Frau.N.Zimmer schrieb:nicht sagen
Von wunderbar redet hier auch niemand. " Wunderbar" wäre auch etwas viel verlangt, findest du nicht? Hartz4 bekommen Menschen die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Also gesunde Menschen, sonst würden sie Grundsicherung oder Sozialhilfe beziehen.
Nur als kleiner Einwurf: ich beziehe auch Hartz IV und stehe dem Arbeitsmarkt schon seit Jahren nicht zur Verfügung. So einfach landet man nicht in der Sozialhilfe.
Interested schrieb:Genau das meine ich. Klar, Kultur kommt zu kurz - aber auch da gibt es so div. Angebote für die, die es benötigen. Bei uns in der Stadt gibt es das zumindest. Von Kultur über Kurse, Sportangebote, Sprachangebote etc. Und ich wollte ja auch darauf hinaus, dass etliche unter dem Hartz 4 Satz leben und es schaffen - ohne dass ich damit sagen will, dass Hartz 4 ausreichend ist. Bei weitem nicht. Aber es ist ja auch nicht als Dauermaßnahme gedacht, soweit ich das verstehe.
Richtig, ist es nicht. Das Problem ist nur, dass auch Leute in Hartz IV rutschen, bei denen unter Garantie nichts mehr geht auf dem Arbeitsmarkt. Sei es, weil zu alt, zu krank, zu versorgende Angehörige usw. Und dann wird es ganz schnell zur dauerhaften Sache, die einen schon stark einschränkt. Wie hier schon oft aufgeführt, hängt es halt vom Wohnort ab, worin man am meisten eingeschränkt wird, aber irgendwo triffts einen immer.
Man müsste sich im Rahmen einer eventuell anstehenden Hartz IV-Reform wirklich mal Gedanken machen, nicht alle in einen Topf zu schmeißen. Aber das wird wohl Wunschdenken.
Ich hatte heute beim Einkaufen nen nettes Gespräch, weil mein Kind eine ältere Dame ansprach, die gefühlte 20 Kilo Äpfel gekauft hat. Die kann man prima zu Apfelmus oder Kompott verarbeiten und hat damit immer was auf Vorrat, um Speisen zu verfeinern. Geht auch gut mit kleinen Kindern. Joghurt oder Quark, Apfelmus rein, fertig. Geht mit Grießbrei genauso.
Momentan herrscht scheinbar so ein Frischewahn, dass die Leute gerne mal vergessen, was man aus frischem Obst und Gemüse so alles an haltbaren Speisen machen kann.
Wir haben hier an der Straße Birnbäume stehen und letztes Jahr so ziemlich als einzige gepflückt.
Und auch das gern genommene Argument mit Unverträglichkeiten, sei es bei Lebensmitteln oder Kosmetik, ist nicht immer eins. Klar, es gibt bestimmte Unverträglichkeiten, da ist man auf Apothekenprodukte bzw Speziallebensmittel angewiesen. Nehmen wir mal als Beispiel etwas vergleichsweise Harmloses. Ich habe extreme Hautprobleme (Neurodermitis, Couperose und Akne) und habe zu Zeiten, als ich noch arbeiten ging, fast nur in der Apotheke gekauft. Shampoos, Duschgel, Bodylotion, Sunblocker. Über die Jahre habe ich mich durch zig Marken gearbeitet. Große Marken, Eigenmarken von Drogerien, Naturkosmetik usw. Ich habe jetzt so meine paar Produkte, die ich vertrage und die im Regelfall auch nicht sehr teuer sind. Einzige Ausnahme: meine Gesichtscreme. Da bin ich bei 12-15 Euro/50 ml dabei. Die hält aber auch gut drei Monate und wird halt auf Vorrat gekauft, wenns sie im Angebot gibt.
Jetzt könnte man natürlich unken und sagen: braucht man doch nicht. Aber eine gewisse Lebensqualität möchte ich auch mit wenig Geld haben. Und die geht einfach flöten, wenn man unter dauerhaftem Juckreiz leidet, sich die Haut abschält oder man aussieht wie nen Streuselkuchen, sobald man mal nen bisschen Sonnenlicht abbekommt.
Noch ein Punkt, an dem man viel einsparen kann: Haare. Man muss nicht ständig zum Friseur rennen und sich für viel Geld die Haare schneiden und färben lassen. Mit nen bisschen Übung geht das wunderbar zu Hause. Und wer das nicht kann, kann sich gegen Materialkosten als Haarmodell den Azubis zur Verfügung stellen. Man muss sich halt durchfragen, wo grade Bedarf besteht.
Für Fingernägel gilt das gleiche. Wer unbedingt Gelnägel haben will, kann auch das selbst machen und hat dann (schöne) Nägel für den Bruchteil des Geldes. Oder man lässt einfach die Naturnägel wachsen und benutzt simplen Nagellack (meine Taktik und ich werde trotzdem oft gefragt, in welches Nagelstudio ich gehe
:D).
Ich kenne so unfassbar viele Leute, die über ihr weniges Geld klagen, aber im Monat über 100 Euro für Friseur und Nagelstudio ausgeben.