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Was ich einfach loswerden möchte

131 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Problem ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ich einfach loswerden möchte

02.09.2012 um 13:58
@rutz
Schule ist die Basis, auf der du dich bewegst. Scheiß drauf, Spaß oder nicht!

Ich muss heute in einer heißen und stinkenden Werkstatt meinen Lebensunterhalt verdienen, weil ich damals nicht weiter gedacht habe, als von der Wand bis zur Tapete.

Ich hätte studieren können ...

Überlege dir gut, was du heute tust. Es ist die Basis für morgen.


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Was ich einfach loswerden möchte

02.09.2012 um 13:58
@rutz

Wir haben damals in der 9. oder 10. Bücher von der Arbeitsagentur umsonst ausgeteilt gekriegt, wo alle nur erdenkichen Berufe mitsamt Erläuterungen aufgelistet wurden. Und da konnten sich die Unentschlossenen von uns jederzeit durchblättern und durchlesen. Auch ich bin einzig auf diesem Weg auf den Beruf Fremdsprachenkorrespondentin aufmerksam geworden. Denn ich hatte damals auch keinen genauen Plan, wie meine Zukunft nach der Schule aussehen sollte. Ich wusste nur, dass in Sprachen meine Stärken liegen und dass ich diese gerne noch etwas weiter ausbauen würde. Also ich denke, solche Bücher gibt es bei der Arbeitsagentur noch immer. Erkundige dich mal dort danach. Und ich wette, von all den Berufen wird der ein oder andere auch für dich in Frage kommen. Und dann wirst du gewiss auch die nötige Motivation bekommen, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Kannst dich dann auch um entsprechende Praktikas bemühen, um dir deiner Wahl auch sicher zu sein. Und wenn das Praktikum erst anschlägt, wird der Stein ganz von allein ins Rollen kommen, dann kommt auch der Enthusiasmus und der Wille. Aber dafür muss man auch wirklich was tun, aktiv werden. Vom Rumjammern und Selbstmitleid und dem Suchen von Sündenböcken wird sich an deiner momentanen Lage nichts verbessern. DU allein bist deines Glückes Schmied!


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02.09.2012 um 13:59
geh zum Bund die nehmen jeden
Oder zum Verfassungsschutz, die neuerdings auch :D


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02.09.2012 um 14:00
@1.21Gigawatt
nächtes jahr...wann genau weiß ich gar nicht :D
Zitat von SoleySoley schrieb:Ganz doofe Frage, warst du schon mal beim Arbeitsamt?
und an alle:

Ich war am Donnerstag auf so einer Berufsinfoveranstaltung, habe mir Informationen geholt. Dennoch hab ich noch keine Ahnung, was ich machen könnte.

@trance3008


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02.09.2012 um 14:03
@rutz

Wie sahen denn diese "Infos" aus? Hast du da auch so eine Liste mit allen erdenklichen Berufen ausgehändigt bekommen, oder nur kurz und knapp ne allgemeininfo zu hören bekommen?


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02.09.2012 um 14:03
@rutz

Ja Donnerstag, alles klar. Lass dir doch noch ein wenig Zeit. Die Wahl deines zukünftigen Berufes sollte dich mehr kosten als ein paar Stunden Überlegung. Sicher kann man nachher immer noch umsatteln..

Tausch dich doch mal mit Schulkollegen, Freunden und deiner Familie aus. Meistens haben die ein viel klareres Bild von dem, wofür man "geschaffen" sein könnte. Und dann kommt auch bei dir der Geistesblitz ;)

Verharre nicht in dieser Schockstarre des Nicht-Wissens und Nichts-Könnens. Da hilft niemandem und schon gar nicht dir. Beweg deinen Hintern und mach was. Und wenn du meinst du schaffst das nicht alleine, hol dir Hilfe. Egal von wem oder wo.


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02.09.2012 um 14:04
@trance3008
nein, so eine liste habe ich nicht


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02.09.2012 um 14:13
@rutz
Ich würde mal sagen so frühestens im April fangen die Prüfungen an, evtl. auch erst im Juni.
Du hast also bis mindestens Dezember Zeit dir ein Bild zu machen was du nach der Schule vor hast.
Du brauchst nämlich ein Ziel.
Ich habe selbst die Erfahrung gemacht wie schwer es ist sich für etwas anzustrengen wenn man kein klares Ziel vor Augen hat.Spoiler

Ich bin einer von denen gewesen die durchs Gymnasium gegammelt sind.
Ich habe regelmäßig zum Halbjahr meine Briefe bekommen, dass ich gefährdet bin. Trotzdem immer irgendwie durchgekommen. Hausaufgaben quasi nie gemacht, von lernen will ich gar nicht erst reden. Vor Schulaufgaben höchstens mal 2-3 Stunden.
Zum Abi hat sich da nichts geändert, hab in 2 von 5 Prüfungsfächern unterpunktet und musste in die Nachprüfung. Das war das erste mal, dass ich wirklich ein Zeil vor Augen hatte und das erreichen wollte: Mindestens 9 Punkte in Bio mündlich hab ich gebraucht. Letztendlich hatte ich dann glatte 15.
Was ich mit dem, eher schlechten Abi vorhatte wusste ich nicht. Einschreibung für Studiengänge verpasst, Ausbildung wollte ich nicht, FSJ auch nicht und um ins Ausland zu gehen hätte ich auch früher anfangen müssen zu planen.
Also Anfang September gemerkt, dass ich nix hab und schnell gesucht. Was fand ich? Studiengänge die noch bis zum 15.9 für Einschreibungen offen sind. Natürlich nur schrott.
Ich suchte mir Amerikanistik aus mit Geographie als Nebenfach(weil mir Geographie ein bisschen interessierte). Das war allerdings mist. Aber ich find irgendwann unterm Semester an mich in andere Vorlesungen zu setzen und zu gucken was mir interessieren könnte. So hab ich endlich ein Ziel bekommen. Bioinformatik. Und du glaubst nicht wie einfach es ist sich hinzusetzen und zu lernen wenn man weiß wofür es ist und man es will.



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02.09.2012 um 14:19
@trance3008
Tu ich nicht, aber ich habe da meine Erfahrungen mit den verschiedensten Arbeitgebern gesammelt.
Und mit Arbeitgebern habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, ich meine damit Vorgesetzten, nicht die Firma ansich.

Ich arbeite im moment in einem guten Betrieb, mit den verschiedensten Menschen zusammen...
...jetzt in diesem Moment. Jedoch gibt es mit den Anstellungs- und Arbeitsverhältnissen das eine und andere grundlegende und moralisch bedenkliche Problem...

seis drum..
@rutz

Auf jeden Fall niemals aufgeben, auch du wirst deinen Weg finden, nur die augen offen lassen.
Und was die Schule an geht, mal etwas in den sauren Apfel beissen und ein bisschen Interesse zeigen. Vielleicht interessiert dich ja doch das eine oder andere Schulfach und es ist dir nur nicht aufgefallen, da du dich generell für die Schule nicht interessiert hast.

Weisst du, ich hatte damals gerade mal etwa 2 oder 3 Fächer die mich interessierten, jedoch kann ich heute meine interessen nicht mehr zählen...
also Kopf hoch...


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02.09.2012 um 14:23
@rutz

Na siehst du mal. Aber genau davon spreche ich ja gerade. Das Buch, das wir damals bekommen haben, war zwar klein, aber ordentlich dick, weil es echt alle nur möglichen Berufsfelder umfasste. Es war für viele von uns Schulabgängern eine echt große Hilfe gewesen, uns berufsmäßig zu orientieren. Zusätzlich kam noch ein Berufsberater an unsere Schule und hat in Einzelgesprächen versucht, einen passenden Berufsweg für jeden von uns herauszufinden. Da wurde auf jede Kleinigkeit eingegangen, in der wir unsere Stärken oder Schwächen benannt haben. Und dann schlug er einem einen möglichen Beruf vor, erläuterte ihn, und man dachte nur: "Boah, tatsächlich, diesen Job könnte ich mir für mich echt gut vorstellen. Da wär ich von allein wohl nicht drauf gekommen..." So ein Berufsberater wäre gewiss auch für dich eine Alternative.


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02.09.2012 um 16:10
Hallo @rutz
das mit borderline und ADS vergiss mal lieber ganz schnell wieder.
bei beidem hat man meiner meinung nach ereignis und auswirkung miteinander verwechselt. es tut nicht gut, wenn solch behelfterte fachausdrücke von jedermann inflationär breitgetreten werden. so zimmert man sich ausreden für den eigenen müßiggang und selbstgefälliges selbstmitleid zurecht. von der nachfrage für medikamentöse behandlung ganz zu schweigen.
ich denke, dein Problem liegt daran, dass du mehr auf eigenen beinen stehen musst. der schlüssel zum lernen ist die faszination und lehrer sind aufgrund der vielen schüler, auf die sie sich einstellen müssen, irgendwann mit ihrer euphorie am ende und bedrängen die schüler mit dem wissen, anstatt sie damit zu begeistern. du musst also selbst versuchen, begeisterung für die themen zu entwickeln. nichts ist dazu geeigneter, als die dinge auf eigene faust individuell und unabhängig zu ergründen und auszuprobieren. gerade in sachen mathematik kann das einen besonders ergreifen (pi). das problem bei mathe scheint oftmals zu sein, dass es nur innerhalb des unterrichts und der gestellten und bisweilen gestelzten aufgaben von belang scheint. es mangelt abseits des unterrichts an anwendungsgebieten, in denen die mathematischen kenntnisse zum tragen kommen. hervorragend dafür geeignet sind wissenschaftsprojekte, da für physikalische, chemische oder biologische experimente auch sehr viel mathe benötigt wird. aber selbst im modellbau, beim kochen, in der pflanzenzucht und in der programmierung sind mathekenntnisse von großem vorteil.
das problem, das du hast, scheint meines erachtens in erster linie mit deinen erfolgserlebnissen gekoppelt zu sein. manchmal bedeutet einen ein lob überhaupt nichts, oft kränkt es einen sogar und matert einen, wenn man ständig nur die andern gelobt sieht. ein wirksames mittel, um sich in puncto lob zu stimulieren, ist sich selbst zu beloben. wenn du dir die disziplin aneignen willst, deine zeit den anforderungen, die an dich gestellt werden, zu opfern, kannst du dir nach getaner arbeit so etwas wie eine zeremonie (um das wort ritual zu vermeiden) einfallen lassen, in der du ausspannst und dich zufrieden zurücklehnst.
das nachhaltigste lob, dass du dir selbst bereiten kannst, ist es, jemanden mit deinem wissen zur hilfe zu gehen. (man lernt auch am besten, wenn man anderen die dinge erklärt). du musst dir aber selbst erstmal den rahmen stecken, in dem du dein leistungsbewusstsein sprießen lassen kannst, einen rahmen, der dir auch (aber nicht immer) spaß macht. gerade das mit der depression spricht für mich dafür, dass du dir noch nicht bewusst darüber geworden bist, dass sowohl deine leistungen, als auch deine stimmung wellenförmig ablaufen. auf erfolge folgen niederlagen - aus denen man lernt, um erneut erfolge hervorzubringen. auf zufriedenheit folgt unzufriedenheit, die man (nicht be- sondern) durchkämpft, um wieder zufrieden zu sein. ohne schlechtes würde man das gute nicht wertzuschätzen wissen. und so weiter.
um in fahrt zu kommen, musst dir anfangs über die dosierung deiner informationsaufnahme im klaren werden. wieviel textblöcke kannst du lesen und gleichzeitig verinnerlichen? wissen kann man büffeln, aber begreifen dauert seine zeit.
was dir in jedem fall helfen wird, ist die optimierung deiner leistungs- und lernkurve. das erreichst du beispielsweise mit regelmäßigem sport.
auch die nahrung, die du zu dir nimmst, sollte wohl gewählt sein. damit meine ich nicht nur traubenzuckertabletten (dextro) und kaugummis (aber bitte ohne aspartam) zur steigerung der konzentrationsfähigkeit, sondern auch den (nicht totalen) verzicht auf fleisch und fettiges essen. popeye's tip mit dem spinat ist schon ganz sinnvoll. und ein apfel am morgen tut auch wunder.
in deinem alter wird man oft von vielen dingen abgelenkt und es ist manchmal schwer, herr über die richtung seiner aufmerksamkeit und die ziele seines geltungsbedürfnisses zu werden. du musst wohl oder übel auf das eine oder andere flüchtige bestätigungserlebnis verzichten, wenn du dein leben in geordnete bahnen kriegen willst. zerstreuung durch tv insbesondere desensibilisierende dailysoaps und andere unterschichten-sendungen ist auch nicht gerade förderlich, wenn man an ansporn und leistungssteigerung interessiert ist.
ein großes problem, dass auch ich immer mal wieder hab, ist der schlafrythmus.
montags früh sind wohl die meisten leute ziemlich ausgelaugt, weil am wochenende ja auschlafen und abends lange wachsein angesagt ist.
nutze deine zeit sinnvoll, hör auch auf dein bauchgefühl, was die pausen, die abwechslung und die nahrung angeht, und nutze auch den sonntag, um dich auf die kommende woche einzustellen. das kapitel der kommenden mathestunde schon ein paar tage vor dem unterricht zu überfliegen, kann nur förderlich sein.
wenn du jetzt schon den schulalltag als quälend assoziierst, wie soll das bei dir später im beruf werden? marter dich nicht mit zukunftsängsten, sondern erlebe die gegenwart. mach dich nicht heiß mit dem beruf. im besten fall wirst du mehrere ausüben und einen abwechslungsreichen alltag haben.
lass das einfach mal auf dich zukommen. pädagogik und menschenkenntnis kann man fast überall anwenden. ich würd an deiner stelle jetzt nur nicht unbedingt pädagogik studieren gehn oder philosophie. die meisten BWLer wissen eigentlich auch nicht, was sie werden wollen.
du hast mit deinem EP schon den ersten schritt getan, um eine veränderung, eine verbesserung herbeizuführen: du hast erkannt, dass du ein problem hast bzw. worin ein leiden besteht. nun tu dein möglichstes, um es zu überwinden.
vergiss nie, dass der schlüssel dafür in der positiven einstellung, in der zuversicht steckt. nenn es ruhig glaube oder hoffnung, wenn du willst.
aber bau dir dein kartenhaus nicht zu sehr auf solchen breitgetretenen, allesbedeutenden worten auf.
sicher ist das deutsche schulsystem im vergleich zum skandinavischen (noch) steif, pedantisch und unangepasst, aber daran wirst du erstmal nichts ändern können, auch wenn es einen lockt, dorthin die fehler zu projizieren. fokussiere dich auf die positiven aspekte und lerne, über den täglichen verlockungen ablenkender missgunst drüber zu stehen. vergleich dich nicht so sehr mit den anderen. jeder ist seines eigenen schicksals schmied.
Große Geister diskutieren Visionen;
Normale Geister diskutieren Geschehnisse;
Kleine Geister diskutieren Menschen.
Eleanor Roosevelt
sei kein kleiner geist.


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