hawaii schrieb:1. Würdet ihr sagen, dass das hassen von Menschen, weil sie schlecht sind und schlechtes tun, den gesunden Menschenverstand entspricht?
"Gesunder Menschenverstand" ist ja ein echt lustiges Wort. Wenn man davon ausgeht, dass Normalität das ist, was die Handlungsweise einer breiten Masse definiert und wenn man sich vor diesem Hintergrund ansieht, was auf der Welt abgeht, dann ist der gesunde Menschenverstand das: Irrsinn.
Eine Welt voller größenwahnsinniger, machtbesessener, geldgieriger Verrückter mit Wahnvorstellungen von einem allmächtigen, unsichtbaren Wesen, das alles erschaffen hat, inklusive ihnen selbst nach seinem Vorbild. Und dieser Overlord mit Cheatcodes hat seine Schöpfung auf einen kleinen Klumpen aus Dreck gepackt, der in einem tödlich kalten Vakuum durch einen dunklen, scheinbar unendlichen Raum voller leerer Welten trudelt, wo nichts sonst lebt.
Also wenn das gesunder Menschenverstand sein soll, dann kann man damit auf jede Frage mit "Ja" antworten. (Und sich dabei hysterisch lachend die Haare ausrupfen.)
hawaii schrieb:2. Seht ihr euere Reaktion auf das schlechte im Menschen als normal und vielleicht sogar als gesund an?
Diese Frage stelle ich mir gar nicht. Menschen sind von außen betrachtet strunzdumm. Und da ich selber ein Mensch bin, kontrolliert von einem verrückten Gehirn, das eine Entscheidung für mich schon getroffen hat, während ich glaube, noch darüber nachzudenken, bin ich unweigerlich genauso dumm und befangen. Die Überzeugung, mich für erleuchtet zu halten, steht mir deshalb nicht zu. Ich könnte mir aber auch ein paar Wahnvorstellungen machen, wenn es sein muss.
3. Und umgekehrt: Denkt ihr, dass diejenigen, die die Menschen nicht hassen, obwohl die Menschheit "offensichtlich" schlecht sind, falsch reagieren?
Ich denke, dass diejenigen verblendete, naive, leichtgläubige Idioten sind, die mit geschlossenen Augen durchs Leben laufen und sich vorstellen, dass die Sonne auf ihr Haupt scheint, während es tatsächlich die Hitze des Höllenfeuers ist, das sie spüren. Einer Hölle, die sich die Menschen selbst geschaffen haben und von der sie glauben, dass es nichts anderes geben kann.
hawaii schrieb:4. Müssten sie nicht, so wie ihr, eigentlich auch alle Menschen hassen?
Nicht unbedingt hassen. Aber alleine schon aus Selbstschutz, wäre mehr Skepsis und Misstrauen im Umgang mit der eigenen Art angebracht. Na vielleicht landet eine dieser Blindschleichen selber auch noch mal ganz hart auf der Schnauze und kann plötzlich sehen. Dann heiß ich ihn im Club der Desillusionierten willkommen.
hawaii schrieb:5. Hat sich durch euer Menschen-Hass-Haltung die Menschheit verbessert?
Die Menschheit wird sich niemals verbessern. Technologisch ja, psychologisch nein.
hawaii schrieb:6. Denkt ihr, Menschen zu hassen ist der richtige Weg um die Menschen zu verbessern?
Nein. Aber darum geht es bei Misanthropie gar nicht. Wenn man soweit ist, glaubt man nicht mehr daran, dass sich noch irgendwas ändern lässt.
hawaii schrieb:7. Könnte es sein, dass andere Menschen durch euer misanthropische Haltung auch zu Misanthropen werden?
Wäre mir ziemlich egal.
hawaii schrieb:9. Wollt ihr, dass andere Menschen, die noch keine Misanthropen sind, zu Misanthropen werden?
Was hätte ich davon? Mir wäre lieber, wenn die Menschen aufhören würden, mir immer neue Gründe dafür zu liefern, selber einer zu sein.
hawaii schrieb:10. Wer von euch Misanthropen hasst Philanthropen und warum?
Ich nicht. Die lassen sich doch von allen und jedem ausnutzen. Praktisch.
hawaii schrieb:11. Kann es sein, dass ihr euch irrt und der Mensch im Grunde genommen gar nicht schlecht ist? Ist das unwahrscheinlich für euch?
Ich glaube daran, dass ein Mensch nicht als Arschloch geboren wird. Es wird auch niemand als Alkoholiker, oder Nikotinsüchtiger geboren (es sei denn, die Mutter hat ordentlich gepafft und gebechert, während der Schwangerschaft.) Aber die meisten werden früher oder später verdorben. Von der Gesellschaft so lange manipuliert, bis sie ihre Unarten assimiliert haben und selber ein Teil dessen sind, was verachtenswert ist.