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Gedanken eines Amokläufers

177 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mobbing, Amoklauf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Doors ehemaliges Mitglied

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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:28
@JimboJoe



Eine "Klassengemeinschaft" waren wir wahrhaftig nicht. Dazu waren wir mit 38 Grundschülern auch schon zu viele.
Respekt hatten wir nicht - eher Angst. Leibhaftige Angst. Aber die Angst vor der Schule war wohl geringer als die vor zu Hause. Zumindestens bis etwa zur 6. Klasse.
Danach neigten wir zur Rebellion gegen "die da oben", wozu auch Lehrer zählten. Da schossen wir zurück im Schulkrieg. Allerdings nicht mit Feuerwaffen.




@Topic

Warum sind die Amokläufer in der BRD eher Oberschichtskinder? Weil verwöhnte Bürgerskinder eine geringere Frusttoleranz haben?
Oder weil Hartz-IV-Empfänger keine Schusswaffen-Kollektion daheim haben?
Und warum habe ich in der Geschichte der Amokläufe nur eine verschwindend geringe Anzahl von Frauen gefunden - wo diese doch viel stärkerer Unterdrückung und massiverem Terror bis hin zur Vergewaltigung durch Mitschüler ausgesetzt sind?


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:30
@Doors

aber die klassengemeinschaft hatte in der hinsicht angst vor einer person, was im prinzip aussagt das ergo keine zeit zum mobben anderer da war.
und ich denke es war damals auch nicht mentalität einer gruppe einen anderen fertig zu machen. nicht in soch maß.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:32
@JimboJoe

Wer von oben getreten wird, der tritt nach unten weiter. Nix mit "Solidarität".
Die Schwächsten in der Klasse waren schon einen brutalen Terror der Mitschüler ausgesetzt.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:34
@Doors

nunja erfahrungsberichte meiner seits gibt es mit meinen 22 jahren nicht.. zumindest für deinen jahrgang.
mein vater ist 35 geboren und er war nicht wirklich in der schule weil die meisten lehrer im krieg waren oder dort gefallen sind.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 12:57
Ich denke, dass jeder Mensch anders mit solchen im Brief geschilderten Situationen umgeht, je nach Charakter, Sensibilität und sozialem Umfeld/Elternhaus uswe

einige suchen einen Weg durch Gespräche mit Vertrauenspersonen, soweit vorhanden

andere flüchten sich in Drogen

oder Suizid

und einige flippen aus und laufen Amok




Schlimm ist, dass kids in solche Situationen wie im Brief geschilderten, gelangen, und oft damit allein gelassen werden. Ignoriert und manchmal sogar noch bespöttelt.


diese Phänomen, die Schwächsten und Sensibelsten fertig zu machen in Schulklassen, gab und gibt es wirklich schon immer. Da könnte ich auch Beispiele erzählen ..


Die Zusammensetzung der Klasse spielt eine grosse Rolle, und wie Lehrer mit diesem Thema umgehen.

Da ich lange in einer Schulkommission tätig war, weiss ich, dass man mit der Thematisierung von mobbing und Gewalt in Klassen einiges bewirken kann.
Was eine Sensibiisierung der Lehrerschaft für solche Themen voraussetzt und ein Engagement in dem Bereich.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 13:21
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Warum sind die Amokläufer in der BRD eher Oberschichtskinder? Weil verwöhnte Bürgerskinder eine geringere Frusttoleranz haben?
Oder weil Hartz-IV-Empfänger keine Schusswaffen-Kollektion daheim haben?
Und warum habe ich in der Geschichte der Amokläufe nur eine verschwindend geringe Anzahl von Frauen gefunden - wo diese doch viel stärkerer Unterdrückung und massiverem Terror bis hin zur Vergewaltigung durch Mitschüler ausgesetzt sind?
zu ersterem Punkt:

Verwöhnt sind diese Oberschichtskinder ja oft nur sehr einseitig im materiellen Bereich, und Defizite im Bereich Liebe/ Zuwendung ect. ist nicht schichtabhängig finde ich ..

Aber eine allgemeine Frustrationsgrenzverschiebung nach unten ist heute ersichtlich, als ob diese neue Generation durchschnittlich um einiges sensibler wäre ......
Diese Beobachtung teilen einige Pädagogen und Mediziner.

Vielleicht ist die Erklärung dazu im jetzigen Wassermann - Zeitalter zu finden, der ja einen Bewusstseinswandel mit sich bringt.
Die erhöhte Sensibiliät macht dann einigen zu schaffen , sich in dieser jetzigen Welt zurechtzufinden.



zum zweiten Punkt:

Ganz sicher ist es so, dass wenn Waffen im Haus sind, diese zu unüberlegten Handlungen damit beitragen. Ob gegen sich selbst -oder gegen andere gerichtet


zum dritten Punkt:

Frauen haben einen anderen Bezug zu Waffen ja. Schon als Kinder sieht man da beim spielen grosse Unterschiede ( mit Ausnahmen , aber wem sag ich das ;)

Frauen sprechen auch untereinander mehr über ihre Probleme, schon als Kinder und Jugendliche.
Und streiten eher verbal


Obwohl es ja da anscheinend auch einen Wandel gegeben hat, wie ich so mitbekomme.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 14:09
@Doors das was du beschreibst kenne ich nicht, wirklich nicht, ich denke wir sind vom Alter her nicht sooo weit auseinander (67er Jahrgang)
Wir hatten zwar schon den ein oder anderen gemeinen Lehrer, da tat sich aber die Klassengemeinschaft zusammen und brachte das dem Lehrer nahe.
Danach war Ende, alles gut.
Ich finde es schrecklich was du da erlebt hast, auch heute kann ich dieses Verhalten im Freundeskreis meiner Tochter nicht sehen.
Ich habe ihr immer versucht beizubringen dass man dem Schwächeren die Hand reichen muss, und dass Bildung einen nicht besser macht, jedem Menschen Respekt zu zollen ist.
Ich bin stolz, wenn ich sehe wenn sie und ihre Freundinnen sich für andere einsetzen, eigene Ängste dafür in Kauf nehmen, sogar dem Pfarrer haben sie nahe gelegt seinen unangebrachten Ton den Ministranten gegenüber zu ändern :)

Ich verstehe auch, entschuldige, deine Eltern nicht, in so einer Schule bliebe mein Kind keine Tag länger und ich würde sonstwohin laufen um die Herren dafür zur Verantwortung zu ziehen.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 14:16
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:So und nicht anders funktionieren Menschen, so funktioniert das "Gesellschaftsspiel" nun einmal.
Und das ist deiner Meinung nach gut so? Dann zieh deinen pragmatischen Ansatz wenigstens auch durch: Wenn das Opfer die Mittel (z.B. Waffen) dazu erhält, wird es sich rächen. So ist das nun mal. Und danach ziehen dann die Mitschüler durch die Medienlandschaft und verkünden, dass derjenige schon immer so komisch war. Und hinter der aufgesetzten Maske des Mitleides schimmert das hämische Grinsen eines Mitmobbers durch. Und alle tun brav so, als hätten sie es nicht gesehen...
Zitat von DoorsDoors schrieb:Gegenüber Menschen, die ihre eigene erbärmliche Existenz mit Waffengewalt aufwerten wollen, habe ich eine Null-Toleranz.
An der Erbärmlichkeit ihrer Existenz sind sie wahrscheinlich selbst schuld, weil sie nicht (gefälligst!) in die Norm passen oder sich wider besseren Wissens den Tätern anschliessen. Hallo? Die Situation der Betroffenen ist nicht schwierig, weil sie mit ihrem Leben unzufrieden sind, sondern weil sie nicht akzeptiert (im glimpflichsten Fall) oder vorsätzlich körperlich und seelisch gequält werden.

Deine Vergleiche mit dem Lehrer als Tyrann sind eine volkommen andere Situation. Dabei trifft es immer mal wieder einen anderen Sündenbock (Verursacher der Kollektivstrafe). Den einen mehr, den anderen weniger. Aber es wird nicht explizit einer ausgesucht. Wenn der Lehrer sich ein einzelnes Lieblingsopfer aussucht und die Klasse immer auf dieses hetzen würde, sähe die Sache schon eher wieder wie das hier diskutierte Problem aus.
Zitat von DoorsDoors schrieb:...solche Leute auf dem Niveau eines SS-Mannes, der darüber entscheiden darf...
Ok, da wohl in jedem Thread irgendein Nazi-Vergleich rumgereicht werden muss, darf dieser wohl als ledigliche Formsache ignoriert werden. Was hätte ein staatlich organisierter Völkermord auch mit dem Ausraster eines unterdrückten Einzelopfers/-täters zu tun, nicht wahr? Wobei: Vielleicht wurde Hitler zuvor ja auch gemobbt.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Mitleid habe ich mit denen, die Unschuldige Opfer der blinden Willkür eines Amokläufers werden, der sich zum Herren über Leben und Tod aufschwingt...
Wer ist unschuldig? Am ehesten noch ein Neugeborenes. Jedoch später...?
So wie du schreibst, bräuchtest du eigentlich kein Mitleid mit ihnen zu haben. Sie sind doch nur Opfer im Lauf des 'Gesellschaftsspiels'. Auf Aktion erfolgt Reaktion. So funktioniert das nun mal... \\ironie off


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27.04.2009 um 14:24
Ich finde du hast das sehr, sehr schön ausgedrückt @bmhase !


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 14:55
Natürlich habe ich diesen Text gelesen. Sind wir nicht alle in unserer Kindheit und Jugend mehr oder weniger barfuss durch die Hölle gegangen? Haben wir nicht in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz Terror erfahren müssen durch Prügel, Suff und Missbrauch im Elternhaus, durch Schikanen, Gewalt und Hass durch Lehrer und Mitschüler, durch Mobbing, üble Nachrede oder offene Diffamierung am Ausbildungsplatz? Ich kenne da keine/n.

Das, liebe Freunde der heilen Welt, ist der Alltag. So und nicht anders funktionieren Menschen, so funktioniert das "Gesellschaftsspiel" nun einmal. Der Mensch ist NICHT GUT.

Aber ist das ein Grund, die Menschheit auszurotten? Hätte ich jeden, der mir seit Geburt versucht hat, das Leben zur Hölle zu machen, auf die Todesliste gesetzt, liefe ich mit dem Hamburger Telefonbuch unter dem Arm herum. Das wäre beim Schiessen ausgesprochen hinderlich.

Gegenüber Menschen, die ihre eigene erbärmliche Existenz mit Waffengewalt aufwerten wollen, habe ich eine Null-Toleranz.

Jegliche Form von Mitleid oder gar eine, in Jugendkreisen scheinbar weit verbreitete Idealisierung solcher Mörder lehne ich ab.

Ich bin für das Recht auf Suizid, aber nicht für das Recht auf Mitnahme anderer.


Ich kenne kaum Leute, die in der Schule durch die Hölle gegangen sind.
Klar wird jeder hin und wieder mal gemobbt, mal zum Spaß, mal verletzend, aber das heißt nicht das jeder so sehr gemobbt wird wie im Artikel/Leserbrief beschrieben.
Der Verfasser musste schlimmstes Leid über sich ergehen lassen, da kann ich verstehen wie man Hass gegen seine Mitschüler hegt.

Wie gesagt, hier geht es nicht um leichtes Mobbing, das ist schon wirklich mehr, was in diesem Brief beschrieben wird.

Außerdem versuchen Amokläufer doch nicht ihre Existenz mit Waffengewalt aufzuwerten, am Ende eines jeden Amoklaufs steht der Selbstmord, und davor wollen sie sich an Menschen rächen, darum kann man seine Existenz garnicht dadurch in irgenteiner Form aufwerten.
Da Suizid am Ende der Tat steht, muss man dazu in höchster Form verzweifelt sein, und KEINEN anderen Ausweg mehr kennen, bei Amokläufern kommt eben noch dazu, dass sie sich für das ihnen zugefügte Leid rächen wollen.


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27.04.2009 um 15:05
@lesmona

Ich bin Jahrgang 54 und durfte noch in den Genuss von Pädagogen kommen, die ihr Handwerk als Ausbilder bei der Wehrmacht gelernt hatten. Sehr viele NS-Offiziere waren später im Schuldienst tätig. Ich denke, diese 13 Jahre zwischen uns machen eine Menge aus, denn die gesellschaftlichen Veränderungen nach Beginn der sozialliberalen Koalition in der BRD, das (Selbst)verständnis von Schule als Schule der Nation (das war vorher die Bundeswehr) begann erst ab da, sich zu formen.

Diese ganzen Schulschikanen, diese Situation "Jeder für sich und Gott gegen alle", habe ich, wenn ich Gesprächen mit Altersgenossen als Kriterium nehme, nicht allein so erfahren. Sadistische Lehrer schaffen sadistische Schüler, der Druck wird vom Stärkeren an den schwächeren weitergereicht und wächst dabei. Der letzte in der Hackordnung des Schulhühnerhofes kann sehn, wo er bleibt (Wienerwald?). Dergleichen kam, zumindestens bis etwa Mitte der Siebziger, durchaus nicht nur an deutschen Schulen vor, ich kenne vergleichbare Beschreibungen aus französischen, dänischen, englischen und irischen Schulen.

Den Eltern war das seinerzeit egal. Die hatten genug mit ihren eigenen Verstrickungen in Faschismus und Krieg, mit Vergessen und Verdrängen und vor allem mit dem Wiederaufbau der BRD zu tun. Ich glaube kaum, dass mein Vater nach Doppelschichten auf der Werft noch die Lust und die Kraft gehabt hätte, sich um meine Schule (und die meiner Geschwister) zu kümmern, von meiner Mutter gar nicht erst zu reden, die schmiss neben zwei Jobs noch den Haushalt. Dafür war keine Zeit, und Eltern gingen davon aus, dass das so seinen Gang geht, wie schon in ihrer eigenen Kindheit.

Nein, die Schule war die Hölle und wir waren froh, wenn wir ihr entronnen waren - und in der nächsten Hölle, Arbeitswelt, gelandet waren. Da gab es dann für die Schikanen wenigstens noch Geld.


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27.04.2009 um 15:09
@Nichtmensch


Aber genau bis zu diesem Suizid hat er kraft der Waffe in der Hand, die Möglichkeit, zu entscheiden, wer leben und wer sterben darf. An dieser Allmachts-Fantasie ziehen sich viele spätere Amoker, dank You Tube & Co., halt schon vorher hoch wie der Päderast am Kinderporno: "Hey, you die next", wie der nette Finne über den Lauf seiner Automatik sprach.

Tut mir leid, aber nach wie vor kann ich mit solchen Menschen kein Mitleid empfinden.

Jetzt frage ich mich, an wem sich der Amoker von Winnenden wohl im Autohaus oder im Falle des Klinik-Hausmeisters "rächen" wollte. Oder standen die halt einfach so im Weg herum? Persönliches Pech.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 15:20
@bmhase


Nirgenwo habe ich geschrieben, dass ich Terror, Schikane, Mobbing und Entsolidarisierung gut heisse. Aber ich bin auch nicht der Meinung, dass man sie dadurch ändert, wenn man in der Schule Amok läuft.
In den USA ist es gang und gäbe, nach einer Kündigung durch den Arbeitgeber mit der Pumpgun noch mal ins Büro zu gehen. Es gab ähnliche Fälle auch in der BRD.
Sollte deshalb künftig jeder gefeuerte Opelaner mit der Waffe fuchteln wie ein durchgeknallter Taliban?

Warum greift nicht jedes Mobbing-Opfer zur Waffe, wenn nach Aussagen von Arbeitsmedizinern jeder 2. Arbeitnehmer schon einmal Opfer von Mobbing, Bullying oder anderen Formen des Terrors betroffen ist?

Warum greift der Bürgersohn eher zur Waffe als der Prekariatssohn?

Auch wenn Dich Vergleiche mit dem Faschismus nerven: Aber es ist genau dieses Gefühl, Herrenmensch zu sein, weil man eine Waffe hat - und der andere nicht, das die Faszination des Amoklaufes für pubertäre "Männer" ausmacht. Die Waffe als Schwanzverlängerung, als Machtinstrument: Einmal, nur ein letztes Mal im Leben.

Tut mir leid, mit Menschen, die so denken und handeln, habe ich absolut kein Mitleid, und auch mein Verständnis hält sich in verdammt engen Grenzen.


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27.04.2009 um 15:24
Jetzt frage ich mich, an wem sich der Amoker von Winnenden wohl im Autohaus oder im Falle des Klinik-Hausmeisters "rächen" wollte


Es geht um den Rache-Gedanken an den Mitmenschen an sich, nicht an einzelnen Menschen, sonst wäre es ja kein Amoklauf.


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27.04.2009 um 15:27
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Tut mir leid, mit Menschen, die so denken und handeln, habe ich absolut kein Mitleid, und auch mein Verständnis hält sich in verdammt engen Grenzen.
wenn sie diese Tat verüben aus Rache und im vollen Bewusstsein, dann geb ich Dir Recht !

Allerdings bezweifel ich bei eingen Amokläufern, ob sie im Besitz ihrer vollen Zurechnungsfähigkeit sind bei der Tatausführung


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27.04.2009 um 15:34
@Nichtmensch

Wenn es um Rache an sich ginge, dann würde man nicht bewusst bestimmte Mitschülerinnen selektieren.
Auch die "Todeslisten", die andere (Möchtegern)Amoker vor bzw. für ihre Tat erstellen, wären dann nicht sehr sinnvoll.




@elfenpfad

Die Frage kann man den Tätern hinterher leider nicht mehr stellen. In wie weit ich dem STERN-Artikel über den Mann, der den Killer von der Schule zum Autohaus gefahren hat, Glauben schenken darf, weiss ich nicht. Er schilderte den Täter jedenfalls als jemanden, der sehr klar und überlegt gewirkt hätte.
Dass Amoker oft sehr genau entscheiden, wenn sie töten und wen nicht, spricht eigentlich gegen eine vollständige Verwirrtheit.


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27.04.2009 um 15:38
Wenn es um Rache an sich ginge, dann würde man nicht bewusst bestimmte Mitschülerinnen selektieren.
Auch die "Todeslisten", die andere (Möchtegern)Amoker vor bzw. für ihre Tat erstellen, wären dann nicht sehr sinnvoll.


Um was, lieber @Doors, soll es denn dann gehen?
Wollen sie einfach nur ihren Tötungsfantasien freien Lauf lassen?
Ich glaube eher nicht, das zeigt auch dieser Brief deutlich.
Ein Amokläufer hat GRÜNDE warum er dies tut, auch wenn manche Leute dies nicht einsehen wollen, und lieber Videospiele o.Ä. beschuldigen.

Darum stimme ich dir da: Das, liebe Freunde der heilen Welt, ist der Alltag. So und nicht anders funktionieren Menschen, so funktioniert das "Gesellschaftsspiel" nun einmal. Der Mensch ist NICHT GUT. zu.


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27.04.2009 um 15:40
wenn sie diese Tat verüben aus Rache und im vollen Bewusstsein, dann geb ich Dir Recht !

Allerdings bezweifel ich bei eingen Amokläufern, ob sie im Besitz ihrer vollen Zurechnungsfähigkeit sind bei der Tatausführung


Warum sollen sie nicht bei vollem Bewusstsein sein?
Die Amokläufer planen die Tat meistens, und wissen schon genau wie sie vorgehen wollen.

Zurechnungsfähigkeit ist somit, denke ich, bei jedem Amokläufer gegeben, ansonsten könnten sie diese Tat nicht planen.
Ausnahmen bestätigen die Regel.

Psychische Probleme sind natürlich beim Amoklauf bzw. kurz davor meistens vorhanden, aber die tauchen nicht durch Videospiele oder einfach so auf, sondern werden meist von anderen Menschen verursacht, durch traumatische Erlebnisse wie z.B. schwerstes Mobbing in der Schule.


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Gedanken eines Amokläufers

27.04.2009 um 15:42
@Nichtmensch


Eben. Ein Amoklauf hat Gründe. Motive. Bedarf der Vorbereitung, der Planung, der Logistik, der Bewaffnung. Die meisten Amoker haben ihre "Rachefeldzüge" eben tatsächlich wie Feldzüge geplant. UND sie haben in den meisten Fällen sehr genau ausgesucht, auf wen sie geschossen haben, und auf wen nicht. Das ist meist kein blindwütiges Um-Sich-Geballer, sondern kalkulierter, kaltblütiger Mord.

Dass PC-Games und Hiphop nicht schuld an Amokläufen sind, ist jedem klar, der sich mit der geschichte des Amoklaufes beschäftigt. Die gab es nämlich auch schon weit, weit davor.


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27.04.2009 um 15:45
UND sie haben in den meisten Fällen sehr genau ausgesucht, auf wen sie geschossen haben, und auf wen nicht. Das ist meist kein blindwütiges Um-Sich-Geballer, sondern kalkulierter, kaltblütiger Mord.


Da stimme ich dir zu, nur wenn man so durch die Schule läuft, mordet, verliert man denke ich mal allmählich die Kontrolle, und sieht immer wieder Leute, für die man wieder einen "Grund" hat, sie zu töten.

Ich empfinde ebenfalls für keinen Amokläufer Mitleid, nur kann ich verstehen, wie man an solch Tyranneien in der Schule/am Arbeitsplatz zu Grunde gehen kann.
Allerdings würde ich dann den Weg des Suizids und nicht des Amoklaufs einschlagen, wenn es so schlimm wäre.


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