Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

Raspelbeere schrieb:hat oft auch etwas mit Geld zu tun

Also ...
Du hast eine Behinderung? Verstehe ich dich richtig?
Wenn ja, hast du sie schon seitdem du lebst und hattest das wunderbare Glück trotzdessen eine tolle Frau zu finden, die dich beim 1. Date sogleich nach deinem Einkommen befragt hat?
Wie wichtig war euch beiden denn Geld beim Kennenlernen?

Do-X schrieb:Also ...
Du hast eine Behinderung? Verstehe ich dich richtig?

Ja.

Wenn ja, hast du sie schon seitdem du lebst

Ja. Sollte aber auch nichts zur Sache tun.

und hattest das wunderbare Glück trotzdessen eine tolle Frau zu finden,

Einen Mann. (Ja, ein toller ;) )

die dich beim 1. Date sogleich nach deinem Einkommen befragt hat?
Wie wichtig war euch beiden denn Geld beim Kennenlernen?

Kein Date. Das Einkommen/Vermögen ist uns unwichtig. Der Umgang mit Geld ist wichtiger, und der fällt auf wenn man sich auf Freundschaftsbasis langsam kennenlernt.
(Kontostand- und Einkommensabklapperei fände ich sehr unattraktiv und mache derartiges auch nicht. Attraktiv macht z.B. ein freundliches aufmerksames Wesen, Hilfsbereitschaft (auch anderen gegenüber), ähnliche Interessen - und dann darüber hinaus ein pragmatischer Umgang mit Geld. Nicht z.B. der Konsumkredit, zum Shoppen ausführen etc., sondern sich stattdessen etwa nicht schämen Gebrauchtes zu nutzen, nebst wissen dass zum Liebedemonstrieren nicht etwas vom Juwelier her muss.)

Raspelbeere schrieb:Einen Mann. (Ja, ein toller ;) )

Super 👍

Ansonsten gehe ich, wie bereits geschrieben, bei deinen ,,bodenständigen" Ansichten voll mit.
Ist es nicht furchtbar sagen zu müssen, dass das Wissen, Geld zu haben, beruhigt. Wäre es nicht viel schöner sagen zu können, dass das Leben nicht vom Geld abhängt. Scheiß Kapital!

Do-X schrieb:dass das Wissen, Geld zu haben, beruhigt.

Ja, es beruhigt tatsächlich, das ich mir keine Sorgen machen muss, was ich morgen esse, es beruhigt zu Wissen, das mein Baby es im Zimmer warm hat, es beruhigt zu wissen, dass ich an bedürftige Schüler Anfang August wieder Geld abgeben kann und es beruhigt vor allem zu Wissen, das ich ohne Bauschmerzen jeden Morgen aufstehen kann. Ganz ehrlich, wenn du deine Einstellung einem armen Menschen und damit meine ich wirklich arm, sagen würdest, würdest du ihn beleidigen. Du bist nicht die Person, die hungern muss.

LiliXy schrieb:Ja, es beruhigt tatsächlich, das ich mir keine Sorgen machen muss, was ich morgen esse, es beruhigt zu Wissen, das mein Baby es im Zimmer warm hat, es beruhigt zu wissen, dass ich an bedürftige Schüler Anfang August wieder Geld abgeben kann und es beruhigt vor allem zu Wissen, das ich ohne Bauschmerzen jeden Morgen aufstehen kann.

Absolut.
Genügend heizen (heißt ja nicht im Winter mit T-Shirt dazusitzen, aber Handschuhe nur noch draußen), Therapiematerialien bezahlen können, eine Großzügigkeit die nunmal Geld kostet (habe letztens jemandem einen Einkauf bezahlt; die Lebensmittel kosten etwas)... Statt am Wochenende lange nach einer bezahlbaren Alternative suchen müssen mich mit der einigermaßen günstigen zufrieden geben können und die Zeit für Mitmenschen einsetzen können.

@Do-X
Jaja, wer kennt Sie nicht, die 1000 User bei Allmy die auf einmal soooo viel Geld verdienen, denen das gar nichts bringt, und die das dann einfach verschenken.

Alles Atomphysiker und Ingenieure 😂

LiliXy schrieb:wenn du deine Einstellung einem armen Menschen und damit meine ich wirklich arm, sagen würdest, würdest du ihn beleidigen

Wenn man das Zitat auseinanderreißt, kann das sein. Warum also zerreißt du mein Zitat? Du kennst mich nicht und auch nicht mein Leben. Du weißt zB nicht, dass ich auch wie der ein oder andere aus mehr als armen, aber zutiefst glücklichen Verhältnissen komme. Deshalb habe ich auch einen anderen Bezug zum Geld. Es bedeutet mir gar nichts. Ich schufte nur, weil ich muss, heute macht mir meine Arbeit aber keinen Spaß mehr.
Das Geld, was ich erarbeite, lege ich zurück und einen kleinen Teil schenke ich tatsächlich sehr armen Menschen.
Ich muss mich für gar nichts schämen, ich habe in meinem Leben alles geleistet, was ein Mensch leisten kann, mehr geht nicht.
Du musst mich nicht belehren.

Raspelbeere schrieb:Absolut.
Genügend heizen (heißt ja nicht im Winter mit T-Shirt dazusitzen, aber Handschuhe nur noch draußen), Therapiematerialien bezahlen können, eine Großzügigkeit die nunmal Geld kostet (habe letztens jemandem einen Einkauf bezahlt; die Lebensmittel kosten etwas)... Statt am Wochenende lange nach einer bezahlbaren Alternative suchen müssen mich mit der einigermaßen günstigen zufrieden geben können und die Zeit für Mitmenschen einsetzen können.

Deshalb verstehe ich auch nicht Aussagen wie,

Do-X schrieb:dass das Wissen, Geld zu haben, beruhigt. Wäre es nicht viel schöner sagen zu können, dass das Leben nicht vom Geld abhängt. Scheiß Kapital!

diese nicht. Ganz ohne Geld geht es nicht und die Menschen, die ich kenne, unabhängig welche Verdienstklasse, reicht auch nicht nur ein Dach über den Kopf und Lebensmittel. Ich verstehe nicht, warum man dafür plädiert, das Kapital scheiße ist.

Do-X schrieb:Du musst mich nicht belehren.

Ich belehre nicht, ist hier auch nicht meine Aufgabe, ich sage Tatsachen auf. Ja, vielleicht benötigt ein Mensch kein Urlaub oder kein Luxusauto, aber das Geld ist auch ein Mittel zum überleben oder wie willst du sonst essen?
Jeder kann sein Leben so handhaben wie er oder sie für richtig hält, aber irgendwelche Dinge zu behaupten, die nicht stimmen, ist einfach sinnlos. Doch Geld ist für uns alle wichtig, manchen reicht Summe x manchen Summe y, so kann man es sagen, aber nicht das es vollkommen unwichtig sei.

LiliXy schrieb:Doch Geld ist für uns alle wichtig

Okay, für euch alle wichtig, für mich ein Muss und deshalb ein Grundübel. Ich bin halt kein echter ,,Kapital"-ist.

Do-X schrieb:Okay, für euch alle wichtig, für mich ein Muss und deshalb ein Grundübel. Ich bin halt kein echter ,,Kapital"-ist.

Das Wichtig ist ja das Grundübel (m.E.): Es ist ein Muss weil man sich nunmal nicht z.B. eine Unterkunft, Essen, Heizung... Fahrt zur Schule (in der Oberstufe selbst zu zahlen!) schenken lassen kann - außer der Schenker hat selbst Geld übrig wie z.B du

Do-X schrieb:einen kleinen Teil schenke ich tatsächlich sehr armen Menschen.

(was ich dir nicht ankreide als "ertappt!" sondern einfach gut finde) oder wenn es einem als Sachleistungen schenken kann (auch ein Garten fürs eigene Obst und Gemüse, oder eine Wohnung mit einer kleinen Werkstatt um Möbel zum Aufbessern stehenlassen zu können und Werkzeug kosten).

LiliXy schrieb:Ja, vielleicht benötigt ein Mensch kein Urlaub oder kein Luxusauto, aber das Geld ist auch ein Mittel zum überleben oder wie willst du sonst essen?

Exakt das.

Do-X schrieb:Ich beobachte in meiner Gegend mit Wohlwollen junge Eltern, die mit Kind und Kegel bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sicher kostet das auch, aber es können ja gebrauchte Räder sein. Ich bin eh der Meinung, dass hier eine Generation am Zuge ist, die sich auf das Wesentliche besinnt, auf Nachhaltigkeit und wieder so ein wenig zu Omis Zeiten zurückfindet. Mit Einwecken und Einlagern, Second Hand usw. Ich finde das richtig toll!

Ich finde das auch gut! Umso mehr davon, verändert es auch die Gesellschaft nach und nach in ihrem Denken und Wertvorstellungen.

Was mich noch zusätzlich freuen würde, wenn diese Generationen auch wieder Wertschätzung gegenüber den einfachen, nicht so gut bezahlten aber leider trotzdem absolut notwendigen Berufen und Arbeiten erlangen würde - anstatt nur nach oben zu klatschen, wenn du verstehst.

rhapsody3004 schrieb:Ich finde das auch gut! Umso mehr davon, verändert es auch die Gesellschaft nach und nach in ihrem Denken und Wertvorstellungen.

Was mich noch zusätzlich freuen würde, wenn diese Generationen auch wieder Wertschätzung gegenüber den einfachen, nicht so gut bezahlten aber leider trotzdem absolut notwendigen Berufen und Arbeiten erlangen würde - anstatt nur nach oben zu klatschen, wenn du verstehst.

Und der Staat muss noch mehr in die Presche springen, sieht man ja jetzt schon mit der Kindergrundsicherung.

Und dann applaudierst Du noch für den Mumpitz.
🤦

rhapsody3004 schrieb:wenn diese Generationen auch wieder Wertschätzung gegenüber den einfachen, nicht so gut bezahlten aber leider trotzdem absolut notwendigen Berufen und Arbeiten erlangen würde - anstatt nur nach oben zu klatschen, wenn du verstehst.

Das sehe ich ähnlich, denn Handwerk zB stirbt leider immer weiter aus..
Wird aber dringendst benötigt.

Stumpf schrieb:Das sehe ich ähnlich, denn Handwerk zB stirbt leider immer weiter aus..
Wird aber dringendst benötigt.

Absolut. Auch äußerst schade, dass viele Menschen Ausbildungsberufe als minderwertig ansehen und gleich automatisch von geringen Verdienstmöglichkeiten ausgehen - die so gar nicht der Fall sein müssen.

Raspelbeere schrieb:Absolut. Auch äußerst schade, dass viele Menschen Ausbildungsberufe als minderwertig ansehen und gleich automatisch von geringen Verdienstmöglichkeiten ausgehen - die so gar nicht der Fall sein müssen.

Später zumindest und auch je nach Ausbildungsberuf muss das echt nicht stimmen.

Ich gehe aber auch noch einen Schritt zurück, und meine auch die Wertschätzung allen Arbeiten gegenüber, für die nicht mal zwingend eine klassische Ausbildung vonnöten ist.

Ich bin zwar auch der Meinung, dass jeder zumindest wenigstens eine richtige Ausbildung in der Tasche haben sollte, so wurde auch ich erzogen, aber rational gedacht braucht es auch immer genügend Menschen für all jene Arbeiten, für die nicht mal eine dreijährige Ausbildung benötigt wird.


Übrigens, schön gesagt:

@Do-X

Do-X schrieb:Wäre es nicht viel schöner sagen zu können, dass das Leben nicht vom Geld abhängt. Scheiß Kapital!

Daher glaube ich auch wirklich, dass Menschen, die freiwillig (also nicht aus der finanziellen Not heraus) nicht soooo viel brauchen, bescheidener-bodenständiger sind/leben können und auch nicht mit anderen mithalten wollen - die zufriedeneren und freieren Menschen unter uns sind.

Die können das Leben auch mit weniger Geld genießen und haben auch nicht den Drang immer noch mehr haben zu müssen - seis nun Geld selbst oder was man so alles über das Notwendige hinaus mit Geld kaufen oder auch buchen kann.

rhapsody3004 schrieb:Ich gehe aber auch noch einen Schritt zurück, und meine auch die Wertschätzung allen Arbeiten gegenüber, für die nicht mal zwingend eine klassische Ausbildung vonnöten ist.

Sehe ich auch so. Entsprechend kann ich auch Einstellungen wie "das macht eh die Putzfrau weg" nicht verstehen.

Raspelbeere schrieb:Sehe ich auch so. Entsprechend kann ich auch Einstellungen wie "das macht eh die Putzfrau weg" nicht verstehen.

Oder, schau hin, liebes Kind, wenn du nicht aufpasst in der Schule, endest du so...

Das dürfte ich auch niemals live mitkriegen. Weiß nicht, ob ich mich beherrschen könnte. Eigentlich bin ich ein ruhiger Typ.

Ps. Den Spruch, den du herangezogen hast, kommt meiner Meinung nach daher, weil die Reinigungskraft (oder auch der Paketbote usw...) als etwas selbstverständliches wahrgenommen wird oder deren Arbeit. Es wird vergessen, dass dahinter Menschen stehen. Und Menschen sind niemals selbstverständlich.



Ich würde mich auch grundsätzlich freuen, dass auch solche Menschen pauschal nicht als schlechtere Partner/Partnerin-Partie abgestempelt werden und deswegen weniger als andere gedatet werden.

Ich hoffe dem ist zumindest in der Regel auch nicht so. Oder etwa doch? Haben die es wirklich schlechter bereits nur Dates haben zu können?

Raspelbeere schrieb:Sehe ich auch so. Entsprechend kann ich auch Einstellungen wie "das macht eh die Putzfrau weg" nicht verstehen.

Aber wenn ich diese Einstellung nicht hätte, hätte unsere Haushaltshilfe nicht den Job bei uns, ganz ehrlich das ist auch nicht abwertend gemeint, ich liebe diese Frau ohne sie, wie schonmal erwähnt, würde ich als Selbstständige und Mutter eines Babys dumm aus der Wäsche gucken.

rhapsody3004 schrieb:Was mich noch zusätzlich freuen würde, wenn diese Generationen auch wieder Wertschätzung gegenüber den einfachen, nicht so gut bezahlten aber leider trotzdem absolut notwendigen Berufen und Arbeiten erlangen würde

Ich glaube, da hast du einen Fehler in deiner Art zu denken. Es gibt mit Sicherheit aus deiner Sicht reiche Menschen, die einfache Berufe abwertend betrachten.
Es gibt aber auch viele, die es sehr wertschätzen, dass es Menschen gibt, die sie im Haushalt unterstützen, bereit sind als Erntehelfer zu arbeiten, als schlechtbezahlte Verkäuferin an der Supermarktkasse trotzdem noch lächeln, obwohl es mit Leben vom Staat und bissel Schwarzarbeit mehr gäbe, usw.

Nur weil hier User deine Lebenseinstellung seltsam finden heißt das nicht, dass grundsätzlich besser verdienende Menschen als du keine Achtung und keinen Respekt vor dringend notwendigen und schlecht bezahlen Berufen haben.