@Tussinelda Tussinelda schrieb:ja erkläre mir mal bitte das, was ich hier seit vielen Seiten nicht verstehe: ein bekanntermaßen als rassistisch eingestuftes Wort, das angeblich sowieso keiner wirklich verwendet, soll unbedingt weiter verwendet werden dürfen, weil man sich sonst in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlt.......also ist man davon eingeschränkt, ein Wort, das man nicht verwendet nicht mehr zu verwenden. Falls Du mir die Logik dahinter verklickern könntest wäre ich Dir sehr dankbar
Das ist der Unterschied zwischen Zwang und Freiheit, der vermutlich für viele, vernünftige Menschen entscheidend ist.
Wenn wir etwas aus unserer eigenen, freien Überzeugung nicht tun, dann ist das ein großer Unterschied gegenüber dem Zwang.
Denn wir WOLLEN etwas nicht ausprechen. Es ist unsere freie Entscheidung, unsere Erkenntnis, dass man jene Bezeichnung nicht verwenden sollte. Wir haben sie aufgrund unserer Empathie, unserer Moral, unserer Erziehung, unseres Glaubens, warum auch immer, getroffen.
Aber wir haben diese Entscheidung SELBST getroffen!
Es ist niemand gekommen und hat gesagt:,,Das darfst du nicht!"
Diese selbst getroffene Entscheidung aus eigener Erkenntnis heraus besitzt einen weitaus höheren Wert, meine ich, als der Zwang von außerhalb, das gleiche nicht mehr tun zu dürfen.
Stell es dir so vor, dass es auch ein ganz anderes Gefühl und eine andere Situation ist, wenn du gerne zu deiner Arbeit gehst, weil des möchtest - oder wenn du nur zu deiner Arbeit gehst, weil du dazu gezwungen bist.
Der Zwang in dieser gegenwärtigen Diskussion besteht darin, dass allein schon bei der Ablehnung eines Verbotes der Verwendung des Wortes oft impliziert wird, die Ablehnenden wollten doch nur ein rassistisches Spielzeug nicht aus der Hand geben. Deshalb würden sie sich dagegen sperren. Denn wäre es anders, könnten sie doch ohne Probleme diesen Begriff aufgeben.
Daran hängt aber auch, zumindest subtil, die Annahme, die Betreffenden seien eigentlich schon noch irgendwo rassistisch eingestellt.
Das ist aber keineswegs automatisch der Fall, es kann viele Gründe geben, warum man ein Verbot ablehnt.
Bei mir sind die Gründe vor allem Respekt vor der Kunst, eine höhere Einschätzung freier Entscheidung und Erkenntnis, statt Verboten, ein Erinnern an die Vergangenheit und Lernen für die Gegenwart und Zukunft, statt der Versuch der Verdeckung der Vergangenheit.
Man sollte vielleicht auch akzeptieren und respektieren, wenn man sich für Verbote ausspricht, dass es auch gute Gründe gegen das Verbot, wohlgemerkt, das VERBOT, nicht die Verwendung des ,,Neger" gibt.
Keinesfalls hat das automatisch mit Rückwärtsgewandheit oder subtilem oder offenem Rassismus zu tun.