Selbstmord

@Leenie

Tote Mädchen lügen nicht. Hab ich auch gesehen. Hatte vorab auch von den heißen Diskussionen gehört. War deswegen fast schon enttäuscht von der Serie (zwecks Unterhaltungswert ;)). Fand es auch eher befreiend, dass das Thema angesprochen wurde. Hatte nicht den Eindruck, dass zum Selbstmord aufgefordert würde - eher im Gegenteil. Banale Gründe führen das Mädchen schließlich in den Freitod

Also gerade jetzt wäre der Tod eine super Erlösung.
Ich müsse nichts mehr fühlen.
Und auch nicht mehr denken.
Ich müsste nicht mehr kämpfen und nicht mehr fallen.
Ich wäre einfach nicht mehr da.

Naja... Zum jetzigen Zeitpunkt würde mich eh kein Schwein vermissen, da ich keinen kenne, außer eine Frau, die mich jetzt hasst.

Hab grad absolut keinen Sinn im Leben.

P.s.: Ja, ich jammere grad. Mir gehts beschissen.

Nach jedem Gewitter scheint die Sonne.

@sunshinelight
Liebes, ließ dir gut durch, was die, für mein Dafürhalten, überdurchschnittlich intelligenten Menschen in diesem Forum bisher zu diesem Thema geschrieben haben.
Egal, was du gerade schreckliches fühlst, was Du alles vermisst oder was sich alles gegen Dich zu stellen scheint... Scheiß was drauf! Warum? Ja, da kanns doch nur noch besser werden.
Du wirst immer wieder auf Menschen in dieser Welt treffen, die Dich lieben und Dich zum Leben erwecken. Du wirst Dinge erleben, die Du nie mehr vergessen möchtest, aber auch Dinge die Du liebend gerne vergessen würdest. All diese Erlebnisse sind dann die Summe eines Lebens. Aber mehr auch nicht. Ich wäre jedenfalls traurig, wenn Du die Strände nicht länger mit deinem pinken Bikini unsicher machen würdest ;-)

@Laika.62
Ich weiß.
Aber durch schöne Zeiten gehe ich gemeinsam mit anderen, durch die beschissenen alleine.
Ja, ich vermisse. Und ich fühle. Ich bereue und habe nichts anderes, was mir aufhilft.

Weißt du, wie schwer es ist, wenn man niemanden hat, dann jemanden hatte, es kompliziert wurde und diejenige nicht mehr hat?

Wer gibt mir denn Trost oder bessere Aussichten?
Es ist so schon schwer, aber ganz alleine die Hölle.
Ja, es gab Probleme, dennoch war sie was gutes in meinem Leben. Und das wird durch den Ausgang eben dieser überschattet.
Ich habe nichts Positives mehr.
Wieder nur Scheiße.

Ich habe eine Pro und Kontra - Liste:

Scheiße:

• Schulden
• keine Perspektive/keine Ausbildung
• psychische Krankheiten
• leere Wohnung
• keine Familie
• kein Freundeskreis
• vermisse die gute Zeit mit einer, die auch noch total in sich gefangen ist... / Das Gute hat sich ins schlechte gewandelt.

Joar, ich hab einen Haufen Arbeit. An mir selbst, an meiner Perspektive, an meinen Wünschen/Bedürfnissen, an den Schulden und an meiner Hoffnung.

Positiv:

• ...

Ich will jetzt nicht negativ eingestellt sein, aber es gibt tatsächlich nichts.
Alles, was wichtig für mich im Leben ist, habe ich nicht und das einzig gute nicht mehr.

Fühl mich grad so verloren.
Und Hilfe? Gibt es natürlich nicht. Keiner kann mir da helfen. 

@Hyphaema
Magst du mir nicht was von deinen verringerten Emotionen abgeben?
Kanns grade ganz gut gebrauchen.

Ich könnte eine Menge über Selbstmord schreiben.
Menschen die ich liebe die es wollten, die mit mir darüber gesprochen haben und sich ihren "freibrief" holen wollten, über eigene erfahrungen.
Im allgemeinen denke ich sollte es jedem selbst überlassen sein, sehe es wie @Doors
Was ich nicht verstehen kann sind 14 jährige Kids die nach drei Wochen "Beziehung" heulen und von der Brücke springen wollen.
Ich verstehe aber einen Freund von mir der körperlich bedingt Depressionen hat und bei dem selbst Medikamente nicht wirklich helfen.
Er hatte viele Möglichkeiten, ist auch eig sehr intelligent, aber hat zusätzlich viel erleben müssen.
Ua das sein Vater bereits Selbstmord begangen hat.
Ich habe aber selbst eine Liste die ich auch vorschlage wenn mich jemand fragt.
Wenn man sie durchgeht und sich trotz allem sicher ist, dann würde ich es zumindest verstehen können.
Aber ich würde nie jemandem sagen ja mach es.
Ich würde immer versuchen zu helfen, bis der jenige mir sagen würde er möchte keine Hilfe mehr

@sunshinelight

Das würde ich tatsächlich machen, wenn ich könnte. Auch wenn ich mich zurückhalte, bekomme ich deine Beiträge ja auch mit und muss ehrlich gestehen, dass ich dich um deine Probleme schon manches Mal sehr bedauert habe. Vor allem die Halt - und Wurzellosigkeit kann ich ein kleines Stück weit nachvollziehen. Ich habe meinen Halt letztlich in der Autonomie gefunden, allerdings wissend, dass es sich eher um einen "Scheinhalt" handelt, als um eine wirkliche soziale Sicherheit. Mit meiner, sehr auf Autonomie ausgerichteten Persönlichkeitsstruktur komme ich damit klar, aber für jemanden, der den Halt tatsächlich sucht und der emotional in gewisser Weise auf Beziehungen zu Menschen angewiesen ist, stelle ich mir das grausam vor.
Ich würde dir wünschen, dass du trotz der ganzen Widrigkeiten, die es momentan in deinem Leben gibt, von eventuellen Gedanken an eine Selbsttötung absehen kannst. Auch, wenn man das in einer akut suizidalen Phase (die ich auch schon erlebt habe) nicht sehen kann oder sehen will, so wird es doch immer wieder Zeiten geben, in denen es bergauf geht und in denen du dann froh sein wirst, den finalen Schritt nicht gegangen zu sein. Du bist immerhin schon auf einem richtigen Weg - du suchst dir Hilfe, auch wenn es schwierig ist und ziehst neue Mittel und Wege in Betracht. Ich kann verstehen, dass es schwer ist, sich momentan eine langfristig bessere Zukunft auszumalen, aber zumindest kannst du benennen, was sich für dich ändern "müsste", damit du irgendwann eine Situation vorfinden könntest, die du für lebenswert und erstrebenswert hältst. Die Umsetzung wird mit Sicherheit nicht einfach und auch langwierig sein, aber nachdem du nun fast 26 Jahre gekämpft hast, glaube ich fest daran, dass du den Rest auch noch meistern wird und vor allem, dass es trotz aller negativen Seiten des Lebens durchaus erstrebenswert ist, nicht aufzugeben!

@Hyphaema
Danke dir für deine Worte.
Und jedes Mal ist es krass zu sehen, was für eine Mühe du dir bei deinen Beiträgen gibst, du klatscht nicht einfach was hin wie »alles wird, Hoch und Tiefs«, bei dir merkt man richtig, dass du das schon “nachfühlen“ kannst. Also dass du die Problematik verstehst.
Und das finde ich krass. :Y:

@sunshinelight

Danke für das Kompliment!

Auch wenn das jetzt hier (leider) eher Off-Topic ist, aber ja, ich habe schon den Anspruch, mich mit Dingen oder Themen, zu denen ich mich öffentlich äußere, auch zu beschäftigen bzw. halbwegs auseinander zu setzen. Es bringt weder mir noch dem Forum etwas, wenn ich mich zu Dingen äußern würde, von denen ich nichts verstehe oder zu denen ich nicht zumindest etwas halbwegs Sinnvolles oder Konstruktives beitragen kann - in solchen Fällen sollte man es meiner Meinung nach lieber gleich bleiben lassen.
Im zwischenmenschlichen Austausch sehe ich das ähnlich. Auch ein Grund, weshalb ich mich über die Jahre von den Mitmenschen distanziert habe, ist das mangelnde Interesse, das viele Menschen anderen gegenüber ausstrahlen. Ein Großteil des Austausches bleibt oberflächlich und kalt und selbst wenn man thematisch in intimere Bereiche vordringt, hat man oft trotzdem nicht das Gefühl, dass das Gegenüber echtes Interesse an der eigenen Person aufbringt, sondern den Kontakt eher als persönliche Bühne oder Projektionsfläche nutzt. Was mir schon immer gefehlt hat, sind Menschen, die sich nicht nur mit der Oberfläche, sondern auch der Tiefe in ihrer gesamten Komplexität beschäftigen (wollen) und dabei dennoch nicht ihre eigene Identiät aufgeben. Ich habe so eine Person, ich glaube das schon einmal erwähnt zu haben, vor 3 Jahren gefunden und bin darüber sehr glücklich.
Jedenfalls möchte ich ausdrücken, dass ich zwar sicherlich nicht "nachempfinden" kann, wie es dir geht, aber ich versuche zumindest, es mir vorzustellen. Ich bin mir sicher, dass meine Vorstellung bei Weitem nicht an deine Realität heran reicht, aber das muss es ja vielleicht auch nicht, um zu erkennen, welches Leid dahinter steckt. Und Leid ist ohnehin immer äußerst subjektiv, weswegen ich mir darüber niemals ein Urteil erlauben würde. Es bleibt dir jedenfalls zu wünschen, eines Tages an einem Punkt anzukommen, an dem du mit dir selbst und deinem Leben im Reinen sein kannst und hoffentlich auch von Menschen umgeben bist, die dich aufgrund deiner Persönlichkeit und nicht deines Nutzens begleiten. :)

@Hyphaema
Sehr gerne.
Ich sag gerne, was mir gefällt und es ist wichtig, dass andere das gesagt bekommen.


Ich danke dir. Ich hoffe das auch.

Und ich finde das klasse, dass du trotz verringerter Gefühle dennoch Wert auf die Aufrichtigkeit eben dieser legst.
Das finde ich beeindruckend.

Ja, ich hoffe es auch.
Es wäre wirklich wie ein Lottogewinn... Falsch, es wäre mehr als das.

Es ist komisch, erst hier diskutiert zu haben und gelesen zu haben dann geschieht heute so etwas. Ich bin heute durch Zufall genau in dem Moment aus dem OP raus und auf Station als sich jemand aus dem Fenster gestürzt hat.
Die Person lag zwei Tage vorher noch auf meinem OP Tisch, jetzt ist sie tot.
Sie sprang in Anwesenheit ihrer Mutter die sie alleine nicht halten konnte. Ihr Ehemann war gerade auf der Toilette als es geschah.
Man wusste von ihrem psychischen Leiden nichts, angeblich, weder die Familie noch das Personal.
Wieso macht man sowas in Anwesenheit der Familie? Oder hat die Familie sie vill sogar noch unterstützt (Beihilfe zum Suizid, kein Mord!)
Den Anblick werde ich auf jeden Fall nie vergessen...

@Dr.AllmyCoR3
Ich finde sowas auf jede erdenkliche Weise tragisch.
Für die Tote, die Familie und dich.
Ich hoffe, dass du dich davon erholst.


Zu deiner Frage: Oft sind solche Selbstmorde ein heftiger Impulsausbruch.
Innerer Kurzschluss.

@sunshinelight
Danke, ich muss jetzt erst mal zum betriebsarzt und wahrscheinlich im Laufe auch noch irgendwann eine Aussage machen

Bei uns in der Naehe ist ein Felsen bei Bad Muenster sehr beliebt. Mittlerweile weigern Taxifahrer sich, Leute dort oben aussteigen zu lassen, verriegeln die Tueren und nehmen sie wieder mit runter!

Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Selbstmord, also sozusagen "der letzte Schritt", die meiste Kraft und Überwindung kostet.
Selbstmord begeht man nicht einfach so von Heute auf Morgen. Diverse Faktoren spielen dabei eine Rolle. Aber ausschlaggebend ist, wie man damit umgeht mit solchen Faktoren. Ob man sich denen Ergibt, dann eine Weile mit einem Art "Tunnelblick" eine Weile versucht es zu ertragen damit irgendwann der eigene Verstand sagt "es geht nicht mehr", oder ob man nach Perspektiven sucht.

Bei mir war es vor 6 Jahren der Fall. Ich hatte meine Gesellenprüfung als Brauer und Mälzer beim zweiten Versuch "bestanden". Wie ja jeder weiß, kann eine Lehrzeit auch hart sein. Von 2008 bis 2012 hatte ich meine Ausbildung. Und wie es halt immer so ist, kommt der Spruch: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Dementsprechend wird man auch im Ausbildungsbetrieb nie so richtig ernst genommen von den Kollegen. Das dürften einige von euch auch kennen.
Als ich dann meine Ausbildung endlich erfolgreich abgeschlossen habe, dachte ich, dass ich einen gewissen Respekt und vielleicht ein wenig Anerkennung bekommen würde. War jedoch nicht der Fall. Daher habe ich mich damals gefragt, woran es wohl liegt. Aber je mehr ich darüber nachdachte, umso schlimmer wurde es. Mir kam es wieder in den Sinn, dass ich selbst in der Zeit der Grundschule immer die Person war, die eher Alleine rumsteht, die nur schwer soziale Kontakte hat, die immer das Ziel von Spot wurde. Und da meine Schulzeit alles andere als schön war, fragte ich mich, wieso sollte ich mir dann die Mühe geben, es zu verändern, wenn es nicht einmal was bringt, selbst wenn ich einen "Erfolg" vorbringe?

Theoretisch gesehen hätte ich nur die Waffe von meinem Vater nehmen brauchen, Munition und dann ab ins Auto und wegfahren. Waffe an die Schläfe und abdrücken und es wäre vorbei. Diese Option jedoch wollte ich nicht benutzen, weil sonst hätte man meinen Vater dran gehabt, dass er irgendwie die Waffe nicht richtig gesichert hat oder sowas. Ich wollte halt keine zweite Person mit einbeziehen.

Also wollte ich (klingt jetzt dumm ich weiß), in den Bayerischen Wald fahren an einer Stelle, wo nur selten Leute hinkommen. Ohne Essen und ohne Trinken. Dann hätte ich gewartet. Entweder darauf dass ich verhungere und verdurste, oder dass ich doch klar im Kopf werde, nach Hause fahre und mir Hilfe suche. Jedoch habe ich es in einem Chat "angekündigt" und auf einmal war die Polizei vor der Türe, brachte mich erst aufs Polizeirevier und dann in die Psychatrie.

Egal wie oft ich es mir im Kopf durchgehen lasse. Auch wenn es mir jetzt theoretisch schlechter geht als damals, so weiß ich doch, dass es irgendwie im Leben weitergehen kann, wenn man danach sucht.

Eines weiß ich jedoch gewiss: den letzten Schritt kann ich NICHT machen. Dazu fehlt mir dann doch der Mut und die Kraft, es durchzuziehen.

Niederbayern88 schrieb:Als ich dann meine Ausbildung endlich erfolgreich abgeschlossen habe, dachte ich, dass ich einen gewissen Respekt und vielleicht ein wenig Anerkennung bekommen würde. War jedoch nicht der Fall. Daher habe ich mich damals gefragt, woran es wohl liegt.

Ist eigentlich normal. Einmal Azubi, immer Azubi. Deshalb sollte man nach Moeglichkeit nicht im Ausbildungsbetrieb bleiben!

Niederbayern88 schrieb:Eines weiß ich jedoch gewiss: den letzten Schritt kann ich NICHT machen. Dazu fehlt mir dann doch der Mut und die Kraft, es durchzuziehen.

Ich glaube, das ist auch ganz gut so und normal! Der Ueberlebenswille siegt eigentlich immer, egal wie verzweifelt die Situation scheint.

@Alarmi
Das stimmt.
Ich glaube daher, dass viele auch eher dann noch dazu Drogen nehmen, harten Alkohol oder sowas. Weil dann kann man ja den Überlebenswille ein wenig "runterschrauben", da der Alkohol ja die Sinne benebelt.

@Niederbayern88
Du würdest eher verdursten als verhungern und es ist ein lange qualvoller Tod. Und den hält kaum einer durch der Wasser in der Nähe hat und wenn es eine dreckige fütze ist aus der man trinkt.

Ich gehe auch am liebsten in den Wald in der Beziehung. Weil ich auch so wenig wie möglich Niemanden belästigen will. Mir war es da immer wichtig so weit wie möglich weg von der Gesellschaft zu sein die ich mit meinen Tod belästigen könnte.

Aber sterben an sich ist gar nicht so einfach wie man immer denkt.

Hat sehr lange gedauert bis ich wieder auf ne gerade Spur war mit Psychiater und co.