Bedeutet krank oder behindert sein gleich einsam sein?

Es kommt auch sehr darauf an, welche Art von Behinderung jemand hat, auch innerhalb der beiden großen Kategorien geistig vs. körperlich ...

Im Bereich meiner Arbeit, (momentan reine Männergruppe) kann ich jeden Tag beobachten, wie der Trieb, den die Männer haben, nicht ausgelbet wird. Und wenn, dann kommt es regelrecht auch zu "UNfällen" wobei das Männliche Sexualorgan beschädigt wird, oder es verirren sich diverse Utensielien von der Harnröhre in die Blase---Folglich---Krankenhausaufenbthalte sind die Regel...

Manche Männer davon bin ich persönlich überzeugt, haben auch deshalb eine niedrige Hemmschwelle oder Frustrationstoleranz, bzw neigen zu psychosomatischen Erkrankungen wie Psoriasis, Herzkreislaufprobleme, Zwangsneurosen, weil sie nicht angemessen Sexuell befriedigt werden oder ihnen nicht die benötigte Körperliche Zuwendung gegeben wird. Muss nicht immer Sexueller natur sein, einfache Körperarbeit ist auch möglich...
Es gibt eine Organisation die Sexualbegleiter im Bereich von Menschen mit und ohne geistige Behinderung ausbilden.
http://www.wheel-it.de/portal/print.php?sid=69

Hin und wieder Diskutieren wir natürlich auch in unserem Team darüber, ob wir uns diese Fortbildung nicht zutrauen könnten??? Ich sag euch, garnicht so einfach, sich das überhaupt professionell vorzustellen...
:) :) :)

Doch generell Hut ab vor Personen und Pfleger oder auf Prostituierte, die dies vollbrinmgen können, Sexueller Natur...:)

ich denke, es ist nicht die mehrheit der gehandicapten, die unhöflich auf hilfsangeboten von fremden reagieren. es kommt ganz darauf an, wie man sich gibt.

klar, unter den körperlich behinderten menschen gibt es solche, die die behinderung oder die krankheit nicht akzeptieren können. sehen nur, was diese dinge ihnen "geraubt" haben.

solche menschen resignieren, verbittern, werden unantastbar. aber das ist nicht die mehrheit.

ich habe kein problem, um hilfe zu bitten oder hilfe anzunehmen, wenn ich gerade nicht so weiter komme.

trotzdem habe auch ich die erfahrung gemacht, dass es einige menschen gibt, die auf behinderte ziemlich intolerant reagieren. ich selbst durfte mir damals anhören, von einer älteren frau:

"jaja, so jung und am frühen morgen besoffen herumzurennen, haben wir gern"

tja, damals hatte ich aufgrund der erkrankung extreme gleichgewichtsprobleme.

damals traf es mich sehr, war gerade einhalbes jahr erkrankt. das zog mich damals noch richtig runter. sah ich als belastung. weinte viel.

dann kam mein damals bester freund und hat mich zurück ins "leben" geholt. hat viel mit mir unternommen und gab mir die kraft, alleine neue wege zu suchen. seitdem lebt die krankheit mit mir aber ich nicht mit ihr.

und wenn dies nicht mehr geht, dann suche ich neue wege, neue alternativen.

aber ich stecke den kopf nicht in den sand. verbittere auch nicht. bin und bleibe eine sehr humorvolle....

und ich habe heute meine 100%, aG und ein B... na UND, dann ist es eben so

und das nur, weil ich, wenn ich draußen unterwegs bin, mit einem rolli unterwegs bin. bin auch noch fußgängerin, will auch alles dafür tun. nur komme ich eben nicht mehr so weit.
und ich will doch so viel mehr sehen und erleben und entdecken :)

Bedeutet krank oder behindert sein gleich einsam sein?

Nein das denke ich nicht.Das kommt auf jeden Menschen selbst an ,wie er / sie mit der Krankheit oder Behinderung umgeht.
Viele verfallen ja in ein Tief ,bekommen Depris oder haben keinen Spaß mehr am Leben.Viele müssen ihr Leben auch umkrempeln .
Einige fangen neue sachen an und sind begeistert .Also ich denke nicht das es einsam macht.Sei denn er möchte bewußt nichts machen .

ich selber habe glücklicherweise keine behinderung, aber ich denke es kommt darauf an wie stark man eingeschränkt ist etwas selber zu unternehmen und dann weiß ich weil wir einen behinderten menschen seit zwei jahren in unserer familie haben, dass menschen die keine behinderung haben, zum größten teil berührungsängste haben und lieber einen großen bogen um diese menschen machen und ein paar schritte weiter tuscheln anstatt den mum zu haben auch mal einen anzusprechen.

Man will sich ja auch nicht unnötig aufdrängeln zu helfen.
Zudem weiss man nicht,was kann der Behinderte und was kann er nicht?
Einen Behinderten anzusprechen wie auch immer ,könnte er ja als Beleidigung empfinden,jedenfalls in der Denkweise eines nicht Behinderten

martigna, wenn du ehrlich fragst anstatt hinter dem rücken eines behinderten zu tuscheln wird er dir lieber eine antwort geben warum es so ist.
es ist ja so, dass auch schon ein augenkontakt und ein hallo reicht um in ein gespräch zu kommen. wenn ich mich natürlich schnell wegdrehe und so tue als hätte ich diese person garnicht gesehen, ist das eher eine beleidigung.

der behinderte hat meist weniger ein Problem mit seiner Behinderung als sein Umfeld, traurig eigentlich

Ich rede nicht von mir persönlich,sondern von der Masse der Nichtbehinderten.
Wenn ich sehe jemand braucht Hilfe,frag ich ob ich helfen kann,ob behindert oder nicht,ansonsten behandel ich Behinderte genaiso wie jeden anderen,was die Kommunikation angeht!

Ich zum Beispiel habe Angst davor, eine Treppe ohne Geländer runter zu gehen - also vermeide ich, wenn ich alleine bin diese Situation. Ich würde nie im Leben fremde Hilfe in Anspruch nehmen...eher mache ich einen riesen Umweg - wohlbebemerkt, wenn ich alleine unterwegs bin

>>es ist ja so, dass auch schon ein augenkontakt und ein hallo reicht um in ein gespräch zu kommen. wenn ich mich natürlich schnell wegdrehe und so tue als hätte ich diese person garnicht gesehen, ist das eher eine beleidigung.<<

Warum ?

Fremde , nicht-behinderte Menschen laber ich doch auch nicht an, wenn ich nicht wirklich ein Anliegen habe.

Und warum ausgerechnet den Mensch mit Handicap offen ansprechen ?

Über dumme, hässliche , fette, schlechtgekleidete, oder was auch immer, Leute redet man doch auch hinter dem Rücken oder der vorgehaltenen Hand, offen ablästern ist wider die Nettiquette.

:D Meine Fußhebeschwäche sieht man auch nicht auf den ersten Blick und ich würde äußerst sauer reagieren, wenn mich irgendwer anlabern würde - da gebe ich machito Recht. Aber es gibt ja auch Menschen, die echt ab und an Hilfe bräuchten - da sieht das Ganze dann schon anders aus, denke ich mal...

Ja, man sollte da höfliche Distanz und mangelnde Hilfsbereitschaft nicht verwechseln..

Es gibt aber auch andere Situationen: Mich hat man schon oft für unhöflich oder eingebildet gehalten, wenn ich zum Beispiel nicht helfen wollte einen Kinderwagen mit in den Bus oder die Bahn oder eine Treppe rauf oder runter zu hiefen...Da gebe ich auch keine große Erklärung ab, dass ich froh bin es alleine zu schaffen.
Alles hat seine zwei Seiten...;)

Mein Lieblingskommentar, als ich einer jungen Mutter den Kinderwagen eine Treppe im Hamburger Hauptbahnhof runtertragen wollte:
Finger weg, das ist mein Kind!

naja, ich selbst habe erkannt, dass viele menschen mit krankheit oder behinderung, ein soweit es geht, normales leben führen wollen und auch ganz normal behandelt werden wollen.

sie wollen, dass man in ihnen den menschen sieht, nicht aber das gebrechen auch sich. das ist denen nicht von wichtigkeit. leider aber sieht die umwelt es etwas anders.

ich kann jetzt hier nur von mir selbst oder meinen erfahrungen sprechen.

bin ja auch nur ein ganz normales menschlein. ;) naja dieses "lein" macht mich zu klein. :) und dazu, vor 5 jahren habe ich meine wanderungen gemacht, lag ich am strand herum. heute geht es eben nicht mehr. jedenfalls kann ich mit meinen beinen nicht mehr wandern. man nennt 100 meter ja nicht wirklich wandern. aber für menschen, die die gleiche erkrankung haben, wie ich, ist das ein echtes marathon.
und man ist stolz, dass man so weit gekommen ist.
je nachdem, wie die verlaufsform der erkrankung ist.

ich bin also fußgängerin. aber nicht mehr für weiteres... wenn ich raus gehe, nehme ich meinen rolli mit. und genau da beginnen meine erfahrungen.

wenn man in reha ist, wird man ganz normal angesehen, sieht man das handicap nicht. man ist der mensch, wie man auch vorher war. sobald es raus ins leben geht, sieht es leider anders aus.

die vielen blicke, das getuschele... viele gehandicapte wagen es da auch schon gar nicht mehr, um hilfe zu fragen.

leider gibt es unter uns gehandicapte eben auch diejenigen, die nur jammern, die total verbittert und resigniert sind. das ist sehr traurig. die haben einfach nicht den willen, etwas aus ihrem leben zu machen. sie machen die gesunden auch noch verantwortlich für ihr "leid"

leider gibt es wirklich solche und solche...

ich mag diese menschen, die krank oder gehandicapt sind, die richtig selbstsicher durchs leben ziehen. das ist doch wirklich schön zu sehen. und diese werden auch keine probleme haben, etwas dafür zu tun, dass sie eben nicht einsam werden. sie sind weltoffen, neugierig und kontaktfreudig, wenn zum teil auch schüchtern, wegen diverser erfahrungen.

ich würde so vielen menschen so gerne etwas von meiner einstellung abgeben wollen. denn auch ein leben im rolli ist lebenswert und erfüllend. auch bei anderen handicaps... macht braucht die kraft und den willen, es zu sehen und zu zeigen, dass man DA ist.

@yoyo:

Da regen sie sich auf, wenn am Bahnhof eine Lücke zwischen Zug und Bahngleis klafft


Wenn diese Lücke verhindert, daß sie den Zug überhaupt betreten können, finde ich das durchaus berechtigt! Aber Du hast diese Probleme scheinbar nicht.

Ich denke es kommt doch auf die art an wie man auf die Menschen zugeht, Behindert oder unheilbar erkrankt zu sein muss nicht zwangsläufig in Einsamkeit enden.

Gut in dieser Gesellschaft ist es oft schwer Menschen zu finden die Tolerant sind, weil wenn man nicht der "Norm " entspricht man eben anders ist haben viele die keine Behinderung oder Chronische Erkrankungen haben ein echtes Problem damit auf Menschen mit Behinderung zu zugehen.

Ich bin da schon vor meiner Erkrankung offen gewesen gegen über jedem Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, meine Art hatte es mir auch leicht gemacht im Job mit Behinderten Menschen zu reden, sie genau so zu beraten wie einen Gesunden Menschen, was mir viel Symphatie einbrachte.

Hi, also ich hab ja nun auch meine 80% Schwerbehinderung und bin seit 1991
EU-Rentner, aber ich lebe selbständig und alleine mit meinem Hund! Natürlich gibt es Dinge, die mir schwer fallen - dann brauche ich eben länger dafür, als ein gesunder Mensch!
Auch ich kenne solche Jammerlappen, die von Arzt zu Arzt rennen, jeden Tag ein neues Zipperlein haben und immer nur sehen, was sie alles nicht können. Grauenhaft, diese Nabelschau wie krank man doch ist, ist nichts für mich. Im Gegenteil, manchmal muß ich mich selber daran erinnern, dass ich ja nunmal gewisse Handicaps habe und eben doch nicht alles geht ;)