@schokoleckerli schokoleckerli schrieb:Es ist erstrebenswert, bei wirklich identischer Arbeit auch identisch bezahlt zu werden. Aber erst mal muss ein Weg gefunden werden, um unterm Strich nicht allen dabei ins Knie zu schießen.
Das wird sehr schwierig werden. Denn es macht schon
einen Unterschied, ob jemand eine Tätigkeit schon sehr
lange ausführt, oder ob jemand gerade ganz neu hinzugekommen
ist.
Da gibt es nämlich erst mal eine Probezeit, und in dieser
Probezeit gibt es generell immer ein etwas geringeres
Gehalt als nach der Probezeit.
Und wie andere schon geschrieben haben, macht es
auch einen Unterschied, ob jemand Teamleitung ist,
oder der Teamleitung zuarbeitet.
Innerhalb der meisten Unternehmen gibt es Hierarchien,
in denen unterschiedliche Gehälter gibt.
So macht es z.B. auch einen Unterschied, ob jemand
nur die Ware im Supermarkt einpackt, oder nur an der
Kasse sitzt, oder beides macht.
Oder ob, wie bei Birkenstock, alle die "gleiche" Arbeit
machen, nämlich Schuhe herstellen, wobei sich bei
genauerer Betrachtung dann herausgestellt hat, daß
die Männer dort die körperlich schwereren Arbeiten
gemacht haben.
Wenn Birkenstock jetzt das Gehalt der Frauen an das
der Männer angeglichen hat, kann es nur 2 Gründe dafür geben.
1. Die körperlich schwerere Arbeit wird jetzt durch Maschinen
ausgeführt, die Männer und Frauen gleich leicht bedienen können.
2. Es gibt jetzt auch Frauen, die die Arbeit machen, die bisher
nur von den Männern gemacht wurden, und diese bekommen
das gleiche Gehalt.
3. Es war eine Goodwillaktion von Birkenstock, um Ruhe im
Betrieb zu haben, auch wenn nur Männer weiterhin die körperlich
schwerere Arbeit machen.
Und Punkt 3 fände ich jetzt ungerecht den Männern gegenüber.
Darüber hinaus ist das Ganze auch ein Eingriff in die Tariffreiheit
der beteiligten Partner, die bisher immer die Gehaltsgruppen
und die Gehaltshöhe bestimmt haben.
Würden Frauen durch die Bank weg viel schlechter bezahlt,
wäre das eine Bezahlung unterhalb Tarif, gegen die man
jederzeit angehen kann.