Postmortem Fotografie

"Das ist echt mies sowas" war auf Doans Text bezogen. Es ist "mies" dass er diese Erfahrung gemacht hat. WO verurteile ich? Lese bitte richtig! Außerdem: Wieso sollte ich ihm nicht glauben? Ich habe keinen Grund, seine Aussage in Frage zu stellen, also tut es mir natürlich leid für ihn und ich finde es mies. Ganz einfach! VERURTEILEN tue ich hier gar niemanden.

Wenn Du Stress suchst, geh bitte woanders hin, danke. Wir sind hier um uns auszutauschen, nicht um uns vor Dir zu rechtfertigen weil Du jedes Wort auf die Goldwaage legst!

@off-peak



Ich finde die Fotos immernoch schön.
Auch wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind.
Heute könnte man sich das nicht mehr vorstellen, sich solche Fotos ins Wohnzimmer zu hängen.
Aber die Menschen hatten früher meist kaum Fotos von dem lebenden Menschen und so blieb einem nur ein Foto Postmortem.

Ich hätte irgendwie auch gern ein Foto von meinem Opi, der letztes Jahr einem jahrelangem Krebsleiden erlag, aber da er schlussendlich am akuten Nierenversagen starb, hätte sich die Frage eh nicht gestellt.
Ich hab ihn dann doch lieber lebend in Erinnerung als auf Foto.

Dennoch, ich finde einige verstorbene sind wirklich wunderschön aufgebettet.
Bei den Kindern steigen mir oft die Tränen hoch, weil sie meist schlafend wirken.

@The_Woman

Wie gesagt, ich verstehe durchaus, wie und warum diese Fotos entstanden. Ich habe auch kein Problem damit.
Ich finde sie sogar berührend. Und viele, vor allem die Kinderfotos, stimmen mich traurig, weil sie so früh gestorben sind. Und ich frage mich, woran sie wohl verstorben sind.
Vermutlich oft an Krankheiten, die wir heute im Griff haben.

Aber gerade weil wir das haben, rückt der Tod für viele Leute weit, weit weg. Denke, es liegt auch daran, dass viele alles, was an den Tod erinnert, weit von sich weg schieben und daher diese Fotos als schrecklich oder eklig empfinden. Und tatsächlich nicht nach voll ziehen können, dass Menschen nicht immer zu allen Zeiten, nicht überall und vor allem nicht alle so denken und empfinden bzw empfunden haben.

@off-peak

Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen.
Der Tod gehört zum Leben dazu auch wenn es ein Thema ist, was jedem bewusst macht, das es plötzlich und überall enden kann.
Aber ich finde vorallem, so wie du auch, das solche Fotos einen auch daran erinnern können, wie glücklich man einst mal war, den verstorbenen bei sich gehabt zu haben und ihn damit in ehren hält.

Fotos waren damals ein Luxus den sich nicht jeder leisten konnte.
Wenn aber Kinder starben, leistete man sich das um wenigstens ein Erinnerungsstück zu besitzen.
Ich finde allein den Hintergedanken schon schön und traurig zugleich.

@The_Woman

Mir zeigen diese Bilder auch in erschreckender Weise, dass Impfgegner / ich hoffe, Du bist jetzt keiner :) ) nicht nur erschreckend dumm, sondern noch weitaus erschreckender gefährlich sind. Denn die hohe Kindersterblichkeit hatte sehr wohl mit diesen fiesen Infektionskrankheiten zu tun, gegen die man heutzutage impfen bzw ABs geben kann.

@off-peak

Ich bin ein Mischlingsimpfer ^^
Ich lasse meine Zwerge gegen alles impfen was Pflicht ist + Kinderkrankheiten die nicht sein müssen.

Der Grippeimpfung verweiger ich mich aber.

Aber bei dem Thema hast du absolut recht, nur leider leider rutschen wir ins OT.
Also schnell zurück zu den Postmortem Fotos.
Mich berühren Kinderpostmorten Fotos auch am meisten.
Da sehen die Bilder (meist) unschuldig aus und man gibt sich besonders viel Mühe das Kind friedlich ruhend dar zustellen.
Ich sag ja, oft fast schlafend.

Bei einigen Bildern die hier im Laufe der Jahre geposted wurden, erkannte ich nichtmal, dass das Kind verstorben war. Was sich auf einen wirklich wirklich guten Fotografen zurück führen lässt :)

@The_Woman

Streuselchen schrieb:Was sich auf einen wirklich wirklich guten Fotografen zurück führen lässt :)

Oder weil sie, man verzeihe den Ausdruck, frisch geknipst wurden. Oder weil der Betrachter einfach bei Kindern nicht an Tod denkt.

@off-peak

Ich meinte nicht den Zustand der Leiche sondern eher die Aufmachung.
Das einige erst nach 2-3 Tagen gemacht wurden, erkennt man schon bei genauerem Hinsehen.
Aber manchmal wurde so hübsch verziert und auch der Sarg oder das Kinderbettchen so hübsch geschmückt, das man weniger auf den Zustand des toten achtete.
Ich jedenfalls, für meinen Teil

@The_Woman
Ah, das. Ja, je jünger sie waren, desto hübscher wurden sie offenbar her gerichtet.

@off-peak

Jap und das gefällt mir sehr.
Das macht den tragischen Verlust, den man automatisch mitspürt, irgendwie erträglicher.

So nun wollen wir mal schauen ob demnächst mal wieder einige Bilder kommen.
Ich schau hier immer wieder gern mal rein. :)

@The_Woman

Bis denne denn. :)

Ich finde jeder sollte selber vor dem Tod entscheiden, was er/sie will.

@Freistossspray

Nicht jeder möchte sich mit dem Gedanken befassen, was nach dem eigenen Tod sein soll, wie das Begräbnis ablaufen soll, wo und wie man bestattet, ob Fotos gemacht werden sollen/dürfen.

Ich habe eine vage Vorstellung wie es sein soll. Möchte das aber nicht aufschreiben, ich habe Angst, dass ich es dadurch herbeirufe. So wurde ich erzogen. Man kann das aber auch mit einer Vertrauensperson besprechen...

Manchmal reicht die Zeit "davor" nicht.

@nanusia
Wenn du aufschreibst, was du nach deinem Tod willst, denkst du also du wirst früher sterben :ask:
Warum wird dir sowas eingetrichtert?

@nanusia

nanusia schrieb:Möchte das aber nicht aufschreiben, ich habe Angst, dass ich es dadurch herbeirufe.

Ich wurde zwar nicht so erzogen, kenne diese Gefühl aber trotzdem. Keine Ahnung, woher das kommt.

nanusia schrieb:Man kann das aber auch mit einer Vertrauensperson besprechen...

Das ist kritisch. Führt garantiert zu Streitigkeiten.

Am besten ist wirklich schriftlich Festgehaltenes. Wenn man bestimmte Dinge durchgeführt haben, oder bestimmten Menschen etwas vererben möchte, ist es ratsam, das nieder zu schreiben.
Ansonsten greift nämlich die gesetzliche Erbfolge.

nanusia schrieb:Manchmal reicht die Zeit "davor" nicht.

Weshalb man eigentlich vernünftigerweise diese Dinge so bald wie möglich regeln sollte. Ergänzen oder nachträglich verändern kann man immer noch.

doan schrieb am 08.03.2016:Ich habe meine Urgroßmutter als Kind aufgebahrt gesehen. Vorher beauftragte der Bestatter eine Visagistin sie zu schminken. Das Ergebnis war furchtbar, meine Uroma hätte sich so niemals geschminkt. Fotografiert wurde sie ebenfalls und zwar nur weil die Kosmetikerin ihr Werk in ihr Portfolio aufnehmen wollte. Als ob das nicht gereicht hätte landete das ganze im Internet, was wir leider erst durch Zufall 4 Jahre später mitbekommen haben und per Anwalt unterbinden konnten. Mir vorzustellen, dass sie ebenso in so einem Forum gelandet wäre find ich zum kotzen.

Wenn der Betroffene bzw die Familie zugestimmt hat sehe ich da kein Problem, würde es aber für mich selbst nicht wollen

Da stimme ich dir im Nachhinein zu, ich halte das auch für sehr bedenklich, das dieses Foto veröffentlicht, oder offensichtlich auch zu Werbezwecken Verwendung fand.
Ohne das dafür von Seiten eurer Familie die Zustimmung gegeben wurde.
Die rechtlichen Schritte waren sicher angebracht und nötig.

Bemerkenswert, daß die Visagistin das Foto Deiner Gr0ßmutterim Sarg in Ihr "Portofolio" aufnehmen wollte.
Um zu dokumentieren, daß sie Ihre Fertigkeiten neben den Lebenden auch den Toten zur Verfügung stellt und so auch Bestatter als Kunden zu akquirieren ?

Gerade bei dem Video creepy of the past sind viele Bilder nicht post mortem, sondern zeigen Insassen von Irrenanstalten der damaligen Zeit. Auch der Junge mit dem zerfressenen Gesicht war nicht tod, sondern ein Opfer der Syphilis. Ich habe gelesen, dass ein Großteil dieser Fotos tatsächlich nicht post mortem sind, sondern lebende Personen zeigen. Auch die immer wieder als Beweiss für diese Art Fotos herangezogene Ständer wären in der Anfangszeit der Fotographie nötig gewesen um die Leute sozusagen in Position zu halten, da die Belichtungszeiten extrem viel länger waren als heute. Es gibt ja viele Bilder bei denen man nicht glaubt einen Toten zu sehen und das stimmt auch, weil sie noch lebten. Allein diese starre Haltung wirkt oft leblos. Und man darf nicht vergessen, dass es einen richtigen Markt für post mortem Bilder gibt. Da ist viel Geld mit zu machen und das Angebot wird ja ehr kleiner als größer was diese frühen Photograpfien angeht. Und so wurden gern alte Bilder als Totenbilder angeboten, obwohl sie lebende Personen zeigten. Besonders gut gingen natürlich dann die Bilder, auf denen man Teile des Gestells sehen konnte und die dann natürlich als Beweiss galten. Übrigens sollen auch dunkle Hände nicht unbedingt als Beweiss gelten hab ich auf einer Fotoseite gelesen...

@Thea6

Hast Du mal einen Link zu jener erwähnten Fotoseite?

Welche meinst Du?

Thea6 schrieb:Übrigens sollen auch dunkle Hände nicht unbedingt als Beweiss gelten hab ich auf einer Fotoseite gelesen...

Ich glaube @off-peak meinte diese Fotoseite ;)