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Pseudowissenschaft Psychiatrie

696 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschenrechte, Psychiatrie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pseudowissenschaft Psychiatrie

21.04.2014 um 14:41
Zitat von SnartSnart schrieb:Ein (erstmal ;) ) abschließender Gedanke @Donnerkeil

Ich denke, dass es auch 'der Wissenschaft' (hinsichtlich möglicher Therapieformen) nicht egal ist, wie es zu hirnorg. 'Problemen' kommt - sonst würde nicht weiter geforscht werden.

Weiß man, wie genau, es zu x kommt, steigt, m.E., die Wahrscheinlichkeit, effektiv Hilfe zu leisten - siehe auch: unerwünschte Nebenwirkungen ausschließen.
Über den aktuellen Forschungsstand kann ich nichts sagen. Du kennst meinen Arbeitsbereich.

Was ich sagen kann ist, dass ein Schnelltest in der Entwicklung ist oder evtl. sogar bereits verfügbar. Ob an den Ursachen für die Veränderung der Hirnchemie gezielt geforscht wird kann ich nur vermuten.


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21.04.2014 um 14:44
Zitat von DonnerkeilDonnerkeil schrieb:Nein nein, auf keinen Fall werden primär Medis gegeben. Ganz im Gegenteil.
Medikamentöse Behandlung ist das A und O in der Psychiatrie. Erzähl doch nicht so einen Quatsch bitte.


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21.04.2014 um 14:52
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Ich kann erahnen was es heißen soll. Womöglich einen Konflikt zwischen dem Interesse möglichst viel Geld zu verdienen und dem der medizinischen Notwendigkeit mit so etwas Geld zu verdienen. Aber Du darfst gerne erklären inwieweit so etwas Auswirkungen auf die Erprobung und Einführung neuer Medikamente hat. Wenn sich da was entscheidendes zum guten hin verändert hat, begrüße ich das und gestehe gerne ein falsch zu liegen. Mir gehts nicht ums Schäufelchen hier.
Forschung wird unter anderem von Medizinern gemacht.
Ein Interessenskonflikt wäre, wenn Sie als Mediziner für Unternehmen X arbeiten, das z.B. einen bestimmten Impfstoff herstellt und gleichzeitig in einem Gremium sitzt, das Impfempfehlungen erarbeitet und herausgibt. (In Deutschland wäre das die STIKO)

Da kann man von einem Interessenskonflikt ausgehen. Weil Sie für das Unternehmen arbeiten könnten Sie ein Interesse daran haben, dass dieses Medikament zum Einsatz kommt und Sie daher die Auffassung vertreten, dass eine Impfung sinnvoll ist.

Aus diesem Grund wird in solchen Gremien geprüft, wer wo arbeitet und dann gegebenenfalls ausgeschlossen. Nicht aus dem Gremium, aber aus der Arbeit, die mit Ihrer Arbeit für das Pharmaunternehmen zu tun hat.

Wenn solche Empfehlungen dann publiziert werden stehen in der Regel hinten die Autoren der Publikation inkl. ihrer beruflichen Tätigkeit (also was und für wen) etc..

Daran eine Statistik zu beeinflussen, die angibt, wie vielen Menschen eine Fachrichtung helfen (nicht unbedingt heilen) konnte hätte kein Unternehmen Interesse. Einerseits sind Manipulationen für das Renomè nicht ungefährlich andererseits lässt sich so auch kein Mehrwert für ein Unternehmen erzielen.


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21.04.2014 um 14:53
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Medikamentöse Behandlung ist das A und O in der Psychiatrie. Erzähl doch nicht so einen Quatsch bitte.
Wenn Sie ständig antworten, obwohl Sie nicht verstanden haben, was da steht wird das auf Dauer zu anstrengend.

Es ging konkret um Depression und darum, dass nicht ausschließlich Medikamentös therapiert wird. Die Therapie der Depression steht auf mehreren Säulen. Pharmakologie ist lediglich eine davon. Und keine Säule ist jemals ein Muss.

Jetzt erklären Sie mir, was daran Quatsch ist.


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21.04.2014 um 15:01
Zitat von Banana_JoeBanana_Joe schrieb:Medikamentöse Behandlung ist das A und O in der Psychiatrie. Erzähl doch nicht so einen Quatsch bitte.
Nun da viele psychische Krankheiten meines Wissens nach auf Stoffwechselstörungen im Gehirn zurückgeführt werden können kann man die nun mal nicht einfach so "wegtherapieren".
Zitat von DonnerkeilDonnerkeil schrieb:Es ging konkret um Depression und darum, dass nicht ausschließlich Medikamentös therapiert wird. Die Therapie der Depression steht auf mehreren Säulen. Pharmakologie ist lediglich eine davon.
Genau so sieht es aus. Ausserdem werden bestimmte Medikamente auch nur eingesetzt um Extremsituationen zu entschärfen. Wenn beispielsweise jemand sediert wird dann meist weil dem Verhalten des Patienten eben nicht mehr mit Worten beizukommen ist.


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21.04.2014 um 15:08
Ich habe ja erwähnt das ich die Psychiatrie nicht grundsätzlich ablehne. Auch die Medikamente nicht. Aber wenn man schreibt das in der Psychiatrie Medikamente nicht primär verodnet werden, dann frage ich mich weshalb all die Leute zum Psychiater rennen und nicht zum Psychologen. Der Besuch in der Praxis eines Psychiaters dient meist nur einem Zweck, der Verschreibung von Medikamenten.

Das es bei stationären Aufenthalten unterstützend auch noch andere Therapieansätze gibt, is mir klar.

Und es is mir scheißegal ob Herr Donnerkeil das anstrengend findet. Ich schreibe hier auch nicht weil es mir soviel Spaß macht. Drück Dich klar und wahrheitsgemäß aus Dr. Donnerkeil, dann erübrigt sich der Rest.


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21.04.2014 um 15:16
@Banana_Joe Das stimmt so nicht. Die meisten würden eine Gesprächstherapie vorziehen.
Aber ruf mal einen der wenigen Psychologen an. Entweder sind sie ausgebucht, oder man bekommt erst einen Termin Monate später. Als letzte Instanz kommt dann der innerlich Kollaps, bei denen sich
die Leute dann selbst einliefern lassen. Und was bekommen sie? Schlechtes Personal vorgesetzt und werden dann mit Tabletten vollgestopft.
Jawoll chemische Keule drüber und alles untern Teppich gekehrt. Wenn sie ihre persöänlichen Probleme lösen wollen sind sie auf sich selbst gestellt. Wir haben keine Zeit und sind selbst überfordert.
Wenn Du nicht selbst rausholst, passiert garnichts. Es wird Dir niemand helfen...


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21.04.2014 um 15:24
Hier noch ein Artikel der meiner Meinung nach etwas überspitzt bis teils reißerisch formuliert ist, jedoch auch einige Stellen enthält, welche nicht von der Hand zu weisen sind. Er ist auch etwas älteren Ursprungs weshalb Mollath im Artikel noch in der Psychiatrie verortet wird. Was er ja glücklicher Weise nicht mehr ist.

Wider die Zwangspsychiatrie – die Freitagskolumne von Ursula Prem
Der Wunsch nach Ausgrenzung Andersartiger scheint eine Grundfunktion der menschlichen Seele zu sein, der nicht eben einfach beizukommen ist. Sich selbst als den Rechtschaffenen, Gesunden und Guten zugehörig zu empfinden, gibt ängstlichen Gemütern ein Gefühl der Sicherheit: Was soll einem auch passieren, der auf der »richtigen« Seite steht? Entsprechend groß ist die Angst, eines Tages aus dem schützenden Nest der gesellschaftlichen Übereinkunft hinauszufallen: »Mama, sind wir anders?«, fragt denn auch ein verstörtes Kind in einem bekannten Werbespot, worauf es umgehend und nachdrücklich zur Antwort erhält: »Natürlich nicht!« – Die Botschaft ist klar: Wer »anders« ist, hat ein schweres Problem.

Marmortafel im BKH Bayreuth, wo Gustl Mollath noch immer
unter fragwürdigen Umständen festgehalten wird

Der entscheidende Nachteil dieser von struktureller Gewalt durchdrungenen Lebenseinstellung ist es, dass sich aus ihr die zwingende Notwendigkeit ergibt, das Außenseitertum möglichst exakt zu definieren. Und das ist heute viel schwieriger als in früheren Zeiten: Automatisierte Ausgrenzung aufgrund von Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Geschlecht steht glücklicherweise immer weniger hoch im Kurs. Das Bedürfnis aber ist geblieben: »Das Andere« zu definieren, um selbst zu den »Richtigen« zu gehören. Da Bastards, Homosexuelle, Heiden oder sonstige »Randständige« als Sündenböcke ausgedient haben, ergab sich die Notwendigkeit der Errichtung eines neuen Apartheidssystems. Für dieses Problem hat die moderne menschliche Gesellschaft eine auf dämonische Art genial zu nennende Lösungsstrategie gefunden: die Psychiatrie.


Pseudowissenschaft auf schwankendem Boden

Was so hochtrabend als Psychiatrie bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine Pseudowissenschaft auf schwankendem Boden, die zum Zwecke des Aufspürens von Andersartigkeit am denkbar schmerzhaftesten Punkt ansetzt: der menschlichen Persönlichkeit selbst. Unter dem mehr oder weniger sorgfältig gepflegten Deckmantel von Förderung, Therapie und Gutmenschentum blüht eine neue Form von Rassismus, die aus ständig wechselnden Maßstäben sich gegenseitig widersprechender »Experten« ihren Nektar saugt und so allgemeine Angst schürt: Wann, so fragt sich der Einzelne, wird sich das Raster so verändert haben, dass auch ich hindurchfalle? Diese besonders infame Spielart des alten Prinzips divide et impera ist deshalb so effizient, weil sie keinerlei homogene Ergebnisse hervorbringt: Wer heute zur Gruppe der »Brauchbaren« zählt, kann sich schnell, einem Gustl Mollath gleich, als aus der Gesellschaft Ausgestoßener wiederfinden. Es gilt also, stets auf der Hut zu sein und mit den Wölfen zu heulen.


Kaffeesatzleserei, erhoben in den Rang der Beweiskraft

Wahrhaft skandalös zu nennen ist es, dass psychiatrischen Gutachten vor Gericht der Rang der Beweiskraft zuerkannt wird. Liegt eine entsprechende Kaffeesatzleserei Expertise vor, sind Grundsätze wie in dubio pro reo oder auch nur das Aussageverweigerungsrecht ausgehebelt, gar nicht zu reden von den einfachsten Prinzipien einer fundierten Beweiswürdigung. Schuld oder Unschuld des jeweiligen Probanden wird mit wissenschaftlichen Taschenspielertricks so lange relativiert, bis nichts mehr davon übrig bleibt und der Willkür Tür und Tor geöffnet sind. So geschehen im Fall des Gustl Mollath, dem mithilfe unbewiesener angeblicher Straftaten eine krankhafte Gefährlichkeit angedichtet wurde, vorsorgliche Attestierung einer möglichen »Wahnausweitung« inklusive. Ebenfalls durch die Psychiatrie ausgehebelt werden das grundgesetzliche Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie das in Art. 104 garantierte Grundrecht festgehaltener Personen, weder körperlich noch seelisch misshandelt zu werden. Machen wir uns nichts vor: Jede medizinische Zwangsbehandlung stellt eine massive Körperverletzung dar, von den seelischen Folgen derartiger traumatisierender Übergriffe ganz zu schweigen.


Das Drama beginnt mit einer Entmenschlichung

Damit die Aussonderung des Andersartigen auf psychiatrischem Wege gelingen kann, bedarf es eines Rituals der Entmenschlichung. Die Psychiatrie kennt zu diesem Zweck das Prinzip der Begutachtung. Hierzu dient eine völlig willkürlich errichtete Fallhöhe zwischen Gutachter und »Proband«, die den eventuell Auszusortierenden von Anfang an auf seinen Platz verweist: Ab diesem Moment spielt er keine aktive Rolle mehr, sondern muss sich als reines Objekt der wissenschaftlichen Neugierde seines Gegenübers verstehen, von dessen Wohlwollen und charakterlicher Eignung er von diesem Zeitpunkt an abhängig ist. Schon diese künstlich erzeugte Abwertung des einen Menschen gegenüber dem anderen dürfte dauerhafte Spuren im Selbstbewusstsein des solcherart aufgespießten menschlichen Schmetterlings hinterlassen, die auch durch massiven Einsatz zweifelhafter Psychopharmaka nicht mehr zu reparieren sind.

Welchem Wahnsystem mag ein Mensch folgen, der auf solche Weise nicht nur gewaltsam in die Seele eines anderen eindringt, sondern sich auch noch anmaßt, diesen gegebenenfalls »heilen« zu können, notfalls gegen dessen Willen? Welchem Menschenbild folgt ein derartiger Arzt, der sich von seinem Gegenüber vielleicht nur durch seinen weißen Kittel unterscheidet? Was mag in einem Mediziner vorgehen, der einem sich verzweifelt Wehrenden die »Beruhigungsspritze« setzt, den eigenen unfehlbaren Willen damit gegen die »mangelnde Einsichtsfähigkeit des Kranken« durchsetzend?


Die Hölle der »Nebenwirkungen« durch Ableben beendet

Ob und wie viel dies alles mit echter Heilung zu tun hat, darauf mag sich jeder selbst seinen Reim machen. Gustl Mollath, der nunmehr seit über sieben Jahren gezwungenermaßen tiefe Einblicke in das Psychiatriesystem nehmen musste, schreibt mir dazu Folgendes:

»Fast alle Mitgefangenen bekommen Medikamente, manche fünf verschiedene. [...] Ich musste immer wieder miterleben, wie Mitgefangene die Hölle der „Nebenwirkungen“ durchlebten und manche so ein „Leben“ durch Ableben beendeten. Wer kann denn unterscheiden, ob ein angebliches oder tatsächliches „Wahnhaftes Verhalten“ oder „Erregungszustände“ krankheitsbedingt oder eine medikamentöse Nebenwirkung sind?«

Noch jemand hier, der behauptet, dass Derartiges »notwendig« sei? Dieser möge bitte ausführen, welche Not genau damit gewendet werden soll.


Der Fleck auf unserem Rechtssystem

Nach meiner letzten Freitagskolumne, die das kaum verhohlene Lob des Vorsitzenden Richters am BGH Armin Nack für Gert Postel zum Thema hatte, wurde ich vielfach gefragt, welchem Lager ich denn nun zuzurechnen sei: den Psychiatriegläubigen oder den Anti-Psychiatern. Hierzu kann ich nur sagen: Ich habe keinerlei Sehnsucht nach diesen Schubladen. Wer bin ich denn, einem Hilfesuchenden, der einen freiwilligen (!) Versuch mit der Psychiatrie wagen möchte, diese Möglichkeit verwehren zu wollen? Sie gibt ihm immerhin die Chance, schwere Drogen ohne jede Beschaffungskriminalität und gegebenenfalls sogar auf Kosten der Krankenkasse konsumieren zu können und sich so vielleicht die dringend benötigte innere Auszeit zu verschaffen. Gerät er dann noch an einen Psychiater, der sein Abschlusszeugnis nicht ausgerechnet im Austausch gegen seinen menschlichen Anstand erworben hat, mag der Schaden nicht allzu groß sein.

Was jedoch die Zwangspsychiatrie einschließlich des damit einhergehenden Gutachterunwesens angeht, so stellt sie für mich Gleiches dar wie jede andere entmenschlichte Struktur auch: ein in sich geschlossenes Apartheidssystem, das jetzt dringend überwunden werden muss, da es nichts ist als ein brandgefährlicher blinder Fleck auf unserem Rechtsstaat.


http://einbuchlesennachrichten.blogspot.de/2013/06/wider-die-zwangspsychiatrie-die.html

@Orbiter...
Zitat von Orbiter...Orbiter... schrieb:Das stimmt so nicht. Die meisten würden eine Gesprächstherapie vorziehen.
Aber ruf mal einen der wenigen Psychologen an.
Das stellt keinen Widerspruch zu meiner Aussage dar. Die Termine bei Psychiatern sind übrigens auch auf oft Monate hin bereits vergeben. Ich spreche aus Erfahrung. Das Business mit den Zivilisationskrankheiten boomt eben.


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21.04.2014 um 15:47
@Banana_Joe Eh .. Psychiater sind eigentlich nur zum Medikamente verschreiben da.
Mit ein wenig Fachwissen, könnte ich mir selbst die Rezepte ausstellen.
Die sitzen da, selbst irgendwie sediert, benutzen ihren Rest Verstand und verschreiben irgendwas,
dass sie ihr Geld verdienen.


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21.04.2014 um 15:52
@Orbiter...

Es gibt solche und solche. Es gibt welche die genießen die Willkür die sie ausüben können und sie können wirklich kinderleicht mit einem Gutachten eine ganze Existenz zerstören und es gibt welche die wirklich helfen wollen.

Das beste was mir von einem Psychiater in Erinnerung geblieben ist war seine Aussage:

Herr ..., sie haben 1000PS, aber sie bekommen sie nicht auf die Straße.

Und da hatte er recht. Der Rest seiner Diagnose war auch interessant und teils sehr schmeichelhaft. Naja, das war einer der "Guten".


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21.04.2014 um 16:04
@Banana_Joe Ich weiss nicht... Das alles ergibt sich aus komplexen Zusammenhängen,
aber man kann bei all den Problematiken die sich zwangsläufig zeigen auch
auf ein paar wenige Auslöser schließen. So ein komplexer Folgeverbund von Problemen
hat immer einer schlichten Grund als Ursprung.
So ist es auch ein grundsätzliches Problem und .....man muss so und so für das normale
Leben konzipiert sein.


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07.05.2014 um 21:44
Zitat von DonnerkeilDonnerkeil schrieb am 21.04.2014:In über 90% der chronischen Depressionen handelt es sich um eine gehirnorganische Erkrankung, die nichts mit der Vorgeschichte zu tun hat.
Das mag für die chronische Depression ja noch zutreffen, wobei ich auch da 90% schon für eine zu hohe Rate halte. Aber in Sachen Persönlichkeitsstörung beispielsweise oder im Hinblick auf die zahlreichen anderen psychiatrischen Erkrankungen, die häufig als Komorbidität Depressionen nach sich ziehen, kann man eine solche These nicht aufrecht erhalten.

Es fällt mir schon bei den Depressionen schwer, da zwar natürlich gehirnorganische Pathophysiologien vorzufinden sind. Diese sind sogar auch auf veränderte genetische Expressionsmuster zurückzuführen. Allerdings scheint der Aspekt der genetischen Modifikation, also durch stressinduzierte Hormonspiegel wie Glukokortikoide beeinflusste Genmodifikationen, durch welche die Expressionsmuster von Enzymen, die beispielsweise in umschriebenen cerebralen Arealen der Neurotransmittersynthese dienen, dahingehend verschoben werden, dass die Synthese von Neurotransmittern oder entsprechend auch der Rezeptoren letzten Endes heruntergefahren wird, was dann ebenfalls zur Depressionsentstehung führen und zugleich auch auf die Vorgeschichte des Menschen zurückgeführt werden kann.


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07.05.2014 um 23:46
@Banana_Joe
Die Erfahrung eines Freundes, der schwer depressiv wurde oder besser gesagt diagnostiziert wurde, der einen Aufenthalt in einer offenen
Station mit einem anschließenden Besuch der Tagesklinik weniger hilfreich empfand.

Hier sein Krankheitsverlauf:
Jahrelang klagte er über Unwohlsein. Konnte sich aber keinen Reim darauf machen.
Gesunde Ernährung, Sport, eine gemütliche Wohnung, Lebenspartnerin, Freunde, gut bezahlte Arbeit. Alle Faktoren, die für ein zufriedenes Leben braucht, ließ er in seine Realität Einzug halten.

Jedoch immer hatte er da ein komisch Schwäche in sich gefühlt.
Also vom Hausarzt zum Psychologen überwiesen. Der ihm riet sich genauer damit auseinander zu setzen was er denn im Leben wirklich will. Gesagt, getan und dennoch wurde seine Lethargie immer schlimmer.

Auf Drängen seiner Freundin verlangte er eine Blutuntersuchung, bei der sich herausstellte das er eine Schilddrüssenunterfunktion hat. Mit Tabletten wurde versucht das Problem einzupendeln.
Monatelang baute er immer weiter geistig ab. Körperlich nahm er zu, alles wurde ihm zuviel.
Er bekam es mit der Angst zutun.

Mehrer Ärzte,Psychologen,Psychiater konnten ihm über all die Jahre nicht helfen.

Als er nicht mehr konnte bat er den Hausarzt erneut um Rat. Dieser überwies ihn in die Psychiatrie.
Dort angekommen bekam er Medikamente die ihm zwar von den Nebenwirkungen der hochdosierten Schilddrüsenhormone ablenkten aber nicht die Ursache seiner Probleme beseitigten.

In seinem Fall hatte sich durch seine eigen Recherche heraus gestellt das die Symptome seiner Erkrankung auf eine jahrelange unentdeckte Wikipedia: Zöliakie zurück zu führen war.

Als ich ihn fragte ob den noch die Medikamente weiterhin nimmt sagte er:


"Es ist in der Offenen Psychiatrie wie in einer Autowerkstatt.
Wenn in deinem Autoarmaturbrett die Ölanzeige blinkt, das du eine Ölwechsel machen sollst, wird dir die Lampe rausgedreht mittels Medikamenten.
Es wird kein Ölwechsel vorgenommen.

Jetzt wo ich weiß, was das eigentliche Problem all die Jahre war, kann ich immer noch nicht verstehen warum, die
Wikipedia: Orthomolekulare Psychiatrie nicht weiter geforscht wird und das Thema Ernährung so unter den Tisch gekehrt wird.

Viele dieser Leute(nicht alle) haben ein grundlegendes Ernährungsproblem welches sich in ihrem Hirnstoffwechsel auswirkt.
In medizinischer Sicht wird dir nur eine Tablette reingedrückt, dass eigentliche Problem nicht behandelt.
Das musst du selber lösen."


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Banana_Joe Diskussionsleiter
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08.05.2014 um 01:11
@Artula


Die Psychiatrie ist ein zweischneidiges Schwert. Man muss sie verbessern, nicht abschaffen. Bei mir merkte man auch erst nach 4 jahren Behandlung durch Antidepressive, dass ich nebenbei auch eine Schilddrüsenunterfunktion habe. Das alleine, kann laut Aussagen des Psychiaters der das feststellte, schon genug für eine Depression sein.

Ich persönlich, schlicht wie ich bin, führe meine Depression trotzdem weiterhin lediglich auf meine damaligen Lebensumstände zurück. Die waren krass und niederschmetternd genug um depressiv zu werden, aber sie haben sich zum Glück geändert ;) Trotzdem, manchmal ist die Chemiekeule in der Psychiatrie auch hilfreich. Ich hatte Depressionen aber es gibt auch wirklich durchgeknallte Zeitgenossen, denen anders gar nicht beizukommen ist.


@Dr.Thrax

Bei aller Liebe zur Medizin. Du kannst Dein offensichtlich reichlich vorhandenes Wissen in dem Bereich, hier nicht voraussetzen. Ich tue mir schwer damit, Dir zu folgen. Auch wenn mir Mendel, die Replikationsgabel, DNA Polymerase und Denaturierung keine Fremdwörter sind.

Aber für die meisten hier war Mendel einfach nur ein Erbsenzähler, so sie den Namen überhaupt jemals gehört haben. Weißt Du also was ich mit dieser Umschreibung zum Ausdruck bringen möchte?


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14.05.2014 um 21:53
@Artula
Zitat von ArtulaArtula schrieb am 07.05.2014:"Es ist in der Offenen Psychiatrie wie in einer Autowerkstatt.
Wenn in deinem Autoarmaturbrett die Ölanzeige blinkt, das du eine Ölwechsel machen sollst, wird dir die Lampe rausgedreht mittels Medikamenten.
Es wird kein Ölwechsel vorgenommen.
...wirklich sehr guter Vergleich :)
Zitat von ArtulaArtula schrieb am 07.05.2014:Viele dieser Leute(nicht alle) haben ein grundlegendes Ernährungsproblem welches sich in ihrem Hirnstoffwechsel auswirkt.
In medizinischer Sicht wird dir nur eine Tablette reingedrückt, dass eigentliche Problem nicht behandelt.
Das musst du selber lösen."
Genau so ist es. Sicher nicht in allen Fällen, aber auch ich bin auf orthomolekulare Alternativmedizin umgestiegen, incl. Ernährunsumstellung. Hat sehr viel gebracht, brauche nur noch sehr wenig an Neuroleptika, vor allem nicht mehr täglich und ich hoffe, ganz davon loszukommen.


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Pseudowissenschaft Psychiatrie

15.05.2014 um 00:00
Dass in diesem Bereich eine beachtliche Anzahl an Fehldiagnosen gestellt werden ist zwar noch ein großes Problem, aber nicht unlösbar.

Bei mir wurde die richtige Diagnose gestellt und ich wurde in einer guten Klinik von guten Ärzten, exzellent wieder in Schuss gebracht.

Ich hatte vielleicht Glück im Unglück, aber auch in diesem Bereich gibt es große Qualitätsschwankungen, wie auch überall.

Zum größten Teil ist das unserem System und unserer Politik verschuldet.

@Banana_Joe


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16.05.2014 um 02:04
@Artula

In den allermeisten fällen ist das grundlegende Problem aber eben nicht die Ernährung.
Wenn jemand wirklich psychisch krank ist und nicht fehldiagnostiziert worden ist, dann braucht er in den aller meisten fällen Psychopharmaka.


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Pseudowissenschaft Psychiatrie

16.05.2014 um 03:04
Fehldiagnosen gibts immer wieder. Ärzte sind auch nur Menschen und gerade psychische leiden richtig zu diagnostizieren ist nicht einfach.

Ich habe mir dazu von 6 Psychologen/Psychiatern unabhängig voneinander eine Diagnose stellen lassen...weil ichs einfach nicht glauben wollte...
und die haben alle die gleiche Diagnose gestellt.
mit 2. und ev. halt 3. Meinungen lässt sich eine Fehldiagnose gegebenenfalls erkennen.

und dann sind Psychopharmaka halt oft nötig...
Zitat von ArtulaArtula schrieb am 07.05.2014:"Es ist in der Offenen Psychiatrie wie in einer Autowerkstatt.
Wenn in deinem Autoarmaturbrett die Ölanzeige blinkt, das du eine Ölwechsel machen sollst, wird dir die Lampe rausgedreht mittels Medikamenten.
Es wird kein Ölwechsel vorgenommen.
aber nicht um einfach Ruhe zu haben in dem man Symptome ausschaltet oder Patienten zu Zombies macht...
Die Medikamente sollen unterstützend wirken. Sollen eine gewisse Basis aufbauen oder halten damit man von da aus an dem eigentlichen Problem arbeiten kann.
Wenn man dann an der Wurzel des Problem wirklich arbeiten kann, ist es häufig möglich die Medikamente wieder abzusetzen und ohne sie klar zu kommen. Natürlich weiterhin mit Unterstützung durch Fachpersonen.


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Pseudowissenschaft Psychiatrie

16.05.2014 um 16:45
@violeta
Zitat von violetavioleta schrieb: aber auch ich bin auf orthomolekulare Alternativmedizin umgestiegen, incl. Ernährunsumstellung
Was hat dich dazu bewegt und was hast du in deiner Ernährung umgestellt?

@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:In den allermeisten fällen ist das grundlegende Problem aber eben nicht die Ernährung.
Wenn jemand wirklich psychisch krank ist und nicht fehldiagnostiziert worden ist, dann braucht er in den aller meisten fällen Psychopharmaka.
Laut Aussage meines Freundes wurde ihm mitgeteilt, das er während seines Aufenthaltes keinen Anspruch auf eine Ernährungsberatung hat.
Da er aber auch über dauerhafte Stuhlprobleme klagte, finde ich die Abklärung wichtig.
Die Antwort war das er nur Anspruch auf eine Grundlegende sprich"Medikation durch Psychopharmaka" hat. Also Ursachenforschung gleich Null. Im Gespräch mit dem Psychologen beteuerte er das er eigentlich mit seiner Lebenssituation zufrieden ist.

@CO_2
Zitat von CO_2CO_2 schrieb:aber nicht um einfach Ruhe zu haben in dem man Symptome ausschaltet oder Patienten zu Zombies macht...
in seinem Fall schon.
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Ich finde es bedauernswert und zudem fragwürdig, das es in dieser Hinsicht nicht grundlegendt festgelegt ist, das eine Ernährungsanalyse stattfindet.
Wer unter vielfälltigen Beschwerden leidet und nicht ernstgenommen wird, wird als psychisch krank tituliert.

Mit einer Abklärung und Ausschluß von anderen Ursachen wird nicht Wert gelegt.

Wer ständig seinen Organismus mit falschen Dingen belastet, resigniert schließlich und das zurecht!
Hätte er weiter seine Schwäche und Antriebslosigkeit ignoriert, könnte er wirklich sagen er sei "Geisteskrank", den wer, obwohl es ihm schlecht geht weiter macht. ist "Wahnkrank".

Ich frage mich also zurecht, wenn der Grundstein eines gesunden Menschen die Ernährung und soziale Aspekte so wichtig sind, es keinen Anspruch auf eine Analyse gibt?

Wer weiß den von diesen Patienten das er z.B. :
Laktoseintolerant ist.
Glutenunverträglichkeiten hat
Histaminunverträglichkeit ist
Fruktoseempfindlich ist
Allergien hat?

Gibt es Studien zu diesen Themen?
Ich bitte darum, diese mir zu zeigen um mir den Gegenbeweis zu erbringen, das der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Pharmareferent.

Ich möchte darauf hinweisen, das ich nicht Feind jeglicher pharmazeutischer Behandlung ablehne, jedoch es hier Nachholbedarf in der Analyse geben muss.


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Pseudowissenschaft Psychiatrie

16.05.2014 um 17:11
@Artula

Normalerweise hat man Anspruch darauf umfassend medizinisch versorgt zu werden, eine psychiatrie ist ein Krankenhaus.
Das Problem war hier wohl eher, dass er fehldiagnostiziert wurde, und wegen etwas dort war, was er nicht hatte


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