Fishface schrieb:Ich verkehre nur mit Menschen denen ich vertraue, deshalb ergibt sich da kein Bargeld-Problem.
Ich habe auch eher weniger Probleme mit Leuten, die mir mein Geld aus Böswilligkeit vorenthalten, sondern eher mit der vergesslichen Sorte. Wenn ich auch nur argwöhne, dass eine Person zur ersteren Gruppe gehört, würde ich mich da mit dem Vorstrecken doch eher bedeckt halten.
Wie gesagt, bei kleinen Summen ist das sowieso nicht so wild. So ein typisches Beispiel wäre da z.B. der daheim vergessene Gelbeutel, wenn man sich auf der Arbeit noch was fürs Mittagessen kaufen will. Ist mir auch schon passiert und auch ich in jedes Mal froh, wenn man mir dann was leiht. Kriege ich das Geld dann nicht zurück, ist das kein Weltuntergang. Würde sowas regelmäßig vorkommen, würde ich einfach irgendwann nichts mehr vorstrecken.
Was leider hin und wieder zu Problemen führt: Wir schenken uns im Team jeweils vergleichsweise großzügige Geburtstagsgeschenke - und stellen jedes Jahr aufs Neue sicher, dass damit jeder einverstanden ist. Nun waren es aber eine zeitlang immer dieselben Leute, die die Geschenke geholt haben, also auch das Geld dafür vorgestreckt haben und ein Teil derjenigen, die das nicht getan haben, der die dadurch entstehende Summe partout bar bezahlen wollte. Auch hier unterstelle ich niemandem Böswilligkeit, aber man rennt dem Geld dann doch vergleichsweise lange nach, weil's vergessen wird, man kein Wechselgeld rausgeben kann etc. pp. Während Menschen, die Onlinebankung nicht strikt ablehnen, in der Lage sind, einem das Geld direkt zu überweisen, wenn man sagt "Hey, ich habe das Geschenk für Y gekauft, das macht jetzt X,XX € pro Person". Da das im Gegensatz zum mal vergessenen Geldbeutel ein immer wiederkehrendes Problem ist, wurde das mittelfristig dann doch nervig.
Ein Sonderfall ist auch meine Mutter. Meine Mutter ist Ü60, also in einem Alter, in dem sie sich theoretisch geistig noch problemlos mit den Feinheiten des Onlinebankings, mit Paypal und so weiter auseinander setzen könnte. Allein: Sie will nicht. Was ja prinzipiell ihr gutes Recht ist. Allerdings will sie dann doch ständig Zeug, für das man z.B. ein Amazon- oder Paypalkonto oder eine Kreditkarte bräuchte.
Also fragt sie regelmäßig mich bzw. mittlerweile vor allem meine Schwester und meinen Schwager - ich habe mich da weitestgehend rausgenommen -, ob wir ihr das ganze Zeug besorgen können. Früher hat sie drauf bestanden, dass sie einem das Geld dann bar gibt, zwischenzeitlich ist sie immerhin bereit, die jeweiligen Summen zu überweisen. Ich sehe meine Mutter nur alle paar Wochen und sie überweist das Geld leider auch nicht sofort, sondern dann, wenn sie es nicht vergisst und Bock drauf hat, durch den halben Ort zu tingeln, um die Überweisung am Terminal ihrer Bank vorzunehmen. Zeitnah sieht jedenfalls anders aus, auch wenn hier abermals keine Böswilligkeit vorliegt.
Bei kleineren Sachen mache ich das mitunter auch noch. Einmal wollte sie jedoch, dass ich einen Urlaub für zwei Personen vorab über mein Paypalkonto bezahle - aus irgendwelchen Gründen hätte das damals sofort passieren müssen und das war auch noch zu der Zeit, als sie solchen Summen ausschließlich bar beglichen hat. Das musste ich dann wirklich verneinen, ebenso wie andere ähnlich gelagerte Wünsche in dieser Größenordnung.