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Wege aus der Depression

571 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hilfe, Depression, Erfahrung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wege aus der Depression

12.10.2019 um 13:43
Ich habe vor einigen Tagen eine Doku "Das Comeback der Hippie-Droge LSD" gesehen. Darin berichtet ab Minute 24 jemand davon, dass er mit "Mikrodosierungen" von LSD seine schweren Depressionen in den Griff bekam. Ist ggf. auch für den ein oder anderen hier interessant.

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/die-story/video-das-comeback-der-hippie-droge-lsd-100.html


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 18:39
@Jimtonic

Ernsthaft?!
Drogen egal in welcher Dosierung können laut meines Psychiaters zu Psychosen führen. Ich lasse die Finger davon.

Da jetzt das Sonnenlicht wieder weniger wird und Depressive oft antriebslos sind und kaum raus gehen, rate ich zu Vitamin D Tropfen. Für Frauen in den Wechseljahren oft nötig wegen drohender Osteoporose.
Sprecht euren Hausarzt darauf an.
Zum Knochenbau Vitamin D und Calcium (Milchprodukte) bezieht man ja einfach aus dem Essen und Milch.
Der Hausarzt verschreibt ein grünes Rezept und 20,- € Vigantol Öl, 10 ml 20.000 I.E./ ml
Täglich nur! Ein Tropfen reicht zwei Monate.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 19:53
Zitat von mummmumm schrieb:Ernsthaft?!
Echauffier dich doch nicht bei mir? Ich habe nur diese Doku verlinkt und keine Meinung dazu geäußert. Dachte nur, es könnte interessant sein für die Leser dieses Themas.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:20
@Jimtonic

Hab mit Microdosing auch schon Erfahrungen gesammelt und kann nur soviel verraten, es hat Potenzial.Allerdings begibt man sich mit einer derartigen Selbsttherapie auf illegalen Boden.Theretisch müsste Microdosing auch mit anderen Halluzinogenen funktionieren, Psilocybin sei hier mal genannt.Alles was an serotonergen Rezeptoren andockt, wie es eben LSD oder auch Psylocybin tut und seine Wirkweise und Effektivität zumindest theoretisch erklärt.Jetzt ist Pilzsammelzeit.*hust* ;)

@mumm

Hab von Vitamin D noch nie soetwas wie eine antidepressive Wirkung erfahren, gegen deine angesprochene Osteoporose ist es vermutlich aber gut.Deine Warnung bezüglich des Psychosepotenzials unterschreibe ich aber.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:27
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Hab von Vitamin D noch nie soetwas wie eine antidepressive Wirkung erfahren
Doch das stimmt. Ich arbeite in der Medizin und dass stimmt wirklich.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:30
@Interesse_01

Ich kann nur aus dem Selbstversuch berichten.Vitamin D beseitigt meine Depression nicht im geringsten, schön wärs sich einfach in die Sonne zu stellen und alle Probleme werden gelöst.Ich spreche die Wirkung niemanden ab, bei mir rührt sich da jedenfalls nicht viel.Leider!


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:37
Ist ja auch keine Garantie und die einzige Lösung.
Hast deinen Vit. D3 Spiegel messen lassen?
Zu Empfehlen ist auch zu D3 Tropfen auch K2 zu nehmen da es dann besser aufgenommen wird.

Ein zu niedriger Magnesiumspiegel kann auch zu Unruhe führen.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:44
@Interesse_01

Habs nicht messen lassen, nein, allerdings nehme ich eh schon die Palette an Vitaminsupplemente, das schließt auch Vitamin D und K ein.Ebenso Eisen, Magnesium und ausreichend Kalium, sowie sämtliche B-Vitamine, C undundund.

Vermutlich eher bei leichter Lethargie sinnvoll, bei echter Depression...nya bei mir zumindest nicht.Bin momentan auf Fluoxetin 40mg eingestellt, das füllt die Tiefen ein wenig aus plus Psychotherapie, bei mir sind auch sehr viele psychologische Ursachen, nicht nur Stoffwechselbedingt.

Was in etwa so gut wirkt wie SSRI ist 5HTP, hab dazu in meinem Blog mal was geschrieben.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:46
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Vermutlich eher bei leichter Lethargie sinnvoll, bei echter Depression
Bei mir wirkt es ja auch nicht zu 100% aber ich konnte zumindest meine Dosis Paroxat von 40mg auf 10mg reduzieren und es geht derzeit ganz gut.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:50
Zitat von Interesse_01Interesse_01 schrieb:aber ich konnte zumindest meine Dosis Paroxat von 40mg auf 10mg reduzieren und es geht derzeit ganz gut.
Was ein großer Erfolg ist, meinen Glückwunsch. :Y:

Ich schleiche mein ssri immer mal wieder aus, um eine 5HTP Kur zu machen, ob das so gut ist..meine Tiefen sind jedoch lange nicht so ausgeprägt wie damals, wo ich quasi 24/7 im Bett lag und 2015 im Selbstmordversuch gipfelte, das muss ich nicht nochmal haben.

Die Psychotherapie bringt eigentlich am meisten, hat mich wieder in die Spur gebracht, so dass ich jetzt gerne lebe und alt werden möchte.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 20:59
@Jimtonic

Du bist doch voll o.k.

Das Ernsthaft bezog sich nur auf LSD.
Droge bleibt halt Droge, und Psychosen sind teilweise lebensgefährliche Krankheitsbilder,
die Risiken wollte ich aufzeigen, mehr nicht.

Ich wünsche dir einen schönen Abend.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 21:47
Hallo zusammen,
Zitat von RainloveRainlove schrieb:Wäre das nicht auch etwas für dich?
Das ist nett gemeint. Wenn gerade keine schwere Depressionsphase habe mache ich solche oder ähnliche Dinge auch. Hat allerdings keine Auswirkung auf die Depression als solche. Und wenn ich eine schwere Phase habe ist an so etwas nicht zu denken.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Mir ist das insofern, ehrlich gesagt, also auch ziemlich egal, ob eine (leichte) Depression vorliegt/vorlag oder nicht, denn ich habe immer klar Gründe in meinem Leben gesehen, die ich als für meine Stimmung verantwortlich gesehen hab: Je nach Uhrzeit, Tag, Wetter, Jahreszeit... eine bizzare Mischung aus Trauer, Unzufriedenheit, Frust, Antriebslosigkeit, Melancholie... das eine und das andere mal mehr und mal weniger... und keiner der Begriffe trifft es für sich alleine richtig. Und sowieso überlasse ich solche Schubladen wie "depressiv" usw. auch lieber denen, die gerne in Schubladen denken.
Da hattest Du ja zumindest Ursachen, die Du bekämpfen konntest und es wohl auch zumindest teilweise geschafft hast. Ob das dann eine Depression oder "nur" Anpassungsstörungen waren kann ich auch nicht beurteilen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Aha, Depression also sogar eine Volkskrankheit. Echt jetzt? 350 Mio. Menschen... das sind bei ca. 7 Mrd. Weltbevölkerung ca. 5%, also etwa 1 von 20. In meiner Liegenschaft arbeiten beispielsweise ca. 200 Menschen, ca. 10 davon sind also - rein statistisch betrachtet - depressiv und ich bin dann wohl einer davon. Ja, schon klar... Ich glaube eher, dass hier etwas zu einer Krankheit erklärt wird, was gar keine Krankheit im engeren Sinne ist, als dass ich weiten Teilen der Bevölkerung - inkl. mir - die Generaldiagnose "Depression" unterstellen würde, die nur noch mit Medikamenten und Therapien zu behandeln sei.
Es mag ja sein, dass heutzutage vieles unter Depression subsumiert wird was eigentlich keine ist. Aber glaube mir, ich habe den Mist seit 30 Jahren und Du wirst beweite nicht jedem seine Depression ansehen. Mir wirst Du es, wenn ich nicht gerade eine schwere Phase habe (in der ich mich aber zurückziehe) nicht anmerken. Das habe ich in den ganzen Jahren perfektioniert. Ich habe auch nie Freunden und Bekannten von meiner Krankheit erzählt, die meisten würden es mir wahrscheinlich gar nicht glauben.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Weil es da - außer einer Schublade - einfach nichts gibt!
Oh doch, glaube es mir. Auch wenn ich Dir gerne Recht geben würde.
Zitat von KylianKylian schrieb:Mein jetziger Stand ist, dass ich mich in medikamentöser Behandlung finde, Job/Auto/Wohnung ist soweit alles vorhanden, die Stimmung habe ich relativ im Griff, aufgrund einer Folgeerkrankung ist jeder Tag trotzdem sehr anstrengend und ich fühle mich Abends einfach nur KO.
Arbeitstechnisch bin ich aufgeschlossen und redsam, in meiner Freizeit hab ich bis auf meine Eltern keinerlei sozialen Kontakte, da sich die letzten von mir, aufgrund Unverständnis, von mir abgesagt haben.
Ja, es ist manchmal sehr anstrengend nach außen hin weiter zu funktionieren,
Hättest Du denn gerne mehr Kontakte?
Bei mir hat das mit fortschreitendem Alter immer weiter abgenommen. Die paar Freunde die ich habe treffe ich halt ab und zu und das reicht mir auch. Ich war schon immer gerne alleine und komme damit auch ganz gut klar,
Bei mir ist es halt so, dass ich dank der Medikamente in der Regel stabil bin, d.h. die Depression ist meist nur leicht oder mittel. Damit komme ich mittlerweile klar, habe damit Leben gelernt und die Krankheit akzeptiert.
Zitat von AversesAverses schrieb:Und man muss sein Leben in eine andere Richtung lenken und das entfernen oder ändern was einen runterzieht. Auch nicht ganz einfach. Ich arbeite mich in kleinen Schritten vor. Jeder Tag ist ein Kampf. Gespräche mit einem guten Therapeuten
können hilfreich sein. Aber der Wille ist das wichtigste. Nicht aufgeben.
Wenn Du das weißt und Du auch konkret gegen gewisse Dinge arbeiten kannst ist das richtig, gut wenn Du das tust. Bei mir ist es aber eher so, dass ich gar keine konkrete schwerwiegende Probleme habe gegen die ich ankämpfen könnte. Und grundsätzlich bin ich mit meinem Leben auch zufrieden, ich möchte gar nicht großartig etwas ändern.
Zitat von Interesse_01Interesse_01 schrieb:Bei mir ist es morgens immer am schlimmsten. Gegen Nachmittag und Abend geht es mir immer viel besser.
Ja, das ist bei mir auch so, dass berüchtigte Morgentief. Zur Zeit könnte ich hier tagsüber gar nicht schreiben, aber abends geht es dann einigermaßen. So schaffe ich es dann auch in schweren Phasen einigermaßen den Alltag zu bewältigen.
Zitat von XeroXero schrieb:Das Problem ist doch eher das einige entweder keine Kompetente Hilfe beim Umdenken haben (die meisten Ärzte machen auch nur Schema F) oder aber so viel Sekundärgewinn wie vielleicht mancher, der dank Depression nicht mehr arbeiten muss, finanziell trotzdem gut dasteht, Zeit für seinen Hund hat und immer eine Ausrede wieso er so drauf ist...und viel Aufmerksamkeit bekommt.
Es ist ja in Diskussionen über Depressionen leider immer so, dass früher oder später Beiträge der Marke "Arsch-hoch" kommen. Zum Glück gehören zu meinen Symptomen nicht ein fehlendes Selbstwertgefühl oder mangelndes Selbstbewusstsein, sonst hätte ich jetzt vielleicht den Kopf in den Eierkocher gehalten.

Mir hier aber Schmarotzertum zu unterstellen ohne dass Du auch nur irgendwas über mich weißt, mir sogar noch meinen Hund missgönnst ist schon ziemlich frech.
Sekundärgewinn? Was ist denn der Primärgewinn bei einer Depression?
Und warum äußerst Du Dich zu einem Thema, von dem Du offensichtlich Null Ahnung hast? Etwa um viel Aufmerksamkeit zu bekommen?
Zitat von cesarecesare schrieb:Z.T. habe ich dadurch psychosomatische Beschwerden bekommen, die ich über Jahre ärztlich behandeln lies, ohne dass irgendwer auf die Idee kam, dass ich einfach Depressionen hatte. Das ging bis hin zu invasiven Eingriffen.
Ach du Sch..., haben sie dich aufgeschnippelt?
Zitat von cesarecesare schrieb:Ich habe gute Erfahrungen mit "tiefenpsychologisch fundierter" Psychotherapie gemacht. Ich habe ein Setting für mich gefunden, dass ich lapidar als "sozialarbeiterisch" beschreiben würde. Die Therapeutin war sehr auf Augenhöhe, die Praxis mit Kalendersprüchen auf Spannbrettrahmen ausgeschmückt und es gab immer Tee. Die Therapie hat dazu geführt, dass es mir besser ging;

Zunächst habe ich die Ängste als solche erkannt und dann gelernt, wo ich die erlernt habe- und das ging sehr weit zurück in meiner Biographie. Und dann waren sie beherrschbar. Natürlich nicht ganz, aber heute merke ich immer, wenn ich Depressionen bekomme und kann mir da ganz gut selber raus helfen.

Medikamente hab ich zwischendurch mal versucht und obwohl ich ein großer Anhänger der Schulmedizin bin, habe ich da keine Verbesserung durch feststellen können- sie blieben bis auf die Nebenwirkungen vollkommen wirkungslos.
Schön dass Dir damit geholfen wurde. Das zeigt halt einfach auch dass jede Depression anders ist und bei jedem etwas anderes hilft. Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hat mir leider auch nicht geholfen, da war nichts aufzuspüren. Ich hatte es sogar mal mit Hypnose versucht. Das scheiterte aber schon daran dass ich mich gar nicht hypnotisieren ließ.
Hast Du denn schon verschiedene Medikamente ausprobiert? Bei mir hat es auch ein wenig gedauert bis das richtige Medikament angeschlagen hatte. Jeder Körper ist halt ein Unikat...
Zitat von JimtonicJimtonic schrieb:Ich habe vor einigen Tagen eine Doku "Das Comeback der Hippie-Droge LSD" gesehen. Darin berichtet ab Minute 24 jemand davon, dass er mit "Mikrodosierungen" von LSD seine schweren Depressionen in den Griff bekam. Ist ggf. auch für den ein oder anderen hier interessant.
Hatte ich auch schon von gehört. Leider sind ja Wirkstoffe, die auf "Drogen" beruhen weitgehend tabu. Bei Cannabis ändert sich das ja zur Zeit, vielleicht bei LSD auch. Habe es aber noch nie probiert.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Ich kann nur aus dem Selbstversuch berichten.Vitamin D beseitigt meine Depression nicht im geringsten, schön wärs sich einfach in die Sonne zu stellen und alle Probleme werden gelöst.Ich spreche die Wirkung niemanden ab, bei mir rührt sich da jedenfalls nicht viel.Leider!
Hat bei mir auch nicht geholfen. Aber bei Leuten mit einer sog. Winterdepression könnte ich mir eine Wirkung durchaus vorstellen. Wenn ich eine schwere Phase habe hasse ich sozusagen die Sonne. Ich mag dann kein Licht.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Ich schleiche mein ssri immer mal wieder aus, um eine 5HTP
Was ist 5HTP?

Insgesamt nochmal. Ich glaube immer noch dass trotz vielerlei Aufklärung immer noch ein schiefes Bild über Depressionen in der Öffentlichkeit herrscht. Nein, ich bin und war nie ein Loser, ich wurde als Kind auch niemals gemobbt oder habe Prügel bezogen. Nein, ich hatte eine glückliche Kindheit, einen guten Beruf, Freunde und Bekannte haben mich geschätzt und ich war auch recht beliebt. Wahrscheinlich sogar jetzt noch. Ich bin kein Opfer, suche keinen Schuldigen, bin auch kein Trauerkloß. Ich komme auch mit meinem Leben klar. Und zu allerletzt will ich deswegen weder Aufmerksamkeit oder gar Mitleid. Wie geschrieben, meinen Bekannten habe ich von meiner Depression nie erzählt und es wird kaum jemand von ihnen auch nur etwas davon ahnen.

lanegan


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 22:05
Zitat von laneganlanegan schrieb:Ach du Sch..., haben sie dich aufgeschnippelt?
Ja, ich hatte körperliche Beschwerden die psychosomatischer Ursache waren (das ist inzwischen sicher) und die Ärzte versucht haben operativ zu beheben. Auch weil ich nie depressiv gewirkt habe und nie jemand gefragt hat, wie es mir sonst so geht. Ich hab das ja irgendwie selbst nicht erkannt.
Zitat von laneganlanegan schrieb:Hast Du denn schon verschiedene Medikamente ausprobiert? Bei mir hat es auch ein wenig gedauert bis das richtige Medikament angeschlagen hatte. Jeder Körper ist halt ein Unikat...
Ja, mehreres, an unterschiedlichen Punkten in meinem Leben; hat nie was gebracht, außer halt Nebenwirkungen.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 22:25
Zitat von cesarecesare schrieb:Ja, ich hatte körperliche Beschwerden die psychosomatischer Ursache waren (das ist inzwischen sicher) und die Ärzte versucht haben operativ zu beheben. Auch weil ich nie depressiv gewirkt habe und nie jemand gefragt hat, wie es mir sonst so geht. Ich hab das ja irgendwie selbst nicht erkannt.
Unglaublich.
Ich hatte in meiner Jugendzeit auch nicht gewusst dass es so etwas wie Depression überhaupt gibt. Ich weiß jetzt nicht wie alt Du bist, aber als ich in den 90ern meinen ersten Selbstmordversuch unternommen hatte wollte mich meine damalige Hausärztin auf eine Krankenhausstation mit Leukämiekranken bringen. Um mir mal zu zeigen wie echtes Leid aussieht. Als ob ich mich besser gefühlt hätte wenn ich nur noch schlimmere Dinge gesehen hätte. Warum sollte mir es dann besser gehen wenn ich noch ärmere Schweine sehe. Bin doch kein Sadist. Zum Glück hat sich da doch einiges getan, trotz mancher Beiträge.
Zitat von cesarecesare schrieb:Ja, mehreres, an unterschiedlichen Punkten in meinem Leben; hat nie was gebracht, außer halt Nebenwirkungen.
Na ja, wenn Dir die Therapie hilft/geholfen hat ist das ja auch OK. Es ist halt eine individuelle Krankheit.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 22:32
@cesare

So schlecht ging es mir nie, ich war halt sehr mit mir selbst beschäftigt in dem Sinne, dass ich mir sehr viele Sorgen gemacht habe und ständig mit mir gehadert habe "Mach ich alles richtig, verhalte ich mich anstänig, darf ich nein sagen, soll ich ja sagen...?". Die Lebensqualität hat darunter schon gelitten, aber ich war nie sonderlich lethargisch. Ich hab das gar nicht groß in Frage gestellt, ich dachte wohl jeder Mensch tickt so. Wie gesagt, ein bisschen ist das geblieben, irgendwo ist das wohl auch Teil meiner Persönlichkeit, aber ich kann mir aus den Grübeleien heute selbst raus helfen.

Ich hoffe dir geht es heute besser und du hast einen Weg gefunden mit deinen Beschwerden umzugehen, wenn sie auftauchen?


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 22:51
Zitat von cesarecesare schrieb:So schlecht ging es mir nie, ich war halt sehr mit mir selbst beschäftigt in dem Sinne, dass ich mir sehr viele Sorgen gemacht habe und ständig mit mir gehadert habe "Mach ich alles richtig, verhalte ich mich anstänig, darf ich nein sagen, soll ich ja sagen...?". Die Lebensqualität hat darunter schon gelitten, aber ich war nie sonderlich lethargisch. Ich hab das gar nicht groß in Frage gestellt, ich dachte wohl jeder Mensch tickt so. Wie gesagt, ein bisschen ist das geblieben, irgendwo ist das wohl auch Teil meiner Persönlichkeit, aber ich kann mir aus den Grübeleien heute selbst raus helfen.
Wie hast Du denn dann herausgefunden dass Du, mit Verlaub gesagt, nicht "normal" bisst?
Bei mir war es ja wenigstens so dass ich der Einzige war, der sich auch in seinen wilden Zeiten ab und zu zurückgezogen hat

.
Zitat von cesarecesare schrieb:Ich hoffe dir geht es heute besser und du hast einen Weg gefunden mit deinen Beschwerden umzugehen, wenn sie auftauchen?
Ja, in den schwer depressiven Phasen ziehe ich mich komplett zurück, liege tagsüber unfreiwillig fast nur im Bett und warte darauf dass die Zeit vergeht, dass die Phase vergeht. Und abends, wie jetzt geht es mir etwas besser, so dass ich mein Leben irgendwie selbstständig bewältigen kann. Und irgendwann geht die schwere Phase ja auch vorbei, und mit den leichten und mittelschweren Phasen komme ich irgendwie klar, langjährige Übung halt.

Weiß irgendjemand von Deiner Krankheit? Hast Du Dich jemandem anvertraut?


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 23:02
Zitat von laneganlanegan schrieb:Wie hast Du denn dann herausgefunden dass Du, mit Verlaub gesagt, nicht "normal" bisst?
Bei mir war es ja wenigstens so dass ich der Einzige war, der sich auch in seinen wilden Zeiten ab und zu zurückgezogen hat
Ich würd nicht sagen, dass ich deswegen "nicht normal" bin. Die meisten Menschen tragen doch irgendwas mit sich herum, was in einer Therapie ganz gut bearbeitet werden kann. Ich hab sogar Leute auf Arbeit, die an bestimmten Tagen z.B. eher Schluss machen, oder später kommen, weil sie Therapie haben. Ich erzähl jetzt nicht jedem, dass ich mal ne Therapie gemacht habe, aber wenn jemand fragt, dann würde ich das auch sagen.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 23:16
Zitat von cesarecesare schrieb:Ich würd nicht sagen, dass ich deswegen "nicht normal" bin. Die meisten Menschen tragen doch irgendwas mit sich herum, was in einer Therapie ganz gut bearbeitet werden kann. Ich hab sogar Leute auf Arbeit, die an bestimmten Tagen z.B. eher Schluss machen, oder später kommen, weil sie Therapie haben. Ich erzähl jetzt nicht jedem, dass ich mal ne Therapie gemacht habe, aber wenn jemand fragt, dann würde ich das auch sagen
Das mit dem "nicht normal" war nicht böse gemeint. Ich halte mich auch für 08/15-Normal, und dafür das gewisse Botenstoffe im Gehirn nicht richtig verarbeitet werden kann ich ja auch nichts.
Aber davon erzählen würde ich niemandem. Auch wenn viel darüber geredet wird wie ach so tolerant die Gesellschaft mittlerweile bei psychischen Krankheiten ist. Es ist nicht so.

Schau Dir einen Beitrag wie von Xero an. Der erhält für den Mist bestimmt 30% Zustimmung. Und der Rest will dann halt irgendeine Story hören, bist Du missbraucht worden? Bist Du gemobbt worden? Wie schlimm ist Dein Leben? Kommst Du mit Deinen Problemen nicht klar?

Wie gesagt, mein Selbstbewusstsein und mein Selbstwertgefühl sind trotz Depression nicht angeschlagen. Aber entweder bist Du ein Simulant oder ein armes Opfer. Ich bin aber beides nicht, deshalb halte ich gegenüber anderen Leuten lieber die Klappe. OK, wegen einer zweiten chronischen Krankheit kann ich das recht gut. Wenn jemand wissen will was mit mir los ist verweise ich immer auf diese.


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 23:25
Zitat von laneganlanegan schrieb:Schau Dir einen Beitrag wie von Xero an. Der erhält für den Mist bestimmt 30% Zustimmung.
Joa, mein Vater redet auch so. Ich glaub der meint das nicht böse, der weiß vielleicht einfach nur nicht, was Depressionen sind. Das kann man halt auch nicht erklären, wenn man das nicht kennt.

Ich glaube aber dass solche Meinungen eher obsolet sind und mehr und mehr ein Bewusstsein dafür entsteht, dass jeder Mensch psychische Erkrankungen bekommen kann- und das das eben nicht zu verwechseln ist mit Psychopathie.

Du machst keine Gesprächstherapie, hab ich das richtig verstanden?


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Wege aus der Depression

12.10.2019 um 23:32
Zitat von cesarecesare schrieb:So schlecht ging es mir nie, ich war halt sehr mit mir selbst beschäftigt in dem Sinne, dass ich mir sehr viele Sorgen gemacht habe und ständig mit mir gehadert habe "Mach ich alles richtig, verhalte ich mich anstänig, darf ich nein sagen, soll ich ja sagen...?". Die Lebensqualität hat darunter schon gelitten, aber ich war nie sonderlich lethargisch
Heut zu tage ist das leider sehr normal sich zu fragen, ob man gut genug ist und überhaupt ausreicht.
Ich kenn das Gefühl auch, vor allem seitdem ich psychopharmakafrei lebe fühl ich mich sehr neutral.

Meine Depressive phase ist zum Glück über 10 jahre her, und damals war alles richtig mies. Ich hatte sehr das Gefühl, nicht in diese Welt zu passen.
Zitat von laneganlanegan schrieb:nicht "normal" bisst?
Heutzutage ist Depression so oft, dass es irgendwie schon zum normalen leben dazu gehört. So kommt es mir zumindest vor.
Zitat von laneganlanegan schrieb:Aber davon erzählen würde ich niemandem
Ich finde nicht, dass zu schweigen der richtige weg ist, es muss nur der richtige Zeitpunkt und der richtige Mensch da sein.
Zitat von laneganlanegan schrieb:Auch wenn viel darüber geredet wird wie ach so tolerant die Gesellschaft mittlerweile bei psychischen Krankheiten ist. Es ist nicht so.
Da hast du leider nicht ganz unrecht. Ich denke, den meisten leuten fällt es schwer sich sowas vorzustellen. In ihnen ist immer noch zu sehr das bild des weinenden einsiedlers verankert der sich irgendwann das Leben nimmt.
Zitat von laneganlanegan schrieb:Und der Rest will dann halt irgendeine Story hören, bist Du missbraucht worden? Bist Du gemobbt worden? Wie schlimm ist Dein Leben? Kommst Du mit Deinen Problemen nicht klar?
Das liegt daran, weil es manchmal auch eine Story dahinter gibt.

Bei mir kam die depressive verstimmung nach Jahrelangem Mobbing, Gewalt seitens meiner Eltern und der Trennung der Eltern.
Zitat von laneganlanegan schrieb:Wie gesagt, mein Selbstbewusstsein und mein Selbstwertgefühl sind trotz Depression nicht angeschlagen
Dass freut mich zu hören.


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