Wie fühlt sich älter werden an?

Jetzt merke ich dass ich alt werde:

Mir hat Hitze noch nie etwas ausgemacht.

Im Büro ohne Klimaanlage geht ja noch. Denken fällt etwas schwerer, naja denken fällt mir schon die letzten 15 Jahre schwer, aber jetzt geht es halt noch langsamer.

Aber sobald ich das Firmengebäude verlasse, fällt mir stehen und gehen schwer. Das war noch nie. Mein Rucksack fühlt sich noch schwerer an.

Im Bus geht es wieder, wenn ich aussteige, kommen mir die 500 Meter Fußweg zum Hort ewig vor.
Am Heimweg vom Hort bin ich wie ein Tragesel (zwei Schultaschen und mein Rucksack). Das kann doch nicht nur an der Hitze liegen, dass ich die 550 Meter nach Hause nur mit großer Mühe schaffe.

Ja, alt sollte man halt nicht werden!
Ich muss diese Prozedur trotzdem noch mehrere Jahre durchhalten!

FerneZukunft schrieb am 15.06.2019:Ehrlich gesagt, am Schlimmsten ist für mich, dass ich noch etwas mehr als 20 Jahre arbeiten muss, bis ich in Pension gehen darf.
Diesbezüglich bekomme ich immer mehr das Gefühl, viel zu viel meiner wertvollen Lebenszeit mit Erwerbstätig zu verschwenden.

dieses gefühl beschleicht mich auch immer mehr!!!
und da mein herr gemahl ja nicht mehr lange zur pension hat, muss da dringend eine ordentliche lösung her. ich will ja auch noch was von ihm haben. wenn ich pensionsalter habe (in 20 jahren +), dann ist er 80.
das ist der einzigste nachteil am altersunterschied und das macht kopfschmerzen.

„Head, shoulders, knees and toes“ ist ein Lied über das Älterwerden und all das, was weh tut, wenn du Ü40 bist.

also jetzt bin ich fast 37 und hab immer noch keine brille :D

gene hin gene her

ich fühl mich nicht anders als mit 30

nur wird man deutlich gechillter ... man nimmt den ganzen zirkus nicht mehr so ernst

wozu auch

in die grube müssen wir alle und das letzte hemd hat keine taschen :D

wenn man was für sein brain tut , wird man auch nicht dümmer in meinem alter

vielleicht bin ich nicht mehr ganz so schnell :D

Momentan fühlt es sich gar nicht an.
Weiß nicht, man wir älter aber ich persönlich hab da jetzt kein spezielles Empfinden das es auch
tatsächlich so ist.
Liegt warscheinlich daran das ich eine um etliche Jahre jüngere Frau und eine erst 7 Jährige Tochter
habe die mich auf Trab halten.
Obwohl meine Frau bei meinem erst kürzlichen Geburtstag sehr liebevoll bemerkte:
" Alles liebe mein alter Sack", nun fühlt sich älter werden vielleicht so an? :D

In letzter Zeit hat sich Einstellungsmäßig etwas getan.
Das kann nur mit dem älter werden zu tun haben.

Ich bin irgendwie genügsamer geworden.
Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe, will den Standard halten, aber nicht mehr ausbauen.

Vor einem halben Jahr hätte ich das noch nicht gekonnt.

Ich freue mich mittlerweile am meisten, wenn ich daheim sein darf.
Das ist aber viel zu selten der Fall. Berufstätigkeit, Termine und Aktivitäten mit den Kids nehmen viel Zeit in Anspruch - da brauche ich wirklich keine weiteren Outdoor Dinge mehr. Das macht das Alter.

FerneZukunft schrieb:Ich freue mich mittlerweile am meisten, wenn ich daheim sein darf.

jo kann ich unterschreiben

schön daheim nen Kaffee trinken und ein gutes buch lesen

aber auch das Gegenteil ist wahr … das budenhocken war nämlich schon mal schlimmer … wenns draussen halbwegs erträglich ist , ziehts mich manchmal den ganzen tag nach draussen. einfach herumspazieren wie son opi :D zusammen mit meditativen Übungen und dinge filmen macht das mega spass.

aber irgendwelche lokale mit den ganzen suffbirnen da - darauf hab ich echt kein bock :D

was mir aber wirklich langsam richtig klar wird , ist dass mir ganz neue Trends nicht mehr wichtig sind … das war vor paar jahren noch anders

ich glaub Instagram war das letzte was ich noch mitmachte :D

aber ka … ist auch relativ … weil auf die neue playstation freu ich mich tierisch

ach ka

ist doch scheissegal wie alt man ist :D manche sind mit 35 schon Mumien … manche düdeln mit 70 noch auf inline skates rum … ich würd sagen 80% ist einfach einstellungssache und Lebensstil.
ich pflege den Hippie stil - also werde ich eh NIE alt :troll:

@Dr.Manhattan

Dr.Manhattan schrieb am 25.06.2019:also jetzt bin ich fast 37 und hab immer noch keine brille

Wär auch reichlich früh. ;)

Ist im Übrigen auch nicht unbedingt eine Altersfrage.

Wie es sich anfühlt? Ich bin geistig fit. Gehe wöchentlich mehrfach ins Sportstudio. Mache sehr oft "Leben am anderen Ort". Fühle mich jung.

ABER: letztens fuhr ich in der Öffentlichen, da ist eine junge Frau aufgestanden und deutete mir, sie hätte für mich Platz gemacht - FÜRCHTERLICH nett.

Dr.Manhattan schrieb:schön daheim nen Kaffee trinken und ein gutes buch lesen

Kaffee trinken schon, aber ich möchte mich hauptsächlich mit meiner Unterhaltungselektronik (Fernseher, Tablet und Handy) beschäftigen. Das macht mir am meisten Freude.

Dr.Manhattan schrieb:aber irgendwelche lokale mit den ganzen suffbirnen da - darauf hab ich echt kein bock :D

Das habe ich nie gemocht. Zwischendurch habe ich es genossen, so richtig schön "ausgeführt" zu werden, aber das brauche ich auch nicht mehr. Ab und zu komme ich nicht drum herum.

Dr.Manhattan schrieb:was mir aber wirklich langsam richtig klar wird , ist dass mir ganz neue Trends nicht mehr wichtig sind … das war vor paar jahren noch anders

Trends waren mir immer schon egal. Die habe ich oft nicht einmal mitbekommen...

Zwei Dinge nerven mich am Älterwerden: ich muss immer mehr dafür tun, um meine Figur zu halten und um fitt zu bleiben.
Ebenso meine Vergesslichkeit und die Unfähigkeit, mir neue Sachen zu merken. Dagegen soll endlich einmal ein Mittelchen auf den Markt kommen!

Ich fühle mich in meinem fortgeschrittenen Alter wohler als je zuvor. Ich bin sehr viel gelassener als in jüngeren Jahren, mache mir über vieles keinen Kopf mehr bzw. rege mich über irgendeinen Pillepalle (so kommen mir heutzutage einige angebliche Probleme von früher vor) nicht mehr auf.
Ich muss mir und anderen nichts mehr beweisen, wie ich früher häufiger dachte. Ich stehe im (hoffentlich, man weiß ja nie....) zweiten Drittel meines Lebens und das fühlt sich um einiges besser an, als das erste. Ich habe schon viel erreicht, was mir mein Leben jetzt vereinfacht, sowohl erfahrungsmäßig, als auch finanziell. Da ist mittlerweile ein Polster vorhanden, das mir mein derzeitiges Leben sehr angenehm macht.

Ich kann mich häufig auf das verlassen, was ich im Laufe meines bisherigen Lebens erfahren und erlernt habe und das Erlernte anwenden, wenn es nötig ist.
Ich habe früher sehr viel öfter an Migräne gelitten. Je älter ich werde, desto weniger häufig kommen diese Anfälle.

Ich muss mich nicht mehr um Schwangerschaftsverhütung kümmern bzw. sorgen, was ein sehr viel entspannteres Sexleben mit sich gebracht hat bzw. bringt.

Viele meiner Wünsche habe ich mir schon erfüllen können und kann mich auch nachträglich daran erfreuen, wenn es z.B. um Reisen geht.

Ich bin zwar "erst" ende 20..habe aber schon etliche graue haare gekriegt - und das bei pechschwarzer naturhaarfarbe...es liegt wirklich daran dass meine geschwister und ich so miese Startschwierigkeit hatten und teils noch haben...ich freue mich auf die 30..ich hoffe, dass ich dann viel Gelerntes umsetzen kann..vorallem wünsche ich das meiner kleinen schwester :) die ist nämlich kürzlich in ein andres bundesland gezogen..ich hoffe sie wird glücklich.
Ich arbeite auch in nem sozialen Beruf wo vieles oft in den Rücken geht..da setz ich mich gern zu meinen ganzen omas und opas beim rauchen zusammen und trink gemütlich kaffee..

Nachtrag: ich finde älter werden doch irgendwie schön..mir gibt jedes Jahr so n bisschen ein sicheres Gefühl..ich möcht nimmer Kind sein - aufgeschmissen sein und fühlen.
Ich suche mir meine Vorbilder selber raus und das find ich gut.

Ich bin vor kurzem 39 geworden. Ich habe mir nie viel aus Geburtstagen gemacht, auch dieses Jahr nicht. Aber vor ein paar Wochen hat mich die Erkenntnis wie ein Blitz getroffen: in einem Jahr werde ich 40,dann ist die Hälfte meines Lebens rum, jedenfalls statistisch gesehen. Seit dem plagen mich geradezu existenzielle Gedanken: habe ich genug aus meinem Leben gemacht? Wäre mehr möglich gewesen, auch beruflich? Wenn ich morgen tot umfalle, was bleibt dann von mir? Dazu muss man wissen das dieses Jahr meine langjährige Beziehung zerbrochen ist, was mir zusätzlich zusetzt. Dazu kommen noch andere Zeichen. Im Büro haben wir jetzt einen Azubi, der hat nie D-Mark in der Hand gehalten. Klar, die Euro-Bargeld Einführung ist 18 Jahre her.

Ich war schon immer recht grüblerisch veranlagt, aber seit mir klar geworden ist das ich WIRKLICH älter werde bin ich total neben der Spur.

@TheirSlave

Dir und anderen von der Midlife-Crisis schwer gebeutelten von einem alten Mann am Rande der Grube zugerufen (bzw. geschrieben):


Irgendwann im Laufe seines Lebens hat man einen Punkt erreicht, wo einen nichts mehr allzusehr nerven kann. Dann ist man cool. Etwas später dann nervt einen gar nichts mehr. Dann ist man kalt. Und tot.

Grundsätzlich ist "Alter" keine Frage des Geburtsdatums, sondern der inneren Einstellung.
Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet. Man sollte sie behalten, auch in dem Wissen, dass sie sich nicht immer oder nicht so wie gewünscht realisieren lassen. Im Laufe der Zeit wirft unsere Haut Falten, mit dem Verzicht auf Neugierde, Lernbereitschaft und Ideale aber wird auch unsere Persönlichkeit Falten werfen wie eine alte Hose.

Ich kenne frühvergreiste Mid-Twens, die Wertvorstellungen haben, die es mit denen meiner Grosseltern kurz vor Demenzeintritt aufnehmen können. Ich kenne lebensmüde Dreissiger, die glauben, mit Ehemann, Kindern und Hypotheken sei ihr Leben am Ende. Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).

Und ich kenne Menschen, die sich eben nicht "altersgemäss" verhalten: Siebzigjährige, die Berggipfel im Himalaya besteigen, Achtzigjährige, die ein Studium der Philosophie beginnen und Neunzigjährige, die auf der Bühne den Blues singen.

Ich habe die grosse, böse FÜNFUNDSECHZIG schon hinter mir gelassen. Na und? Eine Zahl, nichts weiter. Ich werde trotzdem in meiner verbeulten Karre laute Rockmusik hören, dass den Kids an der Fussgängerampel das Gel aus den Haaren fliegt, meine Frau und ich werden auf hanseatischen Nobelparties trotzdem Leute schockieren "Sie haben sich ihre Wohnung von einer Blindenwerkstatt einrichten lassen?" und meine Frau wird trotzdem in heissen Sommernächten nackt auf der Terrasse Pogo tanzen und "Hersham Boys" mitgrölen, dass die Spatzen tot vom Dach fallen.

Man hat im Laufe der Jahrzehnte genügend Dinge gesehen und/oder erlebt, dass man nicht mehr so leicht in Panik gerät, dass einen so schnell nichts mehr aufregt. Nennt es Abstumpfung oder Toleranz, Altersweisheit oder Altersschwachsinn.

Nach "Ruhe" strebe ich nicht unbedingt. Davon werde ich nach meinem Ableben mehr als genug haben. Vermutlich eine Ewigkeit.

Ungelogen:

Der Kater dauert jetzt ein ganzes Wochenende. Deswegen gehe ich heute lieber Freitags aus, weil ich sonst Montags noch Matsche bin.


Und ich hab wirklich immer gedacht das stimmt nicht. Und vor allem hätte ich nicht vermutet dass das so früh und plötzlich kommt. Auf einmal haste "knie" und sagst Sätze wie "Danke, ich glaub ich hatte heute schon genug".

@Doors

Stimmt schon, man kann auf coole Weise alt werden oder auch nicht.

Bspw. Phil Collins, da finde ich, dass man ihm das Alter jetzt viel zu sehr ansieht und es sich auch so anfühlt, als ob er völlig fertig ist. Wenn er heute auf die Bühne kommt, dann muss er sich fast führen lassen, bis er sich dann hinsetzt und anfängt, seine Show durchzuziehen.

Mark Knopfler hingegen ist, meiner Meinung nach, in Würde gealtert und immer noch ein cooler Kerl und wenn er auf der Bühne ist, dann verbreitet er eben auch diese würdige Gelassenheit.

Ich bin Mitte fünfzig, fühle mich je nach Tagesform mal richtig jung oder eben auch mal nicht so sehr, und alles dazwischen. ;-)

Ich stelle jedenfalls bei mir fest, dass mit dem zunehmenden Alter Sport immer weniger ausgebübt wird, und das ist richtig schlecht. Ich muss mich da wieder mehr diziplinieren... und fällt so schwer.

@moric

Ich fühle mich geistig halb so alt, wie ich bin, körperlich jedoch oft doppelt so alt. Das muss etwas mit Einsteins Relativitätstheorie zu tun haben. Oder mit irgendwas von Alzheimer.

Doors schrieb:Ich fühle mich geistig halb so alt, wie ich bin, körperlich jedoch oft doppelt so alt.

Lol... genau so ist es. Geistig bekomme ich 100 kg gestemmt, körperlich müssen da ein paar Kommastellen zwischen geschoben werden. ;-)

Aber das ist eben wirklich nicht ganz ungefährlich, so unfitt wie jetzt war ich noch nie. Ich habe so viel Sport gemacht, sogar noch mit Mitte 40 bis Ende 40, aber jetzt, ich habe einfach überhaupt keinen Bock mehr auf Sport... ich muss aber was machen, ich kann mich einfach nicht mehr richtig aufraffen, etwas regelmäßiges zu machen. Dazu kommen leider noch Verletzungen dazu, die mir der schöne Fußball-Sport verschafft hat. Ich habe fast zwanzig Jahre lang im Verein gespielt... jetzt sehe ich, was damals die Älteren gemeint haben, als sie mir sagten, ich werde das alles noch zu spüren bekommen.

@moric

Gartenarbeit ist auch nicht besser. Als ich vor einem Monat Pflanzen aus dem Freiland ins Treibhaus zum Überwintern brachte, kam ich vom Weg ab, sackte mit dem linken Bein unter einer unguten Drehung ins angrenzende Beet ab - und AUA! - Innen- und Aussenmeniskus angerissen. Was sagt mein blöder Hausarzt? "In Ihrem Alter sollten Sie nicht mehr Fussball spielen." Als hätte ich das nach meiner Pubertät noch jemals getan.

Jetzt ringe ich mit der Entscheidung zwischen OP und agressivem Abwarten. Alle beteiligten Weisskittel sind sich zumindest darin einig, dass sie sich nicht einig sind. Besonders schlimm, wenn man eine Vertreterin dieser Branche zur Tochter hat: "In Deinem Alter stellt jeder operative Eingriff ein gewisses Risiko dar."

Ja, das will man von seinem eigen Fleisch und Blut hören.