Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

@Katori

cassiopeia88 schrieb am 24.04.2013:Text

Katori schrieb: Ich bekam auch schon für meinen Geschmack zu oft mit wie andere sich halt schlecht über Menschen mit Behinderungen lustig machen, ja so unglaublich lustig :shot:

Was, das waren etwa 30-jährige? Könnt ich mir noch nicht mal mit genug Promille im Blut vorstellen. Traurig, sowas

@borabora was mit solchen Menschen nicht in Ordnung ist, werden die sicherlich nicht mal selbst wissen, aber bei solchen Äußerungen überkommt einem schnell der Drang demjenigen nen Stück Seife in den Mund zu stopfen.

Ich habs, Gott sei Dank, eher weniger erlebt. Solche Menschen haben meine tiefste Verachtung.

Schlimm sind auch die ungenierten Blicke der Leute, die Behinderte sehen, da möchte ich so manches Mal eine Kamera dabeihaben ..

@borabora

Und warum hälst Du sie für keine Mutter? Meinst Du, sie war so egoistisch, um sich all diese Sorgen aufzuhalsen?

Meine Frage zielte nicht darauf ab, ob Du Menschen verachtest, die Behinderte ansehen - denn Deiner eigenen Aussage nach, dürfte es diese Behinderten ja gar nicht geben, wären die Mütter Mütter und hätten rechtzeitig abgetrieben.

@borabora

Es ist ihre Entscheidung und steht niemandem zu, das verachtenswert zu finden. Die Last trägt sie und es zeigt mehr Fürsorge, ihre Tochter zu bitten, nach ihrem Tod, sich um den Bruder zu kümmern, als eine einfache Abtreibung vornehmen zu lassen. Das nennt man Verantwortung.

Du weißt nicht, wie sich der Tages- u. Nachtablauf verhält u. wie er schläft usw. Das muss man echt erstmal verkraften.
Ich als Mutter hätte sicher Sorge, was aus meinem behinderten Kind wird, wenn ich nicht mehr bin, ganz sicher, doch ich kann doch meiner Tochter/Sohn nicht diese immense Verantwortung aufbürden.

Und sie muss ja dann auch noch einen Ehepartner haben, der diese Verantwortung mitträgt.

Der eigene Vater der Kinder jedenfalls hat sich scheiden lassen, weil er psychisch am Ende war.
Kann ich durchaus nachvollziehen.

Das weißt Du auch nicht, wie sich der Tagesverlauf verhält. Weiterhin gibt es Einrichtungen, die hier unterstützen. Dennoch würde ich mir niemals anmaßen, die Entscheidungen anderer bezüglich des Lebens, welches sie in die Welt setzen, zu verurteilen.

Und nur weil der Mann die Biege gemacht hat, ist Deine Aussage diesbezüglich nicht wahrer, trotz Deines immensen Verständnisses für ihn.

Interested schrieb:Das weißt Du auch nicht, wie sich der Tagesverlauf verhält.

Ich kenne sie, wir waren Nachbarskinder und sind zusammen zur Schule gegangen,
jetzt hat meine Tochter Freundschaft mit ihrer Tochter.

Interested schrieb:Dennoch würde ich mir niemals anmaßen, die Entscheidungen anderer bezüglich des Lebens, welches sie in die Welt setzen, zu verurteilen.

Wenn ich jetzt sage, eine fragwürdige Entscheidung ist das sicherlich auch verachtenswert.
Ihre Tochter jedenfalls leidet, u.a. auch, weil sie für ihre Mutter kaum existent ist. Alles dreht sich um ihrem Bruder,
wie sie oft sagt.


Es gibt da noch so viel zu erzählen, doch ich denke, das ist kein Thema für ein Forum.

Ich hätts wissen sollen...

Du verachtest ja schon die Menschen, die sich für so ein Kind entscheiden,

Das hab ich so nicht geschrieben, ich meinte eher die Gaffer, obwohl ich erst anders geantw. hab

@borabora

Du hast sehr wohl der Mutter vorgeworfen, keine Mutter zu sein und somit verachtest Du sie für ihre Entscheidung. Das hast Du übrigens mit den Folgebeiträgen auch noch untermauert. Deine Aussage geht dahin, dass sie keine Mutter ist, weil sie ein behindertes Kind zur Welt gebracht hat, welches aus Deiner Sicht nicht lebenswürdig ist. Darum verwunderte mich die Doppelmoral ja so sehr, dann die Gaffer auch noch zu verurteilen. Denn lt. Deiner Aussage, gäbe es diese Behinderten nicht, gäbe es die Gaffer nicht. Und gute Mütter treiben ab.

Ich bin raus!

Und wie soll man das Thema behandeln, wenn völlig gesunde Kinder abgetrieben werden?

Interested schrieb:Ich bin raus!

Ist okay, beeindruckt mich jetzt nicht wirklich.

Ich kenne die kompletten Umstände, Duuu nicht.
Das Kind hat sehr wenig Lebensqualität.

Ich als Mutter würde mir so ein Leben für mein Kind nicht wünschen.
Den Rest kannst Du nochmal durchlesen.

Interested schrieb: Und gute Mütter treiben ab.

Das kannst Du so auslegen, wie es dir gefällt.
Mehr werde ich dazu nicht mehr schreiben

@Mico

Mico schrieb:Ihr seid nicht Schuld daran und werdet trotzdem abgetrieben.Sowas könnte ich mir nicht mit ansehen,da ich bei solchen Sachen enormes Mitgefühl habe

Ich auch. Als ob ein behindertes Kind nicht leben möchte. Man darf alles in dieser Welt sein, aber nicht Kind, alt oder behindert. Und wenn man nur ein gesundes Kind lieben kann dann liebt man nicht wirklich.Für ein behindertes Tier wird oft mehr getan als für ein behindertes Kind. Wie krank ist eigentlich die Gesellschaft? Wenn bei einem behinderten Kind die Abtreibung nicht erfolgreich war und lebend zur Welt kommt , dann wird diesses lebende Kind unversorgt zur Seite gelegt bis das es stirbt.

Es kommt auf jeden Fall auf den Schweregrad der Behinderung an. Ich würde damit schließlich nicht nur mit einem Kind, sondern auch mir und meiner Frau das Leben für immer deutlich erschweren. Die Frage ist natürlich, wo man hier die Grenze ziehen soll, da gerät man ganz schnell in ethisch fragwürdige Situationen...

@neonbible
Was macht man denn wenn das Kind durch einen Geburtsfehler behindert zur Welt kommt?
Muß man dieses Kind dann nicht auch SOFORT töten? Ob Spätabtreibungen oder nach der Geburt ist dann doch eh egal.

@Etta

Erstens sprach ich nicht von müssen, und zweitens ist das sehr wohl ein Unterschied.
Man beachte die Fragestellung:

Wenn ihr wüsstet, dass euer Kind mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung auf die Welt kommen würde, würdet ihr es dann abtreiben?

Ich würde es nicht abtreiben. Ich habe bei meiner Schwangerschaft auch keine solchen Untersuchungen machen lassen. Meiner Meinung nach werden diese von vielen Schwangeren nicht wirklich hinterfragt, sondern einfach gemacht, weil es irgendwie dazugehört.

Ich habe mich gefragt, was ich täte, wenn bei der Nackenfaltenmessung ein großes Risiko oder eine Wahrscheinlichkeit einer Trisomie festgestellt würde. Was sind die Konsequenzen? Manchmal sind die Untersuchungsergebnisse fehlerhaft, manchmal muss man dann noch eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, die das Ungeborene gefährden kann. Hätte ich dann abtreiben können und wollen? Nein. Und deswegen habe ich darauf verzichtet. Insbesondere bei Trisomien kann man den Grad der Behinderung auch gar nicht vorhersagen.

Das Leben und seine Entstehung in meinem Körper sind für mich von unschätzbaren Wert und ich würde nicht entscheiden können, dass es nicht lebenswert ist.

hab ich letztens erst mit meiner Freundin drüber diskutiert.

Anstoß war eine Doku auf Arte über ein Heim in dem Blind-Taube Leute betreit werden.

Das war schon heftig, die tapsen ja echt nur Hilflos rum und man weiß auch nicht inwiefern die zu eigenen Gedanken fähig sind...das verhalten von denen hatte irgendwie so was...naja ich sag mal animalisches. Als ob alles nur Instinkt wäre.

Ich fand das schon ziemlich krass irgendwie.

So ein Kind, was keine Chance hat auf ein eigenes Leben und das man nie auch nur mal ne Stunde allein lassen kann würde ich abtreiben lassen, ja.


Aber wenn jetzt aber während der Schwangerschaft rauskommt dass das Kind z.b. das Down Syndrom hat würde ich es trotzdem bekommen. Diese brauchen z.b. zwar auch Pflege aber sind durchaus Lebensfähiger denke ich.
Generell würde ich kein leben in die Welt setzen dessen Leben nicht Lebenswert ist. Und in was für eine Hölle Menschen leben die weder hören noch sehen können kann ich mir auch nur schwer vorstellen.


Und Körperlich behinderte Kinder würde ich generell nicht abtreiben, schliesslich haben die genau den selben wachen Geist wie jedes andere Kind.


Peace Out.

@DaXx
Blinde, taube Menschen sind also "geistig" behindert oder was willst du damit sagen?

@joules
nee, das nicht, aber wenn man Blind und Taub ist dann kann man (für meine subjektiven Begriffe) nicht von Lebensqualität sprechen.

Ich glaub die ich da gesehen habe waren auch nicht nur Blind und Taub, sondern hatten wohl auch ne geistige Behinderung, jedenfalls hat das auf mich so gewirkt, ich weiß es aber nicht genau.
Zumindest konnt ich mir das kaum ankucken, und die Vorstellung ein Kind zu haben was das selbe Leiden hat wie die dort dargestellten Leute wäre für mich ziemlich unerträglich.

@DaXx
Okay, ist eigentlich 'ne Schlussfolgerung aus deinem Beitrag gewesen.
Wie auch immer, wie würde sich denn deine Lebensqualität ändern, wenn du erfahren würdest, dass alle Menschen - bis auf dich - einen Sinn für Elektro-Magnetismus hätten - oder von mir aus auch nur ein einziger Mensch. Und wieso ist dein Empfinden, dass du es für uneträglich hältst denn überhaupt bei der Entscheidung, ob du fremdes Leben zulässt oder nicht, von Bedeutung? Dass du für dich die Pflege etc. für nicht erträglich halten könntest, würde ich noch verstehen, aber du redest ja von der Lebensqualität des Kindes..