@Ex0 Ex0 schrieb:Ich lese immer von der Selbstfindungsphase. Wenn jemand nicht weiss ob er schwul ist, dann sagen einige immer, der testet auf was er mehr steht.
Ja eben, er
testet es. Er sucht sich aber das Ergebnis NICHT aus, er spürt es einfach.
Ex0 schrieb:Aber wie siehst Du das dann in Sachen Liebe? Wenn Du jemanden kennenlernst Dich hingezogen fühlst? Und auf einmal siehst eine andere Person die attraktiv ist und mit der dann im Bett landest? Ist das auch "ohne Einfluss"? Das ist ja dann eine eigene Entscheidung die man fällt. Oder würdest Du mehr sagen, man ist "Schwanzgesteuert"?
Das ist eine ganz andere Baustelle. Hier geht es auch wieder nicht darum, was man fühlt, sondern ob man seinen Gefühlen folgt. Die Entscheidung kann jeder treffen. Auch ein Schwuler kann sich entscheiden, ob er seine Homosexualität auslebt oder ob er eine Scheinbeziehung mit einer Frau eingeht und seine Identität verleugnet. Das zweitere passiert leider oft genug.
Ex0 schrieb:Da möchte ich mal das Zitat von oben heranziehen "kannst Du nur, wenn Du bi bist". Siehst Du das auch so?
Kommt drauf an, wie das Zitat zu verstehen ist. Ich denke er meinte, dass ein Schwuler es mit einer Frau nicht erstmal ,,testen", eben weil er nur auf Männer steht und Frauen vielleicht sogar sexuell abstoßend findet. Um zu wissen, dass man etwas nicht mag, muss man es nicht zwingend probiert haben. Viele Heteros wissen ja auch, dass sie es mit Männern nicht mögen würden. Insofern stimme ich ihm zu.
Ex0 schrieb:Zumal hab ich es auch schon gelesen, dass jemand der früher hetero war auch schon mit Frauen Sex gehabt hatte bzw., mit einer zusammen war bzw. Beziehung hatte. Heute ist der schwul.
Die Vorlieben können sich auch im Laufe eines Lebens ändern, aber auch darauf hat man keinen Einfluss. Mein ehemaliger Chef hatte Frau und 2 Kinder. Heute lebt er mit einem Mann zusammen. Ob er immer schon schwul war und seine Neigung aufgrund gesellschaftlicher Zwänge all die Jahre verleugnet hat oder ob er früher tatsächlich auf Frauen stand, weiß ich nicht. Vielleicht weiß er das nicht einmal selbst genau, weil er sich früher etwas vorgemacht hat. Spielt aber auch keine Rolle.
Freiwillig ausgesucht hat er es sich ganz sicher nicht. In der Belegschaft wurden genug dumme Sprüche und Witze über seine Neigung gerissen, und für seine Töchter ist es wohl auch nicht gerade angenehm.
@Arikado Arikado schrieb:Ich bin da nicht so sicher, ob das nur Nachteile mit sich bringt. Kann mir gut vorstellen, dass eine Frau von einer Frau besser "bedient" werden kann als von einem Mann.
Aber doch nur, wenn die Frau lesbisch ist. Eine Hetero-Frau lehnt das von vornherein ab. Ansonsten könnte man das Argument auch einfach umdrehen und auf Männer anwenden.
Arikado schrieb:Also für Lesben sehe ich keine Nachteile - eher Vorteile!
Es geht mehr um gesellschaftliche und berufliche Nachteile.