Die Belichtungszeit war anfangs so lang, dass man eine mobile Stütze benutzt hat, die sowohl im Sitzen als auch im Stehen dabei helfen sollte, sich möglichst nicht zu bewegen. Diese Stützen sieht man auf einigen Fotos. Das sind keine Postmortemfotografien. Auch aufgemalte Augen/Pupillen bedeuten nicht zwangsläufig, dass die Person verstorben war. Dies machte man auch, wenn durch die Bewegung der Augen auf dem fertigen Foto nur weiße Augen zu sehen waren, ohne Iris und Pupille. Es gab auch Tricks, den Blick möglichst auf einen Punkt zu fixieren, aber das funktionerte nicht immer. Natürlich war es, vor allem bei Kindern und Tieren, einfacher, sie schlafend abzubilden. Auch da wird oft ein schlafendes Kind als Postmortemfotografie beschrieben. Einige Merkmale echter Postmortemfotografien sind Blumen, gekreuzte oder gefaltete Hände und manchmal Anzeichen von Auszehrung oder erste Anzeichen von Verwesung (sorry).
Hier Fotos solcher Kopfstützen (die bei modernen Aufnahmen mit alten Kameras immer noch benutzt werden):
(Pinterest, keine Quellenangabe gefunden)
http://www.luminous-lint.com/__phv_app.php?/f/_ambrotypes_themes_portrait_01/ (Archiv-Version vom 07.08.2020)http://www.historygrandrapids.org/photoessay/1647/little-girls-clothingDaher die verkrampfte Pose und der starre Blick bei Studioaufnahmen. Man hat sich schon damals über den Drang, sich ablichten zu lassen, lustig gemacht:
http://www.daguerreotypearchive.org/graphics/P8590002_TRYING_CARTOON_HARPERS_1859-03-19.phpOriginal anzeigen (0,2 MB)https://punch.photoshelter.com/gallery-image/Charles-Keene-Cartoons/G0000hDTxc.NdmsI/I0000X8cDe15xYjEEs gibt aber auch wunderbare,weniger starre, spontane, lockere, humorvolle und ziemlich gewagte Aufnahmen aus der Zeit.
:) (Pinterest, Ellaline Terriss, Schauspielerin und Sängerin, mit Tochter, 1905)