Noch mal kurz dazu:
warmerfebruar schrieb:klappt das? Gibt es da nicht genug Bewusstsein und Sensibilisierung, dass ich weiss dass sowas falsch ist? Gibt es nicht genug Hilfen für eben jene Personengruppen?
https://www.kein-taeter-werden.de
www.schicksal-und-herausforderung.de/unsere-ziele/hilfe-fuer-paedophile/
An deiner Reaktion meine ich zu erkennen, dass du nicht verstanden hast, worum es mir geht.
Das Problem von Menschen mit sexuellen Präferenzstörungen (also nicht nur Pädophilen, aber auch) ist doch vor allem, dass sie schon entmenschlicht werden, bevor sie überhaupt etwas getan haben. Es gab sogar mal umfragen, in denen über 20% der befragten Menschen angaben, sie fänden es besser, wenn ein Pädophiler (der keine Straftaten begangen hat) tot sei.
Diese Menschen werden teilweise von vornherein aus der Gesellschaft ausgeschlossen, obwohl sie für ihre Neigung nichts können. Sie können mit niemandem darüber reden, weil sie zu sonst überall unten durch wären. Natürlich wissen die meisten, dass Kindesmissbrauch moralisch verwerflich ist. Die meisten wollen Kindern auch nicht schaden. Aber gerade labile Personen sind es, die dem Drang dann doch nicht widerstehen können und labile Personen züchtet man sich, indem man Menschen ausgrenzt und ablehnt. Es kann doch nicht sein, dass jemand mit einer Pädophilie oder auch sexuellen Gewaltfantasien bei einem Psychotherapeuten wieder rausgeworfen wird, weil dieser nicht "mit solchen Menschen" arbeiten will - sicher wird das nicht tagtäglich passieren, ich habe dazu leider keine Statistiken (die es wohl auch nicht gibt). Aber allein die Tatsache, dass Menschen mit diesen Problemen ständig "auf der Flucht" sein müssen, sich verstecken müssen und mit dem Gedanken leben, dass sie von der Gesellschaft gehasst werden für etwas, das sie sich nicht ausgesucht haben, ist ein Grund, weshalb sich Menschen in nicht Therapien begeben (können). Sich nicht anvertrauen. Oder gar zu beginnen die Gesellschaft abzulehnen, die sie schließlich in diese Außenseiterrolle getrieben hat.
Das KTW-Projekt wird glücklicherweise aktuell ausgebaut und das ist auch gut so. Aber es muss sich eben auch gesamtgesellschaftlich etwas ändern. Ich persönlich sehe es nicht als großen Fortschritt an, wenn es zwar Präventionsprogramme gibt, die Menschen dort aber anonym bleiben müssen, weil sie sonst um ihre Existenz fürchten müssen. Wo leben wir denn bitte?
Das soll nun keine Rechtfertigung für irgendwas sein. Keineswegs!
Ich bin allerdings der Meinung, dass man schon so fair sein sollte, Menschen Hilfen anzubieten, BEVOR sie etwas tun, statt dann hinterher ihren Kopf zu fordern, wenn dann doch etwas passiert ist.