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Todesstrafe

22.615 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

03.06.2008 um 00:01
Zitat von Sol_InvictusSol_Invictus schrieb:Ich meine, angenommen man hätte einem Menschen das Leben genommen, man ist sich seiner Tat und seiner Schuld bewusst und man soll dafür durch einen staatlichen Beschluss ebenfalls sein Leben geben, wäre dann nicht eine "Neuorientierung" die bessere Wahl?
Da es dazu bislang noch keine Feldversuche gibt, kann ich Dir nicht sagen, wie so ein Neustart in der Mitte eines normalen Lebens aussieht. Vielleicht ist das ein - geistiger - Tod. Und ich freue mich ehrlich darüber, dass wir zumindest in absehbarer Zeit nicht ernsthaft vor diese Wahl gestellt sein werden.

Zitat von Sol_InvictusSol_Invictus schrieb:Und wenn du die Möglichkeit hättest viele, vielleicht unzählige schlechte und äußerst negative Erinnerungen gegen auch nur eine Gute zu tauschen? Wenn jemand sein ganzen Leben lang "falsch" gelebt hat und am liebsten vergessen würde und lieber neu anfangen will, wäre das dann nicht eine Option, von Zwang sollte nicht die Rede sein, das Vergessen sollte nur eine Option/Alternative sein, sie soll "helfen".
Wie wohl jeder hier, habe ich auch schon schlechte, nicht so schöne Erfahrungen gemacht. Einen Menschen zu töten gehört zugegebener Weise allerdings nicht dazu. Aber weißt Du was? Ich will nicht auf sie verzichten, weil auch sie mich weiter gebracht haben. Wo soll denn da auch die Grenze sein? Zuerst Gedächtnislöschung, weil Straftat begangen und irgendwann dann medizinisch verordnet auf Rezept? Weil man den Tod seiner Frau, Kinder etc. nicht verkraftet, löschen wir dann die Erinnerung an diese Person? Und ich glaube nicht, dass jemand so "falsch" leben kann, dass er nichts erlebt hat, an das er sich gern erinnert, auf das er stolz ist. Und was meinst Du denn mit, "gegen eine Gute zu tauschen"? Wer garantiert Dir denn, dass Dein "Neustart" gut verläuft? Du bist inmitten Deines Lebens bar jeder Erinnerungen, kannst Dich auf keine Erfahrungen stützen, Du kannst Dich an niemanden erinnern, hast keine sozialen Kontakte mehr, denn Dein bisheriges Umfeld müsstest Du ja aufgeben, da sonst ähnliche negative Einflüsse wieder auf Dich einwirken würden. Wie willst Du Dich denn in Deinem neuen, so viel besseren Leben zurecht finden? Mit staatlicher Hilfe? Eingewöhnungsheime für "Neu-Erwachsene"? Das wird eine tolle neue Sozialisation werden.


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03.06.2008 um 00:05
Zitat von Sol_InvictusSol_Invictus schrieb:Aber wäre solch eine Methode als freiwillige Altenative für Todeskandidaten nicht eine mögliche "humanere" Option, es wäre schließlich freiwillig.
Ähm, es gibt in Deutschland keine Todeskandidaten, auch wenn sich das hier einige sehnlich zu wünschen scheinen.


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03.06.2008 um 00:05
Zitat von niurickniurick schrieb:Was aber, wenn die Tat dadurch ihren Schrecken verliert, da sie "ohne Folgen" bliebe?
Das stimmt natürlich, nur schreckt die Todesstrafe Mörder auch nicht vom morden ab, Verbrechen werden tagtäglich begangen, die staatlichen Organe genügen nicht zur "Abschreckung", ich bezweifle ob man ein kriminelles Verhalten überhaupt irgendwie "abschrecken" kann. In erster Linie müsste man natrülich untersuchen wie man die Kriminalätat, kriminelles Gedankengut vermindern kann, wie es zu solchen Gedanken und Handlungen überhaupt kommen kann, was solche Straftaten begünstigt und inwieweit die Umwelt mitschuldig ist.


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03.06.2008 um 00:08
Zitat von DojiDoji schrieb:Ähm, es gibt in Deutschland keine Todeskandidaten, auch wenn sich das hier einige sehnlich zu wünschen scheinen.
Es geht hier auch nicht um Deutschland, falls du das immer noch nicht gemerkt hast ;)


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03.06.2008 um 00:09
Zitat von Sol_InvictusSol_Invictus schrieb:In erster Linie müsste man natrülich untersuchen wie man die Kriminalätat, kriminelles Gedankengut vermindern kann, wie es zu solchen Gedanken und Handlungen überhaupt kommen kann, was solche Straftaten begünstigt und inwieweit die Umwelt mitschuldig ist.
Man müsste nicht, man tut es. Die Wissenschaft nennt sich Kriminologie, die Lehre des Verbrechens.


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03.06.2008 um 00:11
Zitat von Sol_InvictusSol_Invictus schrieb:Es geht hier auch nicht um Deutschland, falls du das immer noch nicht gemerkt hast
20 Jahre und es gibt in den USA auch keine Todesstrafe mehr. 200 Jahre und man denkt in China über die Rechtfertigung der Todesstrafe vereinzelt nach. In islamischen Ländern könnte es etwas dauern. Aber Deinen Vorschlag wird hoffentlich niemals eine Regierung ernsthaft in Erwägung ziehen, wobei man sich da leider nicht so sicher sein kann...


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03.06.2008 um 00:16
Zitat von DojiDoji schrieb:Man müsste nicht, man tut es. Die Wissenschaft nennt sich Kriminologie, die Lehre des Verbrechens.
Ich weiß, danke für deinen Hinweis! Es wäre durchaus sinnvoller, wenn du meine Beiträge nicht aus dem Zusammenhang reissen würdest, auch scheinst du ja nur das zu lesen was du lesen willst, auch verstehe ich deine seltsamen Anschuldigungen uns Anspielungen zwischen den Zeilen nicht, also ich versteh sie schon, nur eben nicht warum du mein Geschriebens als einen Art persönlichen Angriff aufnimmst und deine Antworten auch ebenfalls persönlich ausrichtest.
Anscheinend willst du nicht objektiv diskutieren oder kannst es nicht.


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03.06.2008 um 00:24
@ Sol-Invictus

Oh oh, da kann wohl einer nicht mit Kritik an seinen gedanklichen Höhenflügen umgehen... Ich dachte, Du wolltest diskutieren. Wohl doch nicht.

Sag mal, leidest Du an Paranoia? Welche Anschuldigungen und Anspielungen denn? Beispiele bitte. Und warum soll ich Deine Aussagen als persönlichen Angriff auffassen? Hä?

Ich halte diese Idee für Schwachsinn. Ja. Und weiter? Du wolltest doch wissen, wie andere das sehen. Und nu passt es Dir nicht? Schwach.

Außerdem reiße ich Deine Beiträge nicht auseinander. Lese den Beitrag doch noch mal durch, dann wird Dir schon auffallen, dass Dein "Vorschlag", die Hintergründe des Verbrechens zu analysieren, so rüber kommt, als wärst Du der erste Mensch, der diesen Gedanken hat. Bist Du nicht. Und wenn Du das nicht sagen wolltest, solltest Du auf den Konjunktiv verzichten. Nicht mein Fehler.


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Doors ehemaliges Mitglied

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03.06.2008 um 08:07
Ob nun "Gehirnwäsche" in Umerziehungslagern, durch Verabreichung von Drogen oder chirurgische Eingriffe im Gehirn mit Menschenrechten zu vereinbaren sind, wage ich zu bezweifeln. Ja, dummerweise haben selbst verurteilte Straftäter ein Mindestmass an Rechten. Das passt den Protagonisten der "Rübe runter"-Fraktion nicht, ich weiss. Aber es ist so, und das ist gut so.
Heute fangen wir an, Straftätern im Kopf herumzubasteln. Morgen dann aufmüpfigen BürgerInnen, "missratenen" Schulkindern und so weiter. Kurz und klein: Alle, die irgendwen irgendwie stören könnten, werden "behandelt".
Eine Psychiatrisierung, von der man seinerzeit in der UdSSR, wo es ja nicht unüblich war, missliebige Personen zu Irren zu erklären und entsprechend zu behandeln, nur träumen konnte.


Leicht OT:
Ich frage mich, ob diejenigen, die vollmundig die Todesstrafe für Vergewaltiger propagieren, eventuell identisch sind mit denen, die Frauen dafür verantwortlich machen, vergewaltigt zu werden, weil sie unpassende Bekleidung oder unangemessenes Benehmen (was immer beides sein mag) an den Tag legen.
Passen würde es iregendwie zu solchen Irrungen und Wirrungen.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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03.06.2008 um 08:17
@Obrien
"Allein in den Todeszellen der USA dürften so einige Unschuldige sitzen und gesessen haben."

Das ist meiner Ansicht nach eigentlich der einzige objektive Grund, der gegen die Todesstrafe spricht.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Todesstrafe

03.06.2008 um 08:21
@rasco

""Es gibt keinen objektiven, idealen, anerkannten Lösungsweg, weshalb alle Ansichten hierzu gleichberechtigt sind, ab sie den Andersdenkenden gefallen oder nicht.

In der Frage der Ansicht sicherlich, in der Frage der Umsetzung nicht."

Natürlich nicht, leider.



""Selbst das jeweils geltende Gesetz spiegelt ja nicht zwangsläufig den Willen der Mehrheit der Menschen wider."

Weil es sich nicht alleine am Willen orientieren kann, sondern letztlich an weitgehendst objektiven Kriterien, die eben allen voran sachliche Aspekte mit einbeziehen, und nicht Emotionen."

Emotionen sind nicht nur in eine Richtung gerichtet, Emotionen entscheiden zudem sogar über somatische Marker darüber, was vernünftig, also vermeintlich objektiv, ist und was nicht. Die Ansicht der Gesetzesmacher mag zwar objektiv erscheinen, sie ist jedoch auch von Emotionen gesteuert, nur eben anderen, aber keineswegs besseren, das hängt rein von der Perspektive ab.


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03.06.2008 um 08:54
Die Ansicht der Gesetzesmacher mag zwar objektiv erscheinen, sie ist jedoch auch von Emotionen gesteuert, nur eben anderen, aber keineswegs besseren, das hängt rein von der Perspektive ab.

Um genau so etwas zu verhindern, ist z.B. in D das Verhältnismäßigkeitsprinzip verbindlich.

Warum dieses Prinzip sich nicht nach Emotionen richtet, sondern eine maximale Abwägung von Rechtsgütern darstellt, ist z.B. hier kurz aber gut verständlich erläutert:

Wikipedia: Verhältnismäßigkeitsprinzip



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03.06.2008 um 08:55
Die Ansicht der Gesetzesmacher mag zwar objektiv erscheinen, sie ist jedoch auch von Emotionen gesteuert, nur eben anderen, aber keineswegs besseren, das hängt rein von der Perspektive ab.

Solch eine Meinung bildet sich wohl, wenn man von der Praxis der Gesetzgebung nicht allzu viel Ahnung hat. In D. beispielsweise werden Gesetze nicht von Einzelnen ausgearbeitet. Sobald ein Gesetz beantragt wird, erfolgt ein Formulierung und Gestaltung des Gesetzetextes durch ein unabhängiges Gremium. Ist dies abgeschlossen, so erfolgt darüber eine Abstimmung über dessen Verabschiedung.

Wird dieser Weg nicht eingehalten, ist eine Rechtswirksamkeit nicht gegeben.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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03.06.2008 um 09:09
Ich sehe keinen Widerspruch. Ich sage nur, dass jeder einzelne an der Formulierung und Verabschiedung von Gesetzen (auch schon beim Grundgesetz) Beteiligte aufgrund von Emotionen handelt und entscheidet (damals z. B. aufgrund der Emotionen im Anschluss an den verlorenen Weltkrieg), in Deutschland eben gemäß dem vorherrschenden Weltbild relativ liberal ausgerichteten, da es Vernunft, Humanität etc. eigentlich gar nicht gibt. Sie stellen das Ergebnis gerichteter Emotionen dar, ebenso wie ein Mullah-Regime, es kommt nur auf die Richtung der Emotionen an, die in ihrer Summe vorherrschen.


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03.06.2008 um 10:14
Warum werde ich das jetzt wohl angeführt haben? Damit ersichtlich wird, wie durch eine Streuung der Beteiligung bei einer Gesetzentwicklung solche Einseitigkeiten möglichst ausgeschlossen bzw. ausgemerzt werden.


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yoyo ehemaliges Mitglied

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03.06.2008 um 10:25
Trotzdem wirst du auch darunter kaum harte Verfechter der Todesstrafe finden, den Juristen und sonstigen Akademikern wird ja schon während des Studiums subtil die grobe Denkrichtung eingetrichtert.


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03.06.2008 um 10:49
Was auch gut so ist, denn die Todesstrafe ist kein brauchbares Vollzugsinstrument in der heutigen Zeit. Ganz im Gegenteil, sie verursacht einen höheren, juristischen Aufwand und verschlingt somit mehr Kosten.


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03.06.2008 um 10:52
An die Wand stellen und ein Schuss, was ist daran viel?

Meiner Meinung nach ist die Todesstrafe unnötig, jedenfalls bin ich nicht klar dafür, da ich Gewalt verabscheue, allerdings muss ich sagen, dass in bestimmten Situationen eine solche Bestrafung durchaus angebracht ist.

Insbesondere bei Mord, schwerer Körperverletzung (mit Langzeitschäden) und Vergewaltigung, wenn der Täter keine Reuhe zeigt.


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03.06.2008 um 10:57
An die Wand stellen und ein Schuss, was ist daran viel?

Klar, was soll daran kostenintensiv sein, einfach nach dem Urteil hinter dem Gerichtsgebäude aufknüpfen, fertig.

So einfach läufts aber nicht, das ist die Justiz, kein John-Wayne-Spielfilm. Ausser natürlich, man wünscht sich iranische Zustände, indem die Verurteilten einfach öffentlich an einem Baukran gehängt werden.


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03.06.2008 um 11:01
hi
hab ma wieder nicht alles gelesen......

ich finde man sollte sie abschaffen....diebstahl,erpressung,mord und körperverletzungen ( etc..... ) sollte man weiter mit knast bestrafen ABER kinderschänder und vergewaltiger sollte man an pranger stellen.....irgend jemand wird sich schon was nettes einfallen lassen (gibt ja genug kranke in der welt)


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