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Todesstrafe

22.743 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

24.01.2021 um 22:30
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Also willst Du das psychisch Erkrankte die Todesstrafe erhalten, denen du damit ja quasi schon attestierst, nicht vollumfänglich Schuldfähig zu sein?
Nunja wenn man es unter dem Vorhandensein einer solchen Erkrankung noch schafft sich hinterhältig, mit einer ausgeklügelten Story, Zugang zu verschaffen und alle Utensilien dabei hat um solch eine Tat zu begehen sehe ich die Schuld nicht in Zweifel.

Auch wenn eine abnorme Triebkrankheit vorliegt. (Ich bin hier kein Experte)

Und bitte unterstelle mir nicht, dass ich pauschal die Todesstrafe für "psychisch Erkranke" fordere. Ich habe mehrfach von beispiellosen Fällen geschrieben.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Würdest du es in Kauf nehmen, unschuldig hingerichtet zu werden, nur weil es auch wahre Täter trifft? Ich denke nicht, denn aus dieser Sicht selbst betroffen zu sein, ist warscheinlich auch mehr als schrecklich.
Du hast hier vielleicht das amerikanische Rechtsbewusstsein des letzten Jahrhunderts im Hintergedanken. Ich meine beispiellose Fälle von denen mir vielleicht zwei in ganz Europa seit 2000 einfallen würden, von denen ich halt finde, dass sie mit den maximalen Rechtsmitteln nicht zu sühnen sind.

Nochmal:
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Ich möchte es so beschreiben. Ich bin nicht für die Todesstrafe. Möchte sie aber auch nicht gänzlich ausschließen.



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24.01.2021 um 22:31
@Ginnungagap
Aber was genau hat diese Todesstrafe für einen Vorteil aus deiner Sicht? Es muss ja etwas geben was dich dazu bewegt die Todesstrafe bei gewissen Tätern anzuwenden. Du musst natürlich nicht antworten wenn du nicht willst, ich habe aus manchen Gesprächen herausgefunden zb. dass Befürworter einfach eine Art Befriedigung fühlen wenn der Täter hingerichtet wird, die Gerechtigkeit wurde vollzogen und man fühlt eine Erleichterung. Das Rachegelüst wird gestillt...für den Moment. Das liest sich möglicherweise krass an, ist aber psychologisch gesehen nichts Ungewöhnliches bei Menschen. Ob das moralisch ist oder nicht sei dahingestellt.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Natürlich ist "Blutrache" die treibende Feder in der ganzen Thematik.
Mhm, Blutrache ist da etwas spezifischeres würde ich sagen. Hierbei wird nicht unbedingt nur der Täter getötet...hier werden auch Familienangehörige oder gar sogar Nachfahren der nächsten Generation gejagt. Ist nicht immer als treibende Kraft hinter Befürwortung von Todesstrafe zu trennen, ist aber üblicherweise doch eine spezifische Sache...in manchen Gegenden sogar ein Teil der Kultur...
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:aber als Strafrecht, taugt so etwas meiner Meinung nach nicht.
Ich als emotionaler Mensch bin da tatsächlich oft zwiegespalten. Aber letztendlich lehne ich die Todesstrafe doch eher ab und mir wäre es momentan sowieso nicht wert die Verfassung bei uns (in meinem Fall Österreich) diesbezüglich wieder zu ändern damit eine Todesstrafe wieder möglich wird. Anders gesagt: Alleine schon der Aufwand wäre mir zu groß um das Thema "Todesstrafe" wirklich groß zu thematisieren. Anders sieht es bei anderen drastischen Maßnahmen aus wo ich nicht ablehnend gegenüber stehe und die teilweise der Todesstrafe näher kommen...aber doch nicht dasselbe sind.

Und dann gibt es noch etwas was im Grunde der Todesstrafe sehr nahe kommt wenn nicht sogar gleichkommt: Nämlich das was Geheimdienste wie Mossad und CIA gemacht haben und je nach dem immer machen: Staatsgefährder vor allem im Ausland töten, aber auch im Inland je nach dem.


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24.01.2021 um 22:42
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Du hast hier vielleicht das amerikanische Rechtsbewusstsein des letzten Jahrhunderts im Hintergedanken. Ich meine beispiellose Fälle von denen mir vielleicht zwei in ganz Europa seit 2000 einfallen würden, von denen ich halt finde, dass sie mit den maximalen Rechtsmitteln nicht zu sühnen sind.
Und weil alle 20 Jahre mal zwei Fälle in ganz Europa auftreten, soll man die Todesstrafe einführen? Sry aber diese Büchse bleibt dann doch lieber gleich geschlossen.

Das Problem mit der Todesstrafe, einmal angewand, werden die Stimmen immer lauter, diese noch öfter zu verhängen. Schon allein weil sich derzeit eh eine steigende Tendenz in Deutschland entwickelt, hin zur Befürwortung der TS.

Ich sehe den gesellschaftlichen Nutzen darin nicht. Schon gar nicht weil die Todesstrafe mehrheitlich abgelehnt wird.
So sehr es vielleicht manch einer vermeintlich verdient hat, bezogen auf die komplette Problematik, finde ich es nicht für Sinnvoll, wieder die TS zu verhängen, egal wie selten und egal nach welchen Taten.

Ein einzelnes Haar, winzige Hautschuppen, dass könte schon reichen, um unschuldig hingerichtet zu werden, wenn man selbst kein Alibi hat. Etliche Unschuldige, die auch derzeit in deutschen Haftanstalten sitzen, sind deutlich genug, dass es diese 100% Sicherheit nicht gibt.


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24.01.2021 um 22:51
@Infidel

Ich möchte es nicht Rache nennen. Nun wenn man sich aber den Fall aus Ruperswil näher betrachtet, hat dieser Mensch einfach die Grenze des Mordens überschritten. Besser kann ich es nicht erklären.

Wenn ich mir diesen Horror aus der Sicht der Opfer versuche zu Verinnerlichen, finde ich keine angemessene Bestrafung.
Nenne es Rache oder Genugtuung. Oder Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ist egal.

Menschen so etwas, aus heiterem Himmel unter aufwendiger Vorplanung zur Befriedigung des Triebs zuzufügen ist einfach nicht in Worte zu fassen. Es wäre unfair einem andern Mörder gegenüber, ohne das Ultima Ratio Todesstrafe diesen Typen einfach gleich zu behandeln.

Ich denke einfach dass die Gnade zu speziell diesem Täter nicht zu gewähren ist.


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Todesstrafe

24.01.2021 um 23:01
@Bone02943

Ich gebe dir da Recht das die Einführung der Todesstrafe nicht zu bewältigen ist.

Man wird nicht abwägen können, ob diese für den jeweiligen Delinquenten nun angemessen ist oder nicht.
Und ja man wird wahrscheinlich einen Teil des Schaulustigen Volkes zu lauteren Stimmen bewegen.

Es geht nur um meine persönliche Meinung.

Es gibt einfach Verbrechen die m.E. erheblich transzendental zu anderen gleich gesühnten Verbrechen stehen.
Dafür muss man die Todesstrafe nicht wie früher einführen. Aber gegen extreme Härtefälle wäre ich persönlich nicht abgeneigt.

Dafür sollte nicht ein einziger DNA- Abstrich reichen. Jedoch gepaart mit selbst gemachten Videoaufnahmen, Treffer bei Hausdurchsuchungen, Verbindungsnachweise, Google- suchen und Planung von weiteren und gleichen Verbrechen geben in diesem Härtefall 100% Sicherheit.


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25.01.2021 um 08:11
Vom moralisch-philosophischen Aspekt abgesehen (den ich nicht ausser Acht lassen will, aber dann wird das hier ein Aufsatz und kein kurzer Post), könnte ich mir eine "humane" Todesstrafe - z.B. schmerzlos und medikamentös, statt auf einem Stuhl gebrutzelt oder vor einer Mauer erschossen zu werden - in besonders schweren Fällen vorstellen.

Beispielsweise in einem Terrorkontext oder bei besonders schweren Serienmördern, wo eine besondere schwere der Schuld eindeutig ist und wo der entsprechende Täter überfuhrt wurde, kein Zweifel besteht. Und wo natürlich die Umstände implizieren, dass eine innere Umkehr nicht mehr zu erwarten ist.

Es mag kühl klingen, es dürfte zusätzlich aber noch "billiger" sein, jemanden nach einer Verurteilung (die durch ist, wo alle Rechtsmittel ausgeschöpft wurden) zeitnah jener Strafe zuzuführen, als ihn ggf. Jahrzehnte zu verwahren und möglicherweise noch ein Restrisiko zu haben, nebst Kosten für Unterbringung, Therapie, etc.

Davon abraten würde ich dann höchstens, wenn in einem individuellen Fall ein potentieller "Märtyrerstatus" alles noch schlimmer machen würde.

Wie gesagt, moralisch-philosophisch mal relativ aussen vor. Mir ist klar, dass das umstritten ist, ich halte hier auch nicht zwingend bewerbende Schilder für die Todesstrafe hoch und es ist ferner (das macht diese Debatte wohl an sich rein theoretisch) auch sehr unwahrscheinlich und nicht erwartbar, dass die Todesstrafe überhaupt eingeführt wird. Der globale Trend scheint ferner auch rückläufig zu sein und auf EU-Ebene ist es ausgeschlossen, ein nationaler Alleingang nicht zu erwarten, wenn er denn überhaupt möglich wäre und von der Gesellschaft getragen werden würde.

Ich sehe da auch akut (von denen abgesehen, die nach schlimmen Taten Blut sehen wollen) auch keinen gesellschaftlichen Drang, die Todesstrafe haben zu wollen. Aber ich bin auch ehrlich: Ich würde jemandem, der z.B. nach eindeutiger Terrortat (daran aktiv beteiligt, nahm viele Menschenleben) lebendig gefasst wird auch keine Träne nachweinen, wenn er statt im Gefecht mit z.B. Sicherheitskräften dann eben im Rahmen einer angeordneten Todesstrafe sein Leben lässt.

Je nach Kontext der Tat und Persönlichkeit ist zumindest dann definitiv ausgeschlossen, dass diese Person je wieder etwas ähnliches begehen könnte, auch wenn dann keine langfristige Chance zur "Reformation" eingeräumt wird. Auch wenn ich hier im wahrsten Sinne nicht der Richter oder "Henker" sein will, aber sinngemäß: Man kann nicht jeden retten.


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25.01.2021 um 10:22
Ich stimme zu, dass jemand der eine andere Person tötet selbst auch kein Recht haben sollte, sein Leben weiterzuführen. Dennoch ist die Todesstrafe moralisch für mich nicht vertretbar aus den folgenden Gründen. Es werden immer noch viel zu viele Menschen falsch bzw. zu unrecht verurteilt- was sich erst Jahre später rausstellt. Die Betroffenen sind zu dem nicht diejenigen, die leiden- es ist eher eine Erlösung für sie. Es ist deren Familie, die womöglich das restliche Leben trauert- vor allem wenn sie selbst an die Unschuld des Insassen glauben. Es ist keine Bestrafung, sondern der leichteste Ausweg, deshalb ist die Todesstrafe nicht richtig. Kann man Feuer mit Feuer bekämpfen? Ist es richtig, jemanden mit dem Mord für Mord zu bestrafen? Welche Signale werden hier gesendet?


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25.01.2021 um 10:45
Zitat von lalunaxlalunax schrieb:Es ist keine Bestrafung, sondern der leichteste Ausweg, deshalb ist die Todesstrafe nicht richtig. Kann man Feuer mit Feuer bekämpfen? Ist es richtig, jemanden mit dem Mord für Mord zu bestrafen? Welche Signale werden hier gesendet?
Einen Menschen zu töten, weil das töten/ morden von Menschen nicht richtig ist, da kann ja jeder für sich mal selbst entscheiden, wie sinnvoll das ist.


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25.01.2021 um 12:18
Zitat von lalunaxlalunax schrieb:Kann man Feuer mit Feuer bekämpfen?
Ja, da gibt es wohl ein paar Techniken, wo das angewandt wird.


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25.01.2021 um 12:59
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Wenn ich mir diesen Horror aus der Sicht der Opfer versuche zu Verinnerlichen, finde ich keine angemessene Bestrafung.
Nenne es Rache oder Genugtuung. Oder Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ist egal.

Menschen so etwas, aus heiterem Himmel unter aufwendiger Vorplanung zur Befriedigung des Triebs zuzufügen ist einfach nicht in Worte zu fassen. Es wäre unfair einem andern Mörder gegenüber, ohne das Ultima Ratio Todesstrafe diesen Typen einfach gleich zu behandeln.
Völlig falsches Signal. Ein Mord geschieht selten ohne das ein Opfer leidet. Die Furcht und das Wissen um das was geschehen wird ist unvorstellbar. Wie will man das Leiden der Opfer unterscheiden? Das kann und sollte man nicht und deswegen ist es auch gut, daß alle Mörder hierzulande gleich bestraft werden.


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25.01.2021 um 14:54
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Zum einen da die Schuldfrage, insbesondere vor der DNA- Technologie nicht restlos bestimmt werden konnte und es auch nachgewiesen zu Fehlurteilen kam.
@Ginnungagap

DNA Nachweise schützen doch auch nicht endgültig vor Fehlurteilen. Immerhin kam die Böhnhardt DNA wohl auf einem nicht gereingten Lineal an einen Tatort, der nichts mit NSU zu tun hatte. DNA ersetzt ja nicht ermittlerische Sorgfalt.
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Als Beispiel möchte ich hier jene aufführen, die nach Ihren unglaublich grausamen Verbrechen noch mein(t)en der Gesellschaft dienen zu können. So jemand wäre Ted Bundy oder der Sexualmörder aus Ruperswill. Auch die Dnepropetrovsk Maniacs sind m.E. nicht mehr berechtigt weiter zu Leben.
Viele die leben, verdienen den Tod. Aber erst recht viele die tot sind, verdienen das Leben. Solange wir letzteren nicht helfen können, sollten wir mit Ersterem nicht leichtfertig umgehen.
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Zudem finde ich, dass die Politik von Duerte, den ich dennoch als Person für nicht ganz klar halte , weites gehend in Ordnung ist, insofern man Unschuldige raushalten kann
Das mit dem 'unuschuldige raushalten' wird sicher ganz doll klappen, wenn man jeden über den Haufen knallen kann, von dem man glaubt, er habe möglicherweise etwas mit Drogen zu tun oder bei dem es gerade praktisch ist, das glauben zu wollen.
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Entschärfen möchte ich meine Meinung indem ich klarstellen möchte, dass man grausamen Mördern auch helfen kann. Jenen die durch Ideologie verdorben wurden. Seien es islamische Attentäter oder auch der Attentäter aus Halle.
Dass nun gerade Menschen, die Morde aus Ideologie begehen, besonders gut geholfen werden könnte, wäre mir neu.


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25.01.2021 um 18:00
Zitat von WardenWarden schrieb:Beispielsweise in einem Terrorkontext oder bei besonders schweren Serienmördern, wo eine besondere schwere der Schuld eindeutig ist und wo der entsprechende Täter überfuhrt wurde, kein Zweifel besteht.
Hast du schon mal gehört, dass Menschen aus Zweifel an Beweisen verurteilt wurden?
Ist es nicht so, dass für die Richter eine Schuld bewiesen sein muss, ohne Zweifel, damit es überhaupt zu einer Verurteilung kommt?
Wie aber kann es dann sein, dass Menschen unschuldig verurteilt werden, auch in Deutschland. Manche saßen(oder sitzten gerade) viele Jahre unschuldig hinter Gittern, weil ihre angebliche Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde.


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25.01.2021 um 18:57
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Hast du schon mal gehört, dass Menschen aus Zweifel an Beweisen verurteilt wurden?
Ist es nicht so, dass für die Richter eine Schuld bewiesen sein muss, ohne Zweifel, damit es überhaupt zu einer Verurteilung kommt?
Wie aber kann es dann sein, dass Menschen unschuldig verurteilt werden, auch in Deutschland. Manche saßen(oder sitzten gerade) viele Jahre unschuldig hinter Gittern, weil ihre angebliche Schuld zweifelsfrei bewiesen wurde.
Wenn ich den Post richtig verstehe, soll das auf Zweifel hinweisen und Justizirrtum.

Ich beziehe mich jedoch auf sehr eindeutige Fälle, gut belegt, die da zum Beispiel Terrorangriffe sein könnten wo man einen Tatverdächtigen bzw. Täter sehr eindeutig überführen kann, etwa, weil er im Gefecht mit Sicherheitskräften nach/bei einem Terrorangriff verwundet und festgenommen wird, und dies zudem durch weitere Indizien unterstützt wird (Person einschlägig bekannt, Videoaufnahmen, Ausrüstung am Mann bzw an der Frau, etc. pp.

Ich habe auch keine Lust darauf, dass jemand unschuldig zum Tode verurteilt wird - zugleich denke ich aber, wird es Fälle geben, wo es eindeutig ist und ggf auch noch vom Täter / Tatverdächtigen eingeräumt wird.


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25.01.2021 um 20:11
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich habe auch keine Lust darauf, dass jemand unschuldig zum Tode verurteilt wird - zugleich denke ich aber, wird es Fälle geben, wo es eindeutig ist und ggf auch noch vom Täter / Tatverdächtigen eingeräumt wird.
Zu ersterem, ich auch nicht, daher sollte es diese Form der Strafe einfach nicht geben. Ausnahmen sind daher schwierig, denn bleibt es dabei, dass es immer nur zweifelsfrei überführte Täter trifft und nicht plötzlich auch den vermeintlichen Serienmörder, der für Schuldig befunden wurde, ohne es zu sein?

Zu den Geständnissen, die sagen m.M.n. nichts über Schuld und Unschuld aus. Es haben schon viele Menschen schrecklichste Taten gestanden, ohne selbst Täter gewesen zu sein.

Ich habe immer Bedenken, dass wenn die Todesstrafe einmal verankert ist, diese auch sehr einfach verschärft angewand werden kann und bei schrecklichsten Taten, Zweifel mal hinten anstehen, wenn man sich sicher ist, den wahren Täter gefasst zu haben.
Wenn man dann noch sieht, wie teilweise Staatsanwaltschaften, trotz bewiesener Falschaussagen von Polizisten, trotz Freispruch vom Gericht, an der vermeintlichen Schuld festhalten, dann ist mir nicht mehr wohl dabei, wenn es auch um die Todesstrafe geht. DIe Unschuld dann noch zu beweisen, wenn man erstmal ermordet wurde, ist nicht möglich. Und denke mal an all jene, die sich nicht mehr wehren können und unschuldig vom Staat ermordet werden. Was für gedankliche Qualen es sein müssen.

Da habe ich lieber schlimmste Verbrecher für immer weggesperrt, als dass dafür Unschuldige vom Staat ermordet werden.


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25.01.2021 um 20:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dass nun gerade Menschen, die Morde aus Ideologie begehen, besonders gut geholfen werden könnte, wäre mir neu.
Das Problem hier ist auch, dass Reue relativ leicht vorgetäuscht werden kann. Vor allem bei ideologisch geblendeten.
Deshalb sollte es m.E. kein sonderlich starkes Kriterium für eine Freilassung sein.

Ich denke auch, dass das Zeigen von Reue ein nicht auszuhaltendes Schamgefühl auslöst. Von daher geben sich Menschen öffentlich nicht zur Reue hin.

Dennoch gibt es Situationen im Leben eines Menschen, welches auch jeder kennt, zu denen man selbst steht bzw. in der Gegenwart und mittlerer Zukunft für richtig hält, doch Jahre später merkt, dass es einfach grundlegend falsch war. Ja man sich sogar schämt für sein Verhalten. Das dies auch bei einigen Terroristen oder Neonazis zutrifft halte ich für sicher.

Aber noch einmal auf die Todesstrafe zurück zu kommen. Mir fällt da noch ein Kandidat ein, bei dem ich froh bin dass man das Recht so drehen konnte, insbesondere vor der internationalen Gemeinschaft, um ihn hinzurichten. Ich meine hier Adolf Eichmann. Es war das erste und letzte Mal, dass Israel die Todesstrafe vollstreckte. Man muss einfach sagen völlig zu Recht.

Wie beschrieben bin ich gegen diese Form von Strafe, jedoch nicht grundlegend.


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25.01.2021 um 20:27
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Das Problem hier ist auch, dass Reue relativ leicht vorgetäuscht werden kann. Vor allem bei ideologisch geblendeten.
Deshalb sollte es m.E. kein sonderlich starkes Kriterium für eine Freilassung sein.
So leicht kann man die Beamten nun wirklich nicht täuschen. Das sind keine Anfänger und erkennen durchaus was hinter den meisten Aussagen oder Taten steckt.
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Ich denke auch, dass das Zeigen von Reue ein nicht auszuhaltendes Schamgefühl auslöst. Von daher geben sich Menschen öffentlich nicht zur Reue hin.
Wie kommst du darauf? Natürlich kann man bereuen und das auch durchaus zeigen.


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25.01.2021 um 20:40
Man sollte mit verurteilten Mörder kein Erbarmen haben, die hatten auch keins zu ihren Opfern.


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25.01.2021 um 20:45
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Wie kommst du darauf? Natürlich kann man bereuen und das auch durchaus zeigen.
Ja kann "man". Ich denke aber, dass bei schweren Vergehen das Schamgefühl einfach zu groß ist die Reue zu zeigen.

Ich habe mich als 13 Jähriger einmal komplett daneben benommen. Ich habe einem zwei Jahre älteren, der mich permanent ein wenig gemobbt hatte, mit einem selbst gebasteltem Schlagring, den ich aus einem Gürtel und einem Handbügel gebastelt habe, die Nase gebrochen. Ich habe das Teil gebastelt in der Erwartung: Komm du mir noch einmal. Und er kam. Das letzte Mal.

Noch am selben Abend dachte ich, Junge, spinnst du? Wie kommt du denn auf so etwas. Ich bereue dieses Verhalten seit 27 Jahren und ich schäme mich dafür. Ich kann aber nicht hingehen und sagen: "Hey E. Mist das tut mir echt leid. Ich kanns nicht rückgängig machen."
Dieses Schamgefühl geht soweit, dass ich denke ihm anonym Geld in den Briefkasten schmeißen zu müssen. Aber selbst dann wüsste er ja nicht wofür das Geld wäre. Eigentlich muss ich ihm danken, dass es zu keiner Anzeige und Schmerzensgeld kam. Ich schäme mich aber einfach dafür und das hemmt mich gegenüber ihm ehrliche Reue zu zeigen.

Jetzt stelle ich mir das bei einem Mörder vor. Das hemmt m.E. brutal zur öffentlichen Reue. Das diejenigen nicht nur alleine wegen ihrem Schicksal eingesperrt zu sein Reue empfinden glaube ich nicht. Viele denken bestimmt an Ihre Opfer.


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25.01.2021 um 20:49
Zitat von GinnungagapGinnungagap schrieb:Ja kann "man". Ich denke aber, dass bei schweren Vergehen das Schamgefühl einfach zu groß ist die Reue zu zeigen.
Wie muss man deiner Meinung nach Reue zeigen? Was verstehst du darunter? Wie müsste man sich verhalten?


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25.01.2021 um 21:14
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Wie muss man deiner Meinung nach Reue zeigen? Was verstehst du darunter? Wie müsste man sich verhalten?
Nunja ich bin kein Geisterwissenschaftler, von daher bitte ich zu berücksichtigen wenn ich Begriffe falsch angewendet habe oder anwende.

Reue zeigen ist ja das eine. Es muss ja auch auf der anderen Seite Vergebung erfolgen. Reue zeigen geht m.M. damit einher, dass man versteht was an seinem Verhalten falsch war und dieses demütig erklärt. Unter Offenbarung des Schamgefühls, da ohne Scham keine Schuld erkannt werden kann.

Ich denke Menschen mit schweren Störungen oder Soziopathen sind hierzu nicht in der Lage. Aber nicht jeder Verbrecher ist ein Soziopath.

Um noch ein persönliches Beispiel zu bringen für das ich mich bei meinem gegenüber ausdrücklich Reue gezeigt habe:

Einem Menschen den ich früher Freund nennen konnte, habe ich mal die Freundin ausgespannt. Da er nicht mein Freund war. Jedenfalls ist er ein herzensguter Mensch. Im Laufe der nachfolgenden Beziehung, sprach meine damalige Ex abfällig über ihn. Das ist vielleicht nur zwei bis drei Mal vorgekommen in 5 Jahren Beziehung. Aber genau an diesen Punkten habe ich mich geschämt. Da es ihm in der Trennungsphase echt mies ging. Er hat sie geliebt, ich sie nicht wirklich. Und ich denke auch sie mich nicht wirklich. Jedenfalls bin ich in meiner "Trennungsnacht" gechillt die Autobahn hochgefahren da dudelte "am Balkon gegenüber" von Kettcar aus dem MP-3 Player. Geistesgegenwärtig bin ich an der nächsten Ausfahrt runter um zurück zu fahren. Ich bin direkt zu dem "Freund" gefahren um zu sagen, dass ich mich für mein Verhalten von damals schäme und diesen Vorgang bereue. Und zwar persönlich. Ich habe fünf Jahre zu diesem Zeitpunkt kein Wort mit ihm gewechselt. Und dann klingle ich bei ihm. Ganz ohne Überwindung. Er hat mir das hoch angerechnet. Mir also vergeben. Vielleicht auch weil er drüber weg war und das längst alles hinter sich gelassen hatte.

Es kommt vielleicht immer darauf an was es zu bereuen gilt und ob man dafür überhaupt eine Vergebung erhalten kann.


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