@shionoroshionoro schrieb:Aber nihilismus macht nicht unglücklich per se.
Allerdings bezweifle ich, dass der Blick in eine sinnentleerten Kosmos und ein Denken bar jeder Hoffnung, eine gute Grundlage für ein erfülltes und glückliches Leben sein können, meinst du nicht auch? Es kann fürs Erste ein befreiender Gedanke sein, aber das ist nicht von Dauer.... ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Selbst du versuchst deinem Leben, einen persönlichen Sinn beizulegen, obwohl gewisse nihlistische Ansätze auch in deinem Denken vorhanden sind, wenn auch nur erkenntnistheoretisch.
shionoro schrieb:Genausowenig wie Melancholie oder Zynismus, viele Menschen fühlen sich darin sogar sehr wohl.
Auch nur phasenweise, und für den Zyniker mündet die luzide Erkenntnis der Lächerlichkeit und Erbärmlichkeit seiner Umwelt, meist in eine resignative oder gar aphatische Haltung.
shionoro schrieb:Ich denke außerdem, dass es nie unmöglich ist, sich so einzurichten, dass man sein leben nicht zwingend negativ sieht bzw wegen der äußeren umstände negativ sehen muss.
Auch wenn du dich in deine kleine eigene Sphäre zurückziehst und das Leiden, die Unzulänglichkeit aller Existenz ausblendest - es wird dich irgendwann einholen.
Auch du wirst alles, was du liebst und schätzt verlieren, auch du wirst altern, verfallen und sterben und auf dem Weg dorthin wirst du sehen, wie deine Eltern und Freunde ins Nichts sinken, dass auch auf dich mit offenen Armen wartet... wir alle, ausnahmslos, werden alles verlieren und ausgelöscht werden.
Jede Existenz ist höchst fragil und unbeständig... du kannst heute der glücklichste Mensch sein und morgen schon kannst du Diagnose Krebs bekommen, ein Unfall kann dich in Sekundbruchteilen zum Invaliden machen, oder töten, dein Kind kann vergewaltigt und getötet werden, du kannst deinen Job verlieren und auf der Straße landen.... nichts ist sicher, ausser das Verfallen, das Sterben und der Tod.