Natürlich gibt es diese raumgreifenden Männer, diese Hans-Albers-Typen, die mit dem Spruch "Mädchen macht die Beine breit, hier kommt der Herr der Herrlichkeit" die Party nach willigen Weibern durchkämmen. Diese Typen, die man aus Western kennt. Wenn sie den Saloon betreten, verstummt das Piano, die Pokerrunde legt die Karten nieder und greift zu den Hüten, während der Bartender schon mal vorsorglich die Flaschen mit dem guten Whisky nach unten verräumt, weil der Fremde nach Ärger riecht.
Allerdings fahren nach meinen Erfahrungen eher oberflächliche Frauen auf diese Knaben ab, die ihr eigenes mickriges Ego wenigstens mit einem tollen Typen schmücken wollen, weil sie es müssen, in der Hoffnung, ein wenig Glanz könnte auch auf sie fallen und die eigene Hirnfinsternis überdecken.
Starke Frauen hingegen lassen sich nicht so leicht blenden, sind nicht so leicht zu haben. Gerade hier liegt die Herausforderung für andere Männer, oder sollte sie zumindest liegen. Man(n) sollte vor starken und damit auf eine gewisse Weise auch schönen Frauen nicht buchstäblich den Schwanz einziehen, sondern sie als Chance und Herausforderung begreifen.
Ich verlasse mich lieber auf breites Wissen als auf breite Schultern, auf gute Umgangsformen als auf eine gut gefüllte Brieftasche, auf Charme statt auf plumpe Anmache. Und siehe da - es hat immer wieder funktioniert. Was nicht heissen soll, dass ich nicht auch andere Waffen zur "Eroberung" einzusetzen bereit wäre, wenn die taktische Lage es erfordert und das Ziel die Mittel heiligt.
@rhapsody3004 Ich war (und bin es in gewisser Weise noch) das "Haus- und Gartenmännchen", Koch, Putzer, Kindererzieher (inzwischen Enkelkinder) und habe damit nie ein Problem gehabt. meine Frauen glücklicherweise auch nicht.
Diese Vorstellungen, wonach Frauen nicht Auto fahren, sondern nur Schuhe kaufen könnten, halte ich ohnehin nur für Altherren-Stammtischgeschwätz. Deshalb sind Debatten wie diese, was einen "echten Mann" ausmacht, auch so unfruchtbar wie nutzlos.
Welche Institution verteilten denn Echtheitszertifikate für Männer und Frauen? Die geniale psycho-genitale Stiftung Menschentest?
Alles Quatsch!
Mein Sohn hat mal seine Lehrerin verunsichert, als er sagte: "Bei uns zu Hause ist der Papa die Mama". Meine Tochter erzählte ebenfalls mal ganz erschüttert, dass bei einer Freundin die Mutter kochen würde ("Und dann ist die auch noch den ganzen Tag zu Hause!").
Was mich eigentlich immer wieder nervt, ist, dass offenbar viele Jüngere das tradierte Rollenbild wieder aufnehmen, gegen das ihre Mütter protestiert haben und das ihre Väter sich abzulegen bemühten.