RedBird schrieb:Für einem Menschen ist es -psychologisch gesehen- nicht natürlich, den Tod so zu verdrängen, wie wir es tun.
Tun wir das denn wirklich? Ich denke nicht und möchte auch unten erläutern wieso.
RedBird schrieb:Das gab es auch nie zuvor, es gab beispielswiese immer Totengötter, die ebenso verehrt wurden, wie andere auch. Der Tod war sogar mal heilig, man möchte es kaum glauben. Loki, Krischna, Jesus sterben.
Das hängt meiner Meinung nach ganz einfach mit der Evolution des Erkenntnisgewinns fest. Früher unterlag der Umstand des Todes weit mehr mystisch und zu erklärender Thesen als heute. Heutzutage betrachtet man den Tod viel eher als biologische Folge denn als Strafe usw.
Das Ganze hat aber die Angst vorm Tod nicht verändert, die Angst ist in ihrer Kernausprägung genauso da wie vor Millionen Jahren. Ich rede bewusst vom Tod und nicht vom Sterben (dem Prozess).
Die existenzielle Bedrohung die vom Tod ausgeht ist unverändert und steht ganz einfach für die Natur des Todes (auch das Wort Natur verwende ich bewusst, es kommt im Wort "natürlich" vor).
Früher warb man um Gunst damit man nach dem Tod nicht in die Hölle kommt, die andere Seite freundete sich damit an im Paradies zu landen.
Heute weiß man das es keinen Sinn macht mit sowas zu leben ganz einfach weil es sehr viel Glauben Vorraussetzt. Heute man eher Angst sein Leben nicht nutzen zu können. Es gibt Millionen Wege sein Leben zu leben, das war früher nicht so. Möglicherweise bedeutet der Tod heute mehr als früher einen Verlust für den Menschen weil er heute mehr als früher davon ausgehen muss das der Tod das Ende ist.
Der technische Fortschritt und die Etablierung von Landesgrenzen sorgt zwar dafür daß der Mensch sein Leben sehr viel kreativer füllen kann als früher wo es für den Großteil der Menschheit ihr Leben lang ums nackte Überleben ging - mit Verdrängung hat das aber imo nichts zu tun.