@Sidhe Das ist bei der Willensfreiheit dann die Frage.
Man könnte auch sagen, jeder Mensch ist wie eine Tomate oder eine Gurke, er wird so, wie das, was man in ihn als Eindrücke hineingibt, was sich natürlich auf seine Entscheidungen fortsetzt.
Man kann nicht beweisen, dass KAusalität überhaupt gegeben ist, aus Erkenntnistheoretischen gründen.
Was wir aber z.b. sehen können, ist, dass sich, beispielsweise durch Verletzungen nicht nur insofern (wie du in deinem Text schriebst) etwas am menschen ändert, als dass der 'geist' nicht mehr alles ausdrücken kann durch den Körper, also in die MAterielle Welt hinein, sondern wir sehen auch, dass das ganze eine sache ist, die in zwei richtungen geht.
Als Menschen sind wir nicht in die LAge, etwas zu denken, was wir nicht in irgendeiner form erlebt haben, und mit erlebt haben meine ich, dass wir dessen bausteine kennen.
Beispielhaft gesprochen: In jedem noch so skurrilen traum kommen nur dinge vor, die auf sachen basieren, die wir irgendwann einmal gesehen, gehört oder gefühlt haben.
Wir können uns nichts denken, was nicht aus dingen besteht, die wir in irgendeiner form aus der materiellen welt mitbringen.
Alles, worüber wir nachdenken (unabhängig davon wie wir es rezipieren) kommt irgendwo aus der materiellen welt.
All das, was wir tun, was wir wollen, wie wir handeln, basiert also ebenfalls auf dingen, die wir aus der realen welt erfahren haben.
Selbst Dinge wie charaktereigenschaften, von denen wir menschen eigentlich denken, sie seien etwas, was ganz eng zu einem MEnschen dazugehört, können äußerliche faktoren das ganze stark ändern.
Unsere launen werden von unseren Hormonen gesteuert.
Von z.b. Hirntumoren gar nicht zu sprechen, ich habe selbst gesehen, wie menschen sich verändern können durch sowas, es ist wie tag und nacht.
Hier zu sagen, das wäre sache, die darauf beruht, dass sich der geist nicht mehr richtig durch den körper äußern kann, ist meiner ansicht nach nicht richtig.
Denn wenn es von unserem Hormonspiegel z.b. abhängt, wie wir uns entscheiden (und es gibt da eine starke korrelation dafür, wie man sich entscheidet, wenn man z.b. von bestimmten homronen eher mehr und von anderen weniger hat), welcher ja im laufe des lebens beispielsweise sich ändert, oder durch krankheit, oder auch durch andere faktoren, dann gibt es da keine 'norm' mehr, dann ist, wenn wir davon ausgehen, dass der Wille vom 'geist' kommt ganz offenbar der geist nicht unabhängig von der materiellen Welt.
Wenn jetzt der Geist aber nicht unabhängig von der MAteriellen Welt ist, und all die Ureigensten eigenschaften von uns als menschen stark davon abhängen, wie es in der materiellen welt aussieht, dann ist es schwer, objektiv von einer willensfreiheit zu sprechen.
Wenn wir wissen, wie stark unser charakter, unserdenken, unser fühlen von äußeren faktoren abhängt, dann kann man meiner ansicht nach nur noch insofern von einem geist sprechen, als dass dieser das reine 'Erlebende' ist.
Also das, was uns im Endeffekt von einem Computer der einen Menschen perfekt imitieren kann unterscheidet, nämlich, dass da wirklich eine erlebende Instanz ist, die möglicherweise sogar unabhängig von der materiellen Welt existiert, sondern diese nur 'spürt'.
Meiner Meinung nach gewinnt die Willensfreiheit erst dann wieder an sinn, wenn wir erkennen ,dass wir niemals erkennen können oder hunderprozentig 'ausrechnen' können, wie sich ein bestimmter mensch entwickeln wird.
Denn dann sehen wir, dass, unabhängig davon, ob unser Wille wirklich frei ist, wir den freien Willen annehmen müssen aus rein praktischen Gründen.
Das ist in diesem Fall auch keine Verdrängung der Wahrheit, sondern es ist eine änderung des bezugssystems.
Außerdem ist ja auch kausalität an sich noch kein Determinismus.
Wir können begründet annehmen, dass es Zufälle gibt auf der Welt.
Wir könnten sogar argumentieren, dass es Zufälle geben könnte, falls es denn diese 'Seele' die ich umrissen hab gibt, die von dieser beeinflusst werden.
Das heißt, wir mögen zwar teil einer großen KAusalkette sein, wir erleben auf dieser KAusalkette aber alles und rezipieren alles, und wir handeln auch frei im sinne von freiem handeln in unserer lebensrealität.
Die Kausalität bedeutet nichts anderes, als dass jede menschliche Handlung einen grund hat.
Diese Erkenntnis ist deswegen wichtig, weil wir jetzt nichtmehr einfach Menschen abtun können, sondern uns klarmachen müssen, dass jede noch so unverständliche HAndlung einen Anstoß hatte.
Wir können jetzt lediglich besser Überlegen, dass z.b. viele Menschen eine Handlung begehen, weil sie ein gewisses Szenario zum Anlass für diese handlung nehmen.
Wir können z.b. sehen, dass viele Kinder, die geschlagen werden in ihrer jugend, überproportional viele, danach auch ihre Kinder wieder schlagen.
Das lässt uns mit diesem Wissen arbeiten, es lässt uns soziologie als wissenschaft begreifen, in der wir uns das menschliche verhalten im gro ansehen und uns überlegen können, wie wir es eventuell verbessern können.
Es entbindet aber nicht den einzelnen von seiner Verantwortung für seine Tat vor sich selbst., denn in seiner Lebensrealität hat sich dieser jemand frei dafür entschieden was er tut.
Ich persönlich allerdings habe es viel leichter, Unrecht oder ähnliches zu vergeben, weil ich weiß, dass ich das gesamte verhalten anderer herunterbrechen kann auf Gründe, die diese anderen dafür gehabt haben, und kann dann viel rationaler darüber nachdenken, wie ich ihnen die gründe nehme ode rihnen gründe gebe, dieses verhalten zu unterlassne.
Ich muss mich dann nicht aufregen, oder sogar hassen oder wie ein opfer fühlen wenn mir jemand unrecht tut, sondern ich kann rational darüber nachdenken, nach dem aktuellen stand von soziologie, psychologie und meinen persönlichen erfahrungen, wie es in diesem Menschen aussieht und ich weiß, dass in seiner situation , also in seiner komplett identischen situation ( wenn man dieselbe Person wäre), jeder Mensch genauso gehanelt hätte