@geeky geeky schrieb:
Kennst du denn überhaupt Libets Versuche?
Natürlich, sowohl das Originalexperiment von Libet, das in "Hirnforschung und Willensfreiheit" von Geyer abgedruckt ist, als auch die Nachfolgeexperimente und Kommentierungen in der ersten Zeit, insbesondere von Roth und Singer.
Im Gegensatz zu dir auch die diversen Repliken, in Geyers und Sturmas Büchern zum Thema, von Habermas und anderen, und um den Bogen zum Kompatibilismus zu schlagen, von Beckermann.
Das Thema ist spannend und letztlich kompliziert, wenn du mitdenken magst, gerne, Beckermann beschreibt es in ausreichender Tiefe.
http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheitUm es selbst zu verstehen, muss man freilich die Argumente innerlich nachvollziehen können.
Wichtig ist eine Definition von "Determinismus" und eine von "Freiheit" zu geben, die du(!) vertrittst.
Der Hauptfehler den Deterministen wie du dabei machen, ist, zu denken, dass sie - da sie ja davon ausgehen, dass es Freiheit ohnehin nicht gibt - davon entbunden sind, den Begriff zu definieren.
Das ist etwas, was sich auch in anspruchsvollen Diskussionen immer wieder als Stolperstein erwiesen hat. Es ist wie mit dem Begriff "Folter". Auch wenn man gegen Folter ist, muss man definieren, wa Folter sein soll, was darunter fällt, was nicht, was die Grenzen markiert.
Über den Determinismus wird man sich gewöhnlich schneller einig, als man denkt und der Kompatibilismus treibt es auf die Spitze, er geht, der Einfachheit halber von einer komplett und total determinierten Welt aus (ob dies empirtisch so ist, ist dabei nachrangig), so dass man sich Diskussionen darüber ob wir nun zu 20, 50, 80, 90, 99% oder wie audh immer definiert sind, schenken kann.
Der Knackpunkt bei Thema ist die Freiheit, die muss definiert werden.
Die Kompatibilisten haben ihre Definition, diese ist nicht in Stein gemeißelt und kann kritisiert werden.
Zu den Details dann ggf. später.