Feminismus = Gleichberechtigung?
15.09.2012 um 17:38
Könnte bei Gelegenheit irgendjemand erklären, was sportliche Höchstleistungen mit Gleichberechtigung zu tun haben?
Sind unsportliche Männer denn auch schlechter in Physik, und können sie sich im Berufsleben weniger durchsetzen?
Männer haben mehr Testosteron, und sind daher quasi natur-gedopt, gegenüber Frauen.
Sie sind daher auch aggressiver, potentiell wenigstens. Aber ist diese Stärke, diese Aggressivität und das stärkere Konkurrenzverhalten immer eine positive Eigenschaft, oder werden damit nicht auch weniger aggressive Männer genauso wie weniger aggressive Frauen benachteiligt?
Zur Stärke ... sicher sind viele Männer körperlich stärker als ich. Und oft wurde mit netterweise bei Umzügen geholfen (allerdings habe ich in meinem Leben auch schon einiges an Kartons geschleppt), oder schwere Dinge hin- und her geräumt (allerdings habe ich früher schon mein Kinderzimmer samt Kleiderschrank alleine umgeräumt). Es ist ja auch wirklich sehr nett, wenn jemand einem seine Hilfe anbietet, oft sogar ungefragt.
Wie kommt es aber, dass fast alle Männer ab 40 einen so massiven Rückenschaden haben, dass sie überhaupt nichts schweres mehr heben dürfen?
Und all die Skifahrer, die ich kenne, die schon mehrfach am Knie operiert wurden, die Bodybuilder mit Gelenkschäden ...
Viele Männer überschätzen sich auch, und/oder versuchen, Dinge mit Kraft zu lösen, die mit Technik besser und kraftsparender zu lösen sind.
In diesem anekdotenreichen Strang soll diese nicht fehlen:
Ganz lustig zu beobachten war das bei einem Umzug von meinem Freund und mir aus zwei Wohnungen in die gemeinsame Wohnung im 5.Stock. Ich hatte alle Bücher in Weinkartons gepackt, alle grösseren Möbel auseinander gebaut, und so viele Freundinnen und Freunde alarmiert, dass pro Treppenabsatz eine Person stand, plus drei zum Ausladen und in der Wohnung verteilen.
Der Umzug samt Möbeln und Büchern, Spülmaschine und Schrank dauerte zwei Stunden, danach waren alle beim Imbiss und ganz vergnügt.
Dann kam der Umzug meines Freundes, der uns beinahe die Freundschaft zweier Kumpels gekostet hätte ... angeblich nur gaaaanz wenig, (war dann doch ein grösserer Sprinter voll) deshalb genügen zwei Helfer garantiert, aber dann: die Bücher in 6 grossen Umzugskartons, die "paar Kleinigkeiten" (Marmortischplatten, Stahl-Architektentisch, gusseiserne Tischgestelle, grossformatige Bilder...) doch ein paar mehr, das Auszieh-Ledersofa nicht auseinandergebaut ....... schon die Bücherkartons konnte ich kaum anheben - die Helfer waren grün im Gesicht und konnten nichts mehr greifen, als sie sie hochgeschleppt hatten (natürlich nur zu zweit auf den Treppen), und zuletzt beim Sofa versagten allen die Kräfte. Zum Glück sind zwei Nachbarn vorbeigekommen, und haben mit angefasst.
Die Kumpels hatten dann auch gar keinen Hunger mehr ... und ich war stinkesauer.
Mit mehr Grips hätte man sich den potentiellen Bandscheibenvorfall ersparen können.
Wer ist nun intelligenter (der Freund hatte einen IQ von 150, laut Test), und wer kann in ein paar Jahren noch seine Wohnung alleine umräumen, mit Hebelkraft und Schieben?
Und schon einmal habe ich geschrieben, dass ich (ohne je Sport gemacht zu haben, ausser ab und an Gartenarbeit) beim Wandern mit Gepäck in den Bergen nach drei Tagen genauso ausdauernd war, wie ein Ex-Schwimmer, Ruderer und Tänzer, der auf dem Bau arbeitete und körperlich in Höchstform war.
Er trug 4kg mehr Gewicht.
Früher haben Männer wie Frauen schwerste körperliche Arbeit verrichtet, und jetzt vergleicht man Zivilisationsgeschädigte, die sich nach Lust und Laune fit halten, mit Hochleistungssportlern.
Aber wie gesagt: mit Gleichberechtigung hat körperliche Höchstleistungsfähigkeit doch wohl nichts zu tun.
Oder?