@ahri Soooohoooo
:DDie Ente sprach zum Keks: OT, OT, OT!
Ich denke, bei der Abtreibung ist die Frage auch wieder: "Recht auf Leben"? Ab wann ist ein Leben lebenswürdig, wann nicht.
Was sich hier auf jeden Fall formulieren lässt: Wenn die Eltern bei der Geburt sterben, beziehungsweise noch vor der Geburt, dann ist immer das Leben der Mutter wichtiger.
Da bin ich ein Känguru: Raus damit, fürs Überleben.
Also können wir vielleicht soetwas wie eine... Notwendigkeit formulieren?
Wenn bestimmte Parameter erfüllt worden sind, dann lässt sich das eine Leben mit dem anderen vergleichen.
ahri schrieb:Nein, da muss ich dich leider enttäuschen :D Hast du vielleicht zufällig eine? :P
Neein, leider nicht, aber was nicht ist.... (Notizblock raushol; ahri mit Polizeiuniform verführbar)
:Dahri schrieb:Richtig. Gut, ich denke das ist dann wohl der Punkt an dem ich dann noch ein bisschen mehr differenzieren kann. In einer Situation, in der man eben nicht den Luxus hat sich für die humanere Variante zu entscheiden und das Leben von anderen Menschen retten kann, da würde ich mich nicht negativ gegen eine Tötung aussprechen.
Hier finden wir also wieder eine gewisse "Notwendigkeit" vor. Ich denke, dass jeder gerettet werden will. Deshalb gibt es ja die Schusserlaubnis. Also lässt sich wieder ein Handlungszwang erkennen, der andere Menschen zum Töten bringt.
ahri schrieb:Ich dachte du willst an den Punkt, an dem jeder die gleiche Definition von Recht und Unrecht hat?
Jupp, idealerweise! Aber dazu müssten wir ja auch alle Perspektiven und Meinungen einbeziehen. Aus These und Antithese soll die Synthese erfolgen, Pro und Contra sind Gegenspieler, die nur zusammen gut sind.
Das sind aber wieder mal Enten und Kekse.
ahri schrieb:Naja, aber dann erstellen wir nun angenommen Richtlinien, die (im Idealfall) dann für alle Menschen stimmig sind und gelten. Aber die müssen wir dann ja auch wieder an die nächste Generation weiter geben. Also ohne andere Menschen funktioniert das dann wohl auch wieder nicht.
Sie müssten nicht nur weitergegeben werden, nein, sie müssten sogar jeden Tag angepasst werden. Es ist quasi ein immerwährender Rückkopplungsprozess, der die Wahrheit und die bestmögliche Handlungsmaxime immer wieder selbst überprüft.
Das ist es ja, was ich in unserer Gesellschaft vermisse. Diese Prozesse sind, wenn sie stattfinden, viel zu langsam.
Aber das ist ja auch wieder OT.^^
ahri schrieb:Mich zu verwirren ist nun nicht sonderlich schwer, das schaff ich selbst auch mehr als oft :D :P
Inwiefern das nun? Alle Menschen abschaffen, die sich nicht der Meinung der Allgemeinheit anpassen? :ask:
Ahahahah. War jetzt wirklich blöd von mir... aber das war nur ein Spaß, der meine eigene Verwirrtheit aufzeigen sollte.
Gut, dass er dich komplett verwirrt hat... xD
ahri schrieb:Hmm. Ich kann deine Meinung dazu generell verstehen. Ist wieder dasselbe wie mit dem Hitler Beispiel. Ich denke ich bin der Meinung, dass man auch hier sehen muss inwiefern man humane Möglichkeiten hat. Auch wenn du findest, dass man solchen Menschen keine Würde entgegenbringen muss. Ich tu mir da etwas schwer mich richtig festzulegen. (Und nein damit will ich nicht die Verantwortung abgeben :P).
Hier sehe ich auch wieder eine Notwendigkeit. Natürlich ist das jetzt die Retroperspektive, wir können ja nicht in die Zeit zurück und Hitler töten, bevor er alt genug ist... (Oder könnten wir doch? Also das ist jetzt mal eine interessante Frage... Dürfen wir das Hitlerbaby töten, in dem Wissen, was danach kommt...?)
Aber, wenn man das Leid unzähliger Seelen verhindern kann, lässt sich also wieder objektiv über eine Tötung sprechen. Ansonsten ist der humane Weg der beste...!
Darum kommt das hier auch für uns beide nicht in Frage:
Was ich auf jeden Fall als unnötig empfinde ist, die Menschen bestmöglich zu quälen und ihnen auch möglichst viel Schmerz und Leid zuzufügen. Aber das wollen ja auch viele. Der Täter soll leiden.
Hat man ganz schön gesehen, gab hier mal nen Thread, kann mich nicht mehr genau erinnern wie er hieß, in dem ein inhaftierter Täter (so wars glaube ich :ask: ) gerne sterben wollte und ganz viele User hier dann damit argumentiert haben, dass er nicht das Recht dazu hat, weil er seine Strafe absitzen muss um noch möglichst viel zu leiden. Von sowas halte ich nichts.
Naja, du bist der Meinung, dass man Menschen, wie Sklavenhändlern etc. keine Würde entgegenbringen sollte und die Todesstrafe in dem Fall aktzeptabel wäre. Ich seh das nicht zwangsweise so. Deswegen hmm.. den Menschen umbringen..?! Da müsstest du dann ja auch wieder differenzieren was er in der Vergangenheit getan hat.
Das Ding ist dann halt eher, wenn er nicht fähig ist mit anderen Menschen zusammenzuleben, weil er immer wieder dem Drang nachgibt jemanden umzubringen und man keine andere Möglichkeit hat um ihn davon abzuhalten, dann ja. Denn sonst werden auch wieder andere Menschen sterben. In dem Fall hat man dann wieder nicht den "Luxus", von dem wir anfangs sprachen. Den Wert des Lebens von der Nützlichkeit abhängig zu machen halte ich für Quatsch. Das Thema kam schon mal auf hier im Thread :D
Denn wenn man es so sieht haben Inhaftierte in Gefängnissen ja auch keinen "Nutzen" für die Gesellschaft. Nein, da bin ich eindeutig gegen die Todesstrafe. Naja, verhungern lassen klingt da zwar sehr dramatisch, aber ihm deswegen das Recht auf Leben zu nehmen halte ich auch nicht für optimal. Ich meine - auch wenn er nur Menschenfleisch essen sollte - kann man ihm ja noch die Option auf Nahrung geben (natürlich keine Menschen :D) und er kann dann entscheiden ob er diese annimmt oder nicht. Oder ob er dann nicht vielleicht sogar sterben möchte.
Sich rauszureden bringt nichts und ist unmündig. Der Humanismus und die Aufklärung fordern eine Auseinandersetzung, deshalb müssten sich alle dazu äußern können.
Darüberhinaus stellen wir also fest, dass Tötungen notwendig sind, wenn es kein anderes Mittel mehr gibt.
Bei allen anderen Verbrechen müssen wir uns darum bemühen, weniger emotional zu handeln.
Wir müssen uns bemühen, nicht die gleichen Muster zu benutzen, die erst zur Entstehung des Verbrechens geführt haben.
Ich, für meinen Teil, habe mein Todesurteil nochmal überdenken müssen. Meine Forderung nach Todesstrafen für Menschenhändler, Sklavenhalter und Vergewaltiger ist so gut wie vom Tisch, da du recht hast.
Wir müssen human bleiben, wir dürfen nicht mit althergebrachten, ewiggestrigen Blutfehden das Leid noch vergrößern und neu entfachen.
Wir müssen den Teufelskreis durchbrechen und diese Schweine einbuchten; so einfach ist das.
Wenn ich so in mich reinhöre und mich selbst überprüfe, dann weiß ich, warum ich diesen Menschen Leid zufügen will.
Weil sie es verdient haben.
Aber das sollte nicht mehr unser Weg sein. Wenn wir schon die Wahl haben, zwischen an die Wand stellen und in den Kerker werfen, dann sollten wir die richtige, humane Entscheidung treffen.
Es bringt ja nichts, diese Menschen zu töten. Doch... vielleicht dieses Argument der Nützlichkeit und der Verschwendung von Ressourcen - aber das darf nicht zum Leitbild des "Kodex" werden. (Nur, wenn biologisch nicht anders möglich.)
Also, um hier unser OT-Gespamme mal zu einem Abschluss zu bringen und überzuleiten^^, lässt sich folgendes Urteil über das Todesurteil formulieren:
Es ist nicht angemessen. Es bringt nichts.
Jede Forderung nach einer Todesstrafe zeigt nur die eigene, verkümmerte Seele und, dass man sich nicht lange mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Das Leben ist einfach zu kostbar, als dass wir einen unschuldig zum Tode verurteilten akzeptieren könnten. Demnach sind Todesstrafen aufgrund der Störanfälligkeit des menschlichen Verstandes kategorisch abzulehnen.
Darüberhinaus bringt das Leid des Leidverursachers auch nichts. Niemand wird lebendig, niemand wird geheilt. Wir verllieren nur einen kleinen Teil unserer Menschlichkeit, indem wir versuchen die Menschlichkeit hochzuhalten.
Das ist wie Frieden durch Waffen, wie Ficken für die Jungfräulichkeit - ein Paradoxon in sich.
Aber jedes Paradoxon hat auch eine wahre Seite, sonst wäre es ja nicht paradox.
Also was ist die wahre Seite der Todesstrafe?
Zusammenfassend würde ich hier eine akute Bedrohung, die eine Notwendigkeit impliziert, als Rechtfertigung postulieren.
Ob es unser Geiselnehmerbeispiel, ob es unser Schwangerschaftsbeispiel, ob es unser Befreiungsschlag war - es gab immer eine Notwendigkeit.
Das liegt einfach daran, dass es solche Menschen gibt, die anderen nur schaden wollen.
ahri schrieb:Gäbe es sie? Gibt es sie denn nicht? ;)
Aber nur weil diese Menschen nicht mehr klar denken können, dürfen wir nicht aufhören, über dieses Problem nachzudenken. Und darüber GUT nachzudenken, denn der Tod ist viel zu endgültig und das Leben viel zu schön...
Also steht die Moral, Leben zu bewahren tatsächlich höher als die Moral, nicht zu töten.
Nur, wir haben die Wahl, wenn sie uns noch nicht genommen wurde.
Und deshalb wollen wir gut wählen:
ahri schrieb:Also ich würde sagen wer sterben möchte, dem sollte man den Wunsch nicht verwehren. Wer leben möchte, der muss eben damit leben inhaftiert zu sein, so dass er keinen Schaden mehr in der Gesellschaft anrichten kann.
So... toll!
Zufrieden?
Krieg ich halt keine Todesstrafe... dafür sind die Knäste jetzt überfüllt :p
In dieser Diskussion mit dir habe ich gemerkt, wie irrational eigentlich die Forderung nach einer Todesstrafe ist.
Ich habe gemerkt, wieso ich nach dem Blut der Schuldigen giere, warum ich für die Todesstrafe bin.
Du hast mir gezeigt, dass das meine emotionale, irrationale Seite, mein Instinkt, das Tier in mir ist/war.
Dabei lebe ich doch selbst nach dem Grundsatz: Der Verstand ist das höchste und wichtigste, da er uns vom Tier unterscheidet.
Bei meinem Versuch, diese Erde menschenfreundlicher und lebenswürdiger zu machen, hätte ich genau das Gegenteil erreicht... was schon ziemlich traurig ist!
Unsere Ideale fordern von uns Stärke und Mut.
Zur Mut und Stärke zählen aber nicht nur der Mut, einen Geiselnehmer zu töten und die Stärke, seinen Peiniger zu vernichten - sondern viel mehr die Stärke, zu vergeben. Den Mut, das richtige zu tun, auch wenn es sich falsch anfühlt.
Wenn ich also tatsächlich für die Aufklärung, für den Humanismus, für die Wissenschaft und für die Wahrheit; kurzum für das Leben an sich bin, dann muss ich es auch immer bejahen, wann immer ich kann.
Und dazu gehört es auch, einen Menschen am Leben zu lassen, den ich gerne eigenhändig zum Orkus schicken wollen würde...
Ich danke dir, dass ich die Chance hatte, mich selbst zu überprüfen.
Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal nach Blut dürsten werde - bestimmt werden mich meine Emotionen früher oder später wieder einmal übermannen, wenn ich von den Gräueln der Zukunft lesen werde - aber zumindest habe ich jetzt die Kraft und den Mut, nochmal drüber nachzudenken.
Doch wenn ich so recht drüber nachdenke, dann handeln wir manchmal zu unentschlossen, zu weich.
Wir akzeptieren viel zu viel Ungerechtigkeit und lassen viel zu viele Dinge durchgehen.
Kinderschänder, Menschenhändler, Folterer, Vergewaltiger, Peiniger - Wenn wir die schon nicht mehr umbringen dürfen (
@all, bedankt euch bei ahri!), dann sollten wir zumindest das Strafmaß dermaßen erhöhen, dass sich der scheiß für niemanden mehr lohnt...
Chemische Kastration für Triebtäter?
Sklavenarbeit für Menschenhändler?
Kannibalen als Futter für Kannibalen?
Sicherungsverwahrung für Wiederholungstäter?
Das und vieles mehr im Thread für OT, Rumgezicke und Machtfantasien für die Mods - auf Allmy - soon (TM)
:D