Traumaarbeit

Hallo Ihr Lieben,

habt Ihr schonmal Menschen mit einem Trauma kennen gelernt, ihnen vielleicht sogar helfen können? Falls ja, wie weit seit Ihr gegangen? Oder habt Ihr vielleicht selbst traumatisierende Erfahrungen gemacht, wie geht Ihr damit um?

LG Dream

Trauerarbeit kenn ich wohlhttp://www.bewusster-lieben.de/html/trauma-arbeit_und_heilung.html

http://www.therapeutenfinder.com/news/1255-traumaarbeit.html

http://www1.bpb.de/themen/DUDBIG,0,Traumaarbeit.html (Archiv-Version vom 25.04.2009)

Ups da ging wohl was schief,.. die Links beziehen sich auf Traumaarbeit, schau mal da rein, vllt findest du was hilfreiches

Ist lieb gemeint, aber ich brauche kein "Theorieinput", davon habe ich genug. Ich suche Menschen mit praktischen Erfahrungen.

Also ich denke es ist so gut wie unmöglich jemandem wirklich direkt zu helfen wenn man diese Person kennt. Natürlich kann man versuchen immer da zu sein aber so ein Trauma guckt man sich ja nicht so gern an und man macht sich eher zum Feind der betroffenen Person wenn man versucht in der Wunde zu bohren und auch noch Salz reinzustreuen. Bei einem Therapeuten ist das wohl auch nur deswegen anders weil die Personen einen so starken Leidensdruck haben, dass sie das freiwillig über sich ergehen lassen und versuchen so gut es geht mitzuarbeiten.

Das Einzige was man sonst tun kann ist denke ich wirklich Präsenz zu zeigen und in einem vernünftigen Maß verständnisvoll zu sein. Etwas erzwingen zu wollen ist denke ich absolut der falsche Weg.

@horusfalk3
Da geb ich Dir Recht, so habe ich auch immer gedacht, weil ich allein durch meinen Beruf schon mit vielen "Patienten" gearbeitet habe.

Jetzt hab ich ne andere Situation - privater Natur.

Ein junges Mädchen (Anfang 20) wurde früher sex. mißbraucht von Ihrem Vater....Sie vertraut mir sehr, hat mir vieles grob erzählt OHNE daß ich nachgefragt habe. Ich habe Sie auch bis zu einem Punkt erzählen lassen, weil ich weiß wie gut diesen Menschen, diese "Druckentlastung" tut. Aber wie weit kann ich Sie erzählen lassen?

Sie kann sehr gut reden mit MIR, ich kann Sie aber leider in keinsterweise dazu motivieren weitere professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.....

@Dream2008
Wenn sie dir so sehr vertraut dann ist es denke ich sehr wichtig für das Mädchen da zu sein. Ich denke du hast hier genau das richtige getan obwohl ich dir vermutlich als Laie gar nicht so viel dazu sagen kann ;)
Was ich aber befürchte ist, dass man dieses Mädchen kaum dazu treiben kann sich noch weiter zu öffnen sondern wirklich alles von ihr kommen muss.

Hoffentlich funktioniert das auch weiterhin so gut. Vielleicht schaffst du es ja auf dem Weg, dass das Mädchen lernt, dass sie sich jemandem anvertrauen kann und es kommt dann irgendwann doch noch zur Therapie.

Genau das ist ja mein Problem, ich weiß, daß Sie sich mir gegenüber weiter öffnen würde, ich weiß allerdings nicht, ob das gut ist.....Ich habe schon oft Gespräche geführt, mit anderen Menschen über deren Traumen...., aber ich war noch nie dabei...., wenn die Schuplade wirklich komplett aufgeht....Es gibt wohl Situationen, da befinden sich die Betroffenen wieder in ihrem Trauma....Widerrum weiß ich, daß das Mädel gern weiter mit mir darüber reden möchte....puhhh, ist echt nicht einfach;-)

@Dream2008
Also ich denke es ist ein sehr günstiger Fall wenn sich ein "Patient" so bereitwillig öffnet. Im Prinzip ist das ja schon die halbe Miete. Dass jetzt natürlich erstmal eine schwere Last auf deinen Schultern lastet ist mir auch klar. Wenn sie wirklich ihr Trauma nochmal durchleben muss dann ist das eben so. Wahrscheinlich muss sie das eh immer wieder ein Stück weit erleben. Wichtig ist, dass dann auch jemand da ist, der sie auffangen kann.

Auch wenn du in einer möglichen schwierigen Situation nicht die richtigen Worte finden solltest ist es denke ich immernoch besser als wenn das Mädchen alleine bleibt mit ihrem Problem.

Die Frage die aber noch bleibt ist ob du es denn verkraften kannst in der Situation dann bei ihr zu sein? Wenn sie dir sehr nahe steht ist so etwas ja auch belastend.

Doch das denke ich kann ich, dem bin ich gewachsen:-) Aber Du hast wohl Recht, besser Sie durchlebt es nochmal bei mir (im schlimmsten Falle), bevor es nacher unvorhergesehen woanders passiert....

@Dream2008
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg dabei. Vielleicht hilft es ja die Frage nocheinmal in einem Forum zu posten wo es auch Menschen mit professioneller Erfahrung gibt. Hier denke ich zB ans Medizin-forum. Aber vielleicht findet sich ja auch hier noch jemand mit mehr Hintergrundwissen.

Ein sehr guter Freund von mir hat noch eine Art Trauma. Er ist in seiner alten Schule übetrieben gemobbt worden und das geht ihm noch sehr nach. Er hat auch in seiner neuen (meinen) Schule viel Angst vor großen Menschenmassen und traut sich nicht hinaus zugehen und bleibt in den Pausen und in den Freistunden immer im Schulgebäude.

@Dream2008

Ich war als Journalist in Bürgerkriegsgebieten: Libanon, Nordirland, Nicaragua.
Vieles, was ich dort gesehen oder erlebt habe, verfolgt mich durchaus heute noch.
Aber mein Kopf hat ein grosses Kellergeschoss mit dicken Türen. Man gewöhnt sich irgendwann an die Gespenster der Vergangenheit. Sie werden zu guten Bekannten.

Ihr geht es im großen und ganzen auch relativ gut (objektiv natürlich). Sie führt auch eine relativ normale Beziehung, geht arbeiten, meistert Ihren Alltag...., relativ unauffällig... Das einzigste was ich weiß, daß Sie gelegentlich schonmal Alpträume hat (kann man ja auch gut nachvollziehen). Ich weiß aber auch, daß dies nicht unbedingt was zu sageb hat....Es kann ja die nächsten 20 Jahre gut gehen und dann....auf einmal bricht die Psychose aus, davor möcht ich Sie natürlich bewahren.....

Keiner hier, mit ähnlichen Erfahrungen?

ich finde deine idee gut.....
bei einem fremden ist es schwer-und freunde sind oft zu unwissend oder feige um nachzufragen......leider.


@Dream2008

Ja das stimmt leider @omega, sonst könnte bei vielen schon viel mehr und vor allem viel früher etwas abgefangen werden....Ich habe das Glück, daß ich aus der beruflichen Richtung komme, traue mir also schon viel zu. Was ich gern noch hätte, wär vielleicht ein bißchen Input von Betroffenen selbst oder Menschen, die Sie begleitet haben...

Keiner irgendwelche Erfahrungen gemacht?????