Wie fühlt sich älter werden an?

FlamingO schrieb:So geht's schon los mit der Vergesslichkeit.

Die hatte ich schon mit 16 und ist bislang nicht schlimmer geworden.
Immerhin.

FlamingO schrieb:Aber es stimmt schon, was du sagst: Es ist nicht unbedingt ein hoher Berg, zu dem sich die positiven Aspekte des Alterns auftürmen.

Wobei ich das mal präzisieren möchte: Bis 30/35 ist älter werden durchaus okay und wenn ich die Wahl hätte (bezüglich meines Alters) würde ich wahrscheinlich irgendwas um 35 wählen.
20 oder gar Teenager möchte ich nicht unbedingt nochmal sein. (allerdings schon lieber als 70 oder 80 zu sein).

Ich weiß noch genau, den Tag vor meinem 30 Geburtstag, ich sprach damals mit einer, die 30 war. Ich fragte sie, wie ist es 30 zu sein. Sie sagte, nicht anders als 29 zu sein. Eben nur eine 3 davor. Als ich 40 wurde, gratulierte man mir, man hieß mich willkommen im Club. Ich dachte damals, weler Club? Nunja der Club der 40 jährigen. Mein 40 jähriger Geburtstag war damals wunderschön. Mein 50 jähriger war ich morgens schon besoffen-
Ich bin jetzt 54, man stellt fest, die Kinder sind erwachsen. Viele Jahre schon gearbeitet und noch ein paar muss ich gehen. Mittlerweile musste ich mich schon von drei Zähnen verabschieden, es werden wohl noch einige dazu kommen. Eine Lesebrille brauche ich auch seit einigen Monaten. Zwei Tage hintereinander feiern geht nicht mehr, am nächsten Tag ist man irgendwie den ganzen Tag platt. Ich stehe morgens eine halbe Stunde früher auf, um ein paar Übungen zu machen. Um den rücken zu stärken.
Im Kopf habe ich schon Pläne, was ich in der Rentenzeit mache, ich möchte auf jedem Fall nicht ständig, wie einige Kollegen meiner Arbeit die jetzt in Rente sind, auf der Arbeit auftauchen. ich werden meine Arbeit vielleicht mit Tränen verlassen, aber mich auf die neue Zeit freuen die kommt.
Man wird ein bisschen vergesslicher, ich muss ständig suchen nach irgendwelchen Dingen. Den Autoschlüssel, den Wohungsschlüssel. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich meine Wohungstür hinter mir zugemacht hatte und den Schlüssel vergessen hatte. Ich saß dann 2 Stunden im Flur fest, da die Haustür vom Flur auch verschlossen war und niemand da war, der öffnen konnte. Unglücklicher Weise, hatte ich da auch mein Handy vergessen.
Man stellt fest, dass Kolleginnen die älter sind, verbittert werden und hofft niemals so zu werden.
Das hört sich ein bisschen dramatisch an, aber es gibt viele Dinge die man anders zu schätzen weiß. Zb wenn noch ein oder beide Elternteile da sind. Man lernt die Eltern anders zu lieben, weil man plötzlich die Dinge anders sieht. Man genießt es, wenn man die Mutter in die Probleme einbeziehen kann und plotzlich feststellt, wie klug ihre Ratschläge sind. Als 15 jährige dachte man da eher, Mama hat doch keine Ahnung. Auf einmal wird der Klatsch in der Nachbarschaft interessant und genießt es, mit den Nachbarn zusammen zu sitzen, mal einen zu trinken und ein paar Geschichten zu hören. Man beginnt sich auf einmal für viele anderen schönen Dinge zu interessieren, wenn man abends spät heimkommt, sieht man auf einmal, wie wunderschön der Sternenhimmel ist. Wenn Nachbarn die um einiges älter sind da sind und einige gestorben sind, macht man sich Gedanken, wer der nächste ist. Und irgendwie wird es auf einmal wichtig, hier und da mal kurz zu plaudern, weil einem bewusst wird, wir sind nicht ewig da. Und irgendwie wird auch einem bewusst, man ist im Leben länger alt als jung. Man wird irgendwie plötzlich aufmerksamer den Mitmenschen gegenüber. Im Allgemeinen, man wird weiser und vorsichtiger auch mehr und nimmt menschen die es gut meinen eher wahr. Genau so auch Menschen, von denen man sich besser trennen sollte. Es ist nicht mehr so wichtig viele Freunde zu haben, sondern gute. Man verändert sich nicht nur von außen mit der Zeit auch von innen. Aber ein bisschen bleibt man auch das Kind, das man immer war. Solange man gesund ist, ist das Alter unwichtig. Auch sehr viele junge Menschen sind krank. Man sollte auf jedem Fall, für jedes Alter, egal welches, das Beste draus machen

lol da fällt mir ein , die jungen leute sprechen einen immer häufiger mit sie an :D

ich finds aber eher witzig

auch das ist relativ … den 25 jährigen banker im anzug sprech ich mit sie an … den 80 jährigen Hippie mit du … also wer will da irgendwas generalisieren :D

bei meiner mutter merk ich , dass iwie das alter anfängt , wenn man die Jugend vermisst - oder sich alt "fühlt" - dauernd sagt , "ich bin nicht mehr so jung" und bla

bis dahin sah ich mama einfach als mama … aber wenn man mal richtig hübsch war , tut das bestimmt weh - dann ergibt man sich bisschen in Wehmut - ich hoffe das vergeht wieder.

@Dr.Manhattan

Hier im hohen Norden ist das "Du" üblich. Das macht der dänische Einfluss. Da wird nur die Königin mit "Sie" angesprochen. Offenbar breitet sich das aus. Heute werde ich schon von Möbelhäuslern oder Telekommunikationsanbietern ungefragt geduzt.

Ich vermisse meine Jugend absolut nicht. So toll war sie nicht, dass ich sie nochmals durchleben möchte. Natürlich sage auch ich hin und wieder mal "Ich bin zu alt für den Scheiss!" - aber das mehr als Selbstschutz vor Albernheiten oder Risiken, denen ich mich nicht mehr aussetzen muss oder will.

mroktober schrieb am 12.12.2019:Ohne "Lesebrille" geht gar nicht s mehr - ich bin 45 - wenn ich gestresst bin ist es nochmal schlimmer.

Das ist in dem Alter völlig normal, erklärte mir mal mein Optiker.

Gucky.

Je älter ich werde, desto schneller vergeht die Zeit.

Ich weiß, dass es nur Einbildung sein kann, aber ich empfinde das wirklich so.

FerneZukunft schrieb:Ich weiß, dass es nur Einbildung sein kann, aber ich empfinde das wirklich so.

Naja, das empfindet doch eigentlich jeder so.

Groucho schrieb:Naja, das empfindet doch eigentlich jeder so.

Das habe ich auch schon von mehreren Seiten gehört.
Mich würde wirklich interessieren, warum das so ist.

Ich hasse alt werden.
Immerhin werde ich irgendwann senil und Spiele wieder mit klötzchen, während ich ne Erwachsenenwindel voll mache.

Kennt ihr eigentlich diesen sogenannten Lagerungsschwindel?

Lagerungsschwindel ist kurzzeitiger Schwindel, wenn man die Positionen schnell wechselt (zb. vom Liegen sich aufrichten/von der Hocke in den Stand wieder kommen/unterschiedliche Kopfbewegungen reichen auch schon aus)


Diesen Lagerungsschwindel habe ich zb. bei mir seit diesem Jahr Mal mehr und Mal weniger stark beobachten können.
Weiß nicht, ob der letztendlich nur mit meiner Darmstörung/Krankheit zusammenhängt oder altersbedingt (ab 35 Jahren zb.) im Vergleich zu jüngeren Jahren generell häufiger auftritt und somit eher unbedenklich und normal ist.

Ab einem gewissen Alter, Mitte 30er, soll sich ja viel in unserem Körper verändern/umstellen.
Am Meisten verbreitet ist wohl das Phänomen, dass man, egal wie gesund man lebt, grundsätzlich einfach mehr Schlaf braucht, um wirklich fit zu sein.
Lange Partynächte sind nicht mehr so häufig wie früher möglich, weil man schneller erschöpft.
24 Stunden oder gar noch länger durchmachen geht fast gar nicht mehr im Gegensatz zu früher.

Ist natürlich alles halb so wild, wir altern nun mal leider alle und können dadurch bedingte Veränderungen oder was wir dadurch einfach grundsätzlich mehr brauchen kaum beeinflussen.

Aber wie sieht es bei euch mit diesem spezifischen Lagerungsschwindel aus? Könnt ihr den auch an euch verstärkt beobachten bzw. wäre dieser einfach nur aufs Älterwerden zurückzuführen?

Mit 24 Stunden wachbleiben, dass gibt's noch bei mir ich schlafe eh selten mehr als 5 Stunden.
Aaschlaf ist überbewertet.

rhapsody3004 schrieb:Lange Partynächte sind nicht mehr so häufig wie früher möglich, weil man schneller erschöpft.

Hmm, bei mir ist das eher eine Kopfsache, keine des Körpers.

Ich finde einfach keine Gründe mehr, lange durch zu machen.

rhapsody3004 schrieb:Aber wie sieht es bei euch mit diesem spezifischen Lagerungsschwindel aus?

Ja, den kenne ich auch. Kommt zwar nicht so oft vor, aber wenn ich im Sommer mal kopfüber irgendwas gemacht habe und dann schnell hoch komme.... :D

Hatte meinen Fahrradschlüssel verloren oder aber auch verschlampt. Keene Ahnung, ist bis dato nicht aufgetaucht.
Erzählte es einer Nachbarin, Die sagte gleich zu mir, ihr hätten schon paar Leute im Haus erzählt, die ihre Schlüssel verloren hätten.
Das verunsicherte mich und dachte, ich bin vielleicht verwirrt?

Ich wohne neuerdings in einer Wohnanlage, die vorwiegend ältere Leute bevorzugen, wie auch ich..
Es sind einige dabei, die altersmäßig verwirrt scheinen.

Mich stört das absolut nicht.
Nur das Vorurteil, ich könnte da auch von betroffen sein, irritiert mich schon.

Gruselschinken schrieb:Mit 24 Stunden wachbleiben, dass gibt's noch bei mir ich schlafe eh selten mehr als 5 Stunden.
Aaschlaf ist überbewertet.

Ausreichender und regelmäßiger Schlaf (6-8h sollten es schon sein) in einem festen Rhythmus ist neben Bewegung sogar wichtiger als jede Ernährung.
Sogar ein kurzer Mittagsschlaf, wenn möglich, ist gesund.

Schlaf wird leider zunehmend unterbewertet, was Folgen haben kann. Nicht sofort, aber irgendwann einmal.

@rhapsody3004
Lemmy hat nie mehr als 4 Stunden geschlafen.
Der hat bis 70 auf der Bühne gestanden, gesoffen und geraucht.

Schlaf ist überbewertet.

Gruselschinken schrieb:Schlaf ist überbewertet.

Das ist leider kompletter bullshit.

Schlafmangel ist gesundheitsgefährdend.

@Gruselschinken

Es mag bestimmt Menschen (Körper) geben, denen 4-5 Stunden Schlaf zur vollständigen Erholung und Reparatur der Zellen zb. genügen. Sollten das dann aber auch garantiert so regelmäßig einhalten. Also Ihre 4-5 Stunden Schlaf täglich.
Die Regel dürfte das aber garantiert nicht sein.

Als Regel für die breite Masse an Menschen wird zwischen 6-8 Stunden Schlaf "regelmäßig" "täglich" empfohlen.



Und je Älter man wird, umso besser ist es auch garantiert, wenn man das auch einhält.
Bei mir ist zb. gar nicht mehr von wollen oder nicht wollen die Rede - ich kann einfach gar nicht mehr anders.
Schon so Anfang 30 (2014) gemerkt, dass ich möglichst meine 6-8 Stunden regelmäßig bekommen muss, um wirklich fit und wach durch den Tag zu kommen. Auch bzgl. des allgemeinen Wohlbefindens. Das war als Teenager oder auch in den jungen-mitte Zwanzigern noch nicht so.

Ps.
Was hat der Typ sich eingeworfen, um wach und fit zu bleiben?

rhapsody3004 schrieb:Aber wie sieht es bei euch mit diesem spezifischen Lagerungsschwindel aus? Könnt ihr den auch an euch verstärkt beobachten bzw. wäre dieser einfach nur aufs Älterwerden zurückzuführen?

Ich vertrage seit meiner 1. Schwangerschaft mit 26 Jahren kein Karussellfahren mehr. Liegt vielleicht auch schon am Altern. Selbst auf Kinderkarussells wird mir schnell schwindelig.

Ansonsten bin ich nun fast 40, sehe aber merkwürdigerweise nun jünger aus, obwohl ich mit Mitte 20 noch immer auf über 30 geschätzt wurde. Ich denke, es zahlt sich nun aus, dass ich nie geraucht habe, angefangen habe ins Fitnessstudio zu gehen und sogar im Winter seit Jahren im Gesicht Lichtschutzfaktor 50 verwende. Ich sehe da deutliche Unterschiede zur Haut meiner rauchenden, Solarium nutzenden Bekannten.

Vom Gefühl her bin ich selbstsicherer geworden und dankbarer für Dinge, die ich früher als selbstverständlich hingekommen habe. Zum Beispiel Dankbarkeit für meine Kinder und dass meine Familie noch gesund ist und fast alle noch leben, die mir etwas bedeuten. Gleichzeitig werde ich wehmütig, weil ich rechnerisch die Hälfte meines Lebens rum habe und meine Eltern in den nächsten Jahren voraussichtlich verlieren werde. Das bedrückt mich schon häufiger, was als Teenager für mich kein Thema war. Als Teenie war ich viel mutiger, jetzt passe ich mehr auf mich auf, weil ich weiß, was passieren könnte. Man hat schon zu viel mitbekommen.

Vom Kopf her fühle ich mich noch jung. Meine Kinder vermitteln mir, was die jüngere Generation bewegt und auch beruflich habe ich viel mit Jugendlichen zu tun.

Ach ja, seit ein paar Jahren überlege ich mir zweimal, ob ich Runtergefallenes aufheben soll. Es ist schon anstrengender als früher geworden und einen Bandscheibenvorfall hatte ich auch mal. Das lag aber am schweren Heben der Kinder.

Und auch ich empfinde es so, dass die Zeit rast. Als Jugendliche habe ich mich oft gelangweilt, die Zeit schlich so vorbei, bis man 18 war. Und eben noch war ich erst 29, jetzt sind 10 Jahre rum. Das ist schon beängstigend.

rhapsody3004 schrieb:Was hat der Typ sich eingeworfen, um wach und fit zu bleiben?

In hohen Alter nichts mehr.

Nur noch wodka und weniger rauchen.

Glucke2 schrieb:Ach ja, seit ein paar Jahren überlege ich mir zweimal, ob ich Runtergefallenes aufheben soll. Es ist schon anstrengender als früher geworden und einen Bandscheibenvorfall hatte ich auch mal. Das lag aber am schweren Heben der Kinder.

mann (;) koennte auch in die knie gehen, grade beim heben schwerer lasten anzuraten, und "rock tragende weibchen machen das wohl intuitiv";)