Todesstrafe

@dasewige
Ja, da hast Du recht. Geht ja auch nicht anders.

Ich bin selbst dabei, zu hinterfragen.
Ausschliesslich das Argument der Nächstenliebe oder Hilfe kann ich irgendwie auch nicht so stehen lassen.

Denn es gibt ja unzählige Hilfsbedürftige, die sich über ein paar anteilnehmende Zeilen freuen würden oder über tatkräftige Unterstützung.
Warum also der Entschluss oder die Anziehung zum Mörder?

Ich interessiere mich schon immer für Serienmörder. Mir ging's dabei um die Psyche, das Ergründen, das "Warum". Nicht um Zuneigung.

@Lorea

Lorea schrieb:Warum also der Entschluss oder die Anziehung zum Mörder?

da gibt es mehrere aspekte, helfersyndrom (ich kann ihn ändern), eine romantesierende vorstellung von liebe und deren sicherung ( er sitz ja und kann nicht weg), man braucht keine nähe zulassen, etc.

Lorea schrieb:Ich interessiere mich schon immer für Serienmörder. Mir ging's dabei um die Psyche, das Ergründen, das "Warum". Nicht um Zuneigung.

sei vorsichtig! ich würde keinen persönlichen kontakt zu einem täter aufnehmen, ich würde mich an fachleute wenden und fachliteratur nutzen.

@dasewige

dasewige schrieb: ich würde mich an fachleute wenden und fachliteratur nutzen.

Das hab ich schon durch. Eigentlich hab ich für mich auch schon Erklärungen gefunden und somit auch mehr Ruhe in diesem Thema.

Vor Jahren hatte ich es mal in Erwägung gezogen, einen Briefkontakt aufzunehmen. Konnte mich dann aber doch nicht dazu entschließen.

@Aldaris


Moin,

Ja, ich kenne seinen Fall gut. Er gehört allerdings zu denen, die wohl unschuldig im Todestrakt sitzen. Ich schreibe "wohl", weil man das ja nie 100 % sicher sagen kann, bzw, ich erlaube es mir nicht zu sagen "Ja, er ist 100% unschuldig" oder "nein, ich glaube er hat es getan aber streitet es ab". Das spielt aber für mich auch gar keine Rolle.

Hell yeah :Y:

18 Jahre nach Hinrichtung: Chinese für unschuldig erklärt

http://orf.at/stories/2257658/ (Archiv-Version vom 30.06.2015)

Zhao Jianping, Vizechef des Rechtshauses in Hohot, verbeugte sich vor den Eltern und entschuldigte sich für die Fehlentscheidung

"Oops, is eben passiert!" *verneig*

@Bodo
Na sehr schön, da hat der arme ja auch noch was davon^^

@Mephi
Und nach 18 Jahren können sich auch die Eltern freuen, dass ihr Sohn in diesem Fall unschuldig war und unschuldig weggeblasen worden ist :Y:

Zur Info:

Im Jahr 2014 sind in den USA 35 Häftlinge hingerichtet worden. Das sind so wenige wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die meisten Todesurteile werden in den Bundesstaaten Missouri, Texas und Florida vollstreckt.

http://www.srf.ch/news/international/weniger-hinrichtungen-in-den-usa

Spektakuläre Entscheidung eines US-Gerichts: Nach 70 Jahren wurde das Urteil gegen George Stinney Jr. aufgehoben. Der schwarze Teenager war 1944 wegen Doppelmordes hingerichtet worden.

George Stinney Jr. war gerade einmal 14 Jahre alt, als er wegen Mordes an den beiden Mädchen, Betty June Binnicker (11 Jahre) und Mary Emma Thames (8 Jahre) zum Tode verurteilt und auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. Der Afro-Amerikaner gilt als jüngster Mensch, bei dem seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA die Todesstrafe vollzogen wurde und als letzter Mensch, der bei seiner Hinrichtung jünger als 16 Jahre alt war.

Wie die "New York Times" nun berichtet, wurde der Fall, der jahrzehntelang für Kontroversen sorgte, nun noch einmal neu aufgerollt. 70 Jahre nach Stinneys Tod steht fest: Der Junge hat die Morde nicht begangen, ist Opfer der Justiz.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/5884180/hingerichteter-teenager-war-unschuldig--.html

Und da gibt es noch immer Leute die selbst in D gerne die TS einführen würden.

Das ist wirklich grausam, seine Eltern leben bestimmt nicht mal mehr. Es hätte zwar nichts besser gemacht aber wäre vielleicht ein wenig Genugtuung für sie gewesen.

@Syrah

Urteil nach 70 Jahren aufgehoben
Für den Teenager, der heute 84 Jahre alt wäre, kommt die Rehabilitation zu spät. Für seine Familie, die stets von Stinneys Unschuld überzeugt war, ist sie aber zumindest Genugtuung. Stinneys Schwester, die bei der Revision im Gerichtssaal anwesend war, sagte: "Seit jenem Tage, als sie meinen Bruder hingerichtet haben, hat meine Mutter nie wieder gelacht." Und der Anwalt der Familie, Matthew Burgess ergänzt: "Dies ist etwas, was die Familie sieben Jahrzehnte belastet hat. Sie sind glücklich, dass ihr Bruder entlastet worden ist.“

Allein dieses Jahr wurden in den USA 7 Häftlinge nach erwiesener Unschuld und nach durchschnittlich 30 Jahren Todestrakt aus der Haft entlassen.
( http://www.srf.ch/news/international/weniger-hinrichtungen-in-den-usa )
Ich werde es wohl nie verstehen, wie eine angeblich zivilisierte Gesellschaft so etwas immer noch zulassen kann - ja sogar auf die Straße geht, um gegen die "Barbaren" des Islam zu demonstrieren - was für eine Bigotterie und was für eine Heuchelei!
Angesichts derartiger Zustände fällt es manchmal schwer, nicht den Mut zu verlieren und trotzdem an das Schöne und Wahrhaftige im Menschen zu glauben - es auch zu sehen...in jedem Einzelnen. Denn egal was er getan hat, welche Meinung er hat oder wie grausam er ist - er bleibt immer auch ein Mensch, denn als solcher wurde er, wurden wir alle geboren.

Na super, sind ja tolle Neuigkeiten. Da könnte ich quer über den Tisch kotzen verdammt.

Natürlich ist die Todesstrafe für mich als Humanistischer Nihilist und Anarchist absolut verwerflich, denn:
1. Niemand hat das Recht, jemanden zu verurteilen, schon gar nicht über das Leben, außer man selbst.
2. Niemand weiß, welche Strafe für was angebracjt ist.

@KeineAhnung95
humanistischer nihilist :D
joa und ich bin ein ein meter grosser typ mit riesenwuchs :D

@KeineAhnung95

Toll das du gegen die TS bist, aber deine Gründe verstehe ich iwie nicht so richtig.

@bone03943


Was gibts daran nicht zu verstehen? Ich finde einfach, dass es keine gerechten Strafen gibt, denn es gibt keine klare Definition von Gerechtigkeit. Es gibt kein Maß für Gerechtigkeit. Man hat immer das Bild der Waage mit Justizia vor Augen aber wer sagt dass 30 Jahre Knast nicht viel schlimmer sind als ein Mord.Und vor allem sind wir alles fehlerhafte Menschen, wie können wir also glauben zu wissen, welche Strafe für welche Tat angesagt ist. Wie können wir überhaupt andere verurteilen und über deren Leben bestimmen, egal um welche Strafe es sich handelt. Bleiben wir beim Mord Beispiel: Wir glauben, weil jemand anders einem das Leben genommen hat, also über ein anderes Leben bestimmt hat, können wir über das Leben des Mörders jetzt auch. Als Nihilist/Anarchist hab ich aber die Haltung, dass jeder nur einzig und allein über sein eigenes Leben bestimmen darf.
Ein berühmtes Zitat aus der Bibel ( eines der wenigen moralischen wie ich finde) drückt meine Haltung ganz gut aus: "Wenn jemand deine rrchte Wange schlägt, so halte auch deine linke hin" (mat)
Vergeltung ist nur ein Produkt der menschlichen Gier und seiner Triebe.
Aber natürlich ist das alles iwie utopisch und nicht realistisch, ich weiß.

KeineAhnung95 schrieb:Ich finde einfach, dass es keine gerechten Strafen gibt

Spiegelstrafen sind gerecht, da sie Gleiches mit Gleichem vergelten.

Wikipedia: Spiegelstrafe
Wikipedia: Talion

Im deutschen Rechtswesen sind diese jedoch nicht vorgesehen.

@KillingTime

naja wegen diebstahl gleich ne hand abhacken ? das ist gerecht ?

Todesstrafe für Internet-Trolle? Ein permanenter Ausschluss wäre ja auch soetwas wie eine virtuelle Todesstrafe.

Ich bin natürlich gegen jede Todesstrafe.

@DerBobo

DerBobo schrieb:wegen diebstahl gleich ne hand abhacken ? das ist gerecht ?

Ich würde sowas nicht tun, aber in einigen Ländern ist sowas heute noch üblich.