ist. Gesichtet wird Bigfoot nur unter für Menschen besseren Bedingungen, was aber nur der "gemäßigte" Rand des ansonsten extremeren Habitats von Bigfoot ist.

@MuldersMudda

MuldersMudda schrieb:Kenne definitiv Berichte von Bigfoots "mit Oberweite"

Diese Berichte halte ich nicht für allzu authentisch. Ich tendiere hier in die Richtung von Gillian Bentley.

Das Gegenteil behauptet die Anthropologin Gillian Bentley vom University College in London. Ihrer Meinung nach hat die überwiegend männliche Wissenschaft den klaren Blick auf das augenfälligste Merkmal des weiblichen Geschlechts verloren: "Ein Grund dafür, weshalb unser Wissen über die wirkliche Funktion der Brust so große Lücken aufweist, ist die Besessenheit von ihr als sexuelles Objekt", sagte die Wissenschaftlerin dem "New Scientist".

Bentley schlägt deshalb eine andere Erklärung für den prallen Frauenbusen vor: Die weibliche Brust sei nur deshalb so stark nach hübsch halbrund geformt, damit Babys beim Saugen nicht ersticken – gegen einen flacheren Busen werde das Kind viel stärker mit Mund und Nase gepresst, dass es zu ersticken drohe. Bei unseren nächsten biologischen Nachbarn besteht diese Gefahr nicht: Affenbabys haben einen vorspringenden Kiefer, mit dem sie leichter an flachen Brüsten nuckeln – und gleichzeitig auch noch atmen können. Das menschliche Gesicht dagegen verflachte mit der Zeit – und damit mussten sich gleichzeitig die Busen wölben, glaubt Forscherin Bentley.

http://www.welt.de/gesundheit/article4512535/Das-Raetsel-um-den-prallen-Busen.html

@perttivalkonen

Ok, das ist richtig. Das muss ich -- erst mal: bis mir vielleicht doch noch was einfällt, Stichwort Rübe und belegen, oder ich mit einem besseren Bigfootologen Rücksprache gehalten habe -- so anerkennen. lg.

@Dogmatix
Ich weiß gar nicht warum Du Dir so den Kopf zerbrechen möchtest darüber. Es gibt doch rein gar nichts an Belegen oder Indizien. Nur die ganzen angeblichen Sichtungen.

Ich fand das schon sehr treffend was @perttivalkonen formuliert hat:

perttivalkonen schrieb:Eine indianische Legende*, die unter den Weißen dann für massenhafte Sichtungen geführt hat.

(* eigentlich zahlreiche Legenden, die oft nicht zueinander passen und noch weniger zum "weißen" Bigfoot-Bild)

Ok, sehe gerade, dass es hier mal ein "Oberweite"-Thread gab, der aber dann geschlossen wurde. Aber bin da nicht so fixiert und ein von mir neu eröffneter Thread (zum Elch), der sich aus meiner Bigfoot-Diskussion hier ergab, ist erst mal genug :-)

Dogmatix schrieb:Ich tendiere hier in die Richtung von Gillian Bentley.

1) Der Atombusen ist nicht sonderlich verbreitet; mehrheitlich sind Frauenbrüste eher flach; besonders in Gegenden, wo es keinen BH gibt. Nur während und kurz nach der Pubertät haben Frauen indigener Völker keine, ähm "Hängetaschen".

2) Auch Menschenaffenbrüste sind zuweilen deutlich gewölbt.



3) Naja, zumindest sind sie es ab der Schwangerschaft und während der Stillzeit. Also ausgerechnet dann. wenn laut Bentley eine Flachbrust von Vorteil wäre

4) Bei Gorillas ist nicht nur die Schnauze vorgezogen, sondern auch die Nase mit ihr. Der veranschlagte Atmungsvorteil einer Schnauze ist hier nicht vorhanden.

Original anzeigen (9,1 MB)

Bentley mag viel Ahnung haben, daß weibliche Brüste nichtsexuelle Bedeutungen und Funktionen haben. Vom Rest, auf den es hier ankommt, hat sie jedenfalls nicht so viel Ahnung.

@perttivalkonen

Puh, wieder was gelernt, auf dem Weg und wo man es nicht erwartet. (Bentley hat allerdings nicht gesagt, dass eine Flachbrust von Vorteil wäre, aber gut, das ist hier nicht so erheblich.) Also bleibt die Frage offen bzw. nicht endgültig geklärt. Und will mir darüber nicht hier den Kopf zerbrechen. Vielen Dank.

Also, da ja oft behauptet wird Dame Jane Goodall (hier schon zitiert auf S. 2) glaubt an Bigfoot, habe ich mir kurz die Mühe gemacht, ihre Aussagen dazu zu finden.

Bei einem Vortrag in Wien im Mai dieses Jahres: Sie

erzählte von einem Aufenthalt bei einem indigenen Volk. "Die Jäger überbrachten dort immer Nachrichten zwischen den verschiedenen Siedlungen. Ich frage sie also, ob sie jemals einen Affen ohne Schwanz gesehen hatten." Nach etwa drei Monaten erhielt sie eine Antwort auf ihre Frage. "Fünf von sieben Jägern sagten, sie hätten einen Affen ohne Schwanz gesehen, der aufrecht gegangen ist und ungefähr 1,80 Meter groß war. Und sie konnten unmöglich jemals von Bigfoot gehört haben."

Hier das -- so scheint es mir zumindest -- korrekte Transkript des relevanten Interviews mit ihr aus dem Jahr 2002.

http://www.bfro.net/news/GoodallTranscript.asp

Daraus:

Ira Flatow: Did you always have this belief that there., that they, that they existed?

Dr. Goodall: Well, I'm a romantic, so I always wanted them to exist. (Chuckles.)

Also ... glaubten Sie immer daran, dass sie existieren? Antwort (leise lachend): Ich bin ne Romantikerin, also wollte ich das immer, dass es sie gibt.

Ist schon mal ne gute Einstellung, finde ich.

Dr. Goodall: Well, there are people looking. There are very ardent groups in Russia, and they have published a whole lot of stuff about what they've seen. Of course, the big, the big criticism of all this is, "Where is the body?" You know, why isn't there a body? I can't answer that, and maybe they don't exist, but I want them to.

Also, sagte sie noch ... Klar, die großartige Kritik ist immer: "wo ist die Leiche?" Weißt du, warum es keine Leiche gibt? Ich kann es nicht beantworten ...

Aber, wie gesagt, bis auf Weiteres muss ich erst noch mit Bigfootologen Rücksprache halten.

@perttivalkonen
Hast du Fotos von männlichen Affen, mit dem, du weißt schon. Vermute aber solche Fotos gibt es nicht. Weil Mensch immer noch so verklemmt ist, ein Penis, egal welche Gattung, öffentlich zu zeigen. Habe ich unrecht?

Noch mal zum Thema Frauenbrust. Gestern stolperte ich bei der Suche nach Affenbrüsten über einen 3 1/2 Jahre alten Artikel mit ner anderen Erklärung:
http://blogs.discovermagazine.com/discoblog/2013/03/15/ncbi-rofl-why-poor-hungry-men-prefer-bigger-breasts/#.V9Ghlq3DuM8

Erschienen ist dieser Artikel ursprünglich auf dem NCBI-ROFL-Blog zweier Biologiestudenten vom National Center for Biotechnology - das ist das NCBI. DIe kommentieren da echte wissenschaftliche Forschungsarbeiten, welche sie allerdings - netspeak - für "ROFL" halten.

Die Macher der wissenschaftlichen Forschungsarbeit nun haben Menschen in Malaysia sowie Studenten in Großbritannien Fotos von Frauen mit unterschiedlichen Brustgrößen vorgelegt, welche nach dem Attraktivitätsgrad sortiert werden sollten. Dabei stellte sich heraus, daß ärmere Malaien auf größere Brüste stehen. Unter den britischen Studenten sortierte man nicht nach dem sozialen Stand, sondern danach, ob ein Student hungrig war oder satt. Hier bevorzugten die hungrigen größere Brüste.

Die Schlußfolgerung der Forschungsarbeit: große, fettreiche Brüste implizieren dem Mann (unbewußt, instinktiv) einen besseren Zugang zu Nahrungsvorräten und damit einen sicherer zu versorgenden Nachwuchs. Was Dickbusige zu geeigneteren Sexualpartnerinnen macht.

Auch wenn der Zusammenhang zwischen arm/hungrig und Bigboobed gesichert sein mag, finde ichdie Folgerung dazu fraglich und geh nicht über diesen schwachen Steg. Hüftspeck impliziert weit eher, daß jemand gut im Futter steht, würde jedoch weder unter Malaien noch unter Studenten ein ähnliches Attraktivitäts-Ranking hervorbringen.

@AgathaChristo

Naja, unter Google Bildersuche mit den Suchwörtern apes und penis wirste durchaus fündig. Ein Bonmot hab ich von da für alle männlichen User hier:



--> --> --> *** Warnhinweis: Bitte nicht zu Hause nachmachen! *** <--- <--- <---

@AgathaChristo

AgathaChristo schrieb:Hast du Fotos von männlichen Affen, mit dem, du weißt schon. Vermute aber solche Fotos gibt es nicht. Weil Mensch immer noch so verklemmt ist, ein Penis, egal welche Gattung, öffentlich zu zeigen. Habe ich unrecht?

Lese ich da etwa ein wenig Unmut über eine von Dir empfundene Ungerechtigkeit?😉
Denn Google das doch mal. Aber erschreck Dich nicht 😋

@perttivalkonen

--> --> --> *** Warnhinweis: Bitte nicht zu Hause nachmachen! *** <--- <--- <---

😄 Warum nicht? Steckt da nicht insgeheim eine gewisse Unabhängigkeit des Mannes dahinter?😉

skagerak schrieb:😄 Warum nicht?

Ich dachte mehr an die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Aber in der Tat besteht auch die Gefahr totalen Verlusts von Sozialkontakten bis hin zum Aussterben der Menschheit.

@perttivalkonen

Danke!! Nun endlich weiß ich mal, wie der Penis eines "Affen" aussieht. Bin schon so oft im Zoo gewesen, aber keiner präsentierte sich so mir, warscheinlich Schamgefühl, denke mal. Das traue ich denen durchaus zu.

@perttivalkonen

Wollte mir ja eigentlich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen. Aber nur der Logik willen ... Wenn du sagst:

perttivalkonen schrieb:Bei Gorillas ist nicht nur die Schnauze vorgezogen, sondern auch die Nase mit ihr. Der veranschlagte Atmungsvorteil einer Schnauze ist hier nicht vorhanden.

und auch bei Gorilla-Frauen diese Wölbung beobachtbar ist, wenn auch nur temporär, dann würde dies zumindest Gillian Bentleys Theorie nicht grundsätzlich oder ganz entkräften.

Freilich ist damit dann immer noch nicht geklärt, ja, warum, so der Einleitungssatz des Welt-Artikels:

In der Natur ist die Menschenfrau die einzige Erscheinung in der biologischen Unterabteilung Säuger, die auch dann einen prallen Busen trägt, wenn sie nicht stillt.

Jedenfalls glaube ich nicht an die populäre Mimikry-Theorie von Desmond Morris.

Und so, frei nach Brecht, ist der Vorhang auf, und alle Fragen offen.