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Todesstrafe

22.724 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

01.12.2016 um 18:38
@Bone02943
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb: Es gibt ja trotzdem die Möglichkeit das Menschen, die eben keine gute resozialisierungs Prognose erhalten, zur Not auch bis zu ihrem Tod im Knast bleiben. Wobei ich aber der Meinung bin das nicht jeder Mörder, für immer, weggesperrt werden muss.
Es gab und gibt aber auch solche Fälle, gerade bei Sexualdelikten, wo der entlassene Straftäter sogleich das nächste Kind ermordet hat. Es gibt sogar Fälle, die nach einer langjährigen Sicherungsverwahrung wieder zu Straftaten führten, als die Polizei die Observation einstellte.

Es ist sehr schwierig Eltern zu erklären weshalb man das Täterwohl über das der Opfer stellen will. Das ist eine Sicht. Eine andere, die nichts mit Rache zu hat ist der Rechtsgrundsatz bonum commune, salus publica, nicht zu verwechseln mit der NS-Formel "Gemeinnutz geht vor Eigennutz".

In solchen isolierten Fällen wo es keine Hoffnung auf Resozialisierung gibt, kann es auch ein Akt der Gnade sein, einen Straftäter das Leben zu nehmen, anstatt ihn bis an sein Lebensende der Freiheit zu berauben.


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01.12.2016 um 18:51
@yenredrose

Ich finde nicht das man gleich die Kinder und Sexualstraftäterkarte ausspielen muss. Damit wird doch nur versucht Rache zu erzeugen. Die Todesstrafe wird aber auch für völlig banale Dinge angewendet. Zumal die Opfer einer solchen Gewalt auch dann nicht in Ruhe leben können, da selbst wenn der Täter nicht mehr lebt, dort draußen viele potentiell neue Täter herumlaufen. Da hilft es eben nur wachsam zu sein, denn an sich kann hinter jeder Ecke ein Täter lauern, was Sexualdelikte angeht ja oft auch noch im eigenen familiären Kreis.

Und vorallem, am Ende sind Gerichte eben auch nur mit Menschen besetzt und Menschen machen Fehler. Ob jetzt nun in der Urteilsfindung, oder eben in der Beurteilung der Täter. Dahingehend hat jemand, ohne hingerichtet zu werden, wenigstens die Möglichkeit das seine Unschuld doch noch bewiesen wird.


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01.12.2016 um 19:39
@yenredrose
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb: In solchen isolierten Fällen wo es keine Hoffnung auf Resozialisierung gibt, kann es auch ein Akt der Gnade sein, einen Straftäter das Leben zu nehmen, anstatt ihn bis an sein Lebensende der Freiheit zu berauben.
Und wenn der vermeintliche Täter gar nicht sterben will?
Ist das dann noch immer ein "Akt der Gnade" ihn ins Jenseits zu befördern?

Abgesehen davon
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb: Und vorallem, am Ende sind Gerichte eben auch nur mit Menschen besetzt und Menschen machen Fehler. Ob jetzt nun in der Urteilsfindung, oder eben in der Beurteilung der Täter. Dahingehend hat jemand, ohne hingerichtet zu werden, wenigstens die Möglichkeit das seine Unschuld doch noch bewiesen wird.
können Tote nicht wieder lebendig gemacht werden und die Opfer des Täters mit seinem erzwungenen Ableben schon gar nicht.


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01.12.2016 um 19:49
@yenredrose
Andererseits gibts auch Fälle ohne Ende wo sogar Unschuldige aufgrund falscher Gutachten jahrzehntelang im Bau geschmachtet hsben oder immer noch schmachten


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02.12.2016 um 08:51
Ob das nun "Fälle ohne Ende" sind, möchte ich mal dahingestellt sein lassen. Andererseits gibt es aber auch genug Fälle, in denen der Täter zweifelsfrei feststeht, wie etwa in dem von mir geschilderten - fiktiven - Beispiel mit bei dem Bankraub mit Geiselnahme. Solch ein Täter liegt dann voraussichtlich sein Leben lang der Gemeinschaft auf der Tasche. Auch wenn er schon nach 20 Jahren rauskommt, wird ein verurteilter Mörder kaum eine Arbeit finden, von der er leben kann.


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02.12.2016 um 09:03
@roadcaptain
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Auch wenn er schon nach 20 Jahren rauskommt, wird ein verurteilter Mörder kaum eine Arbeit finden, von der er leben kann
Das hört sich äusserst "fürsorglich" an. So wir man ein Tier einschläfert das ohne Fürsorge verhungern müsste.


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02.12.2016 um 10:18
@roadcaptain
Als neuer CEO der Deutschen Bank wird er sicher nicht gehandelt werden,aber es gibg ja noch andere Betätigungsfelder.
Die ehemalige Fälscherwerkstatt der RAF sass achtzehn Jahre im Bau,ginge es nach der Bildzeitung oder so,d0rfte der nirgendwo mehr arbeiten,Christian Klar stellte sie js auch nach und terrorisierte Claus Peymann der ihm eine Praktikantenstelle freihielt.
Aber es geht nicht nach der Bild...und Grashof arbeitet mittlerweile als Chefbeleuchter an einem überregional bekannten Theater...und ist nicht der einzige Exknacki hinter der Bühne.
Selbst auf der Bühne steht mit Christoph Wackefnagel ein ehemaliger Terrorist


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02.12.2016 um 10:49
@yenredrose
es kann kein Akt der Gnade sein, wenn man über den Tod eines anderen Menschen entscheidet, OHNE dessen Zustimmung.


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02.12.2016 um 11:20
@Warhead
die waren halt damals schon prominent und sie ziehen vielleicht Besucher an - aber wie sieht es mit dem gemeinen Mörder aus, den vorher keiner kannte und der vergessen ist, wenn die Medien nicht mehr berichten? Findet der einen Job und behält er ihn, wenn seine Vergangenheit bekannt wird. Wie begegnen ihm Hinterbliebene seines Opfers, denen es vielleicht nicht so gut geht wie ihm?

Ich will mich hier auf keinen Fall für die Todesstrafe stark machen, aber die Entschädigung von Verbrechensopfern ist für mich das höhere Gut als das Täterwohl.


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02.12.2016 um 11:49
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:als das Täterwohl
Ein schönes Beispiel für die entmenschlichung von Personengruppen, um daraus ein Argument konstruieren zu können.

Ich unterstelle Dir, dass Du das nicht absichtlich gemacht hast, dennoch ist es bezeichnend für die Diskussion an sich. Bei der Behandlung von Straftätern geht es um "Menschenwohl". Auch Täter sind als Menschen zu behandeln. Ihre rechte sind keine Täterrechte sondern Menschenrechte.

Sobald man anfängt, Menschen auf "Monster", "Schädlinge", "Täter" zu reduzieren und ihnen damit jegliche menschliche Komponente aberkennt, fällt es leicht, ihnen jegliche Menschenwürde abzuerkennen und mit ihnen wie mit Gegenständen zu verfahren.

Ja, es kostet Geld, Straftäter zu verwahren. Ja, es ist in vielen Fällen nicht möglich, dem Opfer eine angemessene Kompensation zu gewähren. ja, es ist nicht möglich, zukünftige Handlungen von Menschen sicher vorherzusagen. An diesen fakten lässt sich nichts ändern. aebr es lässt sich ändern, wie wir mit diesen Tatsachen um gehen.
Wir als Gesellschaft müssen uns daran messen lassen, wie wir mit unseren Mitmenschen um gehen.


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02.12.2016 um 11:51
@roadcaptain
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:Ich will mich hier auf keinen Fall für die Todesstrafe stark machen, aber die Entschädigung von Verbrechensopfern ist für mich das höhere Gut als das Täterwohl.
Was erwartet man denn als "Entschädigung"? Rache, das ein verurteilter nach verbüssen seiner Haftstrafe geächtet wird so wie man es vor mehr als 100 Jahren noch betriebt. Rache ist eben auch nichts weiteres als ein niedriger Instinkt.


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02.12.2016 um 12:18
Ich weiß auch nicht ob die Hinterbliebenen dann monatlich eine Überweisung von dem Mörder ihres Angehörigen auf ihrem Kontozettel lesen möchten. Manche Menschen wollen dann vielleicht doch mal damit abschließen und ihr Leben weiter leben.
Ansonsten kann eine Entschädigung nur vom Staat kommen, aber auch die wird nie als gerecht angesehen werden da immer die Gefahr besteht das Hinterbliebene XY mehr bekommen als andere in einer ähnlichen Situation.


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02.12.2016 um 12:18
@wichtelprinz
Zitat von wichtelprinzwichtelprinz schrieb:Was erwartet man denn als "Entschädigung"? Rache......
ich glaube, das hatte ich deutlich genug gemacht - nicht Rache

Die Hinterblieben eines Mordopfers sollten mit staatlichen Mitteln so gestellt werden, dass zu der Trauer um den Verlust nicht auch noch finanzielle Not hinzukommt und ein "normaler" Lebenstandard gehalten werden kann. Das ist in der Praxis leider nicht so. Deshalb sollten staatliche Mittel vorrangig dafür verwand werden und nicht dafür, dass der Verursacher - der Täter - im Gefängnis menschenwürdig untergebracht ist, wobei auch "menschenwürdig" ein von einem Reichen sicher anders interpretiert wird, als von einem Obdachlosen.


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02.12.2016 um 12:20
@roadcaptain

Ich glaube damit schafft man sich aber auch wieder neue Motive zu morden.


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02.12.2016 um 12:24
Es wurde ja auch schon oft wegen Geld gemordet. Vorallem wenn eine Lebensversicherung im Spiel ist, die Hinterbliebenen von Person XY dann zusteht. So eine staatliche große Unterstützung ist doch nur wieder ein weiterer Anreiz dafür das gemordet wird. Gerade in schwieriegen Ehen sehe ich da einiges an Potenzial, wegen dem Geld zu morden.

Edit: es wäre auch ein weiteres Motiv was den Verdacht also in die falsche Richtung lenken kann, wenn schlecht ermittelt wird.


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02.12.2016 um 12:29
@Bone02943
das ist aber jetzt wirklich weit hergeholt


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02.12.2016 um 12:30
@Bone02943

wer wegen eines erbes oder einer lebensversicherung tötet, sieht von dem geld keinen einzigen cent. sie töten in dem glauben, dass sie nicht erwischt werden.


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02.12.2016 um 12:35
@dasewige

Das spielt aber keine Rolle. Das Motiv dazu ist da, der Mord deswegen dann vielleicht auch. Mir gehts auch nicht um das Geld, nur denke ich könnte man damit weitere Anreize schaffen das gemordet wird. Und das sollte man natürlich nicht.


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02.12.2016 um 12:36
@dasewige
das macht wohl jeder.....sie töten aus Habgier, ein niederer Beweggrund.

@Bone02943
wieso neue Motive? Es ist doch so gemeint, dass der finanzielle Verlust aufgefangen werden soll, es geht ja nicht um eine finanzielle Verbesserung.

@roadcaptain
es gibt doch die Opferentschädigung und die Hinterbliebenenversorgung


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02.12.2016 um 12:39
@roadcaptain
Apropos weit hergeholt...
Zitat von roadcaptainroadcaptain schrieb:ich glaube, das hatte ich deutlich genug gemacht - nicht Rache

Die Hinterblieben eines Mordopfers sollten mit staatlichen Mitteln so gestellt werden, dass zu der Trauer um den Verlust nicht auch noch finanzielle Not hinzukommt und ein "normaler" Lebenstandard gehalten werden kann. Das ist in der Praxis leider nicht so. Deshalb sollten staatliche Mittel vorrangig dafür verwand werden und nicht dafür, dass der Verursacher - der Täter - im Gefängnis menschenwürdig untergebracht ist, wobei auch "menschenwürdig" ein von einem Reichen sicher anders interpretiert wird, als von einem Obdachlosen.
Du meinst also es gäbe ein staatliches "Mörderbudget" das die Haftstrafe und die Kosten für Hinterbliebene Opferangehörige beinhaltet und das man dieses Budget einfach anderst verteilen sollte. Also mehr für die Opferhinterbliebenen und weniger für den Mörder, also zB seine Mahzeiten ein Lebenlang auf Wasser und Brot setzen und so haben die Angehörigen des Opfers dann mehr. Und dies liese sich dann praktikabel bei jedem Fall budgetieren. Sowas will man dann noch menschenrechtskonforme Rechtstaatlichkeit nennen?


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