Depression: Wo ist die Energie?

@FaIrIeFlOwEr
Es ist sicherlich besser sich Hilfe zu holen, wenn man eine schwere Depression hat. Auch eine medikamentöse Behandlung ist oft nötig.

Ich hatte Gottseidank noch nie eine so schwere Depression. Dennoch gab es Zeiten, da habe ich mich sehr schlecht gefühlt. Vielleicht habe ich für mich ein ganz gutes Konzept entwickelt, eine schwere Depression zu vermeiden. Ach ja, Sport und vitaminreiche Ernährung helfen mir auch.

Ich bin sowieso dafür das man Psychologie oder Psychohygiene, als Schulfach einführt. In unserer immer komplizierender und schwerer werdenden Welt, wäre das sicherlich ein nützliches Schulfach.

Mit psychologischen Kenntnissen, kann man vielleicht die ein oder andere Krise vermeiden. Wir lernen ja auch uns die Zähne zu putzen, oder etwas über gesunde Ernährung. Warum nicht auch etwas für die Psyche tun ?

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:Ich bin sowieso dafür das man Psychologie oder Psychohygiene, als Schulfach einführt. In unserer immer komplizierender und schwerer werdenden Welt, wäre das sicherlich ein nützliches Schulfach.

Mit psychologischen Kenntnissen, kann man vielleicht die ein oder andere Krise vermeiden. Wir lernen ja auch uns die Zähne zu putzen, oder etwas über gesunde Ernährung. Warum nicht auch etwas für die Psyche tun ?

Da immer mehr Menschen von dieser Krankheit betroffen sind, die an Depressionen erkranken, denke ich auch, dass man rechtzeitig dagegen steuern muß -
die Folgeerkrankungen einer Depression, sind ja auch immens hoch, ja, und die verloren gegangenen Energien, könnte man sinnvoller einsetzen und man wäre bei Gesundung, ein glüchlicher und zufriedener Mensch ......

Wie heißt es so schön - der Weg ist das Ziel ...... ;)



Volkskrankheit Depression

Weltweit nehmen Depressionen zu. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation werden sie bis 2020 die häufigste Krankheit sein. Auch heute schon leidet jeder fünfte bis zehnte Mensch einmal in seinem Leben darunter.

http://www.sueddeutsche.de/dossiers/dossier/223/100123/ (Archiv-Version vom 26.03.2010)

@FaIrIeFlOwEr
Schön das es Auswege aus dieser Krankheit gibt, und das man heute offen darüber reden kann.

Ich hatte das Glück das ich durch eine Ausbildung umfangreiche psychologische Kenntnisse erlangen konnte. Ich wäre niemals zu einem Psychologen gegangen. Ich hatte auch keine so großen Probleme ( das sagen ja alle :) ). Aber auch bei „kleineren Sachen“ waren diese Kenntnisse hilfreich. Mein Leben ist viel schöner dadurch geworden. Ich bin glücklicher, körperlich gesünder und löse Probleme locker und sofort, oft auch bevor sie entstehen können.

Aufgrund dieser Erfahrung fände ich es wirklich nützlich, gewisse Grundlagen jedermann zu vermitteln.

@Waldfreund

Waldfreund schrieb:@FaIrIeFlOwEr
Schön das es Auswege aus dieser Krankheit gibt, und das man heute offen darüber reden kann.

Ja, es ist noch nicht so lange her, da war es unüblich über diese Krankheit zu sprechen, weil man "so etwas" nicht hatte ....

Weil nur "Verrückte" zum Psychiater usw. gegangen sind oder hin mußten .... ;)

Die Angst in eine "geschlossene Abteilung" der Psychiatrie zu landen, war doch sehr weit verbreitet -
es ist gut, dass man sich davon schon sehr befreit hat, zwar ist eine allgemeine Offenheit noch nicht überall vorhanden, aber man ist auf dem besten Weg .... ;)

Was mich meistens depressiv macht, ist über Fragen wie diese nachzudenken:

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Habe oft eine immense Aggression gegen "die Gesellschaft" als Abstraktum (was ziemlich dumm ist, da es "die Gesellschaft" so gesehen nicht gibt, sondern sie vielmehr aus Individuen besteht, also als solches nicht greifbar ist), die (gefühlte!) Zunahme von Intoleranz und Gewalt, düstere Aussichten was die Zukunft betrifft, und zugleich das Gefühl, nichts dagegen ausrichten zu können, also tatenlos zugucken zu müssen, wie alles den Bach runter geht (subjektives Gefühl). Ein Gefühl von Ohnmacht und diffusem Hass, der sich auf nichts Konkretes richtet, sondern eben auf "das Gesamte", nicht beeinflussbar und nicht greifbar.
Abgerundet durch enorme Unzufriedenheit mit der eigenen kläglichen Existenz, was sich nicht an materiellen Dingen bemisst, sondern es sind eher unerfüllbare Ansprüche an mich selbst.

Wie hieß es schon beim "Schuh des Manitu":

Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.

Das macht es natürlich auch schwer, irgendwo mit Lösungswegen anzusetzen, wenn man selbst die Quelle seines Unmuts nicht mal genau lokalisieren/ definieren kann....

@FaIrIeFlOwEr
„Weil nur "Verrückte" zum Psychiater usw. gegangen sind oder hin mußten ...“

Die meisten Verückten laufen frei herum. Einige von denen haben sogar ziemlich gute Jobs.

Das komische ist ja, das eine psychische Auffälligkeit immer im statistischen Zusammenhang mit der „Normalbevölkerung“ gemessen wird. Nur halte ich unsere „Normalbevölkerung“ schon lange nicht mehr für gesund.

Der Ausspruch. „Wer heutzutage nicht verrückt wird, der ist nicht normal“, hat schon etwas wahres.

@Waldfreund
Word. ;-)

Also ich habe mal gehört, dass jeder Mensch mindestens 3 Therapien braucht. Fragt mich nicht woher, aber es scheint mir plausibel. Wenn man jetzt die Straftaten danach rechnet, wieviele Leute wirklich eine Therapie brauchen, wird man wohl feststellen, dass die Leute die einen Therapeuten besuchen nicht unbedingt die sind, die auch Straftaten begehen.

@Waldfreund
Dem kann ich nur zustimmen.

Hinzu kommt ja auchnoch, dass immer mehr "Normale" Antidepressiva und ähnliche Medikamente nehmen um noch leistungsfähiger zu werden. Diese Einstellung kann eigentlich auch nicht normal sein.

Die Ursachen für Depressionen sind sicherlich sehr zahlreich aber der steigende Leistungsdruck schränkt das Problem sicher nicht unbedingt ein.

@Südlicht
Das was Du beschreibst kenne ich. Ich versuche das zu lösen, indem ich mich auf meine eigene Umgebung konzentriere. Komischerweise, geht es mir dort sehr gut. Selbst die Finanzkrise war für mich positiv. Ich konnte billig einkaufen und billig tanken.

Bei mir ist die Kluft zwischen Tagesgeschehen ( das aus den Zeitungen ), und meine Realität ( Umgebung, Nachbarschft, Familie ) riesig. Manchmal geht es mir auch besser, wenn ich längere Zeit keine Nachrichten höre. Auch Allmy strengt mich manchmal an.

Ich überlege oft, ob ich nicht zu viel Energie mit politischen Problemen verschwende. Auf der anderen Seite bin ich auch gerne informiert. Private Probleme löse ich sehr schnell und effektiv, so das es gar nicht erst schlimm werden kann.

@Hesher
„wird man wohl feststellen, dass die Leute die einen Therapeuten besuchen nicht unbedingt die sind, die auch Straftaten begehen.“

Diese Leute sind psychisch gesünder, weil sie wissen, das ihnen etwas fehlt.

Ich glaube zwei Dinge müssen sich ändern. Der Mensch muss wieder Mensch sein können. Der Mensch ist nun einmal nicht bedingungslos flexibel. Wir sind keine Maschinen. Der unmenschliche Druck muss weg. Dann wird die Gesellschaft wieder etwas sanfter und menschlicher.

Unser System bricht wirtschaftlich zusammen ( da habe ich auch schon viel zu geschrieben, im Bereich Politik ), und der Mensch bricht psychisch zusammen.

Ich denke es wird sich auch ändern. Bis dahin sollte jeder versuchen seine psychische Gesundheit zu erhalten, so gut es geht.

@Waldfreund
Da geb ich dir nochmal recht :D (schlimm heute ^^)

Wir werden alle einfach nur als Maschinen angesehen, die ihre Arbeit zu verrichten haben. Aus irgendeinem Grund arbeitet eine andere Firma effizienter also muss die Leistung der einzelnen Maschinen erhöht werden usw.

Doch noch größer finde ich das Problem, dass der Mensch ja langsam schon selber anfängt sich als Maschine zu sehen und sich dann fragt warum er dem Druck nicht einfach so standhalten kann. Dass der Mensch auch noch eine Psyche hat wird irgendwie immer wieder vergessen.

@horusfalk3
„Dass der Mensch auch noch eine Psyche hat wird irgendwie immer wieder vergessen.“

Der Mensch wird schon noch dran erinnert. Dann ist es aber fast schon zu Spät. Oft in Form eines Herzinfarktes, oder Schlaganfalls. Körper und Geist hängen nun einmal zusammen.

Manchmal sind es auch Aggressionen, Depressionen ( nach innen, also gegen sich gerichtete Aggressionen ), die dann evt. zu Scheidungen führen.

Zwischen 30 und 50 kommen die meisten Krisen. Kaum einer bleibt verschont.

Wenn man klug ist kann man sie verhindern. Indem man sich selbst treu bleibt, lernt wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden, und seine Grenzen zu aktzeptieren.

Leider ist unser kompliziertes Leben so gemacht, das Du überall aneckst, wenn Du die Richtung änderst. Du kannst Dir vielleicht noch aussuchen, wo es am wenigsten wehtut.

Ich hatte einmal die Strategie versucht ( während einer einjährigen Schulungsmaßnahme ) nicht aufzufallen. Und promt hatte ich die Hautrolle. Ich stand im Mittelpunkt. Manchmal ereichst Du genau das, was Du mit allen Mitteln verhindern wolltest. Ich muss dazu sagen, das ich als einziger Mann mit lauter Frauen diese Schulungsmaßnahme durchführte. Das schlimmste was Du einer Frau antun kannst, ist sie nicht zu beachten. Da war ich mit meiner Strategie, unauffällig zu sein fehl am Platze.

@Waldfreund
Auch lange vo einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kann es einige Stress bedingte Erkrankungen geben. Ich fand es schon auffallend wie viele in meinem Umfeld plötzlich Probleme hatten nachdem sie 1-2 Semester studiert haben. Da waren sogar auch schon sehr ernste Dinge darunter.

Ich für meinen Teil hätte gern mal einfach ein Jahr Pause wo ich alles so angehe wie ich es möchte :D

@horusfalk3
„Auch lange vo einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kann es einige Stress bedingte Erkrankungen geben.“

Richtig ! Und auf diese Zeichen sollte man hören, bevor es dann ganz Schlimm wird. Oft fängt es mit Ohrensausen an. Leichte Hautallergien. Sodbrennen bis hin zu Magenschmerzen. Schlafstörungen sind auch typisch. Damit verbunden sind dann Konzentrationsschwäche.
Werden z.B. die Magenbeschwerden ignoriert, kann es zu Magengeschwüren kommen bis hin zum Magenkrebs.

Es ist sehr traurig, Du hast heute nur noch die Wahl zwischen Job oder Gesundheit. Sicherlich gibt es auch noch gute Jobs, wo das nicht der Fall ist. Aber die sind sehr selten.

Ich möchte heute nicht mehr studieren. Ihr habt alle mein Mitgefühl.

Ich bin seit 13 Jahren deressiv, nehme täglich zweimal MAO-Hemmer ein und befinde im Moment zum Glück auf dem Weg zur Besserung. Letzte Woche ging auch noch nach sieben Jahren meine Beziehung kaputt.

Daraufhn ging zur Institusambulanz (so etwas wie eine psychiatrisch Praxis mit direkter Terminvergabe spätestens am nächsten Tag) und von dort aus in eine Tagesklinik.
Ich kann nur jedem der grosse Probleme hat oder mit seinen Problemen nicht mehr klar kommt ans Herz legen sich helfen zu lassen.

Und wo in den schweren Zeiten (den Zeiten des Dämons) die Energie ist weiss ich leider auch nicht.

Ich denke, den Druck, welcher durch das System ausgeübt wird, kann man sich auch selbst zumindest zum Teil nehmen, indem man eben sich von Idealen aus den Medien distanziert, allgemein weniger vorm Computer hockt oder Fernseh schaut, rausgeht, mehr Bewegung, sodass man seine eigenen Kompetenzen wieder mehr spürt.
Je mehr man sich im Hier und Jetzt spürt, in seiner eigenen Mitte steht, desto weniger können einen äußere Dinge in Hektik und unnötigen Stress versetzen.

tja. wo isse denn die energie?

bei depris ist der gesammte organismus gestört und arbeitet nicht wie er sollte und ich denke mal das er deswegen auch nicht dazu in der lage ist energie zu speichern.
ich habe mal gehört das sowas auch mit den hormonen zu tun haben kann.

hab hierzu nen interessanten Artikel entdeckt, dass schafft vielleicht Klarheit darüber wo die Energie bleibt.

auf dieser Seite ganz unten als .pdf


http://www.maceenergymethod.de (Archiv-Version vom 23.03.2010)

ich seh das so: man weiss ja dass das Gehirn ziemlich viel Energie verbraucht, ja gar den größten Anteil wenn man es mit dem Gewicht des Körpers vergleicht.
Depressionen sind dauerhaft anhaltender Stress. Mehr Stress: schnellerer Stoffwechsel; höherer Energieverbrauch.
Hinzu kommt dass das Gehirn in seinem Gleichgewicht geschädigt ist; nun versucht der Körper dies natürlich wieder auszugleichen, das erfordert ja auch Energie und das Gehirn is wie wir oben sehen ja eigentlich der größte Energieverbraucher.