@interpreter also grundsätzlich geht es darum wissenschaftlich zu erforschen, in wie weit geschlechtliche Unterschiede (im Verhalten, Denken, Fühlen, Handeln, Eigenschaften) biologisch oder kulturell bedingt sind. Die These ist, dass Geschlecht im Grunde eine Klassifizierung ist wie Rasse zum Beispiel. Da wurde ja auch das äussere Erscheinungsbild mit Eigenschaften etc besetzt und dann festgestellt, dass Unterschiede kaum vorhanden sind, auch wenn es welche gibt.
Die Unterschied beruhen also womöglich auf Klassifikationspraktiken, kognitiven Schemata, sprachlichen Kategorien, Verhaltensgewohnheiten, Stereotypen, institutioneller Trägheit, Machtinteressen und diversen sich verstärkenden oder abschwächenden Bedingungskonstellationen.
Die Gender Studies sind also die kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Geschlechterdifferenzierung, die Wissenschaft der Geschlechterunterscheidung und streiten quasi mit den Naturwissenschaften über die Frage, was das Geschlecht ist: eine naturgegebene Tatsache, beruhend auf unseren Organ- und Zellstrukturen, Chromosomen und Hormonen oder eine historische/kulturelle Praxis.
Hier eine Studie, die aufzeigt, wie wenig unterschiedlich Mann und Frau eigentlich sind:
http://sciencev1.orf.at/science/news/140679http://www.apa.org/research/action/difference.aspxalso nix mit Mädchen lieben rosa oder so.....auch das wurde erforscht
http://sciencev2.orf.at/stories/1687563/index.html (Archiv-Version vom 07.03.2017)auch die Naturwissenschaften, die Medizin etc. beschäftigen sich damit, Männer sterben früher, zum Beispiel, aber liegt es daran, dass sie einen Penis haben? Oder daran, dass sie aufgrund von Erwartungshaltungen, Klischees, Stereotypen etc. einfach weniger sorgsam mit sich umgehen? All das gilt es zu erforschen
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/gibt-es-geschlechter-und-wenn-ja-wie-viele/-/id=660374/did=17545456/nid=660374/15bd5rb/index.html (Archiv-Version vom 13.09.2016)auch das männliche und weibliche Gehirn ist nicht als solches zu definieren
http://www.pnas.org/content/112/50/15468.abstractund auch mit Hormonen ist es nicht so einfach, wie man denkt
https://www.welt.de/gesundheit/article12585287/Hormone-schrauben-an-unseren-Emotionen.htmlauch das beliebte zurückgreifen auf die Steinzeit um die Rollen als "gegeben" darzustellen, Jäger und Sammler, Versorger und Nesthüterin ist hinterfragt und kann angezweifelt werden
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geschlechterrollen-frauen-die-grosswild-jagen-13527693.html ich hoffe, das beantwortet die Frage