Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

sacredheart schrieb:Aus meiner Sicht deutet es doch eher einen reflektierten Menschen an, wenn man ein Auto fährt, das einen nicht finanziell in Schwierigkeiten bringt. Der Marke bin ich treu geblieben.

Dito.

Beruflich ist mir obiges noch nicht passiert. Ich kenne aber die erstaunten Gesichter, wenn man auf die Frage, ob man sich "zum [Jahreszeit] schon was Neues" gekauft hat einfach mal antwortet, dass die Kleidung noch passt :D

(Bin weiblich. Die Frage bzgl. "was Neues gekauft" kam zumeist von Frauen aus dem weiteren privaten Umfeld, also z.B. Tante, Mütter von Freunden. Eigener Kleidungsstil: Pragmatisch, aber immer ordentlich, sauber und der Situation angemessen. Termine, Vorstellungsgespräche etc. werden erfolgreich bewältigt, kann also nicht verkehrt sein. Das Shoppen nach Mode, Accessoires etc. sagt mir nicht zu. Ich finde es auch normal, dass man Kleidung ausbessert, repariert, flickt. Das heißt eben gerade nicht dass ich mit den zerissenen Jeans oder abgewetzen Pulloverärmeln herumlaufe, sondern z.B. die aufgegangene Naht an einer Anzughose sauber nachnähe oder weiß wie man den Pulloverärmel so wieder näht dass er nicht durchscheuert.)

Gar nicht wichtig. Frauen aus allen Schichten interessieren mich. Es ist natürlich schön, wenn der Verdienst gut ist um gemeinsam viel unternehmen zu können, aber sekundär von Belang.

Wer für etwas anderes als eine Immobilie oder eine Existenzgründung einen Kredit in Anspruch nimmt, und sei es nur der Horrorzins-Dispo vom Giro, dem ist leider nicht zu helfen.

Wir kaufen von Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Doors schrieb:Wir kaufen von Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Warum machst Du das? Ich mache aus deiner Aufzählung rein gar nichts.

@Abahatschi

Ich auch nicht. Aber offenbar tun das einige. Irgendwer muss ja die Wirtschaft am Laufen halten. Können ja nicht alle solche Saboteure sein wie Du und ich.

Doors schrieb:Ich auch nicht.

Dann helfe ich Dir (komisch, warst Du nicht in der Schreibbranche?):

Doors schrieb:Wir kaufen von Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

ist nicht gleich mit:
Viele kaufen von Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.

@Abahtschi

Stilmittel sind dir bekannt?

Kann der Beobachtung von Doors beipflichten, und mache das selbst auch nicht. Menschen, die direkt zugeben (denn: ich unterstelle keinem etwas) bestimmte Anschaffungen aus Statusgründen zu tätigen sind mir auch immer wieder begegnet. Jeglichen Alters. Das ging teils schon Ende Grundschulzeit/ in der Teenagerzeit los: Nicht nur die Markenklamotten, nein, auch das jeweils angesagte Musikabspielgerät, nebst Tonträger der angesagten Bands selbst wenn man die eigentlich gar nicht mochte. Auch ein Klassiker: teure Schönheitsaktionen die den- oder häufiger diejenige nach eigener Aussage nerven (teuer, dauert lange, fühlt sich hinterher komisch an, umständlich), aber man macht's damit man nicht negativ auffällt.

Doors schrieb:Wer für etwas anderes als eine Immobilie oder eine Existenzgründung einen Kredit in Anspruch nimmt, und sei es nur der Horrorzins-Dispo vom Giro, dem ist leider nicht zu helfen.

Meine Meinung. Hatte auch noch nie das Konto überzogen. Selbiges hätte ich allenfalls für extrem wichtige (= anders kann z.B. Ausbildung oder Berufstätigkeit nicht weitergeführt werden, es gehen sehr wichtige Elektrogeräte in der Wohnung kaputt ohne die es noch teurer wird) Dinge getan und dann die günstigste Variante genommen. Meinetwegen: Brille unreparierbar kaputt und eine in der Stärke ist teuer, Computer der fürs Studium zwingend benötigt wird kaputt, Kühlschrank der für Medikamente benötigt wird kaputt.
War aber jeweils durch (vorherige) Sparsamkeit vermeidbar und konnte die minimal taugliche Variante stets selbst bezahlen.
Ergebnis von auf "Wir kaufen von Geld das wir nicht haben..." abzusehen: Es fühlte sich auch zu knappen Zeiten nicht ganz so knapp an. Und wenn mehr Geld da war, war es möglich das für Dinge auszugeben die wir wirklich wollten - oder es für die großen und kleinen Notfälle zu sparen.

@Raspelbeere
@Abahatschi

Es handelt sich um eine freie Übersetzung eines Filmzitats:

“We buy things we don't need with money we don't have to impress people we don't like.”
― Chuck Palahniuk, Fight Club

Quelle: https://www.goodreads.com/quotes/8711390-we-buy-things-we-don-t-need-with-money-we-don-t

Diese Aussage geistert in verschiedener Reihenfolge durchs Internet. Ich habe mich an die mir geläufigste deutsche Übersetzung gehalten, die in der Tat vom Original abweicht.

Doors schrieb:Wir kaufen von Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Ich stolpere sehr oft über das Zitat, in einer Konsumgesellschaft, in der Besitz=Ansehen ist sehr zutreffend. Witzig ist, dass meistens alles auf Pump angeeignet wurde, man besitzt einen Scheiss, die Firmen haben uns alle am Arsch. :)

Laut dieser aktuellen Studie ist Geld so mitunter eines der wichtigsten Sachen in einer Beziehung:

Es gibt viele Weisheiten rund um die Themen Romantik und Finanzen: „Beim Thema Geld hört die Liebe auf“, „Geld sollte in der Liebe keine Rolle spielen“ oder schlicht „Über Geld spricht man nicht“. Doch ist das wirklich so? Welchen Einfluss hat das liebe Geld tatsächlich auf eine Beziehung? Einen großen offenbar! Einer aktuellen Elite-Partner-Studie zufolge lassen sich diese beiden Bereiche, die auf den ersten Blick nicht gegensätzlicher sein könnten, kaum voneinander trennen.

Quelle: https://www.rnd.de/liebe-und-partnerschaft/warum-geld-in-der-liebe-doch-eine-rolle-spielt-VCT4WGQK65GNXB45G6O3WYOFTQ.html

Zur Studie: https://www.elitepartner.de/studien/geld-in-beziehungen/

Wenn in einer Beziehung, Partnerschaft oder Ehe das Geld fehlt (oder damit schlecht umgegangen wird), dann ist Streit und sogar (in nicht wenigen Fällen) eine Trennung vorprogrammiert, auch dann, wenn behauptet wird, Geld würde keine Rolle in der Liebe spielen, sie tut es definitiv. Also liebe Leute, sorgt immer dafür, dass ihr flüssig bleibt, wenn ihr euch eine harmonische und schöne Partnerschaft ohne großartige Komplikationen wünscht^^

@Bücherwurm

In den 1960ern schon schrieb ein mir namentlich nicht mehr erinnerlicher Autor zur Verschuldung von Haushalten mit niedrigem Einkommen, die trotzdem versuchten, irgendwie mit anderen mitzuhalten sinngemäss: Ratenkäufe sind der Fluch der Arbeiterklasse.

Ein gutes Beispiel für die Bemühungen, mit anderen notfalls auf Pump mitzuhalten, kennt man im englischsprachigen Raum:

keep up with the Joneses

to always want to own the same expensive objects and do the same things as your friends or neighbours, because you are worried about seeming less important socially than they are

Quelle: https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/keep-up-with-the-joneses

Doors schrieb:Wir kaufen von Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Das ist schon seltsam oder, dass wir Menschen so sehr darauf bedacht sind, was andere Menschen von uns denken (und gerade die, die wir nicht mal leiden können), das scheint irgendwie etwas Evolutionäres zu sein. Wenn man aber einmal darüber nachdenkt, dann merkt man sehr schnell, wie hirnrissig das Ganze eigentlich ist.

Carl138 schrieb:Wenn in einer Beziehung, Partnerschaft oder Ehe das Geld fehlt (oder damit schlecht umgegangen wird), dann ist Streit und sogar (in nicht wenigen Fällen) eine Trennung vorprogrammiert, auch dann, wenn behauptet wird, Geld würde keine Rolle in der Liebe spielen, sie tut es definitiv. Also liebe Leute, sorgt immer dafür, dass ihr flüssig bleibt, wenn ihr euch eine harmonische und schöne Partnerschaft ohne großartige Komplikationen wünscht^^

Ich habe da meine eigene Theorie: Wenn man sich wegen dem Geld trennt, dann war es keine wahre Liebe.

Wahre Liebe übersteht auch die schwierigsten Situationen. Wahre Liebe ist nicht so leicht auseinanderzubringen. Wahre Liebe hält auch noch unter der Brücke bei Wasser und Brot stand.

Wahre Liebe strebt auch immer nach dem bestmöglichen Kompromiss für beide Liebenden.


Ps.

Was natürlich richtig ist, dass ein sehr materialistisch angehauchter Mensch wohl auf Dauer nicht mit einem bodenständigen Menschen, der auch mal bescheidener leben könnte und auch mehr nur mit dem Herzen liebt und denkt zusammenpassen würden.

Aber da würde ja eh sowas wie wahre Liebe vermutlich erst gar nicht entstehen. Die kann nur mit der Zeit entstehen, wenn man bereit ist sich gegenseitig aufeinander einzulassen.

rhapsody3004 schrieb:Wenn man sich wegen dem Geld trennt, dann war es keine wahre Liebe.

Dann kann es sich durchaus um Prostitution handeln.

@rhapsody3004

Ich bin da voll bei dir und betrachte diese Entwicklung auch als verwerflich. Echte Liebe ist das nicht, aber gegen die eigenen Instinkte ankämpfen ist dann auch nicht so einfach, vor allem in einer Zeit in der der Materialismus eine so große Rolle spielt wie nie zuvor.

Doors schrieb:Dann kann es sich durchaus um Prostitution handeln.

Wollte ich damit gar nicht sagen. Quatsch. Muss nicht.

Da denke ich legen Menschen oder auch nur einer von beiden mehr wert auf andere Dinge als die Dinge, die man eh mit keinem Geld der Welt kaufen könnte und zugleich auch nur die Bedeutsamsten für eine richtige aufrichtige und schöne Beziehung sind/wären.

Doors schrieb:In den 1960ern schon schrieb ein mir namentlich nicht mehr erinnerlicher Autor zur Verschuldung von Haushalten mit niedrigem Einkommen, die trotzdem versuchten, irgendwie mit anderen mitzuhalten sinngemäss: Ratenkäufe sind der Fluch der Arbeiterklasse.

Schön festgehalten, es ist so. Die Arbeiterklasse hat zuviel zum sterben, zu wenig um zu leben und möchte trotzdem gesellschaftliche Anerkennung für ihre geleasten Statussymbole. Ein System, in dem so "Ansehen" und "Wert" definiert ist, ist von Anfang an falsch gepolt. Essen?Ist Fake.Gesellschaft?Ist Fake.Stars und Sternchen?Fake.

Carl138 schrieb:Echte Liebe ist das nicht, aber gegen die eigenen Instinkte ankämpfen ist dann auch nicht so einfach, vor allem in einer Zeit in der der Materialismus eine so große Rolle spielt wie nie zuvor.

Gerade in dieser materialistisch leistungsorientiert angehauchten Gesellschaft dürfte wahre Liebe eh seltener geworden sein.

Aber, sollte sie dann doch mal wieder entstanden sein, die wahre Liebe, so denke ich mir, würde die wahre Liebe auch jedem gesellschaftlichen Druck und allem Materialistischem trotzen können.

rhapsody3004 schrieb:Ich habe da meine eigene Theorie: Wenn man sich wegen dem Geld trennt, dann war es keine wahre Liebe.

Wahre Liebe übersteht auch die schwierigsten Situationen. Wahre Liebe ist nicht so leicht auseinanderzubringen. Wahre Liebe hält auch noch unter der Brücke bei Wasser und Brot stand.

Wahre Liebe strebt auch immer nach dem bestmöglichen Kompromiss für beide Liebenden

Deswegen bist Du Single.
Aber das wirst Du Dir bis Lebensende immer schön reden, dass wird sich nicht mehr ändern.

rhapsody3004 schrieb:Aber, sollte sie dann doch mal wieder entstanden sein, die wahre Liebe, so denke ich mir, würde die wahre Liebe auch jedem gesellschaftlichen Druck und allem Materialistischem trotzen können.

Ich denke da ähnlich, man sollte aber bei dem Gedanken auch berücksichtigen, dass man ja auch leben, essen und trinken muss. Geld wird also auch in der wahren Liebe eine Rolle spielen (müssen), denn die Liebe macht einen leider nun mal nicht satt, zahlt die Miete oder tilgt die Fixkosten, früher oder später käme also auch in der wahren Liebe der Punkt, wo Geld zum Thema werden würde. Zwar würde das wohl erst einmal nicht zu einer Trennung führen, wenn aber dieser Zustand, anhaltend und dauerhaft wird, dann aber schon, auch dann, wenn man seinen Partner wirklich sehr liebt.

Abgesehen davon sollte auch ein Partner nicht so egoistisch sein , sich selbst und seinen Partner, den er wirklich liebt, in Armut verweilen lassen, das fände ich dann auch nicht richtig.