Dann mische ich mich hier auch mal etwas mit ein
:) Also zunächst sollte man klar zwischen Transgender und Transsexualität unterscheiden. Transsexuelle Menschen wollen kein (soziales) drittes Geschlecht oder irgendein (soziales) Zwischengeschlecht annehmen. Sie haben ganz klar ein soziales Geschlecht (weiblich bzw. männlich) und eine klare Geschlechtsidentität bzw. Gehirngeschlecht ( ebenfalls weiblich bzw. männlich).
Lediglich der Phänotyp (sprich der Körper) passt nicht dazu. Es gibt daher auch von transsexuellen Menschen deutliche Bemühungen um diese Abgrenzung, wie z.b. hier:
http://www.trans-eltern.de/?Wichtig.Transsexualit%E4t_versus_Transgender_versus_%0ATransidentit%E4toder hier:
Wikipedia: Transgender#Transgender versus Transsexualit.C3.A4tDie allermeisten Transsexuellen Menschen wollen daher auch, nach erfolgter Angleichung, ganz normal in ihrem Geschlecht leben.
Zur Entstehung mehren sich die Belege, dass Transsexualität klar biologische Ursachen hat. So entwickeln sich die Gehirne von Mann und Frau im Mutterleib unter einfluss der Geschlechtshormone in verschiedene Richtungen:
Glaubt man den Psychologen Kimura und Baron-Cohen, dann haben diese Unterschiede ihren Ursprung im Mutterleib. Wenn männliche Hormone (sie werden sieben Wochen nach der Befruchtung in den Hoden produziert) durch den Fötus strömen, dann entwickelt sich ein männliches Gehirn. Bleibt die Androgenschwemme aus, reift ein weibliches Denkorgan heran.
"Dieselben Hormone, welche die Art unserer Geschlechtsorgane bestimmen", sagt auch Frank Kruijver vom Institut für Hirnforschung der Niederlande in Amsterdam, "werden in einem späteren Entwicklungsstadium auch das Gehirn programmieren."
Diese von Hormonen gesteuerte Verdrahtung des fötalen Gehirns hat Folgen für den Rest des Lebens: Männer mit angeborenem Androgenmangel bleiben in ihrem räumlichen Denken eingeschränkt. Die nachträgliche Gabe von Testosteronpräparaten in der Pubertät kann dieses Manko nicht mehr beheben. Anders herum zeigen Mädchen, die im Mutterleib auf Grund einer vererbten Störung einem Übermaß an Testosteron ausgesetzt sind, im späteren Leben oftmals jene Denkweisen, die als typisch männlich gelten.
Quelle:
http://www.spiegel.de/spiegelspecial/a-272648.html (Archiv-Version vom 08.06.2016)Zwar wird in dem Artikel noch eine gegenmeinung präsentiert, welche eine größere Plastizität des Gehirns vertritt, allerdings ist die Aussagekraft dieser Untersuchung aufgrund der Teilnehmerzahl recht bescheiden (außerdem wird nicht erwähnt, dass der Effekt nur bei wenigen Tests vorkam)
Auch gibt es Untersuchungen, welche die Verteilung von weißen und grauen Hirnzellen (sind bei Mann und Frau unterschiedlich) untersuchten:
Conclusions: Our results show that the white matter microstructure pattern in untreated FtM transsexuals is closer to the pattern of subjects who share their gender identity (males) than those who share their biological sex (females). Our results provide evidence for an inherent difference in the brain structure of FtM transsexuals.
Quelle:
http://portal.uned.es/pls/portal/docs/PAGE/UNED_MAIN/LAUNIVERSIDAD/UBICACIONES/02/DOCENTE/ANTONIO_GUILLAMON_FERNANDEZ/RAMETTI%20ET%20AL%202011.PDFConclusions: Our results show that the white matter microstructure pattern in untreated MtF transsexuals falls halfway between the pattern of male and female controls. The nature of these differences suggests that some fasciculi do not complete the masculinization process in MtF transsexuals during brain development.
Quelle:
http://members.efn.org/~lanegq/articles/MTF-cc-comp.pdf (Archiv-Version vom 10.06.2016)Es scheint also eher nix mit psychischer Störung oder Wahnvorstellung oder was auch immer zu sein.
@Durchfall Durchfall schrieb:biologische Frauen würden in den meisten Sportarten bei Wettbewerben untergehen
Das ist so ebenfalls nicht richtig. Hormonelle Frauen würden untergehen. Die Hauptursache für die körperlichen Leistungsunterschiede bei Mann und Frau sind die Androgene (männliche Sexualhormone). Diese haben eine stark anabole Wirkung. Eine Transfrau, die eine längere Zeit HRT durchführt, wird von der körperlichen Leistungsfähigkeit einer ganz normalen bio-Frau entsprechen.
Siehe dazu mal Fallon Fox nach:
Wikipedia: Fallon Fox