@azazeel Es ist genauso, wie du es sagst. Jeder einzelne Opferangehörige wird seine eigene Art der Verarbeitung haben. So wie auch Trauer usw absolut individuelle Wege der Verarbeitung hat.
Nun in dem konkreten Fall war es so, dass sich die beiden Söhne des Opfers, sowie andere Angehörige des Opfers, nach so vielen Jahrzehnten des auf und ab, diesen Abschluss herbeiwünschten. Es geht darum, dass man natürlich nicht 35 Jahre nichts vom Täter gehört oder gesehen hat. In den Jahrzehnten, war er sehr wohl präsent, aufgrund der zahlreichen Rechtsmittel die er einlegen durfte. Das ist ein Punkt, wo sich wohl viele einig sind. Es erscheint einem tatsächlich sehr merkwürdig und unendlich lang, einen Täter 35 Jahre in der Warteschleife zu halten. Das alleine dürfte schon eine Art von extremer Strafe darstellen.
Man wird in dem konkreten Fall evtl nie erfahren, ob die gestrige Hinrichtung nun einen tatsächlichen Abschluss für die Opferangehörigen bedeutet. Ob die Wut und die Trauer einem
Gefühl der Erleichterung weichen?
Wie kann man erleichtert sein, wenn man einem Menschen beim sterben zusehen darf?
Die Söhne haben vor der Hinrichtung im Interview gesagt: es ist ihnen inzwischen egal, wie der Täter nun hingerichtet wird, Hauptsache, es ist vorbei.
Warscheinlich hat sie das 35 Jahre warten gekostet. Und den Täter auch und das Opfer hatte leider nicht die Chance, die letzten 35 Jahre zu erleben.
In Japan ist gerade ein Amokläufer ( 36 Tote durch Brandstiftung) zum Tod durch erhängen verurteilt worden. Jeder der Beteiligten weiß jetzt schon, dass die Vollstreckung wohl in sehr weiter Ferne liegt. Nachdem die Hunderte der Opferangehörigen nun jahrelang auf das Urteil gewartet haben, müssen sie nun weitere ( Open End) Jahre warten ob und wann überhaupt vollstreckt wurd.