Theorie der Muster
10.06.2004 um 17:56Anhang: Menschen&Psyche (0 KB)
Theorie der Muster
Nehmen wir an, du stehst morgens beim Bäckerauto und eine Nachbarin erzählt dir irgendeine Geschichte. Da deine Nachbarin keinen Monolog führen möchte (was ihr nur unbewusst klar ist), baut sie die Geschichte (immer noch Irgendeine) so auf, dass dir Zeit zu verbalen Einwürfen oder Antworten bleibt. Nehmen wir weiter an, sie erzählt dir von einer Theorie, die sie am vergangenen Abend im Internet aufgeschnappt hat und die die abstruse Behauptung beinhaltet, wir Menschen seien die genetischen Überbleibsel eine Vermischung
von ehemals die Erde (nur kurz)besuchenden „Göttern“ und relativ intelligenten Primaten, deren Weibschen eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf jene Götter ausübten und die genetisch kompatibel waren.
Da stehst du nun am Bäckerauto, im verschissenen Aprilregen, wolltest eigentlich nur 2 Hörnchen kaufen, und doch zwingt dich etwas in dir, auf dieses erbärmliche Geplänkel deiner Nachbarin zu Antworten. Und schon plapperst du drauf los. Entweder machst du dich über diese Geschichte deiner Nachbarin lustig, oder du stimmst –mit entsprechenden Ergänzungen, die sich im Lauf der Jahre in deinem lymbischen System angesammelt haben- dieser im Internet aufgeschnappten Theorie zu. In beiden Fällen gehst du natürlich davon aus, das deine Erwiderung auf das Gespräch der Nachbarin deinem freien Willen, deiner Überzeugung entspringt. In Wirklichkeit rufst du jedoch in deinem Gehirn nur ein vorbereitetes Muster ab, welches diesen oder jenen „Pool“ an Antwortmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Würden dir unendlich viele Möglichkeiten zu Antworten angeboten, könnte man von einer gewissen persönlichen Freiheit noch sprechen. Du erhältst jedoch nur eine relativ geringe Anzahl von Mustern, nach denen du deiner Nachbarin, noch immer im verschissenen April Regen stehend, antworten kannst. Du triffst also bloß eine bestimmte Auswahl unter vorhandenen, dich fremd bestimmenden Mustern im großen, kollektiven geistigen Chaos. In gewisser Weise haben wir alle einen (unsichtbaren) Schlüssel im Kreuz stecken, wie bei diesen 70er Jahre Spielzeugfiguren aus Weichblech. Wir können zwar in diese oder in jene Richtung laufen; aber wir können uns nicht selbst aufziehen!
Theorie der Muster
Nehmen wir an, du stehst morgens beim Bäckerauto und eine Nachbarin erzählt dir irgendeine Geschichte. Da deine Nachbarin keinen Monolog führen möchte (was ihr nur unbewusst klar ist), baut sie die Geschichte (immer noch Irgendeine) so auf, dass dir Zeit zu verbalen Einwürfen oder Antworten bleibt. Nehmen wir weiter an, sie erzählt dir von einer Theorie, die sie am vergangenen Abend im Internet aufgeschnappt hat und die die abstruse Behauptung beinhaltet, wir Menschen seien die genetischen Überbleibsel eine Vermischung
von ehemals die Erde (nur kurz)besuchenden „Göttern“ und relativ intelligenten Primaten, deren Weibschen eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf jene Götter ausübten und die genetisch kompatibel waren.
Da stehst du nun am Bäckerauto, im verschissenen Aprilregen, wolltest eigentlich nur 2 Hörnchen kaufen, und doch zwingt dich etwas in dir, auf dieses erbärmliche Geplänkel deiner Nachbarin zu Antworten. Und schon plapperst du drauf los. Entweder machst du dich über diese Geschichte deiner Nachbarin lustig, oder du stimmst –mit entsprechenden Ergänzungen, die sich im Lauf der Jahre in deinem lymbischen System angesammelt haben- dieser im Internet aufgeschnappten Theorie zu. In beiden Fällen gehst du natürlich davon aus, das deine Erwiderung auf das Gespräch der Nachbarin deinem freien Willen, deiner Überzeugung entspringt. In Wirklichkeit rufst du jedoch in deinem Gehirn nur ein vorbereitetes Muster ab, welches diesen oder jenen „Pool“ an Antwortmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Würden dir unendlich viele Möglichkeiten zu Antworten angeboten, könnte man von einer gewissen persönlichen Freiheit noch sprechen. Du erhältst jedoch nur eine relativ geringe Anzahl von Mustern, nach denen du deiner Nachbarin, noch immer im verschissenen April Regen stehend, antworten kannst. Du triffst also bloß eine bestimmte Auswahl unter vorhandenen, dich fremd bestimmenden Mustern im großen, kollektiven geistigen Chaos. In gewisser Weise haben wir alle einen (unsichtbaren) Schlüssel im Kreuz stecken, wie bei diesen 70er Jahre Spielzeugfiguren aus Weichblech. Wir können zwar in diese oder in jene Richtung laufen; aber wir können uns nicht selbst aufziehen!