Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

Bücherwurm schrieb:War völlig irrelevant für sie und auch für mich. Es gibt soviel Interessantes als "als was arbeitest" du "wieviel hast du"..weltlicher Schnickschnack. Es gibt genug Geschichten die man erzählen kann, der Mensch an sich ist so interessant und voller Faszetten, es gibt mehr, wirklich wirklich viel mehr als das blöde Portemonaie.

Da bin ich wieder völlig bei dir.
Finde es auch total langweilig, wenn beim Date diese Standardfragen abgefragt werden.
Gibt wirklich Wichtigeres, das Zwischenmenschliche zB.

LiliXy schrieb:weil viele dann ein Bild haben, wenn junge Mädels früh Mutter werden, dann lebenslang Sozialgelder kassieren und dieses Bild habe ich nicht, da ich junge Eltern kenne, die trotzdem was aus ihrem Leben gemacht haben.

Das ist dann das Problem von denjenigen, die dieses Bild haben.
Auf mich trifft es insofern nicht zu, weil ich wirklich gekämpft habe, in jeder Hinsicht.

LiliXy schrieb:Und ja es gibt Menschen, dazu gehöre ich auch, die lieben Luxusgüter und wollen ihr Leben so führen

Akzeptiert, akzeptiere du bitte auch.

@Do-X
Ich finde sowas auch toll und sehe dabei in glückliche Kindergesichter.
Bei mir gab es sowas früher nicht, da keine Zeit ;)

Do-X schrieb:Alles Andere ist Luxus, dafür braucht man nicht zwingend Geld. Dafür braucht man Köpfchen/Fantasie und Unternehmungsgeist.
Kinder können durchaus wieder das lernen, was WIR mal gelernt haben, zB wie eine Linde, Buche, Birke oder Sauerampfer aussieht.

Definitiv. Bei sehr begrenztem Budget geht es aber schon los mit: Schon wieder ein Tagesticket kaufen/ die Benzinkosten (um dorthin zu fahren).

Gegen Kreativität habe ich gar nichts. Diese setze ich auch bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern ein: Etwas selbst bauen, bewusst nicht das professionellste Werkzeug anbieten, selbst Ideen entwickeln.
Auch aus eigener Erfahrung kenne ich aber die Situation, und kenne sie auch von heutigen Kindern aus prekären Verhältnissen, dass fehlendes Geld auch heißen kann: Unternehmungsgeist geht nicht weil etwas kaputt gehen könnte, Materialien nicht so stark aufgebraucht werden dürfen. Anfahrten nicht bezahlbar - nein, Fahrrd auch nicht. Und so weiter.

Auch bei gesundheitlichen Problemen: Die Krankenkassen übernehmen viel, und man kann auch Medikamente bei "Wehwehchen" kritisch sehen. Ernsthafte gesundheitliche Probleme ziehen aber nicht häufig auch bei schulmedizinischer Behandlung Folgekosten nach sich. Der eine kann die Ergotherapiematerialien bezahlen - beim anderen bleibt evl. die Hand "nunmal" etwas steifer.
Ich benötigte als Schüler dringend einen Stehschreibtisch da ich aus gesundheitlichen Gründen kaum sitzen konnte (nur flach liegen, stehen und irgendwann dann auch ein bisschen sitzen; auch kein "lümmelndes" Liegen bei dem man lesen kann möglich). Glücklicherweise konnten meine Eltern einen bezahlen. Auch ihn mit "Köpfchen/ Fantasie und Unternehmergeist" selbst fertigen, ein Gebrauchtmöbel abholen und so weiter hätte Geld gekostet. Ohne Stehschreibtisch hätte es bedeutet: Weniger Schulisches erledigen können.

Eine ganz andere Situation, als sich z.B. zu entscheiden dass das teure Puppenhaus nicht gekauft wird sondern man sich stattdessen Altkartons, Schere, Lineal und Kleber schnappt, oder statt ins Kino zu gehen einen Waldspaziergang macht.

Obiges - für die Gesundheit, für Bildung, Zukunft - würde ich einem Kind (würde = selbst kein Kinderwunsch) auf jeden Fall ermöglichen können. Öfter mal aus Erziehungsgründen, aus Prinzip gezielt etwas nicht kaufen, exemplarisch, wir bauen das Puppenhaus selbst: klar. Wenn die Interessen in eine Richtung gehen in der etwas zu bezahlen ist (z.B.: technisch interessiertes Kind? vielleicht doch ein Arduino-Kit? vielleicht doch die Anfahrt zahlen um Daten fürs Jugend-Forscht-Projekt zu sammeln?) würde ich das aber auch nicht ausschlagen wollen.

Do-X schrieb:Wenn du mich fragst? Genau das ist es für mich. Ich kenne Nachhilfe mit Bezahldienst gar nicht. Das geht hier kostenlos in den Horten vonstatten.

Ich kenne jetzt keinen Jugendlichen in der 10./11. Klasse, der einen Hort besucht. Da geht es auch nicht um "Die Versetzung ist gefährdet" sondern fängt schon viel, viel früher an mit der Nachhilfe, wenn das Kind etwas studieren möchte, das dem NC unterliegt. Für Abitur" gerade noch geschafft" braucht man das natürlich nicht.

Stumpf schrieb:Finde es auch total langweilig, wenn beim Date diese Standardfragen abgefragt werden.
Gibt wirklich Wichtigeres, das Zwischenmenschliche zB.

Klar. Aber in dieser Welt wird man von Anfang an auf Oberflächlichkeit gedrillt, auf Erfolg. Es wird einem erzählt, man muss erfolgreich sein, einen guten Job haben, die gute Mutter sein..alles gelogen von a bis z. Der Mensch an sich ist ein Füllhorn an interessanten Aspekten, ich erkenne oft die Melancholie in meiner FRau und sehe darin aber kein Mitleid sondern Kreativität, jeden Tag wenn ich neben ihr aufwache verliebe ich mich neu in sie und will mehr von ihr kennenlernen.

Dates, wie von dir genannt, sind ein Gräuel..sinnlos, fern ab von Wärme irgendwie, das isses einfach nicht.

@Bücherwurm
Das hast du sehr schön gesagt über deine Frau....

Bücherwurm schrieb:das isses einfach nicht.

Nee, das isses nicht, aber für manche ist es eben genau das.

Stumpf schrieb:akzeptiere du bitte auch.

tue ich schon, aber anscheinend liest du meine Beiträge irgendwie nicht komplett, ich habe es schon erläutert:

LiliXy schrieb:Da du eben von Fraktion Geld gesprochen hast, dann sage ich mal Fraktion Geld ist nicht wichtig, behauptet aber hier Dinge, besonders ein User, die schlichtweg falsch sind, dann darf man sich, sorry nicht wundern, wenn Leute sagen, deine Behauptungen stimmen nicht. Irgendwelche falschen Dinge so stehen zu lassen, ist auch nicht die Lösung.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich kenne jetzt keinen Jugendlichen in der 10./11. Klasse, der einen Hort besucht. Da geht es auch nicht um "Die Versetzung ist gefährdet" sondern fängt schon viel, viel früher an mit der Nachhilfe, wenn das Kind etwas studieren möchte, das dem NC unterliegt. Für Abitur" gerade noch geschafft" braucht man das natürlich nicht.

Danke. Damals hat sich keiner bei mir gemeldet für die Nachhilfe, dessen Kind in der Grundschule ist, frühstens wo Eltern angefragt haben, war die 6 Klasse.

(Selbst bin ich als Erwachsener auch vom Typ "Kino länger her als 5 Jahre, lieber Waldspaziergang als Shoppingtrip, die Kleidung hält noch länger". Bin heutzutage aber auch froh darüber dass z.B. eine weitere Anfahrt zu einem Orthopädietechniker für mich drin ist, anstatt einfach aus Kostengründen etwas vom Orthopädietechniker in der Kleinstadt herstellen zu lassen das nicht richtig hilft und unnötig einschränkt. Dass nicht mehr die Matratze die beim Bett einfach dabei war reichen muss, sondern ich sie mir aussuchen kann. Dass ein Interesse für die Natur (beim Patenkind) durch ein Fernglas unterstützt werden kann.)

Stumpf schrieb:Nee, das isses nicht, aber für manche ist es eben genau das.

Tag für Tag frage ich mich, wie diese Menschen klarkommen, irgendwie tun sie mir ein bißchen Leid. Nya, Ehen wurden schon auf weniger gegründet, als auf finanziellem Schnickschnack, manchen reicht das offenbar.

Raspelbeere schrieb:würde ich das aber auch nicht ausschlagen wollen.

Ich finde, dass die Schulen auf Alles vorbereitet sein müssten, also auch auf die Notwendigkeit von höhenverstellbaren Tischen. Ich kapier den Geiz der Politik eh nicht, einerseits braucht man Nachwuchs, andererseits harperts im Bildungswesen. Das passt iwi nicht.
Ich finde deine Argumente sehr gut und gehe da auch voll mit. Wenn Kind da, ist es Nr.1, keine Frage.

Aber bevor es zu diesem Schritt kommt, ist es, zumindest aus meiner Sicht, nicht notwendig, über Geld zu sprechen. Das ergibt sich nach und nach von selbst. Ich denke, die Mehrheit wird schon wissen, was zu tun ist.

Do-X schrieb:Ich finde, dass die Schulen auf Alles vorbereitet sein müssten, also auch auf die Notwendigkeit von höhenverstellbaren Tischen.

In der Schule gab es einen. (Man nahm einen Tisch aus dem Technisches-Zeichnen-Unterrichtssaal.)
Was macht man zu Hause? Ein Schüler sollte Hausaufgaben machen können, lesen, zeichnen - abgesehen von Dingen wie essen. Dafür mussten meine Eltern einen anschaffen. Ein normaler Schreibtisch war schon vorhanden, der Stehschreibtisch nötig, zahlt aber natürlich nicht die Krankenkasse. Vorschlag der Krankenkasse: "einfach" Klasse wiederholen.

(Höhenverstellbar musste er nicht mal sein. Nur zum Stehen geeignet. Meine Eltern kauften ein Rednerpult, das reichte.)

Das nur exemplarisch. Auch z.B. Physio- oder Ergotherapiematerial für zu Hause ist so ein Fall. In der Therapiepraxis vorhanden, aber man muss auch zu Hause üben.

Insgesamt: Es gibt viele Dinge die kosten, einen Unterschied machen und eben nicht als Luxus oder man könne mit Erfindergeist die Kosten umgehen fallen. Von Gesundheitskosten über Anfahrt zum Praktikum über Zusatzkurs entsprechend Begabungen etc.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ich kenne jetzt keinen Jugendlichen in der 10./11

Wir haben hier eine Schule, die sone Art Treffpunkt anbietet, da gibt es fast jedes Angebot - über Nachhilfe, Sport usw. Da können die Schüler jeden Jahrgangs hin. Dort ist gleichzeitig nebenan auch ein Hort.
Jetzt ham was oder?

Do-X schrieb:Jetzt ham was oder?

Ah... sowas wie die Kinderarche? Ja, wäre jetzt nicht so mein Ziel gewesen, da zahl ich lieber gutes Geld für paar Stunden gute Einzelnachhilfe, dann ist das Kind schnell wieder in der Spur.

@Do-X

Finde ich gut. Dass man damit aber nicht alles abdecken kann ist realistisch der Fall (und würde ich auch nicht verlangen). Dafür gibt es z.B. spezialisierte Vereine, Kurse - schon die Anfahrt kostet.

(Meine Schulen haben auch Nachmittagskurse angeboten. Volleyball ist bloß "ein bisschen unpassend" für Schüler die eher naturwissenschaftlich interessiert sind und eine Sportbefreiung haben. Oder stattdessen evl. Chemienachhilfe brauchen.)

Raspelbeere schrieb:Krankenkasse. Vorschlag der Krankenkasse:

Oh man, da schreibst du den Richtigen an.
Ja, was macht man da ... Auch hier gilt, Köpfchen. Ich hätte wahrscheinlich nachts nen Rundgang durchs Wohngebiet gemacht und Bretter zusammengesammelt.
Man findet ja iwi immer was im Keller, ich schmeiße nicht gleich weg. Nö, wird gesammelt.
Möbel sind zudammengewürfelt, Jaaaaaahre alt, aber wunderschön.
Selbstbauen, wie ich das liebe. Wer hats mir beigebracht? Mein Vater und der "Werkunterricht".

Frau.N.Zimmer schrieb:Ah... sowas wie die Kinderarche? Ja, wäre jetzt nicht so mein Ziel gewesen

Jenau! Die sind unersetzbar! Und sehr liebevoll!

Do-X schrieb:Jenau! Die sind unersetzbar! Und sehr liebevoll!

Und für Menschen am Existenzminimum. Da soll ich dann mein Kind hinschicken und den Bedürftigen etwas wegnehmen? Nee, so viel Anstand habe ich noch , als fieser Besserverdiener, dass ich das nie machen würde.

Do-X schrieb:Ja, was macht man da ... Auch hier gilt, Köpfchen. Ich hätte wahrscheinlich nachts nen Rundgang durchs Wohngebiet gemacht und Bretter zusammengesammelt.
Man findet ja iwi immer was im Keller, ich schmeiße nicht gleich weg. Nö, wird gesammelt.

Möbel sind zudammengewürfelt, Jaaaaaahre alt, aber wunderschön.
Selbstbauen, wie ich das liebe. Wer hats mir beigebracht? Mein Vater und der "Werkunterricht".

Bei uns auch. Wir haben x Möbel vom Sperrmüll, von ehemaligen Kollegen... Öfter was umgebaut. Kommode der ein Fuß fehlt? Klarer Fall.

Selberbauen braucht aber Werkzeug. Ein paar Bretter allein machen keinen behindertengerechten Schreibtisch. Eine kleine gerade mal so bezahlbare Wohnung hat nicht unbedingt einen Keller in dem man Dinge ansammelt.

Was würdest du machen wenn sowas partout nicht baubar ist? Meinetwegen eine andere Orthese? Auch selber schustern - besser wohl nicht.
Oder, Kleidung: lange nutzen, gebraucht, ändern, klarer Fall. Was aber bei medizinisch nötiger Spezialwäsche?

Frau.N.Zimmer schrieb:Und für Menschen am Existenzminimum. Da soll ich dann mein Kind hinschicken und den Bedürftigen etwas wegnehmen? Nee, so viel Anstand habe ich

Wegnehmen? Wie kann man so denken? Soziales Miteinander ist ein kostenloses Geschenk. Was nützen dir bezahlze 1en und 2en, wenn du Menschen-phobisch bist? Die Kinder/Jugendlichen nehmen mehr als Zensuren nach Hause und das zahlt sich später genau so aus, wie, als hätten sie studiert. Das Leben lehrt! Denke dran!

Raspelbeere schrieb:Was würdest du machen wenn sowas partout nicht baubar ist? Meinetwegen eine andere Orthese? Auch selber schustern - besser wohl nicht.
Oder, Kleidung: lange nutzen, gebraucht, ändern, klarer Fall. Was aber bei medizinisch nötiger Spezialwäsche?

Dann ist die Krankenkasse nicht die beste Wahl. Also eigentlich fehlen mir da die Worte.

Do-X schrieb:Dann ist die Krankenkasse nicht die beste Wahl. Also eigentlich fehlen mir da die Worte.

Bestimmte Dinge zahlen Krankenkassen nicht da sie unter "alltäglichem Bedarf" laufen auch wenn die teurere Variante nötig ist und man selbst nie so viel für z.B. Wäsche ausgeben würde.

Die teurere Krankenversicherung mit Zusatzversicherung die eventuell (!) ein bisschen mehr übernimmt: Die kostet auch mehr Geld.
Eine "Wahl" (nehme ich die Zusatzversicherung? die Orthese vor Ort oder vom Spezialisten einige 100 km weit weg?) hat oft auch etwas mit Geld zu tun.