@Stehsegler Stehsegler schrieb:Und nun ist es so, dass Du keine Menschen in Deinem Umfeld hast? Familie und Freunde?
Ich bin gezwungen mit anderen Menschen zu verkehren, bin leider kein Einsiedler, auch wenn das mein Lebenstraum wäre.
In meinem Umfeld leben Familie, Dorfgemeinschaft, Freunde, Schulalltag usw.
Stehsegler schrieb:Wie kommt man denn so im alltäglichen Leben klar?
Naja, man überwältigt es, aber die Gesellschaft zermürbt mich etwas. Ich bin genervt am Ende des Tages und wann immer sich mir die Möglichkeit bietet, ziehe ich mich in die Einsamkeit zurück (v.a. Natur). Ich habe nicht das Bedürfnis, mich mit Menschen zu treffen, sie strengen mich an und ermüden sich, was in Zukunft vielleicht Freundschaften erschweren könnte, ich weiß es nicht. Generell beobachte ich den Menschen, versuche jeden einzelnen zu analysieren und zu verstehen, warum er in bestimmter Weise handelt, versuche mir auszumalen, wie wohl seine Familie ist, sein Umfeld, seine Hobbys...
Stehsegler schrieb:Was fühlt man da draußen?
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich etwas klüger als die anderen
:D Ich glaube, bestimmte Dinge begriffen zu haben, welche sie nicht verstanden haben (damit meine ich nicht das "Begreifen, den Menschen zu hassen", sondern prinzipiell Verhaltensmuster und Systeme). Aber ich fühle mich nicht einsam, wenn du das meinst. Beziehungsweise, wenn ich mich einsam fühle, so labe ich mich darin.
Stehsegler schrieb:Und wie fühlst Du Dir selbst gegenüber?
Kein Hass. Jenes, was ich an anderen Menschen verachte und verabscheue, versuche ich selbst besser zu machen. Zum Teil sehe ich, dass es nicht genug ist, nehme mir aber vor, das zu bessern. Manche Leute sagen, man kann nur sich selbst respektieren, wenn man für andere Respekt empfindet. Wenn das der Wahrheit entspricht, hole ich mir den Respekt für mich aus dem Respekt zu der Natur.
Nur so am Ende: die meisten Menschen würden mich wahrscheinlich nie für einen Misanthropen halten. Ich bin durchaus freundlich und hilfsbereit, aber aus meiner Sicht widerspricht sich das nicht. Wie gesagt, ich hasse die Masse, nicht das Individuum.