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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 15:26
Abschiedsportrait aus Norwegen, Provinz Nord-Trøndelag;
lt. Bildunterschrift vom 28. Mai 1914, eine Familie Nilsen trauert um eines
Ihrer verstorbenen Kinder.

0336JSDsjEVTOriginal anzeigen (0,5 MB)

Durch die mäßige Belichtung ist die Familie im Hintergrund kaum zu erkennen.
Dadurch rückt das in die weiße Leichenausstattung eingebettete Kind (Mädchen ?) welchem dieses letzte Portrait gewidmet ist in den Vordergrund.

Noch zu erkennen, daß es sich um eine 7 köpfige Familie handelt, die nun ihr 8. Mitglied begraben muß.
Gut zu sehen auch noch, daß sowohl das Mädchen als auch der kleine Junge vorne rechts einen weißen Spitzenkragen tragen.
Wie sie eben damals zur Feiertagskleidung für Kinder gehörten.


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Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 15:36
@cute_lenore
vage ist auch im rechten Hintergrund noch eine Person zu entdecken....
ich tippe auch auf ein Mädchen, das Kind sieht sehr krank aus.

wenn man das alles einmal geschichtlich verfolgt, ist unglaublich wie viele Menschen , vor allem Kinder - durch Tuberkulose - gestorben sind....

und das kurz vor Anfang des 1. Weltkrieges.


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05.10.2020 um 17:24
@musikengel
@cute_lenore
Ich würde tatsächlich eher auf einen Jungen tippen. Aber letztlich ist es wohl egal, ob sie einen Jungen oder ein n Mädchen verloren haben.
Ich fi der den Gesichtsausdruck des kleinen Mädchen vorne rechts außerdem sehr berührend.


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Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 17:45
@Mailaika
da gebe ich Dir recht, am Ende ist es eines ihrer Kinder bzw. Geschwister, das die Familie hergeben musste :(

Ja, sie wirkt fassungslos und sehr traurig. Der kleine Junge scheint es noch nicht so recht zu begreifen, was da geschehen ist.
Aber bemerkenswert, wie er die Hände auf den Sarg legt.


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Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 17:49
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:Aber bemerkenswert, wie er die Hände auf den Sarg legt.
der wurde mit Sicherheit hochgehalten oder stand auf einem Stuhl....der hat das unbewusst gemacht...
sich einfach festgehalten...

so viele Kinder mussten viel zu früh sterben, dass schockt mich immer.


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Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 18:17
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:da gebe ich Dir recht, am Ende ist es eines ihrer Kinder bzw. Geschwister, das die Familie hergeben musste
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:so viele Kinder mussten viel zu früh sterben, dass schockt mich immer.
Das ist es was so furchtbar ist. Für mich als Mutter ist allein die Vorstellung, dass einer meiner Zwerge plötzlich nicht mehr da wäre einfach unvorstellbar. Auch der Gedanke an die Geschwister, die allein zurückbleiben...einfach schrecklich.

Ich kann so gut verstehen, dass viele Familien sich mit diesen Fotos ein Stück des Kindes bewahren wollten. Klar hat man sie immer im Gedanken und Herzen, geht mir selbst 14 Jahre nach meiner Sternentochter noch so, aber die Fotos sind etwas greifbares und real existierendes. Die gibt es auch noch, wenn es mich und mein Herz und meine Gedanken nicht mehr gibt.

Ich finde es auch schrecklich wenn es immer heißt "die Kindersterblichkeit war früher sehr viel höher. Man war es gewohnt, dass nicht alle Kinder erwachsen werden durften." Aber dennoch war es ein geliebtes Menschlein, dass man nie hergeben wollte und nie vergisst. Egal, wie viele Kinder man hatte oder wie hoch die Sterblichkeit war.


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Postmortem Fotografie

05.10.2020 um 20:22
Ich denke, es ist ein Junge. Er sieht dem anderen älteren Jungen in dunkler Kleidung sehr ähnlich und hat ganz kurzes Haar.

Wenn man bedenkt, dass viele Kinder an vermeidbaren Ursachen gestorben sind... Ich meine nicht die Krankheiten, gegen die es noch keine Medikamente gab, sondern die im Fortschritts- und Industrialisierungsglauben naiv eingesetzten Mittel, die reines Gift für den Körper waren. Wusstet Ihr, dass z.B. Grundnahrungsmittel "gestreckt" wurden, weil durch die hohe Nachfrage in den neuen Großstädten die Preise für Rohstoffe gestiegen waren ("Landflucht")? Dazu kam, dass z.B. Brot möglichst weiß sein sollte, denn ganz helles Brot galt als ein Zeichen von Wohlstand und Bildung/Kultur. Was haben findige Bäcker gemacht? Sie haben mit billigen Ersatzstoffen experimentiert, u.a. - ja wirklich - Gips oder Alaun (enthält Aluminium). Gerade arme Menschen, die viel Brot aßen, nahmen dadurch hohe Konzentrationen schädlicher Stoffe auf, für die Kinder war das noch gefährlicher. Auch Mittel zum Färben von Lebensmitteln waren z.T. toxisch.
Besonders schlimm für Kleinkinder war aber die Milch, also Kuhmilch. Wurde die sauer, gab man hochgiftigen "Bleizucker" hinzu und machte sie wieder "genießbar". Dazu kam noch die neu erfundene Saugflasche, die so unhygienisch war, dass sie für einen Großteil der Todesfälle unter Kindern, die diese Flaschen bekamen, verantwortlich gemacht werden. Leider waren sie sehr beliebt, da das Kind alleine daraus trinken konnte.


Screenshot 2020-10-05 killer bottle2 webOriginal anzeigen (0,6 MB)
https://historydaily.org/feeding-bottles-of-the-victorian-era (Archiv-Version vom 31.10.2020)

Zeitgenössische Karikatur:

tainted milk
http://dssertationreviews.org/archives/1933


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Postmortem Fotografie

06.10.2020 um 09:14
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Besonders schlimm für Kleinkinder war aber die Milch, also Kuhmilch. Wurde die sauer, gab man hochgiftigen "Bleizucker" hinzu und machte sie wieder "genießbar
sehr interessant, danke dafür.


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06.10.2020 um 10:41
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Zeitgenössische Karikatur:
Diese Karrikatur, lässt ja vermuten, dass auch bekannt war, dass es giftig ist. O.o
Wer füttert denn sein Kind bewusst mit Gift?


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06.10.2020 um 11:45
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Wer füttert denn sein Kind bewusst mit Gift?
Wohl kaum wer. Aber es gab und gibt doch etliche "Geschäftsmenschen", die keine Skrupel haben, Gewinn auf Kosten anderer zu machen. Ist heute noch genau so.

Lichtessen, Chlorbleiche saufen, Silber schlucken sind nur die Spitze dieser Geschäftsidee, Kopf an Kopf mit Gesundheitsversprechen wie Vitamine würden Krebs besiegen oder alle Krankheiten kämen von Konflikten, man bräuchte keine Medizin, nur teure Gespräche mit denen, die diese Lügen verbreiten.

Aber selbst angeblich seriöse Hersteller von Medikamenten schreck(t)en nicht zurück, etwas auf den Markt zu werfen, dass sich bereits in Tierversuchen als schädlich heraus gestellt hatte (Contagan zB)


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06.10.2020 um 12:31
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Diese Karrikatur, lässt ja vermuten, dass auch bekannt war, dass es giftig ist. O.o
Wer füttert denn sein Kind bewusst mit Gift?
Vielleicht war das eine ganz neue Erkenntnis, und der Karrikaturist wollte darauf hinweisen?


@Mazehare
Leider funktioniert der Link zur Karrikatur nicht.


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Postmortem Fotografie

06.10.2020 um 13:23
Zitat von MailaikaMailaika schrieb:Wer füttert denn sein Kind bewusst mit Gift?
Es wurde irgendwann schon verstanden, dass die Flaschen und die Milch lebensgefährlich sind, aber wie die Menschen so sind... Es dauert, bis es "klick" macht. Was die Milch betrifft, hatten die Eltern kaum eine Wahl. Sie mussten ihre Kinder ja füttern. Es waren vor allem die Kinder aus den "Armenvierteln", die sowieso schon unter schlechten hygienischen Bedingungen zu leiden hatten, die besonders viel von diesen gestreckten Lebensmitteln aufnahmen.
Als Folge der ungeregelten Zugabe von giftigen Stoffen wurden dann aber auch die ersten Gesetze erlassen, die die Lebensmittelhygiene und den Einsatz von Zusatzstoffen regeln sollten. Was den ein oder anderen Skandal bis heute nicht ausschließt...

Wenn ich an die heutige Zeit denke, fallen mir auch einige Produkte ein, die sich als gefährlich herausgestellt haben, die aber trotzdem noch eine ganze Weile auf dem Markt waren oder im Internet weiter verfügbar sind.


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(Pinterest/Ebay)


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12.10.2020 um 12:03
Aufbahrung Helene Emma Berger, Frau des Kommerzienrates Curt Berger, verstorben 1938 im Alter von 67 Jahren in Leipzig

Fam-Berger -geb-Mey helena Original anzeigen (0,2 MB)

Ihre sterblichen Überreste wurden anschließend eingeäschert und in der Familiengruft beigesetzt.
Die aufwendig gestaltete, im Jahre 1926 errichtete Familiengruft wurde von einem Münchener Bildhauer entworfen.
IMG 7860Original anzeigen (0,4 MB)

Helene Berger war die Tochter eines wohlhabenden Leipziger Unternehmers.

Gehobene Gesellschaftkreise somit, unter denen man sich aufwendige, repräsentative Grabstätten leisen konnte.


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12.11.2020 um 11:33
Eine Totenaufnahme aus Norwegen, von einer zu Hause aufgebahrten alten Frau.

Die Verstorbene ist auch hier direkt vor den nicht verhüllten Fenstern.
So fällt noch einmal das Tageslicht auf ihre sterbliche Hülle und Ihre Seele kann (so der Aberglaube damals) ungehindert
Körper und Raum verlassen.

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Postmortem Fotografie

12.11.2020 um 11:50
Diese Aufnahme strahlt sehr viel Frieden aus. Die Dame scheint friedlich entschlafen zu sein.


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Postmortem Fotografie

12.11.2020 um 12:02
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:So fällt noch einmal das Tageslicht auf ihre sterbliche Hülle und Ihre Seele kann (so der Aberglaube damals) ungehindert
Körper und Raum verlassen.
Als die Oma meines Noch-Mannes vor zwei Jahren im Seniorenheim verstorben ist, wurde auch direkt das Fenster geöffnet, damit die Seele ihren Weg finden kann. Ich finde das einen schönen Brauch, es ist ein schöner Gedanke, dass die Seele ungehindert gehen darf.


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Postmortem Fotografie

12.11.2020 um 12:07
Umso wichtiger finde ich es, dass man in der heutigen Zeit, die Zeit mit seinen Lieben genießt und dankbar dafür ist.
Damals waren Fotos keine Selbstverständlichkeit und auch wesentlich kostenintensiver.
Darum sollte man bemüht sein heute die kostbaren Momente auf Fotos festzuhalten und nicht wie damals eine bildliche Erinnerung erst schaffen zu können, wenn es leider schon zu spät war.


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12.11.2020 um 13:35
die hatten ja auch früher noch nicht die Möglichkeit Verstorbene so zu "präparieren" dass sie für die Angehörigen schön ausgesehen haben.
so hat man den Verstorbenen auch mehr angesehen, ob sie friedlich entschlafen sind oder nicht.

Bei uns ist es heute noch Brauch , ein Fenster zu öffnen damit die Seele gehen kann...

auf dem Foto finde ich sehr schön, die Schlichtheit, und das viele Licht , dass die Verstorbene umgibt....


@Ben1990
ja richtig....genau so ist es, trotzdem kommt der Tod (auch wenn ein langer Leidensweg vor her war) immer unerwartet. Das Schlimme ist diese Endgültigkeit, dass dieser Mensch Dir nie wieder in die Augen sehen kann, man ihm keinen Kuss mehr geben kann usw...
wäre jetzt hier off-topic.

wie schön, dass sich auch junge Menschen für dieses Thema interessieren...


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Postmortem Fotografie

17.11.2020 um 00:38
Zwei weitere Bilder aus Norwegen:


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Postkarte, Junge, 1901


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Foto: National Library of Norway

Quelle: Schone Slapers


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Postmortem Fotografie

17.11.2020 um 07:53
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Foto: National Library of Norway
Das unter Bild finde ich wirklich ansprechend, mit der Wandgestaltung und den (Familien)bildern. Ich vermute eine junge Frau.

Das Bild mit dem Jungen berührt mich, wie alle Bilder von verstorbenen Kindern, wieder sehr. Dieses Bild hat etwas sehr friedvolles und ich finde es sehr schön, dass nur mit einem Bildausschnitt gearbeitet wurde. Absolut kein "Schnickschnack". Das Bild gehört ganz dem Kind. Ich empfinde es als eines der schönsten Bilder dieser Art, die ich bisher gesehen hab (wenn man das so sagen darf).


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