Misanthropen - die "anderen" Menschen

@Zeo

Verstanden schon. Aber seien wir ehrlich, würden wir in einer star trek welt leben würde jeder Kirk oder picard sein wollen.

Die BEsatzungen wären Elitepersonal, es wird immer die red Shirts geben, die nur davon träumen können wirklich relevant zu sein.
Selbst wenn es ihnen keiner sagt, denken werden sie so.

@Zeo

da kann ich mir die menschliche Gesellschaft der Zukunft schon eher als die der Q vorstellen.

@shionoro
Red keinen Scheiß. Du denkst total leistungsorientiert und aufmerksamkeitsgierig. Was mich an dieser Zukunft reizt ist nicht in erster Linie eine Karriere bei der Sternenflotte, sondern die Möglichkeit, mein Leben so zu führen, wie ich es mir vorstelle. Ohne dass ich zu Dingen gezwungen werde, die ich gar nicht will, weil mir sonst die Existenzgrundlagen entzogen werden.

@Zeo

aufmerksamkeitsgierig vllt, leistungsorientiert nicht.

Aber, ich kenne mich in ST zugegeben wenig aus, aber muss man da keine dinge tun die man nicht will?

shionoro schrieb:aber muss man da keine dinge tun die man nicht will?

Nein. Ein Dach über dem Kopf, Wärme, Wasser, Nahrung und Kleidung steht jedem bedingungslos zu. Es gibt nicht mehr die Notwendigkeit, zermürbende Drecksjobs abzuleisten, um über die Runden zu kommen. Jeder kann sich selbstverwirklichen. Und niemand wird dir einen Vorwurf machen, wenn du dich anstatt Restaurantleiter, oder Raumschiffkapitän zu werden lieber für deine eigenen Projekte entscheidest und keine Lohnarbeit verrichtest.

@Zeo

Für so unrealistisch halte ich eine solche welt aber ehrlich gesagt nicht.

@shionoro
Ist sie auch nicht. In einigen Ländern ist das Sozialsystem fast soweit, dass man zumindest keine Existenzängste mehr haben muss, wenn man keinen Job findet, oder nicht fähig ist, einen auszuüben. In Österreich und Deutschland lebt man immer mit einem Bein auf der Straße, wenn die Lohnarbeit wegfällt. Der Primärgrund, kranken Menschen zu helfen, ist nicht ihre Lebensqualität wieder zu erhöhen, sondern sie wieder fit für den Wirtschaftsprozess zu machen. Wenn das nicht schnell genug geht, bekommt man auch noch Druck gemacht. Und dieses Motiv finde ich echt abscheulich.

@Zeo

Aber hättest du momentan nicht wenigstens theoretisch die Möglichkeit, dich selbst auszuleben?

@shionoro
Aufgrund meiner psychischen Probleme nicht. Ich hab zwar alle Zeit der Welt, werde aber durch meine Komplexe, Phobien und Instabilität behindert. Das ist die Ironie an der Geschichte: wer gesund ist, muss arbeiten und hat keine Zeit mehr. Wer krank ist, hat genug Zeit, aber ist nicht dazu imstande, sich selbstzuverwirklichen.

@Zeo

war für dich die wut die du in dir hast und die Traumata nie antrieb, was Kunst betrifft?

@shionoro
Nah. Das würde Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Selbstdisziplin und viele weitere Eigenschaften voraussetzen, die ich verloren habe. Außerdem bin ich nie mit einem Ergebnis zufrieden. Perfektionszwang, du verstehst?

@Zeo

Klar, perfektionszwang kann was übles sein.

Aber wenn du z.b. bei GT deine Autos in Szene setzt bekommst du das doch auch hin.

shionoro schrieb:Aber wenn du z.b. bei GT deine Autos in Szene setzt bekommst du das doch auch hin.

Tz. Weißt du, wie lange ich herumscheiße, die Kamera einzustellen und das Motiv auszurichten, bis ich endlich den Auslöser drücke? Stunden! Ein Kapitalist würde dazu sagen: unwirtschaftlich. Und das betrifft jeden Lebensbereich. Wenn ich's nicht richtig mache, mach ich's gar nicht. Und so wird vieles deswegen gar nicht gemacht.

Und auch daran geb ich den Menschen die Schuld! Dieser permanente Leistungszwang, dass man als Person infrage gestellt wird und immer für ungenügend gilt, das führt zu sowas.

@Zeo

Ich find es viel schlimmer, wenn man weiß , dass etwas nicht perfekt ist, aber leute, die nichtmal die mühe und die investierten Gedanken in das, was du gemacht hast, erkennen es beurteilen. egal ob das urteil negativ oder positiv ist.
Positiv ohne zu wissen was da passiert ist find ich noch viel schlimmer.

@shionoro
So ist das aber leider immer. Jeder Mensch ist anders, unterschiedlich belastbar, unterschiedlich fähig. Aber es wird von jedem ein Standard vorausgesetzt, der allerdings immer noch ganz schön hoch ist.

Ich muss hier mal was loswerden.

Warum geht es manchen nur um ihr persönliches ichhaftes Weltbild, wo alle Rollen schon einfach mal vergeben wurden und feststehen und alles schon vorgefertigt seinen Platz hat? Was dann Eingang zu allerhand Unrecht und Ungerechtigkeit bieten kann. Wo man dann auf seinem Standpunkt verharrt und die Dinge einfach so haben will, wie man es selbst eben will, ohne sich mit der Position des Anderen sachlich auseinanderzusetzen, und ihn stattdessen einfach diffamierend aburteilt und sich auch um Begründungen nicht mehr bemüht. Warum verlangen so viele Menschen nur von Anderen Reflexion, nicht aber von sich selbst und warum verlangen sie nur einseitig und parteilich Rücksicht und nicht universal? Warum Einseitigkeit und nicht Beidseitigkeit? Warum nehmen sich manche das Recht heraus, das zu machen, was sie bei Anderen verurteilen? Nur das eigene Weltbild und die "eigene" "Seite" zählt. Unrecht, was dem eigenen Weltbild zuwider läuft, wird da gerne ignoriert oder bagatellisiert. Ichsüchtiges Weltbild und Gerechtigkeit scheinen mir naturell einander auszuschließen. Warum meinen manche, genau zu wissen, wer der Andere zu sein hat und für was er steht und beschäftigen sich nicht mehr neutral mit dem, was er sagt, als vielmehr, wohin man es verorten könnte und "wer" es schreiben würde? Etwa ein psychisch Kranker, wenn er etwas schreibt, dann stuft das sein Geschriebenes in den Augen vieler schon mal ab.

@libertarian
Deswegen: Wikipedia: Ego-Gesellschaft

In dieser Gesellschaft muss man sich seine Freiheiten nehmen, für seine Andersartigkeit kämpfen - weil sie niemandem zugestanden werden.

Aus der Sicht des Konservativismus hat der Werteverfall bzw. Sittenverfall zur Ego-Gesellschaft geführt, deren moralische Grundlagen beliebig würden. Dies sei nur mit mehr Autorität und der Rückkehr zu traditionellen Werten einzudämmen.

Halte ich für total falsch. Es braucht weniger Kontrolle und neue Werte. Was waren denn die traditionellen Werte? Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und was noch alles.

@Zeo
es wäre schon viel gekonnt, wenn die leute anfangen würden alles nicht so schrecklich persönlich zu nehmen, denke ich^^

@rockandroll
Das nehm ich jetzt persönlich.

Ernst beiseite: es wird ja wirklich so, dass sich die Leute angepisst fühlen von Dingen, die sie gar nicht betreffen. Sei es ein schwules Paar in der Öffentlichkeit, oder wenn jemand keine Kinder will, ect.