Freier Wille?
30.01.2015 um 14:13Ja. :)
Hättest du einen freien Willen, dann hättest du mit "Nein" geantwortet.kavinsky schrieb am 14.03.2014:Ja. :)
Genau, Achtsamkeit wählt sogesehen auch nicht, aber sieht/erkennt und wenn man sie weiter lässt (achtsam bleibt) dann "entscheidet" sie natürlich (im doppelten Wortsinn) zum Besten. Und sie ist nicht abhängig wie die Ratio von A oder B, da gibt es dann plötzlich C, D, E.... :DTheLolosophian schrieb:Eine Wahl gibt es nur immer zwischen diesem und jenem, zwischen A und B. Wo kein Ego, da gibts auch keine Wahl. Nur das Ego wählt (das Bessere usw.) , das SELBST ist s p o n t a n.
Eben nicht.RoseHunter schrieb:Nein.
Das ist psychologisch und philosophisch falsch.
Psychologisch: Es ist vollkommen richtig, dass es unvbewusste Motivationen gibt, aber dass es die auch gibt, bedeutet nicht, dass all unsere Handlungen unbewusst motiviert wären. Wenn ich aufstehe und Kaffee koche oder zum Klo muss, ist das doch nicht unbewusst, denn ich weiß ja, was ich will und was ich tue und warum ich es tue.
Ist es nicht. Man kann experimentell nachweisen, dass es so ist.RoseHunter schrieb:Nein, das ist ein Fehlschluss, eine petitio principii.
Eine Illusion ist es nicht, eher eine Annäherung an die Realität.RoseHunter schrieb:Eine gängige Ansicht von Neurodeterministen ist, dass alles was wir erleben, nur Fake, irgendwie nicht echt, illusionär sei.
Diese konstruktivistisch angehauchte These, läuft einem bildschönen Selbstwiderspruch ins Messer.
Ich weiß allerdings nicht, ob du dieser Ansicht bist.
Und was denkst du ist der Grund dafür, dass du lieber Kaffee magst?RoseHunter schrieb:Warum sollte ich denn die Daten nicht kennen? Wenn ich vor der Wahl Tee oder Kaffee stehe, dann kenne ich doch die relvanten Daten. Tee oder Kaffee? Mag ich lieber Kaffee,
Weil der Entscheidungsprozess unterbewusst abläuft und dein Bewusstsein nur im Glauben gelassen wird entschieden zu haben...RoseHunter schrieb:Warum sollte ich nicht bewusst erfassen können, worum es geht.
Über einen Willen bescheid zu wissen hat doch nichts damit zu tun ob der Wille frei war oder nicht.RoseHunter schrieb:Warum sollte ich nicht wissen, was ich lieber trinke?
Wieder alles unterbewusst und anschließend ans Bewusstsein gesendet.RoseHunter schrieb:Man ist sogar so Variationen in der Lage, vollkommen bewusst. Etwa: "Eigentlich trinke ich ja lieber Kaffee, aber ich bin bei Oma Emma und die kocht eien grauenhaft dünne Plörre, also lieber das geringere Übel, Tee."
Weil es immer schaltet und waltet. Manche Dinge sind offensichtlich unbewusst. Wie Atmen, Muskelbewegung beim gehen oder sonstigen normalen aktivitäten, Gleichgewicht halten, berechnungen wenn man etwas greifen, werfen oder fangen will etc.RoseHunter schrieb:Und sie sind dir doch bewusst, also warum sollte da dein Unbewusstes schalten und walten?
Ähm, nein. Das ist die logische Folge einer rein materiellen Welt mit festen Gesetzen.RoseHunter schrieb:Reine These, also Behauptung
Der Vergleich hinkt gewaltig.RoseHunter schrieb:Ich behaupte, alle Leute die Avatare mit Wollmützen auswählen keinen Spaß am Sex haben.
Rein Materielle Welt mit festen unumstößlichen Naturgesetzen ist absolut determiniert und dementsprechend absolut unfrei.RoseHunter schrieb:Man kann jeden Mist einfach behaupten
Kannst du eben nicht wenn es schon vorbestimmt ist.RoseHunter schrieb:Nein, Vorbestimmung schließt Alternativen nicht aus, denn mit Alternativen dealt ja der, der wählen muss, also wieder: Tee oder Kaffee? Nun kann ich innehalten, rational abwägen und aufgrund meiner Prämissen entscheiden.
Innehalten und eigene Prämissen raitonal abwägen, das ist die kompatibilistische Defintion für Freiheit.Was macht das für einen Sinn wenn schon vorherbestimmt ist, dass du Kaffee wählst? Tee ist keine reale Option. Es ist eine theoretische Möglichkeit, aber nicht mehr.
Prämisse a): Ich habe die Wahl zwischen Tee und Kaffee.
Prämisse b): Ich trinke lieber Kaffee.
------------------------------------
Konklusion: Ich wähle Kaffee.
Was ist daran dogmatisch? Das ist genauso dogmatisch wie zu sagen der letzte Dominostein wird definitiv umfallen, wenn der erste angestoßen wird.RoseHunter schrieb:1. ist nach wie vor eine dogmatische Behauptung, wie: Leute mit Wollmützenavas haben keinen Spaß am Sex.
Es ist doch längst belegt! Wie oft wurde hier im Thread auf die Experimente verwiesen?RoseHunter schrieb:2. ist auch nur eine Behautung. Du kannst das ja behaupten, das ist nicht das Problem, du musst es nur belegen, herzeigen. Da reicht es nicht zu sagen: Ist eben so, weiß man doch.
Das wie eine Mathematische Formel. Wenn du das Ergebniss wissen willst musst du alle Faktoren kennen.RoseHunter schrieb:Du musst für eine bewusste Entscheidung, nur die notwendigen Prämissen kennen.
Dein Unterbewusstsein kennt die chemische Formel auch nicht, ausser vielleicht wenn du Lebensmittelchemiker bist.RoseHunter schrieb:Bei Tee oder Kaffee musst du nicht wissen, wie die chemische Formel des Aromas ist, was die Jasminnote beim Tee ins Spiel bringt,
Und hier stimme ich dir nicht zu.RoseHunter schrieb:du brauchst auch nichts über eine eventuelle genetische oder familiär geprägte Vorliebe für Kaffee zu wissen, es reicht zu wissen, was du lieber magst.
Die Bewusstheit darüber, dass wir unterbewusst gesteuert sind ändert doch nichts daran, dass wir unterbewusst gesteuert sind.RoseHunter schrieb:Freud hat also eine Technik gefunden/erfunden, die den Menschen bewusster werden lässt, in dem er Einblick in seine bis dato unbewussten Bereiche bekommt. Klappt gut, bei hinreichender Intelligenz und nicht zu großer Pathologie.
Wenn du keinen Lachs magst, wirst du dir auch keinen kaufen wenn er im Angebot ist.RoseHunter schrieb:für die Frage nach der Willensfreiheit, denn es reicht zu wissen, ob du heute lieber Lachsnudeln oder Gesmüsesuppe isst, womöglich ist das gerade im Angebot ist, auch eine Prämisse, die viel entscheidender ist.
...ist irrelevant. Ich habe ihn nur erwähnt, weil er den Grundstein legte ("Spätestens seit Freud wissen wir..."), ich habe nie irgendwelche von seinen weitergehenden Thesen aufgegriffen, die hast du jetzt herausgekramt. Seine Thesen und Ansichten sind heute längst überholt.RoseHunter schrieb:Was Freud beleuchtet
Natürlich ist das entscheidend, das ist Determinismus.RoseHunter schrieb:So formuliert ist das eher fragwürdig, aber für unsere Diskussion ohnehin nicht entscheidend.
Wenn Leute herkommen und mir was von Seelen und "Geißt" erzählen und deshalb ein deterministisches Universum ablehnen und daraus dann schließen, dass man freien Willen hat, da die Persönlichkeit in der Seele liegt und das Gehirn ihr untertan ist, dann sehe ich da eine nachvollziehbare Logik basierend auf der Annahme, dass es Seelen und Geißt gibt.RoseHunter schrieb:Kompatibilisten gehen in ihrem Gedankenexperiment von einem solchen, vollständig determinierten Universum aus.
Wenn du mit "innehalten und abwägen" meinst, dass man Bewusstheit und Kontrolle über alle Faktoren die eine Rolle spielen hat, dann ja.RoseHunter schrieb:dass Freiheit dann vorliegt, wenn man innehalten, abwägen und begründet entscheiden kann?
Hab ich doch schon zig mal geliefert...RoseHunter schrieb:Oder hast du eine andere, bessere Defintion.
Und Zellen bestehen aus Atomen, also ein Atomhaufen.RoseHunter schrieb:Das ist kein Ich, sondern ein Zellhaufen.
Und wo denkst du kommen diese Dinge her? Das Zusammenspiel der Atom verursacht sie.RoseHunter schrieb:Ein Ich hat Einstellungen, Absichten, Sorgen
Das es genauso nur Materie ist die strikt den Naturgesetzen folgt wie ein Stein der durch die Luft fliegt.RoseHunter schrieb:Möglich, aber was folgt denn daraus für das Ich?
Na und? Mal abgesehn davon, dass und zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung stehen.RoseHunter schrieb:Nur mit dem Ich, bzw. als Ich nimmst du die Innen- und Außenwelt wahr.
Nie hast DU anderes zur Verfügung.
Was sind denn die Konsequenzen?RoseHunter schrieb:Die Konsequenzen sind den meisten Neurobiologen regelmäßig unklar.
Nein. Ich mag bspw. keine Zwiebeln. Ich weiß nicht warum ich kein Zwiebeln mag. Mein Bewusstsein präsentiert den einfachen Grund: Sie schmecken mir nicht.RoseHunter schrieb:Wenn du weißt, "Ich will Lachsnudeln", warum musst du wissen, warum du Lachsnudeln willst?
Naja, in einem determinisitischen Universum können wir bis zum Urknall zurück gehen, von diesem Moment an stand fest, dass du dich für Lachsnudeln entscheiden wirst.RoseHunter schrieb:Wie weit willst du zurückgehen? Bis in die Kindheit oder den Beginn der Erde oder des Universums?
Nein, dann fällst du einfach auf das herein was dir dein Unterbewusstsein vorgaukelt.RoseHunter schrieb:Du brauchst kann allumfassendes Wissen um sagen zu können, was du willst, du musst nur wissen, was du willst.
Irgendwie scheinst du das was ich und andere hier schreiben nicht zu verstehen.RoseHunter schrieb:Prima, könntest du mir dann bitte alles Geld von deinem Konto auf meines überweisen?!
Ich bin nämlich frei und will das.
Du weißt nicht was für dein Unterbewusstsein der entscheidende Faktor war, du kannst es ahnen, aber nicht wissen.RoseHunter schrieb:Also ich kann meine Entscheidungen, auch wenn ich sie später noch mal ändere begründen. Du nicht? Ich könnte sagen, "Ich wollte heute gerne in die Stadt, aber angesichts des vielen Schnees, ist mir das zu stressig." Ich habe innegehalten, abgewogen, weil ich neue Informationen hatte, die ich berücksichtigt habe (gestern war bei uns noch kein Schnee), was soll daran unbewusst sein?
Ist doch egal ob du es weißt oder nicht.RoseHunter schrieb:Ja, aber das weiß ich ja nicht vorher.
Das könnte nur Gott wissen und der redet nicht mit mir.
Ich bin also im Kenntnisstand eines relativen Wissens und muss meine Entscheidungen von meinem aktuellen Kenntnisstand und meinen ererbten und erworbenen Neigungen abhängig machen.
Nein ist nicht inkonsitent.callida schrieb:Wenn 1. und 2. nach deinem Konzept stimmig sind, 3. hingegen nicht, ist das inkonsistent.
Gehört davon hat wohl fast jeder, aber wenigsten verstehen was damit gemeint ist.callida schrieb:Hast Du mal von der Chaostheorie gehört?
Eigendlich habe ich nicht ich die Behauptung aufgestellt sondern Wissenschaftlich, sie übrigens auch zentraler Bestandtteil des Chaostheory/Chaosforschung. (Chaostheory is der englische Begriff für Chaosforschung, fals du durcheinander kommst weil ich mal das eine und mal das andere benutze. Chaostheory ist keine Theorie wie die Relativitätstheorie, sondern Ein Forschungsfeld, viele verwechseln das oft und halt das für eine Theorie.)callida schrieb:Das ist eine Behauptung, die Du aufstellst, um Recht zu haben. Begründung?
Nein, weil es in der Quantenmechanik Vorgängige gibt die keinen exakten gesetzmäßigkeiten folgen => zufällig sind.callida schrieb:Wieso wäre der Zufall die einzigste Alternative. Weil Du es sagst?
Chaosforschung besagt aber genau das was ich gesagt habe. Siehe Wikipediazitat.callida schrieb:Nö, siehe Chaosforschung.
Glaube ich, weil die Hirnforschung es gezeigt hat.therichter schrieb am 12.05.2014:Glaubst Du!
Von mir aber nicht. Wenn du über Reflexe reden willst kannst du ja einen anderen Thread auf machen.callida schrieb:Von mir schon.
Psychotherapie ist gezielte Prägung.callida schrieb:Hast Du schon mal was von Psychotherapie gehört
Das alles Determiniert ist bringt uns gar nichts solange wir nicht wissen können was passiert.callida schrieb:Was sollen abschreckende Strafen für einen Effekt haben, wenn alles und jeder determiniert ist?
Es ist ein pragmatisch System, kein rationales System. Menschen sind nicht 100% rational, deswegen kann man von ihnen auch nicht erwarten sich zu 100% logisch zu verhalten.callida schrieb:Strafen sollen Verhaltensänderungen bewirken. Hier widerlegst Du dich selbst.
Er erklärt warum wir, trotz dem Wissen darüber keinen freien Willen zu haben, so tun sollten als hätten wir einen.callida schrieb:Zu dem Komiker im Film. Jeder Idiot kann das menschliche Mysterium auf die Schippe nehmen, aber es dadurch verstehen - no way!.
Hey @1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Eine andere denkbare(aber nicht logische) Alternative wäre die Allmacht des Individuums.
Ein Gott bspw. muss sich nicht den Naturgesetze beugen, handelt aber auch nicht zufällig. Aber ein solches übernatürliches Fabelwesen ist kein logischer Ansatz.
Para-doxa schrieb:Genau, Achtsamkeit wählt sogesehen auch nicht, aber sieht/erkennt und wenn man sie weiter lässt (achtsam bleibt) dann "entscheidet" sie natürlich (im doppelten Wortsinn) zum Besten. Und sie ist nicht abhängig wie die Ratio von A oder B, da gibt es dann plötzlich C, D, E....
Ja, sagte ich eigentlich oben auch, und setzte die "Entscheidung" extra in Gänsefüsschen. :)TheLolosophian schrieb:Nein, Achtsamkeit ist neutrale Wahrnehmung und neutrale Wahrnehmung tut nichts anderes als wertfrei wahrnehmen.
Der Determinismus ist und bleibt eine Ideologie - ein Dogma/Glaubenssatz wie jede andere Religion/Ideologie, solange ein Mensch keine WIRKLICHE spirituelle EINHEITSerfahrung hat. Den Christen war dieses Dogma seit 2000 Jahren ein gutes Ruhekissen.callida schrieb:Unabhängig von den unterschiedlichen Standpunkten zur Willensfreiheit möchte ich Dir angesichts Deines Alters von 22 Jahren (meine ich herausgelesen zu haben) nahelegen, den Wohlfühlspace des Determinismus nicht zur Lebensgrundlage zu machen.
Auf dem Papier 21. Ich habe nur die Zeit im Mutterbauch mit eingerechnet, da man ja nachweislich auch da schon Erfahrungen sammelt die einen fürs Leben prägen.callida schrieb:angesichts Deines Alters von 22 Jahren
Ich habe ja erklärt warum das niemand tut.callida schrieb:den Wohlfühlspace des Determinismus nicht zur Lebensgrundlage zu machen.
Mir ist die Problematik die du ansprichst klar. Das Abgeben von Verantwortung.callida schrieb:Dass gescheiterte Existenzen glauben (machen) wollen an ihrem Dilemma keinen bewusst-willentlichen Anteil gehabt zu haben, nun gut, das ist rational verständlich.
Funktioniert aber andersrum genauso. "Ich bin dazu bestimmt xy zu erreichen!" => Harte arbeit für das Ziel, motivation, etc.callida schrieb:Angesichts eines verkorksten Lebenslaufs führt diese Form der Abwehr zu innerpsychischer Entlastung. Sie ist gleichwohl auch die Entschuldigung für künftiges Fehlverhalten/Versagen, wobei auch immer.
Und ich meine, dass es keine verschiedenen Grade der Bewusstheit gibt*, wir aber trotzdem so tun sollten als könnten wir unsere Entwicklung aktiv mitgestalten.callida schrieb: Was ich meine ist, dass, abhängig vom Grad der Bewusstheit, ein jeder Mensch es mehr oder weniger in der Hand hat, seine Entwicklung aktiv mitzugestalten.
Ich hoffe du hast Gummistiefel an. BzzzTheLolosophian schrieb:Nomen est Omen? :D
Hast du ne Ahnung! Schon mal was von Metaprogrammierung des Gehirns gehört? SELBSTorganisation? Bzzzz :D Da knattern die Synapsen!1.21Gigawatt schrieb:Manche Leute sehen ihre "Bewusstwerdung" im Ausüben irgendeiner Religion, andere finden ihre persönlich "Sinn" im Leben, wieder andere kommen durch Meditation oder andere Aktivitäten(auch Drogen) dazu.
Die Sache ist, dass sich an ihren neuronalen Abläufen rein gar nichts ändert, sie sind nachwievor genauso unterbewusst gesteuert wie davor, nur ändert sich ihre Einstellung.
Nein, aber ich verbinde alles was mit "meta" zu tun hat meistens gleich mit Pseudowissenschaft.TheLolosophian schrieb:Schon mal was von Metaprogrammierung des Gehirns gehört?