sacredheart schrieb am 16.06.2020:Wenn jeder damit hinter dem Berg hält, kann ein Arbeitgeber natürlich leicht 'Divide et impera' spielen.
Das ist durchaus der Hauptpunkt, warum in manchen Firmen es geradezu verboten wird, einem Kollegen zu verraten, wie viel man verdient. In meinen Augen eine Schweinerei und eine sehr perfide Form von Ausbeute. Gleicher Job, genauer: gleiche Arbeit, gleicher Verdienst, sollte das faire Motto heißen.
Da lob ich mir das Beamtentum: gleiche Bezahlung für gleichen Posten, auch für beide Geschlechter, und der Verdienst liegt offen und ist für jedermann einsehbar.
Minuspunkte: Man kann den Chef nicht um mehr Geld angehen und man ist eigentlich Eigentum des Staates, sprich, muss springen, wenn der will. Der Staat kann einen über das Geld, über die Pension immer noch disziplinieren, dh. Pension kann bei bestimmten Vergehen sogar gekürzt werden.
Arbeitslosengeld gibt es auch keines. Wer kündigt, kann sich gleich bei der Sozialhilfe umsehen, falls er nicht einen neuen Job in peto hätte.
van_Orten schrieb am 04.03.2011:Was bringt es überhaupt zu wissen was jemand anderes verdient oder hat?Es führt nur zu Fehleinschätzungen über die Person.... Also zu nix....
Der User ist zwar nicht mehr hier, aber die Frage aktuell: Es bringt Offenheit, Ehrlichkeit, Fairness. Es kann verhindern, vor allem in ein- und demselben Betrieb dass einige bevorzugt und etliche andere benachteiligt werden. Und man dann sehr wohl die Chefetage richtig einschätzen kann.
MissMary schrieb am 16.06.2020:Ich finde, finanzielle Bildung ist eine der Grundpfeiler für ein erfolgreiches Erwachsenenleben.
Zustimmung. Sollte jeder lernen. Also, eigentlich Buchhaltung. Und das bereits in der Grundschule, nicht erst später in diversen Fachschulen. Sein Geld einteilen oder/und wissen, wie viel man noch hat bzw noch braucht oder ausgeben muss, sollte wirklich jeder überblicken können.
DieGarnele schrieb am 17.06.2020:Dementsprechend würde mich interessieren wieso manche Menschen das ganze Thema anders behandeln, mit deutlich mehr Geheimhaltung.
Wurde zwar schon des Öfteren hier angesprochen, daher nur kurz:
- entweder, weil Eltern meinen, Kinder würden das nicht verstehen
- oder weil sie so wenige verdienen dass es ihnen peinlich
- oder weil sie so viel verdienen, dass es ihnen peinlich ist bzw sie nicht zugeben wollen, dass sie im Prinzip genau jene Kapitalisten sind, über die man weltweit schimpft.
- Sie fürchten daher Neider oder Vorwürfe oder gar politische Neuregelungen von Verdiensten.
- Ebenso die realistische Gefahr, dass Kinder zu reicher Eltern dann eventuell zwecks Erpressung von Geldern entführt werden könnten.
MissMary schrieb am 18.06.2020:Das Mindset ist schon verblüffend.
Kenn ich. Warum kaufst Du keine tollen Deisgnerklamotten?
Weil ich von meinem Gehalt leben muss, statt dafür nur eine Bluse zu kaufen.
Warum kaugst Du kein Auto?
Weil der Bus vor der Nase abfährt.
Warum ist Dein TV so klein?
Weil das Zimmer auch nicht groß ist.
:DFerneZukunft schrieb:Meine Familie hätte nie diese Geduld, die ich habe - aber so spart man.
Und ich habe gestern kostenlos im Sperrmüll exakt das gefunden, das ich schon seit einer Weile suchte.
;)